Ich denke die filmkomponisten sind die mozarts von annudazumal
Nicht wirklich. Es gibt schon einen Unterschied zwischen absoluter Musik und illustrativer Musik, auch wenn sich beides überschneiden kann. Filmmusik ist auf jeden Fall
abhängig. Sie muss Szenen unterstützen, Personen beschreiben, Atmosphäre erzeugen, die dem Inhalt des Filmes gerecht wird, malen und erzählen ... ein Filmkomponist ist nicht frei. Am besten ist Filmmusik dann, wenn sie nicht einfach nacherzählt oder Bilder begleitet, sondern etwas Zusätzliches in den Film bringt, etwas, das die Bilder allein nicht schaffen (wollen), das aber zum Verständnis des Films beiträgt oder dem Filmgeschehen eine weitere Dimension hinzufügt.
Formal bedient sich die Filmmusik bei der Klassik, man kann auch sagen klaut bei der Klassik und beutet sie aus. Ich glaube, Strauss, Wagner und Sibelius hab ich zu allererst in sehr jugendlichem Alter in Disney-Filmen kennengelernt.
Absolute Musik oder Klassik oder wie man das nennen will kann zuweilen aber auch ganz hübsch erzählerisch sein. Den Film dazu muss sich der Hörer dann im Kopf selbst zusammenzaubern.
Beethovens 6. Symphonie ist ein Beispiel für diese Art der "Filmmusik ohne Film". Da kommt ein Stadtmensch auf dem Land an, freut sich über Ferien und wandert los, gerät in einen Gewittersturm und am Schluss ist alles tropfnass, aber die Sonne kommt wieder raus ...
Wem das zu lang ist, der kann sich ja den Gewittersatz anhören:
Fini, du hast mal erwähnt, dass man bei Smetana in der "Moldau" so richtig den Fluss fließen hört, das ist auch so ein Fall von illustrativer Musik. War von Smetana auch genau so gemeint. "Die Moldau" ist aber eigentlich nur 1 Teil aus einem 6-teiligen Werk namens "Má vlast" = "Mein Vaterland". Schon lustig, dass davon nur die "Moldau" international berühmt wurde: einen Fluss kennt man halt in fast allen Ländern und erkennt ihn daher auch in der Musik.
Woa, ich labere und labere hier schon wieder ... kann mich mal jemand unterbrechen bitte ...