Kletterhortensie macht Kummer

[Elkevogel]

Hallöle zusammen,
dieses Jahr ist vieles komisch und ich sitze es vielfach einfach aus .
Aber die Kletterhortensie macht mir mittlerweile doch so richtig Sorge:
Zustand aktuell:

Und Ende Juli:

Zwei von 3 Bodentrieben sind bereits komplett verwelkt, der linke fängt langsam an.
Seit 2009 gedeiht sie an der Stelle und hat ausgerechnet in den vergangenen Hitzesommern so richtig zugelegt - freu.
Die Wand zeigt nach Norden; Sonne bekommt sie bis späten Vormittag und im Hochsommer noch am Nachmittag (so sie denn 2021 mal scheint ).
Gedüngt wurde bisher noch nie. Aber es wird jährlich Nadelholzhäcksel auf die Pflanzstelle gegeben.
Überschwemmung hatten wir dort auch nicht (erhöhter Standort - Wasser versickert in Richtung Bach).
Hat jemand eine Idee, wo das Problem liegt?
Und ob bzw. wie eine Rettung möglich ist?

Lieben Dank und Grüße vom
Elkevogel

 

[elis]

Hast Du schon mal überlegt, ob sie es zu trocken hat. Das Wasser läuft weg, vielleicht kannst mal im Wurzelbereich graben, ob es zu trocken ist. Das wäre meine einzige Erklärung. Überlege mal.

lg. elis

 

[Elkevogel]

Hallo @elis
danke für die schnelle Nachricht.
Aber nein, zu trocken ist es nicht - da habe ich schon "gebohrt".
Der Boden ist noch gut feucht.
War/ist er vielleicht zuuuu nass gewesen?
Im etwas tiefer gelegenen Garten hatten wir Staunässe mit stehenden Pfützen.

 

[elis]

Dann habe ich keine Erklärung , denn Kletterhortensien sind eigentlich robust und keine komplizierten Pflanzen. Ich würde mal in einer Baumschule fragen was das sein könnte.

https://www.*************.net/kletterhortensie

lg elis

 

[wilde Gärtnerin]

Eine Erklärung fürs Absterben wäre noch Staunässe, das dürfte aber deiner Standortbeschreibung nach nicht vorkommen

 

[Galileo]

Ausserdem würde Staunässe doch die gesamte Pflanze betreffen.

Vom Schadbild her, denke ich da eher an Verticilium-Welke, obwohl mir kein einziger Fall bekannt ist, bei dem eine Hortensie betroffen war
Auch Dickmaulrüsslerlarven verursachen solch selektive Schäden, wenn sie knapp unter der Erdoberfläche die Wurzelhaut der Sträucher abfressen.
Doch auch hier, wäre Hortensie für mich diesbezüglich Neuland... Aber alles verändert sich, sogar die Sitka-Fichtenlaus hab ich schon auf einer Tanne festgestellt

Vielleicht mal vorsichtig mit Einhand-Krail und Werkstattsauger oder Wasserspritze Wurzel freilegen, ob da Schäden oder Frassspuren sind.

 

[Elkevogel]

denn Kletterhortensien sind eigentlich robust und keine komplizierten Pflanzen

Ja, so kenne ich sie auch und wunder mich daher.
Bei einer Jungpflanze würde mich das Kümmern nicht so wundern in diesem seltsamen Sommer. Aber sie hat ja doch schon einige Jahre auf dem Buckel. Und - wie schon erwähnt - hat sie in den vergangenen Hitzesommern bei gelegentlicher Wässerung einen deutlichen Wachstumsschub abgeliefert. Gefühlt ist sie fast explodiert. Und nun dieses Elend

Eine Erklärung fürs Absterben wäre noch Staunässe, das dürfte aber deiner Standortbeschreibung nach nicht vorkommen

Nein, dass kann eher nicht sein.
1. aufgrund der Schräge und der natürlichen Versickerung in unmittelbarer Nähe zum Bach (gut 1m Höhenunterschied zum Bach)
2. wäre der Grundwasserstand so hoch, dass die Hotte nasse Füsse hat, wäre auch die Garage feucht (Boden aus Kies & Split - nicht betoniert). Ist sie aber nicht.

Vielleicht mal vorsichtig mit Einhand-Krail und Werkstattsauger oder Wasserspritze Wurzel freilegen, ob da Schäden oder Frassspuren sind.

Das mache ich sobald es mal nicht mehr regnet und melde mich wieder.

Danke und LG
Elkevogel

 

[Johann819]

Da steht die Kletterhortensie schon 11 Jahre und macht jetzt Probleme. Bis auf die genannten Erklärungen fallen mir aber auch keine ein. Vielleicht ist es wirklich ratsam, bei einer Baumschule nachzufragen

 

[Galileo]

Das mache ich sobald es mal nicht mehr regnet und melde mich wieder.

Regnet es noch ?

 

[Bernd Ka.]

...schau mal an den Wurzeln nach den Engerlingen des Dickmaulrüsler nach,
hat auch meine Kletterhortensie in die Knie gezwungen. Alte Erde entfernen,
mit all den Engerlingen, umtopfen und sie lebt wieder auf.

 

[Elkevogel]

Nein, es regnet nicht mehr dauerhaft.
Aber ich habe dieses Problem - wie viele andere auch - aus verschiedenen privaten Gründen auf die lange Bank geschoben.
Und nun bleibt nur noch die Hoffnung.
Ich bin aber zuversichtlich.

 

[Taxus Baccata]

@Elkevogel den Tipp von Bernd Ka mit den Engerlingen finde ich gut, denn ich hatte in diesem Jahr auch ungewöhnlich viele im Garten, und an den ungewöhnlichsten Stellen.

 

[Elkevogel]

...schau mal an den Wurzeln nach den Engerlingen des Dickmaulrüsler nach,
hat auch meine Kletterhortensie in die Knie gezwungen. Alte Erde entfernen,
mit all den Engerlingen, umtopfen und sie lebt wieder auf.

Hallo,
ja könnte ich machen, aber hier friert es schon jede Nacht ganz ordentlich und ich bin bekanntlich eher die Schönwettergärtnerin .
Umpflanzen geht sowieso nicht - die Kletterhotte ist seit 2009 ausgepflanzt.
Etwa die Hälfte der Pflanze ist bis zum Herbst/zur natürlichen Herbstfärbung fit geblieben - von daher gehe ich davon aus, dass sie auch wieder ordentlich austreibt.

 

[elis]

Da kann man doch auch mit Nematoden gießen, dann sterben die. Aber ich weiß nicht zu welchen Zeitpunkt und ob das jetzt noch was bringt. Da mußt mal recherchieren.

 

[Bernd Ka.]

Mit Nematoden zu arbeiten wird schwierig.
Sie benötigen warmes Klima, 20 bis 25Grad in der Erde.
Ich denke, für nur eine Pflanze ein zu hoher Aufwand.

 

[Elkevogel]

Aber die Kletterhortensie macht mir mittlerweile doch so richtig Sorge:
Zustand aktuell (28.08.2021:

Und Ende Juli:

Zwei von 3 Bodentrieben sind bereits komplett verwelkt, der linke fängt langsam an.

2021 und bis heute konnte ich keine Ursache für das absterben finden - aber die 2 Bodentriebe sind und bleiben tot.
Stand heute:

Was mache ich denn nun, um die Optik an der Garagenwand einigermaßen zu retten?
Klar, erstmal die 2 toten Äste rausschneiden.
Und dann versuchen, die 3 noch lebenden hochzubinden?
Ein mickeliger geht nach rechts und um die Ecke.
Die anderen beiden wuseln recht gesund und mit Knospen unter dem alten Pflanztisch rum.
Der Tisch ist nicht wichtig, zur Not kann ich den auch zersägen um die Äste freizulegen.
Das sah halt nur ganz urig aus, wie der so zugewachsen da rum stand.
Also, was tun?

Und womit düngt man eine Kletterhotte?
Ich wäre gewillt und bereit, für sie auch mal einen Spezialdünger zu kaufen.

Danke und liebe Grüße
Elkevogel

 

[Rosabelverde]

Schon verwunderlich, dass deine Kletterhortensie einfach so einen dicken Teil kahl werden lässt. Auch dass die anderen Triebe am Boden krabbeln, anstatt in die Höhe zu wachsen, kenn ich so nicht.

Sie scheint irgend eine Stärkung zu brauchen. Meine kriegt Hortensiendünger, wie die anderen Hortensien hier auch, aber nicht alle zweidrei Wochen, wie meine Topfhortensien, sondern höchstens zwei oder drei Düngergaben im Jahr, weil ich sie meistens vergesse, denn ich gieße sie ja auch nicht.

Es wundert mich schon lange, dass die Kletterhortensie hier so gut wächst und üppig blüht, denn sie steht ja in porösem Kalkboden in einer trockenen Gegend und kriegt durch ihren Ostseitenstandort plus Dachvorsprung überm Kopf vom seltenen Regen nichtmal was ab. Sie hat genau die Bedingungen, unter denen Bauernhortensien hier eingehen, weshalb ich die nur noch in Kübeln pflanze.

Du hast ja eher feuchten Lehmboden mit Neigung zu gelegentlicher Staunässe, also das Gegenteil dessen, was wir hier haben. Ob das deiner Kletterhortensie nicht gefällt?

 

[Bernd Ka.]

Bei meiner Kletterhortensie tobten sich voriges Jahr
Dickmaulrüssler-Larven aus. Und das im Sommer und folglich war
die Hortensie innerhalb kürzester Zeit Blätterlos.
Ich konnte die Pflanze mühelos aus den Boden ziehen,
dachte schon an einen Totalschaden. Doch nix, sie startete wieder durch.
Es waren keine Wurzeln mehr vorhanden, also das hölzere Überbleibsel
an Wurzelwerk gründlich auswaschen und danach hab ich sie
in einen 20cm-Container mit salzarmer Erde gepflanzt, aufgestellt
an einen schattigen Platz und sie trieb wieder aus.
Vielleicht waren auch bei dir Dickmaulrüssler-Larven am Werk...

 

[Elkevogel]

Ob das deiner Kletterhortensie nicht gefällt?

Wenn sie frisch gepflanzt wäre - OK.
Aber seit 12 Jahren und dann auf einmal so eine Zickerei
Bei der Pflanzung war sie noch ein 30 cm Baby und sollte sich über die Jahre mit den Gegebenheiten angefreundet haben.
OK, ich besorge Hortensiendünger und hoffe.

 

[schreberin]

Du könntest mal versuchen,den Boden mehrfach durchdringend mit Rainfarnbrühe zu giessen. Ich habe damit gute Erfahrungen gegen den Apfelwickler gemacht, das hat den Befall sehr stark dezimiert. Bei Apfelwicklern giesst man im August/September/Oktober,da dann die Raupen sich in der Erde verpuppen.
Ich kenne jetzt den Lebenszyklus vom Dickmaulrüssler nicht,aber das kann man ja rausbekommen.
Im Artikel wird von getrockneten Blüten gesprochen, ich nehme sie aber auch frisch,wenn ich sie gesammelt habe. Ich setzte gut 10 Liter an jeweils,um wirklich zu garantieren, dass die Brühe gut in den Wurzelbereich eindringt.
Bei uns blüht er oft schon ab Juni.

Rainfarn wirkt als biologischer Pflanzenschutz

Wer beißende und saugende Insekten wie Weiße Fliegen oder Raupen mit natürlichen Mitteln bekämpfen möchte, kann einen Sud aus Rainfarn herstellen. Er ist mehrere Monate haltbar.

www.ndr.de

Viel Glück!

 

[Elkevogel]

So, heute habe ich Tabula rasa gemacht.
Trockene Triebe größtenteils abgeschnitten ( einer durfte als Stütze bleiben), den Pflanztisch weggeräumt, alle gesunden Triebe dort rausgefädelt und hochgebunden.
Nun sieht es besser aus, als befürchtet:
Vorher

Nachher

Die Ursache für das absterben der alten Triebe bleibt wohl ein Rätsel.
Die aktuellen gesunden Triebe kommen alle aus Absenkern, die ich vor Jahren eigentlich zur Ablegerbildung versenkt hatte. Und da treiben auch noch viele junge Triebe nach.
( Bilder am Handy bekomme ich nicht gedreht - sorry)

 

[jola]

Hallo Elke,
ich finde, das hast Du aber wieder gut hinbekommen. Ich hab keine mehr ( leider ??? ) .
Meine war mit dem gesamten Rankgerüst zusammengebrochen, und mein Sohn hat sie dann
eben mal gleich mitvernichtet.
Hab ich ihm mittlerweile verziehen

 

[Cassy]

Da warst aber tüchtig ! Habt beide nicht aufgegeben

 

[Elkevogel]

@Cassy
nee, so schnell geben wir nicht auf .
Immerhin habe ich das Baby jahrelang gehätschelt (die war wirklich winzig bei der Pflanzung).
Jetzt bin ich nur unsicher, ob ich doch lieber zu gegebener Zeit noch einen Rückschnitt mache und danach auf stabileren Nachwuchs hoffe.
Die geretteten Triebe sind schon alle recht dünn - ob die sich noch zu festen Leittrieben umwandeln???
Auf jeden Fall habe ich ein paar Hornspäne und anschließend gehäckselten Tannenmulch verteilt.
Sollte es heute Nacht noch gut regnen und das Fass wieder besser gefüllt sein werde ich morgen auch noch durchdringend fluten.
@jola
boah, ich hoffe, das mit dem Verzeihen hat ne Weile gedauert!

 

[jola]

boah, ich hoffe, das mit dem Verzeihen hat ne Weile gedauert!

Neee, ging eigentlich ziemlich schnell, ich wußte ja ohne Gerüst gar nicht, wohin damit.
Er hat sie ja auch nicht weggeworfen, sondern weiter verschenkt