....Wir werden uns mit unserem Nachbarn noch austauschen und ihn um verschiedene Minderungsmaßnahmen bitten.
Hallo Blindschleiche,
das halte ich für klug und bei der Gelegenheit würde ich auch gleich den geplanten Sichtschutz ansprechen.
Kann ja sein, bzw ist ziemlich wahrscheinlich, dass dieser im gegenseitigen Interesse liegt, denn Sichtverbindungen funktionieren bekanntlich in beide Richtungen immer gleich gut.
Uns ist schon klar, daß da rechtlich nicht allzuviel zu machen ist.
Lärmschutz im Privatbereich ist hierzulande leider eine recht schwammige Sache...
So "konkret", dass Wasserplätschern aus einem Gartenteich generell als abzustellender Lärm angesehen wird sind Normen und Vorschriften natürlich nicht und können es auch nicht sein. I.d.R ist jeder Lärmgeplagte auch selber "Lärm"produzent - auch wenn er sich um Lärmvermeidung bemüht.
Das Starten des eigenen Autos, Türenschlagen usw., die Inanspruchnahme von Transportleistungen oder der eigene Betrieb allermöglicher Geräte - ggf. auch feiern oder etwas lautere Unterhaltung im Garten erzeugen "Lärm", der vermutlich einen höheren Schalldruck erzeugt, als ein Wassereinlauf mit 40 cm Fallhöhe.
Eine gewisse Lärmtoleranz muss also im gesetzlichen Rahmen liegen - Stille ist keine Alternative, ganz davon abgesehen, dass sich die Natur (Wetter, morgens singende Vögel - man kann auch gelegentlich "penetrant lärmende Vögel" sagen - kreischende Katzen, Marder usw) auch nicht an menschliche Ruheregelungen halten (würden). DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“, gibt übrigens einige Orientierungswerte für Schalldrücke vor - für reine Wohngebiete gelten je nach Tages-/Nachtzeit 50 dB(A)35 dB(A) als akzeptabel. Jeder weiss, dass eine Vielzahl von Geräten im Nahbereich deutlich mehr Lärm abgibt - daher gilt u.a. im Privatbereich u.a. auch die 32. BImSchV (ersetzt auch die ehemalige "Rasenmäherverordnung").
Welche Sichtschutzwand würdet ihr nehmen?
Aus Holz?
Ich persönlich halte die selbstgemachte Begrenzung meines Blickwinkels durch sehr formale Formen (Wände - egal aus welchem Material) für unschön. Ich hab keinen Garten, um daraus eine "Wohnkiste", bzw. ein umschlossenes Zimmer zu machen (Das mag anerzogen sein - ich bin es seit meiner Kindheit gewohnt aus dem Fenster oder aus dem Garten bei gutem Wetter viel Landschaft zu sehen (egal ob natürliche oder gebaute) - teilweise > 30 km weit. In einem Garten umgeben von Sichtschutz und/oder auffälligen Zäunen - auch mauerartigen Hecken - fühle ich mich beengt. Sofern Raum vorhanden ist, plädiere ich für versetzt stehende Pflanzen unterschiedlicher Form als Sichtschutz, die aber immer noch einige "Durchblicke" ermöglichen. Aber das ist sicherlich Geschmacksache.
Bei wenig Raum und/oder wenn wirklich Lärm- oder auch Windschutz gefragt ist, wird man um (blick)dichtere Lösungen nicht herumkommen. Da bieten sich durchaus flächige Holzelemente an - nicht gerade die billigsten, aber preiswerte... Hinsichtlich schalldämmender Wirkung würde ich mir von denen aber lieber nichts versprechen - vor alle dünne Holzwände im/mit Rahmen stellen eher schwingende Menbranen dar, die den Schall u.U. fast ungemindert weiterleiten.
Es gibt natürlich auch ein breites Spektrum aller möglichen Alternativen, die gebräuchlichsten dürften Mauern und Palisaden sein - beide haben aufgrund höherer Masse und Dichte (auch im Sinne von Geschlossenheit) eine bessere Abschirmende Wirkung als irgendein punktuell befestigtes Flechtzaunelement.
Bei Mauern und Palisaden ist das Material Geschmackssache - Palisaden z.B. müssen nicht aus Holz oder Beton sein, sondern können auch z.B. aus Granit (passt auch nicht überall) oder Recyclingkunststoff (wie sieht er aus und wie farbecht ist der wirklich?) bestehen.
Mauern und solide Palisaden gewähren neben optimaler Abschirmung größere Freiheiten bei der Begrünung mit Kletterpflanzen und je nach Aussehen kann daran schon eine punktuelle (kleinflächige und damit besonders pflegeleichte)Begrünung zu einer wirksamen optischen Auflockerung führen.
Bei eher kleinformatigen Strukturen auf langer Fläche (sehr enge Zaungitter, Holzflechtzäune) ist dies anders, hier konkurriert die Begrünung meistens mit einer monotonen "industriellen Struktur", die mir immer wieder deplaziert vorkommt. Zwar bietet ein handelsüblicher Gitterzaun i.d.R. sehr günstige Voraussetzungen zum Bewuchs durch rankende Kletterpflanzen, aber irgendwie scheint er - sofern man ihn nicht überwuchern lässt - immer wieder als "Fremdkörper" durch. Ähnlich, aber m.E. weniger auffällig ist dies bei Holzelementen.
Diese haben also m.E. einen Preisvorteil gegenüber den massiven Lösungen und einen "Desingvorteil" und Wirkungsvorteil gegenüber Gitterkonstruktionen. dem letzteren Vorteil steht jedoch eine geringere Haltbarkeit und eingeschänkte Begrünbarkeit gegenüber. Das Mikroklima unter einer Begrünung begünstigt vorzeitigen Verfall aller Holzkonstruktionen einerseits durch verzögerte Abtrocknung andererseits durch gleichmäßigere Temperaturen und damit Wachstum von Holzschädlingen und Pilzen. Holzkonstruktionen sollten daher niemals direkt mit Kleterpflanzen bewachsen, sondern mit einer (möglichst demontierbaren) Kletterhilfe ausgestattet werden an der sich ein gut hinterlüfterer Bewuchs entwickeln kann.
Was würdet ihr an Kletterpflanzen dranhochwuchern lassen, was die Wände auf Dauer nicht beschädigt und u.U bei Schäden der Wand gut erneuerbar ist?[/SIZE]
Wer die o.a. Empfehlung zur Begrünung von Holzwänden mit Kletterpflanzen beachtet und dabei auch nicht zu starkwüchsige Arten verwendet, braucht weder seine Kletterpflanzen noch seine Hozwand "dauernd" zu erneuern. Vorübergehend demontierbare Kletterhilfen unter angemessen wüchsigen Kletterpflanzen bis etwa 3 m Höhe lassen sich i.d.R. so handeln, dass sogar Holzschutzanstriche möglich sind. Als geeignete Kletterpflanzen empfehlen sich allgemein für die infrage kommenden Höhen u.a. schwachwüchsige Clematis oder Rosen (Mehr dazu siehe u.a.
Kletterpflanzen-Übersicht.)
Das Manko der schlechtem Schalldämmung von leichten Holzkonstruktionen kann man übrigens auch mit eigenem "Lärm" kompensieren. Der eigene Plätscherbrunnen nach eigener Vorliebe "gestimmt", ein leises Windspiel oder ähnliche Geräuschquellen, die man persönlich als angenehm empfindet, übertönen vielfach erfolgreich störende Fremdgeräusche.
Grüße
TB