(Insekten)futter während der Brutzeit?

verbus

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Hallo allerseits,

ich füttere Vögel ganzjährig. Erstmals wurden zwei Nistkästen bewohnt und zwar von Kohl- und Blaumeisen. Gerne würde ich die Vogelfamilien etwas gezielter "unterstützen". Ich hab schon beobachtet, dass unsere Blaumeisen-Eltern ziemlich abmagern. Das mag normal sein, aber bei einem tägl. Bedarf von 10.000 Insekten für die Kleinen ist das zu den heutigen, insektenfreien Zeiten mehr als "natürlich" kräftezehrend.
Neben Futter mit Mehlwürmern habe ich noch sehr begehrte Insektenknödel verteilt. Habt Ihr einen Tipp, was ich noch füttern könnte? Gibt es reines Insekten- oder spezielles Brutfutter, das Ihr empfehlen könntet?
Danke!
 
  • jola

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    Verbus, die Meiseneltern nehmen dankbar das normale Körnerfutter an, um bei Kräften zu bleiben,
    da sie ja für ihre Nachkommen auf Insektenfang gehen.
    Ich benutze noch dieses Futter während der Brut-und Aufzuchtzeit
    Nesting Blend, Brut- und Aufzuchtfutter
    Wer das jetzt wie verteilt, kann ich dir aber auch nicht sagen, auf jeden Fall wird es sehr gut angenommen,
    von allen Futterhausbesuchern
     
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  • feiveline

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    Mich würde in dem erstgenannten Futter der Zucker und das Sojamehl stören.... :fragend:

    Ich kauf in der Brutzeit mal lebende Heimchen o.ä. und verfütter diese... damit ziehe ich auch mal Jungvögel auf.
     
  • Pepino

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    Mich würde interessieren, ob es eine Untersuchung gibt, wie die Vögel das Futter verwerten und verwenden.
    Ich weiß, dass einige Jungvögel in der ersten Zeit keine Körner verdauen können und mit vollen Bäuchen mit falschem Futter verhungert sind. Können die Jungen das Gemisch verdauen oder sammelt sich dann der Körneranteil im Magen? Können die Altvögel unterscheiden, was davon die Jungen fressen können?
     

    verbus

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    In dem Buch von Peter Berthold (Vögel füttern, aber richtig) wird darauf eingegangen. Kurz zusammengefasst ist es so, dass die Meisen sehr wohl zwischen ihrem und dem Jungvogelfutter unterscheiden und "nur in sehr großer Not das falsche Futter aufnehmen". Es gibt auch Studien und Beobachtungen dazu. Die Körner kommen quasi in ihr Kröpfchen und die Raupen, Insekten und Würmer werden für die Kleinen gesammelt. Durch die Zufütterung - auch wenn es "nur" Körner wären - kann man die Eltern für die harte und energiezehrende Aufgabe der Aufzucht stärken, was wiederum den Jungvögeln zugute kommt.
    Eine junge Kohlmeisengeneration flattert gerade bei uns rum, also ganz falsch scheint der Futterplan nicht zu sein ;) Ich hoffe nun, dass die Blaumeisen das gut überstehen (sie sind noch nicht flügge, ich hör sie immer nur aus dem Vogelhäuschen heraus fiepen).
    Die größere Gefahr geht hier wahrscheinlich von den Elstern und Raben aus, die ständig in unserem Garten lauern. Leider habe ich auch an einer (hochgelegenen) Wasserstelle zerfetzte Vogelbeinchen gefunden :/
     
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    elis

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    Ich füttere schon seit langen die Meisenknödel, das sind Fettknödel mit verschiedenen Zutaten (Insekten oder Früchte) für die Vogeleltern. Dr.Berthold empfiehlt das, ich kaufe das beim Dehner, da zahle ich für 100 Knödel ca. 25 €. Ihr solltet sehen wie schnell die weggefressen sind. Das Fett ist pure Energie für die Vogeleltern. Körner oder Kerne müssen erst in Fett umgewandelt werden, Fett ist gleich verfügbar, lt. Dr.Berthold. Ich füttere so lange bis die Brutzeit vorbei ist. Die Vögel suchen alle Pflanzen, Buchse, Rosen, Sträucher usw. nach Insekten ab. Das ist schön zu sehen.

    lg.
     

    verbus

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    Das kaufe ich auch regelmäßig und die Vögel lieben es :) Es gibt noch das PM Phönix, das eher für die Brutzeit geeignet ist. Habe heute schon überlegt, ob ich das mitbestelle.

    @elis Auch die habe ich in meinem Garten. Im Winter musste ich sie tw. wegschmeissen, weil sie zu lange "verachtet" wurden, jetzt gehen fast täglich 1-2 Knödel weg. V.a. die Meisen und Spatzen hängen wie verrückt da dran - aber erst seit dem Frühling.
     
  • elis

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    Ja, bei mir gehen jetzt die Knödel auch schneller weg wie im Winter. Da wollten sie lieber die normale Mischung mit Sonnenblumenkernen, Erdnussbruch, Rosinen, Hanfsamen. Jetzt hänge ich jeden 3 Tag so ca. 15 Knödel raus.

    lg. elis
     
  • verbus

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    Hier auch, elis ;) Das sind gute Mengen, die du loswirst! Seit wir umgezogen sind, ist nicht mehr soooo viel im neuen Garten los. Was gut ist, weil es hier noch viele insekten- und vogelfreundliche Gärten im direkten Umfeld gibt und wir uns die Arbeit teilen ;)
    Vorher, am früheren Wohnort, waren wir die einzigen weit und breit, die den Garten etwas "wilder" gestaltet und die Vögel gefüttert haben, da gingen auch täglich Unmengen an Futter weg. Irgendwann ist sogar eine Spatzenkolonie mit hunderten von Vögeln bei uns eingezogen, nachdem bedauerlicherweise ihr Habitat zerstört wurde (Fällung der alten Bäume für den Straßenausbau).
     
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    verbus

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    Kaum habe ich mich gut mit dem Spezialfutter eingedeckt, musste ich eine grausige Entdeckung machen. Gestern hatten wir Besuch von einem Buntspecht, seitdem piept und fiept es nicht mehr in dem Häuschen. Eine winzige, tote Blaumeise habe ich bereits im Garten gefunden. Das Küken kann nur von einem Vogel herausgeholt worden sein, wenn nicht Buntspecht, dann Amsel, Star, Elster (der Kasten hängt so, dass ihn nur Geflügeltes erreicht). Das Nest wurde nun auch verlassen, keine Anflüge mehr.

    Ach Mensch, das ist so traurig! Mir tun diese kleinen Wesen furchtbar leid ... Ich musste auch noch mitansehen, wie der Meisenvater mit dem Futter im Schnabel anfliegt und laut piepend und in Panik wieder rauskommt. Ich denke, dass war der Zeitpunkt, als er es gesehen hat. Eigentlich müsste ich jetzt das Häuschen reinigen, will mir den Anblick aber nicht antun. Wer weiß, wieviel weitere tote Blaumeisen da drin liegen ... wie deprimierend :(
     
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    mikaa

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    ja tragisch ....

    aber wie soll ein andere Vogel ausser der Blaumeise in ein 28mm Einflugloch passen um den Brutkasten auszuräubern ?
     
    M

    mikaa

    Guest
    Auch ein Eichhörchen ist eigentlich nicht in der Lage in einen Meisenkasten reinzulangen ( wenn er die richtigen Maße hat )


    es sei denn er macht die Reinigungsklappe auf ...:wunderlich:
     
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    Tinchenfurz‘ Tochter

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    Hallo ihr lieben,hier füttern ja einige ganzjährig. Ich habe vor ein paar Wochen aufgehört zu füttern, da ich dachte, die kleinen sollen erst mal lernen, selbstständig auf Futtersuche zu gehen und sich nicht auf uns zu verlassen. Nun könnte ich ja theoretisch doch ganzjährig füttern, oder bedenke ich irgendeinen Punkt nicht? Zb Mietwohnung?
     

    Pyromella

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    Den Vögeln wird es egal sein, ob du die Wohnung besitzt, oder dafür Miete zahlst. :LOL:
    Bröseln die Futtergäste so rum, dass du Sorge hast, mit dem Vermieter oder tiefer wohnenden Mietern Ärger zu bekommen?
     
    T

    Tinchenfurz‘ Tochter

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    Nee, meine Sorge war eher, dass die sich an uns gewöhnen und falls wir mal ausziehen, sitzen die hier und bekommen nicht mehr den gewohnten Luxus. Meine Sorge ist unbegründet, oder?
    Meine hauptsorge war auch eher, dass die Eltern den kleinen zeigen, dass es bei uns ohne Mühe und Aufwand Futter gibt und nicht mehr richtig auf Jagd gehen.....
    Ich muss gerade ein wenig über mich selbst lachen.
     

    Pyromella

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    Auch wenn du zufütterst, so werden die Vögel nicht verlernen, wie man nach Blattläusen etc jagt. Aber du solltest dann wirklich drauf achten, Insektenfutter anzubieten, wenn du den Eindruck hast, dass die Jungvögel auch mitfressen.
     
    T

    Tinchenfurz‘ Tochter

    Guest
    Danke. Wenn wir dann schon mal dabei sind. Ich hätte gerne einen Nistkasten am Balkon. Ist das zu nah an uns Menschen? Bisher habe ich mich zum Wohl der Tiere dagegen entschieden. Besteht Gefahr, dass die Eltern es aus irgendwelchen Gründen das Nest nicht anfliegen? Unsere Vögel sind uns gegenüber nicht sehr scheu, haben auch aus ihrer Schale gefressen, wenn wir auf dem Balkon sitzen (ca anderthalb Meter Entfernung von unserem Sitzplatz zur futterstelle.
    Mache ich mir da jetzt wieder zu viele Gedanken?
     

    Pyromella

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    Ja, du machst dir zu viele Gedanken. :paar:
    Wenn es den Vögeln zu nah ist, dann werden sie den Nistkasten nicht beziehen. Aber wenn sie einziehen, wärend ihr euren Balkon ganz normal nutzt, dann sollten sie mit euch klarkommen.

    Ich hatte letztes Jahr ein Amselnest auf meinem Winzbalkon. Die Amsel hat sich für den Ort entschieden, nicht ich.
     
    T

    Tinchenfurz‘ Tochter

    Guest
    Danke.
    Wir hatten jetzt ein amselnest im rhododendron vor dem Schlafzimmerfenster. Seit ein paar Tagen ist es leer. Man hört die schreihälse nicht mehr. Ich vermute Katze oder Marder. Wir haben hier beiden schon gesehen.
    Gut, dann bau ich mir einen Nistkasten. :)
     

    Windschatten

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    Hallo zusammen!
    Für die Jungenaufzucht sind tierische Proteine sehr wichtig, deshalb eigene sich Insekten am besten. Einige Experten sehen typisches Winterfutter sogar als kritisch an, da es angeblich zu Verdauungsproblemen führen kann - und im schlimmsten Fall mit Glyphosat oder anderen Pestiziden belastet ist.
    Lebendfutter wie Mehlwürmer oder Buffalo-Würmer werden von Insektenfressern wie Meisen sehr gerne genommen und verfüttert! Das kommt dem natürlich Speiseplan am nächsten, und Flüssigkeit ist auch gleich mit drin.
    LG Andrea
     

    verbus

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    ja tragisch ....

    aber wie soll ein andere Vogel ausser der Blaumeise in ein 28mm Einflugloch passen um den Brutkasten auszuräubern ?
    Ich habe zwar Meisenkästen, aber sie haben in einem anderen, größeren Vogelhaus (mit größerem Einflugloch) gebrütet. Und dieses ist wirklich nur fliegend zu erreichen.
     

    verbus

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    Hallo zusammen!
    Für die Jungenaufzucht sind tierische Proteine sehr wichtig, deshalb eigene sich Insekten am besten. Einige Experten sehen typisches Winterfutter sogar als kritisch an, da es angeblich zu Verdauungsproblemen führen kann - und im schlimmsten Fall mit Glyphosat oder anderen Pestiziden belastet ist.
    Lebendfutter wie Mehlwürmer oder Buffalo-Würmer werden von Insektenfressern wie Meisen sehr gerne genommen und verfüttert! Das kommt dem natürlich Speiseplan am nächsten, und Flüssigkeit ist auch gleich mit drin.
    LG Andrea

    Das wirklich Traurige ist, dass in zu vielen Nachbarsgärten Insekten und Pflanzen mit Pestiziden und Glyphosat besprüht werden. Das "natürliche Lebendfutter" ist oft verseucht.
    Ein Vogelfreund hat davon berichtet, dass sein Nachbar im Frühjahr im Garten gesprüht hat und kurz darauf die Brut in seinem Garten elend daran gestorben ist.

    Ich versuche wenigstens hochwertiges Futter anzubieten, u.a. auch Knödel mit Insekten, Mehlwürmern etc.
    Man steckt aber nirgendwo drin. So hab ich z.B. gelesen, dass Koifutter bzw. die Bachflohkrebse "auf Koks" sind. Egal was man nimmt und tut, ist alles belastet.
     

    Windschatten

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    Ja, traurig. Man kann nur selber was Giftfreies und Hochwertiges anbieten. Auch wenn die Jungen ausgeflogen sind, werden die Insekten ja noch gerne genommen und verfüttert (sodass die Vögel auf Nachbars Pestizidgarten nicht zurückgreifen müssen...)
     
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