Kinder, Jugendliche und elektronische Medien

smaugthegolden

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Hallo zusammen,
bis jetzt war ich nur im Rosenforum unterwegs und habe gerade diese Abteilung entdeckt. Da finde ich es ganz witzig, wenn wir Eltern uns ironischerweise mal auf diesem elektronischen Weg über den Umgang unserer lieben Kleinen mit dem Internet und Computerspielen austauschen würden. Bei meinen drei Kindern (11, 13 und 17) ist dies ein immer wiederkehrendes Thema, auf das ich auf Dauer keine eindeutige Antwort habe und daher meine Erziehungsentscheidungen völlig aus dem Bauch heraus treffe. In der Regel vertraue ich auf den gesunden Menschenverstand der Sprösslinge, ich weiß aber auch, dass andere Eltern es viel strenger angehen als ich und genaue Regeln, Zeiten usw. einsetzen mit dem Ergebnis, dass diese Kinder dann, sobald sie bei uns sind, sich hier nur noch für Fernsehen und Computer interessieren und zur Entäuschung von meinen wenig Interesse für andere Sachen zeigen, nach dem Motto: Was verboten ist, ist besonders interresant.
Wie seht ihr dieses zugegebenermaßen sehr umfassende Problem?
Danke für eine Antwort
Birgit
 
  • Jazz Brazil

    Foren-Urgestein
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    Ich verbiete meinem Mann, sich schon morgens um 4 Uhr an den PC zu setzen und zu zocken.

    Beste Grüße
    Doro
     
    S

    schweden-geli

    Guest
    hoi birgit

    meine lieben kleinen sind inzwschen ja aus dem haus (gottseidank) :grins:
    aber natürlich war und ist dieses thema noch immer interessant.

    ich glaube, mit zu strengem verbot erreicht man, wie du selber ja schon bemerkt hast, nur das gegenteil.

    diese art der kommunikation ist aus unserer gesellschaft auch nicht mehr weg zu denken. (ich rede jetzt mal von pc, handy und co)

    nicht alleine die dosis ist es, sondern vielmehr, dass die kinder und jugentlichen in einem harmonischen umfeld aufwachsen, sozialkompetenz haben, lernen verantwortung zu übernehmen, wissbegierig sind....ect.

    wenn die rahmenbedingungen stimmen, wird ein jugendlicher den pc das handy ect. so benutzen, wie ein telefon.....selbstverständlich und bei bedarf.

    auch was den umgang mit dem TV angeht, bin ich der meinung, dass ein kind, das vor die glotze gesetzt wird, damit die alten ihre ruhe haben, auch später schwer davon weg zu bekommen ist. hierbei handelt es sich ganz klar um eine "ersatzbefriedigung" eine künstiliche nähe für das kind.

    ein kind, das mit viel liebe und körperlicher nähe erzogen wird, das geschichten erzählt oder vorgelesen bekommt, das spiele spielen "gelernt" hat, das braucht das medium TV nur bedingt.

    meine kinder sind nur selten mal alleine vor dem fernseher gesessen, i.d.r.
    saß ich mit den kindern und wir haben die kinderprogramme gemeinsam geschaut....hinterher noch darüber geredet....oder auch mal einen typischen "geflügelten satz" aus einem bestimmten programm vom stapel gelassen haben.

    noch heute kann es passieren dass wir in entsprechender situation mit einem grinsenden gesicht solche sätzte zitieren ( meine beiden sind 23 und 25,5)

    auch finde ich rituale sehr wichtig, vor allem bei den kleineren.

    über jahre hinweg war das "zu-bett-geh-ritual" immer das selbe und hat den kindern sicherheit vermittelt.

    eines der rituale war eine von meinem mann erfundene figur, namens "wurm hugo" dieser wurm hat tagein tagaus das selbe erlebt wie unsere kinder....unsere beiden waren schon weit über die zweistellige jahreszahl hinaus, als sie mit dem wunsch an ihren vater herantraten, er möge doch mal wieder eine "hugo-geschichte" erzählen.....

    kein fernseher ... kein computer und kein handy hätte es in diesem moment mit diesem hugo aufnehmen können.

    liebe grüße von geli
     
  • Pepino

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    Stimme dir voll zu Geli.
    Im großen Ganzen lief es bei uns auch so ab. Nur gab es Zeiten, in denen der PC bei meinen Jungs (viel schlimmer damit als Mädchen)einen zu großen Platz einnahm und die Schule darunter litt. Da konnte ich dann von meinem PC aus die Zeit beschränken. Im Zeitraum von 14-22 Uhr stand demjenigen dann nur ein bestimmtes Kontingent zur Verfügung. Meistens hat es sich dann wieder schnell auf ein "normales" Niveau eingependelt.
     
  • luise-ac

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    Hallo Birgit!
    Ach, ein leidiges Thema!
    Vor zwei Jahren hatten wir einen online-süchtigen Sohn (damals 19 Jahre alt).

    Meine Kinder sind quasi im Freien groß geworden. Sie haben sehr viel in der Natur gespiel, mit anderen Kindern gemeinsam. Der Phantasie war keine Grenzen gesetzt. Auch sportlich waren sie ausgelassen, vom Inlinerskaten bis zu American Football.
    Natürlich wurde auch Fern gesehen, aber nur gemeinsam mit mir oder mit meinem Mann zusammen. Das Medium "Internet" war für meine Kinder nur bedingt zugänglich. Mit dem 18. Geburtstag meines mittleren Sohnes, wurde ihm der Internetzugang für sein Zimmer freigeschaltet. Damit hatten wir schon positive Erfahrungen bei unserem ältesten Sohn gemacht.
    Innerhalb von einem Jahr war unser Kind online-süchtig. Wie er da hineingeraten war konnten wir leider nicht mehr nachvollziehen. Er ist Nachts heimlich aufgestanden, um seine Onlinespiele weiter zu spielen. Es kam so weit, das er in der 13. Klasse die Schule geschmissen hat, ohne einen anderen Plan. Bei Gesprächen wurde er agressiv und bald war keine Kommunikation mit ihm mehr möglich.
    Wir sahen nur noch einen Ausweg, wir haben den Stecker gezogen. Heute glaube ich, das er damals nur darauf gewartet hat, weil er selber diesen Schritt niemals gegangen wäre.
    Es war eine sehr schlimme Zeit für die ganze Familie, aber wir haben das gemeinsam durchgezogen.
    Mittlerweile hat er wieder einen Internetzugang und er hat gelernt, damit umzugehen.
    Bei jüngeren Kinder finde ich es sehr sinnvoll ein Zeitlimit für den PC festzulegen. Bei meiner Tochter haben wir das auch so gemacht.

    Lg Luise
     

    smaugthegolden

    Mitglied
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    Hallo zusammen,
    vielen Dank für die ausführlichen Antworten in so kurzer Zeit! Unser Großer lebt auch vornehmlich virtuell, allerdings kommuniziert er so auch mit seinen wirklichen Freunden, Telefon ist da überflüssig geworden. Ich weiß leider nicht, ab wann man sagen kann, ob jemand online süchtig ist. Auf jeden Fall leiden die normalen sozialen Fähigkeiten darunter, das Miteinander Umgehen, aber das sieht man auch bei Erwachsenen. Aber ich war mit 17 auch schüchtern, habe halt viel gelesen. Leider scheint Internet und co. in vieler Hinsicht attraktiver zu sein, als andere Dinge, wie z.B. Bücher, darin sehe ich eine große Gefahr. Bei den jüngeren Kindern ist es aber zum Glück noch so, dass sie am liebsten mit Freunden spielen. Einem fast ERwachsenen den Laptop bzw. Internetzugang wegzunehmen ist sicher brutal und sehr schwer, ich hoffe, dass ich das nicht mal tun muss!
    Birgit
     
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