Die Wurzeln sehen für mich soweit erst mal O.K. aus, nicht "top", aber auch kein weiterer Handlungsbedarf in dieser Hinsicht. Also wieder rein in den Pott und gut iss.
Wenn der Baum bisher drinnen im WZ stand, dann solltest du ihn erst mal ein paar Tage schattig aufstellen, sonst sind die anderen Blätter gleich noch verbrannt...nach ein paar Tagen darf er dann volle Sonne haben.
Du hast beherzt geschnitten, prima.
Der weitere Schnit..... da ist erst mal eine Entscheidung gefragt. Kumquats werden, wenn sie gut gepflegt sind recht gross, mit ausladender Krone. Das sieht für mich dann blöd aus, wenn der ganze "Busch" auf so einem winzigen Stämmchen sitzt. Das ist aber eine reine Geschmackssache.
Du hast "Glück", dass der eine grosse Ast in der Verlängerung des Stammes gewachsen ist. Insofern kannst du, wenn du willst, ihm gleich einen höheren Stamm ziehen. In diesem Fall schnedest Du alle (!) anderen Äste auch noch ab, belässt nur den einen, geraden Ast, den Duoben ein wenig kappst. Dann sollte der Kumquat austreiben "wie blöd", hauptsächlich oben am Ende des dicken Astes, vielleicht aber auch weiter unten. Alles was "unten" raustreibt, wird gleich entfernt, die Austriebe an der neuen Krone dürfen erst mal wachsen. Die kannst Du dann nächstes Jahr etwas kürzen. Dann kommen wieder neue Verzweigungen usw, usw. bis Du eine neue schöne Krone hast.
Wenn Du den Stamm so kurz behalten willst wie er jetzt ist, dann alle Ästchen einkürzen. Ungefähr so kurz, wie der eine, kleine Ast mit den Blättern. Und abwarten, wo er neu treibt. Dann weiter wie oben auch.
Nach dem Schnitt wird er so gut wie keine Blätter mehr haben. das heisst, er braucht so gut wie kein Wasser, vertrocknen soll er aber auch nicht. Also nur ganz selten und wenig giessen, bis Laub erscheint, dann langsam steigern.
DAs wären jetzt erst mal die Notfallmassnahmen.
Generell zur Pflege und Überwinterung.
Kumquats sind unter den Zitruspflanzen die relativ "harten Gesellen". Sie können durchaus einige Grade Frost bekommen (maximal -8). Sollten dann aber recht trocken in die Winterruhe und sofern sie draussen stehen, nicht gegossen werden. Bei meinem habe ich ihm sogar einen "Regenmantel" aus einer Plastiktüte für den Topf gebastelt, damit er nicht dauernd nass steht.
Wird es richtig kalt, stellst Du ihn kurzfristig an einen kühlen Platz im Haus (Flur, Bad, Keller) und wenn es wieder weniger streng friert, sofort wieder raus.
Der Trick bei dieser Art der Überwinterung ist, den Baum im Harbst in Winterruhe zu schicken (kalt, trocken) und ihn erst im Frühjahr aufzuwecken. Jeder längere Aufenthalt im Haus (mehr als sagen wir 3-4 Tage) würde ihn aufwachen lassen. Und dann ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Die andere Art der Überwinterung ist "warm". Also im Haus. Dabei sollte es hell, und um die 10-15 Grad warm sein. Hast Du so einen Platz, prima. Aber die meisten Wohnungen sind doch eher auf 20 Grad geheizt. Und dafür ist es dann viel zu dunkel im Verhältnis. Am Fenster sind dann meist die Heizungen drunter, es kommt noch trockenen Luft dazu....und die Probleme beginnen. Nicht selten mit einem Resultat wie bei dir jetzt.
Also Überwinterung "kalt", aber dann auch konsequent kalt, oder "warm", wobei "warm" halt nicht 20 Grad im Wohnzimmer heisst, sondern für uns Menschen gefühlt auch kalt.
Welche von beiden Methoden besser ist, hängt ganz stark von den Verhältnissen ab, die du bieten kannst.
Aber schau erst mal zu, wie Du ihn über den Sommer wieder aufpäppelst, der nächste Winter ist noch weit weg. Gottseidank.
Und aktuell ganz dringend erst mal schattig aufstellen!