Mehltau und braune Blätter an laubabwerfenden Azaleen

[Pluto]

Die Azaleen (Rhododendron luteum) haben immer wieder im Sommer braune Flecken auf den Blättern oder vollkommen braune Blätter und sind zum Teil mit Mehltau befallen.

Ich hatte sie im Winter 2016 gepflanzt. Die Erde ist hier eher lehmig-sandig, so dass ich etwa 50 Liter Rhododendronerde in jedes Pflanzloch gegeben habe.

Ich vermute, dass die Pflanzen zu wenig Wasser bekommen haben, weil die Erde hier schnell austrocknet und wir die letzten Jahre hier lange Trockenperioden hatten. Vielleicht wachsen die Wurzeln mittlerweile aus dem Bereich der Rhododendronerde hinaus in Erde mit einem zu hohen pH-Wert. Mehltau hat sich übrigens zunächst am Phlox daneben gebildet.

Gibt es Erfahrungen, was diese Probleme verursacht?

Hier ein paar Bilder:

 

[Pomeranze]

Das sieht evl. nach zu viel Wasser von oben aus. Der echte Mehltau sitzt auf den Blättern und entsteht bei ca. 20 Grad und entsprechender Feuchtigkeit, ein Fest für die Pilzsporen des Schönwetterpilzes. Die Sporen vermehren sich UND überwintern. Wenn es geht, alles Befallene abschneiden und im Hausmüll entsorgen. Nur am Fuß gießen (immer und prinzipiell), nie von oben. Vorsorglich mit verdünnter Frischmilch (keine homogenisierte) sprühen. Die Milchsäurebakterien verhindern die Ansiedlung der Sporen. Ich denke, so große Pflanzen treiben auch direkt nach dem Schnitt noch einmal aus. Viel Glück

 

[Pluto]

Die Pflanzen stehen in einem Beet direkt neben einer Rasenfläche. Diese bewässere ich mit einem Viereckregner. Dabei lässt sich kaum vermeiden, dass die Pflanzen von oben Wasser bekommen.

Mehltau sehe ich hier auch an anderen Pflanzen, unter anderem auch Feldahorn, der zusammen mit anderem Buschwerk in Betontrögen gepflanzt wurde. Manche Pflanzen sind wohl sehr anfällig gegen Mehltau.

Ich beobachte den Befall immer nach einer Trockenzeit. Liegt es daran, dass die Pflanzen dadurch geschwächt sind und dann in einer feuchten Phase befallen werden?

Ich habe ein Fungizid mit Azoxystrobin probeweise aufgesprüht, aber keine wirkliche Veränderung beobachtet. Zumindest bleibt alles weiß.

Wenn ich alle befallene Triebe abschneide, bleibt kaum etwas von den Pflanzen übrig. Gewachsen sind sie durch den Befall die letzten Jahre wenig. Müssten die braunen bzw. fleckigen, aber noch nicht mit Mehltau befallenen Blätter auch weg? Stellt die Braunfärbung eine andere Krankheit dar?

 

[Rosabelverde]

Vielleicht hat @Rentner einen Rat für dich, was die Azaleen betrifft und wie du sie retten kannst.

Ich bin aber ziemlich sicher, dass du den Schaden mit dem Beregnen des Rasens bzw. dem, was neben dem Rasen hersprüht, stark förderst, falls nicht sogar direkt selbst hervorgerufen hast. Dagegen ist dann jedes Fungizid machtlos. Falsche Regnerposition und Fungizid ist eine nicht besonders schlaue Kombi, möcht ich meinen. Solange deine Pflanzen ständigem Sprühregen ausgesetzt sind, wirst du den Pilzbefall nicht unter Kontrolle bringen können.

 

[Pluto]

Der Regner kommt nur zum Einsatz, wenn der Rasen Vertrocknungssymptome zeigt, bzw. wenn diese aufgrund von Hitze in Kürze zu erwarten sind. Ich könnte meine Protokolle durchsehen, aber geschätzt habe ich dieses Jahr dort an etwa 10 Tagen bewässert. Dann aber für 1,5 h mit etwa 20 l/m². Aber leider komme ich häufig erst in den Abendstunden dazu, was die Abtrocknung verzögert. Das ist sicherlich ein Fehler. Und ich habe auch den Sprenger gerne so eingestellt, dass zumindest der Phlox auch mit bewässert wird. Denn das Bewässerungsviereck des Regners hat doch sehr runde Ecken und daher bleibt sonst ein Teil des Rasens trocken. Der Wind verweht das Wasser zusätzlich.

Vermutlich muss ich andere Pflanzen für diese Lage suchen. Der Phlox hat sich sowieso viel stärker entwickelt als ich dachte und überwuchert zu schnell die Tulpen, die in dem Beet gesetzt sind.

Ich habe ein Bilder zur Übersicht gefunden. Eines zeigt zufällig den Regner im Betrieb:

 

[Pomeranze]

Verschenke den Regner, schneide Krankes weg und im nächsten Jahr wird alles gut.

 

[Rosabelverde]

Vermutlich muss ich andere Pflanzen für diese Lage suchen. Der Phlox hat sich sowieso viel stärker entwickelt als ich dachte und überwuchert zu schnell die Tulpen, die in dem Beet gesetzt sind.

Bei dieser immer wiederkehrenden Berieselung werden viele Pflanzen ähnlich reagieren wie die jetzigen. Ich hatte mal extremen Mehltaubefall an Mahonien, die ja nun wirklich nicht als mehltauanfällig bekannt sind, weil über ihnen die Dachrinne ein Loch hatte und die Pflanzen einige Tage lang sehr feucht standen.

Das Problem mit Phlox & Tulpen leuchtet mir nicht ganz ein. Bei mir stehen die ebenfalls beisammen, aber wegen der unterschiedlichen Wuchs- und Blühzeiten kommen die sich nicht ins Gehege. Die Tulpen blühen trotzdem, auch wenn sie im austreibenden Phlox stehen.

Du musst dir glaub ich überlegen, was dir wichtiger ist, der Rasen oder die Pflanzen/Sträucher drumrum. So wie bisher ist das jedenfalls keine sinnvolle Lösung.

 

[Pluto]

Zu den Tulpen ein Bild von Ende April:

Der Phlox hat bereits die Höhe der Tulpen erreicht. Nach dem Abblühen der Tulpen Mitte Mai sind sie vom Phlox praktisch verschluckt.

Das ist zwar gut um das gelb werdende Laub zu verdecken, aber ich glaube die Tulpen könnten noch mehr Licht sammeln um die Zwiebel zu stärken. Da die Blüten bei einigen Sorten schon mickriger werden, hatte ich eigentlich vor die Zwiebeln nach der Blüte auszugraben, zu teilen und ggf. durch neue zu ersetzen. Das ist aber bei dem vom Phlox durchwurzelten Boden unmöglich. Der ist jedes Jahr immer größer geworden und hat jetzt fast eineinhalb Meter erreicht. Vielleicht setze ich noch einige Tulpen davor, aber dort sind bereits Krokusse.

Ich habe immer Probleme damit vernünftige Kombinationen zu pflanzen, die längere Zeit Blüten zeigen und sich nicht gegenseitig behindern. Vielleicht doch lieber Einjähriges. Dann kann man im nächsten Jahr neu experimentieren wenn's nicht passt.

 

[Rosabelverde]

Der Phlox hat bereits die Höhe der Tulpen erreicht.

Wow! Das hab ich noch nie gesehen, hier ist das noch nicht vorgekommen. Sieht wirklich ungewohnt aus. Ein Treffen von frühem Phlox und späten Tulpen? Das kann man wirklich nicht so lassen, wenn man von beiden Sorten schöne Blüten haben möchte.