Das ist aber doch schweineteuer?
Ja, und!?
Ich verwende Anzuchterde nicht in so großen Mengen wie du es tust... Mehr als auf 40 Liter komme ich nicht... Mich hauen deshalb die 12 Euro für 2x20 Liter super-schweineteure-Anzuchterde jetzt echt ned um...
Ich bin zu oft schon negativ angegangen wegen billiger Anzuchterde. Zuletzt vergangenes Jahr. Trauermücken; Pilzkrankheiten (Welke-/Umfallkrankheiten); Unkräuter; kaputtes, nährstoffausgewaschenes Substrat; schlechtes, grobes Substrat, wo nach dem Sieben 1/3 für die Anzucht blieb; viel zu saurer pH; usw. Alles schon durchgemacht.
Bei den Keimlingen möchte ich auch keine Experimente mehr machen. Ich muss Dir ja nicht erzählen wie sensibel diese Babys sind. Wie du ja auch weist halte ich eben nicht 08/15 Tomaten, wo man eben wieder in den Supermarkt rennt, um 'ne neue Tüte Harzfeuer oder Hellfrucht für 40 ¢ zu holen, wenn die Anzucht fehlgeschlagen ist. Nein, es ist für mich nicht nur eine enorme zeitliche Investition, bis letztlich die Samentüten aus allen Ecken der Welt endlich in meinem Anzuchtkämmerchen liegen. Planung, Organisation, Bestellung, Saatgut-Kosten, Versandkosten, Pflanzengesundheitszeugnis, Einfuhrgebühren. Und wenn ich dann noch Pech habe gehen meine Samen im nirgendwo verloren oder der Zoll verweigert trotz allem die Einfuhr. Oben drauf kommen noch eigene Züchtungsprojekte. In der Summe verschlingt die Züchtung ebenfalls viel Zeit. Das fängt schon damit an, dass man zur Züchtung mit möglichst vielen Pflanzen arbeitet - die eben auch gepflegt werden wollen. Dann das finden geeigneter Sorten zur Kreuzung, Selektionsarbeiten, Kreuzungsarbeiten und so weiter. Ein Jahrzehnt bis zur fertigen Sorte.
Ich möchte ungern Keimlinge verlieren, weil die Anzuchterde nix taugt. Bewährt hat sich bei mir die Compo-Sana Anzuchterde. Kurioserweise konnte ich in ganz Raum Aalen dieses Jahr keine frische Charge von dieser Erde auftreiben. Es scheint als würde diese Erde mehr und mehr verdrängt werden durch Eigenmarken. Glücklicherweise ist mir das Gerücht zu Ohren gekommen, dass der Abpacker der Toom-Eigenmarke Compo ist. Also den Toom gestürmt. Frische Charge, passt. Mitarbeiter aufdringlich gernervt, bis er endlich einen Sack für mich aufgeschnitten hat. Sieht gut aus. Lockeres Substrat, kaum Anteil, welches abgesiebt werden muss, Perlite, Agrosil, riecht gut, sieht gut aus. Passt. Zuhause dann weitere Tests. Boden-pH passt. Nährstoffgehalt passt. Keimprobe passt. Keine Umfall- und Welkekrankheiten. Passt. Keine Trauermücken nach 2 Woche. Passt. Keine Unkräuter, auch nicht nach Stratifikation. Passt. Und so bin ich bei dieser Erde gelandet. Sie ist in allen Aspekten identisch zu meiner bewährten Compo-Erde.
Ich bleib daher entweder bei der Compo oder Toom-Eigenmarke. Gibt sicherlich auch andere gute Anzuchterden. Aber ich hab da meinen Dickschädel. Wiegesagt 12 Euro machen mich nicht arm. Bei dieser Summe rentiert es sich für mich nicht, die Zeit zu investieren, nach einer billigeren aber in der Qualität gleichen Erde zu suchen.
Grüßle, Michi ... der nicht nur 1300 Liter Erde verschafft