Ich habe bis zu dem Tag garnicht gewusst, was man alles aushalten kann!
Mein Zusammenbruch kam erst viel später, was keiner verstanden hat, denn es war ja scheinbar "alles wieder gut"!
Ruhe habe ich immer noch keine, denn mein Sohn hat immer wieder Phasen wo er sich als Mörder fühlt und keine Lust mehr am Leben hat.
Als uns der Arzt damals sagte, das er die Nacht vielleicht nicht überlebt bzw. nie wieder wach wird ....... habe ich nur gesagt: NEIN !!! Er soll gefälligst kämpfen!
Habe jeden Tag vor seinem Bett gesessen: er lag da wie ein Toter. Habe ihn gestreichelt, mit ihm geredet, ihm "SEIN" Lied und MEINES über Kopfhörer "hören" lassen, ihm immer wieder gesagt er muss kämpfen ...... Eines habe ich nie: geweint wenn ich bei ihm war: das habe ich immer auf der Hin- u. Rückfahrt. Wenn ich bei ihm war, war ich "scheinbar" bärenstark!
Manchmal habe ich gedacht, das Pflegepersonal lässt mich holen einsperren, weil ich oft nur Kopfschütteln erlebt habe. Denn immer wurde mir gesagt: das nimmt er alles nicht wahr.
Und doch: manches ist angekommen und lange Zeit später hat er sich erinnert.
Ich weiß, wir haben ganz viel Glück gehabt und für uns ist es ein großes Geschenk.
Man wird bescheidener und Zeit hat plötzlich eine ganz andere Bedeutung: wenn er heute zu mir kommt ist es völlig egal, ob man gerade Fenster putzt oder die Küche aufräumt oder ...... das läuft nicht weg!
LG, Ute.