Hallo Hanspeter,
was für eine Bewässerung hast Du denn vor, Rechteckregner, Kreisregner oder "richtige" Unterflurbewässerung?
Was für eine Art von Boden hat die Probe denn ergeben? Ein Sandboden "schluckt" völlig problemlos 20mm, 10mm wäre ein typischer Wert für Boden mit hohem Tongehalt.
Wenn Du mit Rechteckregnern oder Kreisregnern arbeitest ist das insgesamt kein Problem. Diese Regnertypen schaffen eine Menge Fläche, aber typisch 500-800 Liter Wasser pro Stunde, die sie auf deutlich 100-400qm verteilen. Das war für mich auch der Grund, den Rasen aufzugraben: Mit einem Kreisregner brauchte ich für meine 550qm etwa 7 Stunden.
Die 10 Liter pro Stunde überschreitest Du erst mit einer Unterflurbewässerung. Sogenannte Rotatoren (MP Rotator) liegen bei 10-12mm/h, Getrieberegner (Hunter PGP, Gardena T380, Rain Bird 3500/5000) liegen bei korrekter Aufstellung bei 11-14mm/h. Erst Sprühdüsen, die aber eher selten sind, geben 20-40 Liter pro Stunde auf den qm.
Auch die etwas stärkere Beregnung von Rotatoren und Getrieberegnern ist inhaltlich kein Problem. Die modernen Computer können auf sogenannte Sickerphasen eingestellt werden. Bei meinem Rasen ist es so, dass ich drei Zonen habe, die nacheinander jeweils 45 Minuten bewässert werden. Der Computer ist auf "Cycle&Soak" eingestellt, dabei habe ich 30 Minuten Beregnung am Stück und dann mindestens 30 Minuten Pause eingetragen. In Praxis macht der Computer dann folgendes:
4:00-4:30: Zone 1
4:30-5:00: Zone 2
5:00-5:30: Zone 3
5:30-5:45: Zone 1 (Rest)
5:45-6:00: Zone 2 (Rest)
6:00-6:15: Zone 3 (Rest)
Um diese Staffelung musste ich mir keine Gedanken machen. Als Startzeit habe ich 4 Uhr eingetragen, und den Zonen 45 Minuten Wasser verordnet. Der Computer kümmert sich dann darum, dass alle Zonen drankommen und die Sickerpausen eingehalten werden. Man könnte auch noch kürzere Zeiten mit mehr Sickerpause festlegen, z.B. 15 Minuten Beregnung, dann würden alle Zonen 3x 15 Minuten Wasser bekommen.
Was man noch ergänzen kann: Die Sickerwerte des Labors beziehen sich immer auf nackten Boden. Wenn flächendeckende Vegetation da ist, ist die mögliche Niederschlagsrate höher. Deshalb werden die MP Rotatoren auch auf ebenen Lehm oft ohne Sickerphase eingesetzt.