Kaffeebaum stirbt

[Linserich]

Wie ich in einigen Threads schon erwähnt habe, habe ich mehrere grosse Kaffeebäume. Bis jetzt geht es ihnen allen gut. Bis auf einen, der plötzlich - vollkommen ohne ersichtlichen Grund - seine Blätter lampen lässt und inzwischen langsam verdorrt.

Ich kann Staunässe ausschliessen, ebenso dass er zuwenig Wasser erhalten hat. Schädlinge sind keine zu erkennen, ausserdem haben all die anderen Kaffeebäume, die teils direkten Kontakt haben, keinerlei Zeichen eines baldigen Todes.

Kann es sein, dass er einfach so plötzlich den Schirm zumacht? Immerhin ist er jetzt gut 25 Jahre alt.

Das einzige, was ich noch in Betracht ziehe, sind unsere Kätzchen, die wir seit einem halben Jahr haben. Ich hatte sie zuerst in Verdacht, dass sie ihre Krallen am Stamm gewetzt haben und so die Rinde und die Wasserleitungen darunter beschädigt haben.

Ich hänge noch ein paar Fotos an. Die ersten zeigen den absterbendem Kaffeebaum, die anderen die noch gesunden Bäume. Bei einigen zeigen sich Mangelerscheinungen anhand der Blätter. Dies wird demnächst behoben, indem ich sie umtopfen und ihnen neue Erde geben werde. Welche Erde würdet ihr empfehlen?

Für den Baum ist höchstwahrscheinlich jede Hilfe zu spät. Ich werde ihn schweren Herzens massiv schneiden und so hoffen, dass er aus schlafenden Augen nochmals erwacht.

Vielen dank für Eure Anregungen im Voraus!


Das ist der absterbende Baum. Er ist gerade derjenige, der anhand seiner Blätter eigentlich keine Mangelerscheinungen gezeigt hat. Auch in der Erde zeigen sich absolut keine Tierchen. Ich hatte bis auf einen massiven Schildlausbefall bei einer Avocado Vor zwei Jahren noch nie mit Tierchen zu kämpfen.


Das ist der Stamm des absterbendem Baumes. Ein wenig sieht er schon abgewetzt aus, aber reicht das, um den Saftfluss abzuwürgen?


Diese Bäume sind noch gesund. Einige Blätter zeigen einen Mangel, vermutlich Eisen oder so ähnlich. Die Bäume werden - wenn es wieder etwas wärmer ist - umgetopft und erhalten frische Erde. Welche Erde würdet ihr empfehlen?

 

[jola]

Linserich, ich würde ihn doch mal komplett aus dem Topf nehmen.
Vielleicht nagt da irgendetwas an den Wurzeln ???

 

[Linserich]

Werde ich sowieso machen. Aber ich kann das eigentlich ausschliessen, da ich solcherlei noch nie hatte und die Töpfe auch seit 4 Jahren leider nie mehr draussen waren.

 

[jola]

Du siehst mich ratlos

 

[Linserich]

Ja, ich sehe mich selber leider auch ratlos. Es kam von einem Moment zum anderen. Ohne dass ich irgend etwas verändert habe.

Darum hoffe ich auf einen möglichen Input, eine Idee von jemandem...

 

[Pepino]

Ist ja jammerschade. Eigentlich sieht es ja schon nach zuviel Wasser aus, aber nachdem du das ausschließen kannst. ....... Ich hatte mal so etwas Ähnliches an einem Ficus Benjamini, der bestimmt 20 Jahre alt war. Staunässe konnte ich auch ausschließen. Als ich ihn aus dem Topf nahm, hatte er fast keine Wurzeln mehr und kein Tier war zu entdecken. Trotz neuer Erde und Radikalschnitt hat er es nicht überlebt.

 

[Linserich]

Zuviel Wasser kann es wirklich nicht sein. Ich habe ihn eher etwas zuwenig als zuviel gegossen. Aber ich werde den Wurzelballen noch anschauen. Ich habe ihn jetzt leider bis auf 20 cm abgeschnitten. Entweder er schlägt wieder aus, oder er ist definitiv hin.

 

[Pepino]

Zu wenig Wasser hätte eigentlich auch ein anderes Schadbild. Und er hätte sich erholt, sobald du ihn gegossen hättest. Ich glaube an einen Wurzelschaden. So plötzlich stirbt ein Baum auch nicht an z.B. Altersschwäche. Er würde partiell anfangen zu schwächeln. Ich habe keine Ahnung, wie alt ein Kaffeebaum im Zimmer werden kann.

 

[Linserich]

Ich werde es ja dann sehen.

Im Internet heisst es, dass kaffeebäume so ab 25 - 30 Jahren nicht mehr gut tragen. Sie können offenbar bis zu 80 Jahren draussen werden. Drinnen weiss ich es auch nicht.

 

[verbus]

Linserich, kann es sein, dass die Katzen den Topf mit einem Katzenklo verwechseln?

 

[Linserich]

Der Gedanke kam mir auch schon, aber man riecht gar nichts.

 

[verbus]

Hm, das würde man normalerweise riechen.
Ist echt schade um den schönen, alten Baum.

 

[Yukichan]

Wir haben einen Kaffeestrauch auch einfach mal radikal zurückgeschnitten (man muss sich trauen), und er trieb wieder sehr gut aus, nachdem wir ihn für tot gehalten hatten. Also es gibt durchaus Hoffnung. Manchmal muss man einfach geduldig sein. Das gleiche erlebe ich hier gerade auch mit einem Oleander, den ich schon komplett abgeschrieben und an den Pilz verlorengeglaubt hatte. Als Erde empfehle ich hochwertige Kübelpflanzenerde (z. B. die für medit. Pflanzen...) oder eben selbst gemischt...

Ich habe mir letztes Jahr mal einen kl. Sack Lechuza-PON (mal googeln) zugelegt, was zwar recht teuer ist, man braucht aber auch nicht viel davon. Soll keine Werbung sein, es gibt sicherlich andere Anbieter, ein ähnliches Ergebnis erzielt man wohl mit Perlit aus dem Baumarkt.Leider haben die das oft nur in Riesensäcken, da ja eigentlich als Dämmmaterial verwendet. Ich war dann so entnervt, dass ich bei dem kl. Säckchen gelandet bin. Hochwertige Erden haben Perlit oft aber auch schon enthalten, aber wenn ich noch zu simple Blumenerde übrig habe, dann peppe ich das ganz gerne damit auf. Das mische ich mittlerweile gerne unter die Erde der heikleren (mediterranen) Pflanzen, wie z. B. Oleander, Strelitzie o. eben auch den Kaffeestrauch.

Linserich, du als Experte: wie oft düngst du denn den Kaffeestrauch? Wöchentlich? (Ich muss gestehen, dass ich das eher vergesse, habe mir jetzt mal Langzeitdüngesticks besorgt, um den nicht chronisch unterzuversorgen. Hat gedauert, bis ich mal gehört habe, dass er regelmäßig gedüngt werden möchte...) Und was ist deiner Ansicht nach der beste Dünger? Unser kl. Kaffeebaum steht auch seit vielen Jahren immer nur drinnen. Theoretisch könnt man ihn im Sommer ja mal rausstellen, aber das Hin und Her nervt dann doch...Am allerbesten sieht er aus, wenn es draußen richtig heiß ist und wir auch hier drinnen überhaupt eine höhere Luftfeuchtigkeit haben. Kann ich leider nicht ganzjährig mit dienen. - Toi toi toi für dein Expl.

 

[Linserich]

Danke für deine Zeilen.

Ja, er ist jetzt mal komplett zurück geschnitten worden. Sobald es etwas wärmer wird, werde ich ihn auf dem balkon umtopfen und ihm eine zweite Chance geben. Wenn er es packt, umso besser. Wenn nicht, dann ist es halt vergebens gewesen.

Den anderen Bäumen werde ich dann auch wieder komplett neue Erde spendieren - sofern ich zu Erde komme. In diesen Corona-Zeiten ist das ja nicht ganz einfach.

Düngen tue ich im Sommer so ca. alle drei Wochen mit Universal-Dünger, also eigentlich nichts spezielles. In letzter Zeit mische ich aber Seramis-Erde bei jedem neuen Umtopfen darunter. Das scheint ihnen auch gut zu tun.

Wenn die Kaffeebäume draussen sind, dann nur beschattet. Sie mögen keine pralle Sonne. Halbschatten und Morgensonne ist gut. Leider kann ich das derzeit nicht bieten, da ich nur einen Balkon habe und der wäre dann komplett voll mit den Bäumen.

 

[Yukichan]

Ah vielen Dank zurück, Linserich...interessant...Ich werde mal versuchen, einen solchen Düngerhythmus einzuhalten. - Ich glaube, die lieben einfach, wenn alles schön gleichmäßig ist, Bewässerung wie Düngung...
Jedenfalls besten Dank und liebe Grüße zurück
Yuki

 

[Linserich]

Freude herrscht!

Nach langen Monaten zeigt sich ein ganz kleiner feiner Ansatz von neuem Leben!





Ich freue mich, dass ich soviel Geduld aufgebracht habe.

 

[jola]

Ich freue mich, dass ich soviel Geduld aufgebracht habe.

Finde ich auch ganz toll, ich glaube, so lange hätte ich nicht gewartet.

 

[Supernovae]

Ich bin ganz verliebt in das kleine Grün!

Vier Monate-dann hängst du sehr an der Pflanze!
Das ist sehr charmant.

 

[Linserich]

Ja, ich liebe meine Kaffeebäume sehr. Sie sind selbst gezogen und jetzt 25 Jahre alt. Derzeit habe ich grad wieder 10 Keimlinge, 5 ältere und fünf frisch geschlüpfte.

Sie sind mit überall hin gefolgt, wo ich schon gewohnt habe. Nur in der jetzigen Wohnung kann ich sie nicht draussen halten, sonst ist der ganze Balkon ein einziger Wald.