Info: Blütenendfäule, Ursachen für Calciummangel

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Tubirubi

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Ich würde Kalziumblattdünger spritzen. Aber das hat ja angeblich keinen Effekt...
 
  • TTR

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    hornbach und mein pflanzenladen haben ihn wohl nicht, wenn ich zeit finde, schau ich mich nochmal genauer um und sofern in kleinem gebinde, kaufe ich ihn.
     
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    Tubirubi

    Guest
    gibt es in 1 Literflaschen ("Gabis Obstbaumdünger" z.B.). Wichtig: Blattunterseiten einsprühen.
     
  • Zimtstange

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    Bei mir kommt BEF auch bei Extremhitze vor.... wohl wenn ich gleichzeitig auch relativ wenig gegossen habe. Ich habe BEF an einer Rentita Pflanze schon gesehen, musste 3 Früchte entsorgen. Grundsätzlich läufts aber besser wie im Vorjahr, ich achte auch mehr auf das gießen und die schwarzen Mörtelkübel sind etwas beschattet, so dass sich diese nicht so aufheizen.
     
  • ralph12345

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    BEF kommt bei mir im Beet nicht vor.


    In Kübeln auf der Terrasse mit Südausrichtung kenne ich das Problem, trotz regelmässiger Bewässerung über Tropfer und 20L Kübeln. Allerdings taucht das da nur an länglichen Sorten auf, zuletzt 2015 an Banana. An maximal mittelgrossen runden Tomaten ist das kein Thema.


    Man kann es also vorbeugend vermeiden.
     

    TTR

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    und zumindest hier war es ja in den letzten tagen schon extrem heiss auf dem balkon, ich habe aber sehr gleichmässig und gut gegossen, behaupte ich mal.
     
  • El tomatillero

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    [FONT=&quot]Als Antwort auf die „Quizfrage“ wäre aus meiner Sicht richtig:[/FONT]
    [FONT=&quot]1. [/FONT][FONT=&quot]BER nicht nur an länglichen Früchten und [/FONT]
    [FONT=&quot]2. [/FONT][FONT=&quot]Bei vielen Früchten hängt noch der Griffel dran !!!![/FONT]
    [FONT=&quot]Wenn zwei verschiedene Tomatensorten unmittelbar nebeneinander gezogen werden, gehe ich davon aus, dass alle Standard-BEF-Ursachen abgehakt werden können: gleiche Erde, Bewässerung, Ca-Versorgung, Düngung, Lufttemperatur, - feuchte …. Jeder hat zwar seine Lieblingssorten, aber in der Pflege denke ich, werden alle gleich behandelt.[/FONT]
    [FONT=&quot]Und trotzdem - und da bin ich nicht der einzige, der das feststellen konnte (vergl. Lauren 2013 [/FONT][FONT=&quot]AW: Tomaten + Zucchini Blütenendfäule, wie Kalk dosiere) [/FONT][FONT=&quot]– ist eine Sorte befallen, während die andere daneben problemlos dahin wächst. (an tubirubi: das ist eine meiner Erfahrungen mit BEF) Was macht dann den Unterschied ? [/FONT]
    [FONT=&quot]Es liegt an der Sorte ![/FONT]
    [FONT=&quot]Insbesondere längliche oder pflaumenförmige Sorten sind stärker gefährdet.[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Erklärung dazu hatte Michi, Ralph 1234 geliefert. Das Wachsen der Früchte erfolgt von der Spitze her. Das ist der Hot Spot. Dort macht sich der Calcium-Mangel als erstes bemerkbar, dort tritt also die Schädigung, Platzen der Zellen als erstes auf..[/FONT]
    [FONT=&quot]Determinierte Sorten sind stärker befallen.[/FONT]
    [FONT=&quot]Lt. z.B. South Dakota State University: [/FONT][FONT=&quot]http://pubstorage.sdstate.edu/AgBio_Publications/articles/FS909.pdf[/FONT]
    [FONT=&quot]…weil die Entwicklung der Früchte sich auf einen kürzeren Zeitraum zusammendrängt und die Ca-Versorgung nicht schnell genug nachkommt. Bei indeterminierten Sorten verteilt sich die Entwicklung der Früchte über einen [/FONT][FONT=&quot]längeren[/FONT][FONT=&quot] Zeitraum.[/FONT]
    [FONT=&quot]Mehr-kammrige Tomaten sind anfälliger.[/FONT]
    [FONT=&quot]Wie die Abbildungen in den Links zeigen, sind nicht nur längliche Sorten befallen ! Zimtstange bestätigte dies aktuell. Es sind auch runde, meist mehrkämmrige Sorten (Fleischtomaten) kritisch.[/FONT][FONT=&quot]Das ist der Ausgangspunkt meiner eigentlichen Problemstellung ganz zu anfangs meiner Beiträge. Das ist der Grund, warum ich mich hier eingeklingt hatte.[/FONT]
    [FONT=&quot] Es geht um zusätzliche, sortenabhängige Effekte.[/FONT]
    [FONT=&quot]Mir ist aufgefallen, dass bei den meisten Sorten der vertrocknete Blütenrest von alleine bzw. durch einen leichten Stups abfällt. Bei solchen Sorten gibt es kaum Probleme mit BEF (Kirschtomaten, Cocktailtomaten).[/FONT]
    [FONT=&quot]Bei anderen hingegen hängt der Griffel mit Blütenrest hartnäckig fest und gerade diese Sorten sind gefährdet - und wie die Abbildungen (s.o. und auch von TTR) zeigen, erhalten sich die Blütenreste sogar bis zum allerletzten Dahinscheiden der Früchte.[/FONT]
    [FONT=&quot]Liegt es da nicht auf der Hand einen Zusammenhang zu sehen? Kann es da nicht sein, dass wie bei einem immungeschwächten Menschen sich eine Grippe fatal auswirkt ? – dass, wenn einige Zellen am Ende der Tomatenfrucht wegen Wasser- und Calcium-Mangels platzen (Wassermangel logischerweise immer zuerst, weil ohne Wasser sich keine Ca-Ionen bewegen können) die Frucht BEF-geschädigt ist (primär = innerer Effekt) und dadurch anfällig ist für sekundären Befall von außen. Vergl. Hodges-Link s.o. etc..[/FONT]
    [FONT=&quot]Ich hatte die Hypothese aufgestellt, dass die langanheftenden Blütenreste in Zusammenhang mit Feuchtigkeit ein idealer Nährboden für Pilzsporen sein können, die dann von außen sekundär der durch BEF gesundheitlich angeschlagenen Frucht den letzten Rest geben.[/FONT]
    [FONT=&quot]Ich entferne daher die Blütenreste bei meinen BEF-anfälligen Tomaten frühzeitig und komme damit gut über die Runden (tubirubi: das ist eine meiner neuen Erfahrungen mit BEF). Über die Runden heißt: die Früchte sind auf jeden Fall noch genießbar ohne den im fortgeschrittenen Stadium typischen unappetitlichen schwarzen Fäulnisbefall. BEF befallene Früchte reifen sowieso schneller (Notreife). BEF-Befall ist nicht reversibel.[/FONT]
    [FONT=&quot]Das Ganze ist vor allem mit minimalem Aufwand verbunden, weil man die Pflanzen sowieso zum Ausgeizen etc. kontrollieren muss.[/FONT]
    [FONT=&quot]Ich habe in diesem Jahr bewusst wieder einmal die Sorte „BEF“ angebaut (hausinterne Bezeichnung) – eine von mir mehrfach weiter vermehrte, süßliche kommerzielle Fleischtomate. Da ich mir eine „Persönliche Datenbank auf VBA-Excel-Basis“ erst seit zwei Jahren erstellt habe und vorher meine Aufzeichnungen eher sporadisch, chaotisch waren, kenne ich die genaue Generation nicht, gefühlt meine ich: Generation F5. Die heißt bei mir BEF, weil sie diesbezüglich heikel ist. Die habe ich bisher immer über die Runden gebracht. In diesem Jahr sind die ersten 3 Etagen BEF-frei.[/FONT]
    [FONT=&quot]Um es klar herauszustellen:[/FONT]
    [FONT=&quot]Damit bekämpft man nicht die bekannten primären Ursachen der BEF !!!.[/FONT]
    [FONT=&quot]Mit der vorgeschlagenen Vorgehensweise könnte man bestenfalls Früchte noch im essbaren Zustand retten. Aber das wäre ja auch schon einiges wert![/FONT]


    [FONT=&quot](Hypothese = eine unbewiesene Behauptung, aber die zitierten Texte bestätigen zu mindest die Richtung meines Denkansatzes.)[/FONT]
    [FONT=&quot]Ich möchte keinen neuen unsinnigen Mythos in ein Forum setzen. Ich hoffe aber, dass einige User meinen Ansatz gedanklich nachvollziehen, in der Praxis testen, Blütenreste an kritischen Sorten rechtzeitig entfernen und über die Ergebnisse berichten.[/FONT]
    [FONT=&quot]Wenn ich aber an die Nullresonanz auf die bereits im letzten Jahr geschilderte Problemstellung blicke, habe ich wenig Hoffnung.[/FONT]
    icon9.png


    [FONT=&quot]Ich habe mir die Mühe gemacht eine Liste zu starten mit gefährdeten Sorten, auf die ich in Foren oder sonst wo gestoßen bin. Mein Vorschlag diese Liste als Grundstock zu benutzen. Jeder User, der mit einer Sorte BEF-Erfahrungen hatte, sollte diese Liste erweitern. Die Schadensberichte von Zimtstange und TTR sind bereits integriert. Ich sehe das nicht als eine schwarze Liste von Sorten, die man vermeiden soll. Sie soll nur als Signal dienen: Achtung bei dieser Sorte auf besondere Sorgfalt achten ! Es wäre schade, wenn dadurch einige hervorragend schmeckende Sorten stigmatisiert würden.[/FONT]
    [FONT=&quot]Liste:[/FONT]
    [FONT=&quot]GEFÄHRDETE SORTEN:[/FONT]


    [FONT=&quot]Längliche Sorten (flaschen-, walzen-, pflaumenförmig …)[/FONT]



    [FONT=&quot]Andenhorn [/FONT]

    [FONT=&quot]Black plum[/FONT]

    [FONT=&quot]Carnica[/FONT]

    [FONT=&quot]Green Sausage[/FONT]

    [FONT=&quot]Hungarian Italian Paste [/FONT]

    [FONT=&quot]Opalka[/FONT]

    [FONT=&quot]Orange Banana[/FONT]

    [FONT=&quot]Rio Grande[/FONT]

    [FONT=&quot]Roma[/FONT]

    [FONT=&quot]Rozovaya Stella[/FONT]

    [FONT=&quot]Russische Flasche[/FONT]

    [FONT=&quot]San Marzano [/FONT]



    [FONT=&quot]Rundliche Sorten (platt, gerippt …)[/FONT]


    [FONT=&quot]Azoychka[/FONT]
    [FONT=&quot]Berner Rose [/FONT]
    [FONT=&quot]Costoluto Fiorentino[/FONT]
    [FONT=&quot]Eva purple Ball[/FONT]
    [FONT=&quot]Evergreen[/FONT]
    [FONT=&quot]Giant Green Zebra[/FONT]
    [FONT=&quot]Goldene Königin [/FONT]
    [FONT=&quot]Green Zebra[/FONT]
    [FONT=&quot]Harzfeuer F1[/FONT]
    [FONT=&quot]Isis Brandy [/FONT]
    [FONT=&quot]Kaukasische Liane[/FONT]
    [FONT=&quot]Montserrat[/FONT]
    [FONT=&quot]Pera d'Abruzzo[/FONT]
    [FONT=&quot]Ponderosa Red[/FONT]
    [FONT=&quot]Red Boar[/FONT]
    [FONT=&quot]Rentita[/FONT]
    [FONT=&quot]Roter Kürbis [/FONT]
    [FONT=&quot]Schwarze Russische[/FONT]
    [FONT=&quot]Schwarze Krim[/FONT]
    [FONT=&quot]Stupice [/FONT]
    [FONT=&quot]Valencia[/FONT]



    [FONT=&quot]Spezielle Formen[/FONT][FONT=&quot](sack-,herz, birnenförmig …) [/FONT]

    [FONT=&quot]Beutel aus San Salvador[/FONT]
    [FONT=&quot]Canestrino di Lucca[/FONT]

    [FONT=&quot]Ochsenherz-Varianten[/FONT]

    [FONT=&quot]Paprikove [/FONT]

    [FONT=&quot]Red Pear, groß[/FONT]

    [FONT=&quot]Zahnrad[/FONT]



    [FONT=&quot]Zu Blattdüngung, tubirubi:[/FONT]
    [FONT=&quot]Ich habe, wie betont, keine Erfahrungen dazu. In älterer Literatur empfehlen einige Autoren auch die Ca-Blattdüngung, bevorzugen aber Calcium-Nitrat gegenüber Ca-Chlorid, weil es die Blatt-schonendere Variante ist. Ca-chloridhaltige Blattdünger werden hauptsächlich im Obstbau (Apfelstippen) eingesetzt.[/FONT]
    [FONT=&quot]Gabis Calcium-Dünger ist chloridhaltig: (https://www.baumschule-horstmann.de/bilder/pdf1/Detia-Gabi-Obstbaumduenger-0.pdf).[/FONT]
    [FONT=&quot]5-6 mal Spritzen ab Blühbeginn (welcher zeitliche Abstand ?? ) wird empfohlen. Ich denke, dass sich über einen so langen Zeitraum das BEF-Problem von selbst erledigt, weil der Stress inzwischen vorbei ist. Das erklärt dann auch die Erfolge dieser Blattdüngung.[/FONT]
    [FONT=&quot]Was soll der Vorteil gegenüber einer Ca-Bodendüngung sein, die man am besten auch bei Blühbeginn startet ? Wegen der Nährstoff-Aufnahme funktioniert Blattdüngung auch nur über die Blattunterseite - der Arbeitsaufwand ist insgesamt eher größer,[/FONT]
    [FONT=&quot]Für eine Bodendüngung würde ich Ca-chlorid auf jeden Fall nicht verwenden – kommerzielle Tomatendünger sind, wie erwähnt sowieso chloridftrei ![/FONT]


    [FONT=&quot]Zu TTR:[/FONT]
    [FONT=&quot]Zuerst vorweg: Schwarze Krim hatte ich auch schon einmal angebaut. Nach meiner Erinnerung sind die Früchte nicht so länglich wie auf deinen Fotos, eher plattrund. ??[/FONT]
    [FONT=&quot]Aus meiner Sicht ist die optimalste Tomaten-Anbauweise in freier Erde in einem Unterstand. Am besten südlich ausgerichtet, geschützt gegen Braunfäule, frei zugänglich für die Bestäubung durch Wind und Hummeln, ohne Gieß- und Lüftungsprobleme etc.. [/FONT]
    [FONT=&quot]Tomaten sind Tiefwurzler. Seine „kaiserliche Majestät“ Stekovic berichtet sogar bis 2 Meter. Kübel sind da schon ein extremer Eingriff gegen die Natur. Was aber noch schlimmer ist: Viele gehen in einen Baumarkt, kaufen preiswerte „Erde“ – und das war’s. Ich vermute bei dir zuallererst eine mangelnde Ca-Grundversorgung.[/FONT]
    [FONT=&quot]Ich versuche gerade mich in die Thematik der Pflanzerden einzuarbeiten, bin aber noch nicht recht weitergekommen. Torf ist sauer. Je nach Torfanteil in der Pflanzerde wird aufgekalkt. Angabe in der Deklaration auf der Rückseite nur z. B. auf pH 6 (CaCl2). Genaue Calcium-Angabe ? Reicht diese Calcium-Grundversorgung für eine ganze Saison? [/FONT]
    [FONT=&quot]Ich jedenfalls mische immer eine handvoll Urgesteinsmehl pro Pflanze unter die Pflanzerde plus groben Quarzsand aus dem Baugeschäft wegen der Durchlässigkeit und Kompost und Gartenerde (Maulwurfserde).[/FONT]
    [FONT=&quot]Bakterien in der freien Gartenerde bewirken ein leichteres Aufnehmen der Nährstoffe. Wie sieht eigentlich der bakterielle Zustand in der käuflichen Pflanzerde aus? Dazu fehlen mir die Informationen. Was zumindest Unkräuter betrifft ist alles steril, abgetötet. [/FONT]
    [FONT=&quot]Gerade bei Kübelanbau und dazu noch in zu kleinen Gefäßen werden bereits im Anfangsstadium grundlegende Fehler gemacht, z.B. Erdmischung.[/FONT]
    [FONT=&quot]Eine stetige Calcium-Düngung des Bodens mit Kalksalpeter ab Mitte Juni wie beschrieben sichert auf jeden Fall die Ca-Versorgung. Übrigens habe ich eine preisgünstige Quelle für eine 1kg-Kleinmenge für Kalksalpeter gefunden:[/FONT]
    [FONT=&quot]http://www.duengershop24.com/Kalksalpeter/[/FONT]
    [FONT=&quot]Calcium-Acetat kann man sich wie beschrieben, leicht selbst herstellen aus Rasenkalk etc., notfalls auch aus angerösteten, zerriebenen Eierschalen (Zerstören organischer Anteile). Man sollte dabei aber seine Augen gegen Spritzer der Essigessenz schützen.[/FONT]
    [FONT=&quot]Als weiteren Punkt TTR deiner massiven Probleme vermute ich Überdüngung. Da hast du aus meiner Sicht richtig reagiert und sofort die Bremse gezogen.[/FONT]
    [FONT=&quot]Aus dem Datenblatt für Hakaphos Soft Spezial kann man einiges entnehmen.[/FONT]
    [FONT=&quot]http://www.compo-expert.com/fileadm...n_2015_Einzelseiten/Hakaphos_soft_Spezial.pdf[/FONT]
    [FONT=&quot]NPK 16/8/22 das sind für alle 3 Hauptbestandteile hohe Werte! Der Dünger ist insgesamt ein Booster, Pusher auf Neugermanisch. Der hohe Stickstoffanteil fördert enorm die Grünentwicklung zu einer Zeit, in der eigentlich die Fruchtentwicklung im Vordergrund stehen sollte. Calcium wird auch für die Grünmasse benötigt, das wird dadurch den Früchten vorenthalten. Chlorid-Gehalt unter 1% heißt: Kalium z.B. liegt als Sulfat vor. Phosphat und Sulfat flocken Calcium aus (Wölfe). Der hohe Ammonium-Stickstoff- und hohe Kaliumgehalt wirken (weil sie positiv einwertig) sind als Bremser (Antagonisten) gegenüber dem trägeren zweiwertigen Calcium. Wie und wann sollen unter diesen Umständen die Früchte zu ihrem Ca kommen? Und das alles 2-3x pro Woche Düngung ! (selbst, wenn die Dosierung korrekt ist, was bei Feststoffen im unteren Gramm-Bereich nicht immer korrekt durchführbar ist). http://chiliforum.hot-pain.de/threads/hakaphos-soft-spezial-dosierung-menge.16187/[/FONT]
    [FONT=&quot]Ich zitiere die expliciten Aussagen im Compo-Datenblatt: [/FONT]
    [FONT=&quot]Ergänzende Düngungen mit z.B. Calciumnitrat können die Calciumversorgung dann sichern. [/FONT]
    [FONT=&quot]Nicht mit kalkhaltigen Düngemitteln gleichzeitig lösen [/FONT][FONT=&quot](und mein Text: natürlich auch nicht gleichzeitig düngen).[/FONT]
    [FONT=&quot]Besser geht es nicht. Hier trifft all das zu, was ich mühsam zu erklären versucht hatte. Danke Compo.!![/FONT]
     

    Tomaten-Fundus

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    [FONT=&quot]Mir ist aufgefallen, dass bei den meisten Sorten der vertrocknete Blütenrest von alleine bzw. durch einen leichten Stups abfällt. Bei solchen Sorten gibt es kaum Probleme mit BEF (Kirschtomaten, Cocktailtomaten).[/FONT]
    [FONT=&quot]Bei anderen hingegen hängt der Griffel mit Blütenrest hartnäckig fest und gerade diese Sorten sind gefährdet - und wie die Abbildungen (s.o. und auch von TTR) zeigen, erhalten sich die Blütenreste sogar bis zum allerletzten Dahinscheiden der Früchte.[/FONT]
    [FONT=&quot]Liegt es da nicht auf der Hand einen Zusammenhang zu sehen? [/FONT][FONT=&quot]![/FONT]

    Ehrlich gesagt: Nein. Ich sehe da absolut keinen Zusammenhang.

    Tomatenblüten sind sehr vielfältig und ganz unterschiedlich geformt. Gerade Fleischtomaten besitzen sehr wuchtige Blüten, kleinere Sorten hingegen eher filigrane Blüten. Dass Blütenreste an großen Tomaten schon mal haften bleiben, bringe ich mit eben jener Bauform der Blüte in Zusammenhang.

    Dass Verklebungen durch Blütenreste ein Nährboden für Krankheitserreger sein können, die durch Nährstoffstörungen bereits geschwächte Tomaten noch anfälliger für Folgeerkrankungen machen, mag ja sein. Aber was soll das mit BEF an sich zu tun haben? Das träfe doch für jede andere Vorerkrankung aufgrund von Düngerfehlern, Mangelerscheinungen, Virenerkrankungen oder sonst was genauso zu.

    Dass längliche Tomatensorten besonders betroffen sind und worauf das zurückzuführen ist, wurde ja bereits mehrfach erläutert. BEF an runden Tomaten bzw. flachrunden Fleischtomaten konnte ich bei uns nur einmal beobachten, nachdem ich vor Jahren glaubte, im Hochsommer mit Brennesseljauche düngen zu müssen. Das aber bestätigt nur die Theorie des Überdüngens, was die Aufnahme von Calcium hemmt.

    Meiner Meinung nach ist BEF eine Stoffwechselerkrankung in der Tomatenpflanze, die darauf zurückzuführen ist, dass die Nährstoffe in der Erde in ungünstigen Verhältnissen zueinander vorhanden sind. Mit Blütenschnipseln hat das nichts zu tun.
     
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    TTR

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    @ el tomatillero

    Mir ist auch aufgefallen, dass die tonnenförmigen Früchte nicht zu den Bildern im Netz passen. Auf dem Anzuchttopf steht Schwarze Krim, möglicherweise ist da etwas schief gelaufen bei Aldi Nord.

    Die Dosierung des Düngers war hinsichtlich des Gewichtes akurat, ich habe eine Feinwaage. Zum Glück bin ich nach ca. 4 Wochen in der Erde mit 1g/l wöchentlich gestartet und habe erst in den letzten Wochen mehr verabreicht. Die Empfehlungen in den Foren gehen von 1-4g/l wöchentlich, wobei die meisten bei 1g/l liegen.
    Für die Zukunft werde ich 1g/l wöchentlich nicht überschreiten, eher unterschreiten und mir auch Urgesteinsmehl und oder Kalksalpeter holen. Ansonsten mische ich Perlite bei zur Lockerung und Wasserspeicherung.

    Unterschiede in der Erde habe ich im letzten Jahr beim Vergleich von Composana Blumenerde zu verschiedenen Discountererden deutlich sehen können. Es bestand ein ordentlicher Unterschied im Wachstum. Dieses Jahr hatte ich Mischungen aus verschiedenen Erden. Die Schwarze Krim ist einzig in Eifelhum Erde ohne Perlit. Ich hänge ein Foto der Daten hierzu an.

    Bis auf diesen Vorfall mit der BEF funktionierte das Anbauen von Tomaten bisher problemlos in Kübeln, auch in Discounter Erden mit zusätzlich etwas Mineraldünger bei mir und Freunden/Bekannten. Eben wegen der wenig oder garnicht vorhandenen Mikroorganismen habe ich mich für Mineraldünger/Salze entschieden beim Anbau in Kübeln. In der freien Natur würde ich versuchen, das zu vermeiden.

    Grüße
    Andreas

    eifelhum.jpg
     
    T

    Tubirubi

    Guest
    [FONT=&quot]Zu Blattdüngung, tubirubi:[/FONT]
    [FONT=&quot]Ich habe, wie betont, keine Erfahrungen dazu. In älterer Literatur empfehlen einige Autoren auch die Ca-Blattdüngung, bevorzugen aber Calcium-Nitrat gegenüber Ca-Chlorid, weil es die Blatt-schonendere Variante ist. Ca-chloridhaltige Blattdünger werden hauptsächlich im Obstbau (Apfelstippen) eingesetzt.[/FONT]
    [FONT=&quot]Gabis Calcium-Dünger ist chloridhaltig: (https://www.baumschule-horstmann.de/bilder/pdf1/Detia-Gabi-Obstbaumduenger-0.pdf).[/FONT]
    [FONT=&quot]5-6 mal Spritzen ab Blühbeginn (welcher zeitliche Abstand ?? ) wird empfohlen. Ich denke, dass sich über einen so langen Zeitraum das BEF-Problem von selbst erledigt, weil der Stress inzwischen vorbei ist. Das erklärt dann auch die Erfolge dieser Blattdüngung.[/FONT]
    [FONT=&quot]Was soll der Vorteil gegenüber einer Ca-Bodendüngung sein, die man am besten auch bei Blühbeginn startet ? Wegen der Nährstoff-Aufnahme funktioniert Blattdüngung auch nur über die Blattunterseite - der Arbeitsaufwand ist insgesamt eher größer,[/FONT]
    [FONT=&quot]Für eine Bodendüngung würde ich Ca-chlorid auf jeden Fall nicht verwenden – kommerzielle Tomatendünger sind, wie erwähnt sowieso chloridftrei ![/FONT]

    [FONT=&quot][/FONT]

    Ich habe über 50 Pflanzen mit flaschenförmigen, dickfleischigen Früchten im Anbau. 2-3 malige Calziumblattdüngung nach der Pflanzung haben ausgereicht. Abstand von eine Woche.
    Deine Theorie mit dem Blütenresten kann ich ebenfalls nicht bestätigen. Da hätte ich auch viel zu tun, bei 170 Pflanzen :rolleyes:
     
  • El tomatillero

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    [FONT=&quot]TTR, Danke für den Link. Passt. Die Grundversorgung mit Calcium-Sulfat (Gips) ist bei uns nicht so weit verbreitet wie in den USA. Als Neutralsalz verändert es den pH-Wert nicht, wird also anstelle von Kalk für die Calcium-Versorgung von Böden mit pH 7 und aufwärts verwendet, um nicht noch alkalischer zu werden. [/FONT]
    [FONT=&quot]Zu der Pflanzerde:[/FONT]
    [FONT=&quot]Unkrautsamen und Krankheitserreger sind in den Pflanzerden abgetötet. Wie sieht es mit der mikrobiellen Aktivität aus ? Weiß ich leider nicht. Es ist bekannt, dass Mikroben die Aufnahme der Nährstoffe durch die Wurzeln verbessern. Daher halte ich es für wichtig, dass insbesondere bei Anbau in Gefäßen mit Pflanzerden das bakterielle Leben zusätzlich gefördert wird. Kompost z.B. bringt in diesem Sinn nicht nur Dünger, sondern auch bakterielles Leben.[/FONT]
    [FONT=&quot]Auch wie bei den Düngern gibt es eine gesetzlich vorgeschriebene Deklaration lt. Düngemittelverordnung.[/FONT]
    [FONT=&quot]Der hohe Säuregehalt vom Torf-Anteil wird mit Calciumcarbonat (Kalk) – vermutlich hier mit Dolomit, weil Magnesium Mg angegeben wird. - aufgekalkt, so dass die Erde mit dem hier angegebenen pH = 6 nur noch schwach sauer ist. Tomaten gedeihen im Bereich 6 -7, man kann also noch alkalische Bestandteile wie Kalk, Urgesteinsmehl… zusetzen und erhöht dadurch den pH-Wert. ([/FONT][FONT=&quot]10 g Kalk je Liter Erde erhöhen den pH-Wert allmählich um einen Punkt. (biogärtner) – bei Gefäßen über 10 l Volumen hat man also noch einige Luft nach oben).[/FONT]
    [FONT=&quot]Gips würde den pH nicht verändern (s.o.).[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Angabe Salzgehalt: ist der Summenwert aller NPK-Salze. Man misst die gesamte elektrische Leitfähigkeit der Erde. Leitfähigkeit ergibt sich durch die frei beweglichen Nährstoffe (Ionen). Man normiert die Leitfähigkeit auf KCl (Kaliumchlorid), fragt sich also, welcher Konzentration an KCl würde dieser Leitfähigkeitswert entsprechen, wenn alle Ionen nur KCl wären.[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Angabe K2O etc. ist wie bei den Düngern auch wieder nur eine Normangabe, also realiter ist kein K-Oxyd vorhanden. [/FONT]
    [FONT=&quot]Es fehlt hier eine Angabe Schwefel S%, Der Stickstoff (N) stammt daher hier vermutlich aus Ammonium-Nitrat, K-Nitrat, (also kein –Sulfat).[/FONT]
    [FONT=&quot]Gelegentlich findet man eine Angabe: basisch wirksame Bestandteile CaO %. Das lässt sich dann mit der angegebenen Umrechnungstabelle (s.o.) in Ca oder Ca-Carbonat umrechnen.[/FONT]
    [FONT=&quot]Generell: [/FONT]
    [FONT=&quot]In den Deklarationen tauchen immer wieder die Begriffe CaCl2, CAT, CAL auf. Das sind vorgeschriebene Analysen-Methoden.[/FONT]
    [FONT=&quot]Die CAT-Methode hat hier nichts mit Calcium-Gehalt zu tun, sondern gibt die vorgeschriebene Methode an, mit der die Mengen löslicher – also pflanzenverfügbarer – Nährstoffe aus der Erde extrahiert werden. Ebenso die CaCl2-Angabe beim pH-Wert hat nichts mit einem CaCl2-Gehalt zu tun, sondern ist auch wieder die analytische Vorgehensweise.[/FONT]
    [FONT=&quot]Man bestimmt die Gehalte nicht direkt in der Erde, sondern verwendet eine Lösung (die z.B. CaCl2 plus Komplexbildner enthält) zur Extraktion. Bei Phosphat und Kalium benützt man öfters auch die sog. CAL-Methode. CAL ist ein anderes Extraktionsmittel.[/FONT]
    [FONT=&quot]Die eigentliche Bestimmung erfolgt dann aus der Extraktions-Lösung. CaCl2, CAT, CAL geben also nur an, wie die Messung vorbereitet wurde, sind aber keine Messwerte.[/FONT]

    [FONT=&quot]Wer es noch genauer will: z.B. [/FONT][FONT=&quot]http://www.hortipendium.de/Bodenanalysemethoden[/FONT]

    [FONT=&quot]Thema Blattdüngung:[/FONT]
    [FONT=&quot]Mir persönlich ist es egal, ob jemand spritzt oder was er spritzt: Da bin ich ganz emotionslos, entspannt.[/FONT]
    [FONT=&quot]Der prinzipielle Vorteil liegt in der direkten Aufnahme über die Poren in der Blattunterseite ohne den natürlicheren Umweg über die Wurzeln.[/FONT]
    [FONT=&quot]Dass ein Dünger-Lieferant sein Produkt anpreist, ist legitim.[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Hodges-Aussage, dass Ca-Blattspritzung sinnlos ist, kann ich nicht beurteilen. Ich fand es auf jeden Fall interessant und erwähnenswert. Ich hätte gern mehr Informationen. Mir fehlen z.B. Angaben zum Stadium der Fruchtentwicklung: Junge Früchte, bei denen die Epidermis (Außenhaut) noch nicht voll entwickelt ist, könnten anders reagieren als weiterentwickelte Früchte. Auch die Messmethode hätte mich interessiert. Die Aussage beruht aber sicher auf echten Experimenten. Ich könnte mir vorstellen, dass man mit radioaktivem Calcium Ca 45 sprüht und später die Früchte untersucht hat, ob sie strahlen (beta).[/FONT]
    [FONT=&quot]Den Link zu dem Gabi-chlorid-Dünger hatte ich gegeben. Der Vollständigkeit halber [/FONT]
    [FONT=&quot]das Sicherheitsdatenblatt zu Calcinit:[/FONT]
    [FONT=&quot]http://chemmate.yara.com/AtrionSearch32web/pdf.asp?StreamId=51248d4a8dd053ea0000&id=51248d4a8dd155130001[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Blätter sind aus rechtlichen Gründen sehr detailliert, lesen sich so spannend wie Beipackzettel von Arzneien. Ich halte insbesondere für wichtig: [/FONT][FONT=&quot]die Gefährdung durch die Aerosole (Einatmen und starke Augenreizung). [/FONT][FONT=&quot]Schutzmaßnahmen sind angegeben.[/FONT]
    [FONT=&quot]Ca-Chlorid und- Nitrat sind hygroskopisch, ziehen Feuchtigkeit aus der Luft und müssen trocken, gut verpackt gelagert werden und werden schmierig! Gabis Dünger ist ja bereits flüssig – enthält also bereits zusätzlich eine teure Zutat: Wasser.[/FONT]

    [FONT=&quot]Theorie Blütenreste („Schniepel-Theorie“):[/FONT]
    [FONT=&quot]Wenn man eine Hypothese neu aufstellt, bewegt man sich weg von ausgetretenen Pfaden, braucht man nicht lange auf eine Ablehnung warten. Das ist der übliche Ablauf. Dazu braucht man auch kein Forum, um negative [/FONT][FONT=&quot]Meinungen !! [/FONT][FONT=&quot]zu hören. Resultate erhält man am besten über [/FONT][FONT=&quot]Experimente[/FONT][FONT=&quot]. Meine Hoffnung war, einen [/FONT][FONT=&quot]neuen Aspekt[/FONT][FONT=&quot] in die BEF-Diskussion einzubringen, von einigen Usern testen zu lassen. Ich wollte weg von den immer wiedergekauten Informationen. Für solche Informationen in kompakterer Form reichen mir 1-2 Google-Clicks. Testen[/FONT][FONT=&quot]heißt Praxis, heißt einige User finden, die [/FONT][FONT=&quot]kritische[/FONT][FONT=&quot] Sorten anbauen, im [/FONT][FONT=&quot]frühen[/FONT][FONT=&quot] Stadium der Fruchtentwicklung Blütenreste entfernen und berichten. Testen heißt verifizieren (die Hypothese als richtig bestätigen) oder falsifizieren (durch negative Ergebnisse ablehnen). Und eigentlich wären eher die [/FONT][FONT=&quot]negativen[/FONT][FONT=&quot] Befunde interessanter – weil entscheidend. Bei positiven Befund wäre es ja auch möglich, dass BEF so oder so gar nicht aufgetreten wäre.[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Hoffnung auf Mithilfe habe ich inzwischen abgehakt, brauche ich eigentlich auch nicht mehr. Ich bin auf gutem Weg. Die Schniepel-Theorie lebt![/FONT]
    [FONT=&quot]Nachtrag in die Liste:[/FONT]
    [FONT=&quot]Meine eigene erste Begegnung mit BEF habe ich glatt vergessen einzutragen: Prune Noir (Schwarze Pflaume). Die Schwarze Krim werden wir wg. Verwechslung wohl wieder streichen können.[/FONT]
    [FONT=&quot]Ich hoffe, dass zumindest die Liste weitergepflegt wird – es kostete einigen Aufwand sie zu erstellen, da Samenlieferanten ungern bei ihren Sorten schreiben: kauf die bloß nicht, die sind heikel.[/FONT]
    [FONT=&quot]Thema Nährstoffversorgung z.B. Calcium) der Fruchtspitze:[/FONT]
    [FONT=&quot]Wenn man Abbildungen im Netz von Tomatensorten sucht, dann findet man teilweise Querschnitte, die die Anzahl der Kammern zeigen. Längsschnitte hingegen sind Mangelware
    [/FONT]
    [FONT=&quot].IMG_2407.jpg[/FONT]
    [FONT=&quot]Ich habe von einer Marinda einen Längsschnitt senkrecht zu der länglichen Narbe fotographiert. (Hier liegt kein BEF Befall vor.) Man sieht deutlich die Struktur, die Wege der Nährstoff-Versorgung vom Stielansatz der Frucht zur Fruchtspitze.[/FONT]
    [FONT=&quot]Wie sehen die Längsschnitte von gefährdeten Sorten aus ??[/FONT]
    [FONT=&quot]Dazu bräuchte man eine größere Anzahl an Fotos von Längsschnitten, die sich in einem so umfangreichen Forum erstellen lassen könnten.[/FONT]
    [FONT=&quot]Thema: Sekundäreffekte bei BEF[/FONT]
    [FONT=&quot]Sekundär heißt, dass nach der Zell-Schädigung wegen Ca-Mangels (BEF) nachträglich Krankheitserreger in die vorgegebene Wunde eindringen. Ich habe mich weiter in die Thematik vertieft, habe viel gegoogelt und -- habe inzwischen genügend Hinweise darauf gefunden. Es sind nicht nur Texte aus den USA, die das bestätigen (das spanische Ministerium für Fischerei .. hatte ich bereits erwähnt: [/FONT][FONT=&quot]http://www.magrama.gob.es/ministerio/pags/biblioteca/hojas/hd_1983_06.pdf[/FONT][FONT=&quot] )[/FONT]
    [FONT=&quot]Sogar der Samengut-Riese Syngenta !! textet in einem italienischen Beitrag zu BEF (= marciume apicale del pomodoro): [/FONT][FONT=&quot]http://lasalandra.altervista.org/wp-content/uploads/2012/04/ProtezionepomodoroL1.pdf[/FONT]

    [FONT=&quot]….[/FONT][FONT=&quot] sviluppano marciumi secondari che possono penetrare nel frutto,insediandosi lungo l'asse stilare. ( ….sekundäre Fäulnis, die in die Frucht eindringen kann…)[/FONT]

    [FONT=&quot]Diese international anerkannten Erkenntnisse über Sekundäreffekte sind in deutschen Texten bisher offensichtlich noch nicht angekommen !![/FONT]

    [FONT=&quot]Diese Erkenntnis könnte sogar die Wirksamkeit der Blattspritzung indirekt bestätigen, wenn man diese anders interpretiert: nicht als unterstützende Calcium-Versorgung, sondern als fungicide Wirkung (= ätzende Wirkung von Calcium- Chlorid bzw. –Nitrat auf Pilze).[/FONT]
     

    El tomatillero

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    27. Juli 2015
    Beiträge
    21
    [FONT=&quot]Nachtrag [/FONT][FONT=&quot]Blattdüngung:[/FONT]
    [FONT=&quot]Eine weitere Erklärungsmöglichkeit für die postulierte Wirksamkeit von Blattdüngungen könnte folgende sein:[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Calcium-Versorgung über die Wurzel betrifft die ganze Pflanze (Blätter, Stiele und Früchte). Wenn der Ca-Bedarf der Blätter durch die unterstützende Blattdüngung verstärkt erfüllt wird [/FONT][FONT=&quot][FONT=&quot](die Ca-Aufnahme durch die Blätter bestreitet Hodges ja auch nicht)[/FONT], dann könnte die Versorgung der Früchte über die Wurzel dadurch entlastet sein und damit genügend Ca für die Früchte zur Verfügung stehen.[/FONT]



    [FONT=&quot]Blütenreste:[/FONT]

    [FONT=&quot]Googeln ist einfach, zu gesuchten Ergebnissen zu kommen, ist dagegen vielfach schwieriger. Das Grundproblem ist gute Suchkriterien einzugeben. [/FONT]
    [FONT=&quot]Je präziser die sind und je mehr, desto besser sind die Ergebnisse. Wenn man sich mit den Pilzchen (Fungi) nicht so auskennt, ist es schwierig da weiter zu kommen. Da war der Hinweis aus dem spanischen Ministerium wertvoll, weil da Erreger direkt genannt werden, die die Frucht befallen können.[/FONT]
    [FONT=&quot]Wikipedia meint zu Alternaria:[/FONT]
    [FONT=&quot]Eine ganze Gruppe von Schwarzpilzen, Myzel überdauert im Boden, .. befallen bevorzugt geschwächte Individuen, auf denen sie mehr oder weniger schwerwiegende pilzliche Krankheiten auslösen,… zum Wachstum brauchen sie viel Feuchtigkeit (über 22 grad)[/FONT]
    [FONT=&quot]Das erinnert mich irgendwie an mein Bild mit dem geschwächten Patienten.[/FONT]

    [FONT=&quot]Wenn man weiter googelt, kommt man auf weitere Pilz-Kandidaten. Für z.B. Pleospora heißt es: braune bis schwarze Wunden am Stielansatz oder in Wunden überall an der Frucht.[/FONT]
    [FONT=&quot]Ich will das Thema Pilze nicht vertiefen, führt zu weit und dazu bin ich nicht kompetent. Aber es ist doch überlegenswert, wie gut sich solche Aussagen mit meiner Hypothese decken![/FONT]

    [FONT=&quot]Wenn man weiter googelt, merkt man auch, wie wenig aktuell unsere deutschen Texte bezgl. BEF sind. Man kommt dann zu den zur Zeit aktuellen, verfeinerten Erkenntnissen über die Steuerung der Calcium-Versorgung. Wen es interessiert: Suchworte gibberellins (= pflanzliche Wachstumshormone), tomato, BER. Tja, wenn man immer wieder nur dasselbe wiederkaut, verschläft man, dass die Forschung voranschreitet.![/FONT]


    [FONT=&quot]Wenn man sich noch weiter vorhangelt bis in das Jahr 2016, 2./3. März, kommt man auf das 12. Treffen der GLVWG (Ohio State University) in London. Dort hat ein Eric Draper eine Powerpoint Präsentation gehalten mit dem Titel: „Wann ist BEF nicht BEF?“ [/FONT]
    [FONT=&quot]Sollte man unbedingt öffnen!!! Dauert etwas.[/FONT]
    [FONT=&quot]Google Suchworte: eric draper tomato blossom end rot[/FONT]

    [FONT=&quot]In Folie 4 fasst er die übliche Ca-Theorie zu BER = BEF zusammen.[/FONT]

    [FONT=&quot]In Folie 6[/FONT][FONT=&quot]: Eine andere Theorie …[/FONT]
    [FONT=&quot]- Schnelles Anwachsen des befruchteten Fruchtknotens (Tomate)[/FONT]
    [FONT=&quot]- Tomatenblüten sind hypogyn …[/FONT]
    [FONT=&quot](heißt: Kelchblatt, Blütenblatt, Staubgefäße liegen unterhalb des künftigen Fruchtknubbels – auf Grund dieses Blütenaufbaus ergibt sich die Wahrscheinlichkeit lang anhaftender Blütenreste)[/FONT]
    [FONT=&quot]- Kelchblatt, Blütenblatt, Staubgefäße hängen an dem konvexen ([FONT=&quot]gew[FONT=&quot]ö[/FONT]lbt[/FONT]en) oder konisch länglichen Blütenboden am (unteren) Ende des Fruchtknotens[/FONT]
    [FONT=&quot]- Die Blüte trocknet nicht schnell und fällt nicht ab …[/FONT]
    [FONT=&quot]- Hängt stattdessen am Griffel des schnell wachsenden Fruchtknotens[/FONT]
    [FONT=&quot]- Diese Blütenblatt-Gewebe ist der ideale Nährboden für Infektionen …[/FONT]
    [FONT=&quot]- Botrytis cineria (Grauschimmel) befällt das Blüten-Gewebe … dann den Griffel …[/FONT]
    [FONT=&quot]- Die Infektion wandert in die junge saftige Frucht![/FONT]

    [FONT=&quot]Folie 7:[/FONT][FONT=&quot] Abb. Blütenaufbau [FONT=&quot]erklärt den[/FONT] Text hypogyn[/FONT]

    [FONT=&quot]In den folgenden Folien erkennt man zwar deutlich den optischen Unterschied zwischen dem üblichen BEF-Abbildungen und dem hier gezeigten Botrytis-befall, aber es schwirren noch genügend andere Pilze herum, die auf gleichem Wege eindringen können. Und, wenn dann noch die Frucht nach der üblichen BEF-Calcium-Theorie vorgeschädigt ist??[/FONT]

    [FONT=&quot]Wer meine Texte bezügl. der Blütenrest-Hypothese von Anfang an gelesen hat, könnte jetzt vielleicht einige parallele Aussagen zum oben in Folie 6 beschriebenen Befalls-mechanismus entdecken: (Die Beiträge zu den schlecht und gut löslichen Calcium-Verbindungen überspringen wir in diesem Zusammenhang–war als Abschweifer nicht geplant, aber hoffentlich trotzdem informativ.) [/FONT]

    [FONT=&quot]Meine Stichworte zum Vergleich mit Folie 6:[/FONT]
    [FONT=&quot]- lang anhaftende Blütenreste bei einigen Sorten, die auch noch bis zum Schluss hängen bleiben, vergleiche auch die vielen Links mit den Abbildungen [/FONT]
    [FONT=&quot]- kranker Patient (primärer, innerer Effekt) nach BEF-Ca-Theorie[/FONT]
    [FONT=&quot]- sekundärer Pilz-Befall von außen[/FONT]
    [FONT=&quot]- Blütenreste in Zusammenhang mit Feuchtigkeit = optimaler Nährboden für Pilze …[/FONT]

    [FONT=&quot]Wenn man das Aufwand-/Wirkungsverhältnis gegenüberstellt: was macht es an Aufwand bei 2-3 BEF gefährdeten Sorten, die man vielleicht in seiner jährlichen Palette hat, die Blütenreste frühzeitig zu entfernen?[/FONT]
    [FONT=&quot]Wer bis hier noch nicht überzeugt ist, wird keine weitere Möglichkeit mehr bekommen.[/FONT]

    [FONT=&quot]Ich habe persönlich bei der Vertiefung der Thematik einiges gelernt. Ob andere meinen Argumenten folgen oder nicht, bedeutet mir relativ wenig. Sie sind recherchiert, beruhen auf nachgewiesenen Quellen. Ich wollte hier in das Forum nur einen neuen Aspekt einbringen, der bisher so nicht erwähnt wurde, der einigen möglicherweise weiterhilft.[/FONT]

    [FONT=&quot]Ich bedanke mich bei allen (Interessierte und Skeptiker), die bisher meine langatmigen und vielleicht nicht immer gut verständlichen, aber vertieften Texte verfolgt haben.[/FONT]

    [FONT=&quot]Für eine Fragestellung konnte ich keine Erklärung finden: Woran liegt es, dass einige Sorten dem BEF-Stress unterliegen, während andere nebenan unter den gleichen Wachstumsbedingungen verschont bleiben (abgesehen von den erklärbaren länglichen Sorten)? Vermutlich führt das tief in die Genforschung, und das wird uns Hobby-Praktikern nicht viel bringen, sondern wird den großen Saatgut-Konzernen helfen ihre Hybriden weiter zu entwickeln.[/FONT]
     

    TTR

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    Ich habe einige Biere getrunken und habe Deinen letzen Post nur überflogen, wollte dennoch, bevor ich es vergesse, kurz ein paar Zeilen schreiben,
    nicht wirklich kontextbezogen.

    Es hat sich bei 2 Tomaten trotz intaktem Zustand bei Entfernen des Schniepels leichte BEF ausgebildet.

    Abalonee, die/der/es das komplette Aldi-Nord-Set hat (6), hat ebenfalls massive Probleme, ich sehe da einen Zusammenhang.

    http://www.hausgarten.net/gartenforum/tomaten/72841-tomatenzoeglinge-2016-a-57.html

    Eine Sortenähnlichkeit zu Bildern im Netz ist bei diesen Tomaten auch nicht gegeben.

    Andreas
     
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