Mist im Gemüsebeet - gut oder schlecht???

blitz

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Hallo Gartenfreaks.

Mich beschäftigt folgende Frage:

In dem Thread:

http://www.hausgarten.net/gartenforum/obst-und-gemuesegarten/11239-duengung-mit-pferdemist.html

schreibt ein Forumsmitglied, das Mist auf keinen Fall auf Gemüsebeete eingegraben werden soll. Da ich untergraben von Mist aber seit meiner Kindheit bei allen Gärtnern in meiner Umgebung gesehen habe kann ich mir nicht vorstellen, daß sich alle so geirrt haben sollten.

Was denkt Ihr darüber???

Viele Grüße Blitz.:confused:

Siehe auch hier:

http://www.hausgarten.net/gartenforum/160071-post15.html

das ist der entsprechende Beitrag der mich verwirrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Willem

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    Frischer Mist im Frühjahr auf Möhren- und Zwiebelbeeten ist wohl ungünstig wegen der Möhren- und Zwiebelfliegen und Maden, da die sich da gerne ansiedeln. Aber im Herbst, wenn er noch verrotten kann, sollte das kein Problem sein, wobei es auch Leute gibt, die meinen, man sollte auf Feldern, wo Möhren, Zwiebeln und ähnliches angebaut werden, im Vorherbst keinen frischen Mist ausbringen.

    Es besteht ja auch noch ein Unterschied zwischen frischem Mist und Rottemist.
     

    MartinK

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    Ja, wie gesagt, ich vergrabe Mist immer, wie man auch auf den Bildern denke ich gut sehen kann. Ich würd das auch nie anders machen. Ich habe auch noch nie gefaulten oder gegärten Mist wieder hochgeholt. Wie ich bereits geschrieben habe, dürfte dann ja auch kein Landwirt den Mist unterpflügen.
    Gruß Martin!
     
  • jomoal

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    Ich bin auch der Meinung, dass man Mist im Herbst ungeniert einarbeiten kann. So hat es meine Mutter (Landwirtschaft) über Jahr hinweg praktiziert. Die Ernte war stets gut. Bei bestimmten Sorten wie z. B. Radi wäre ich etwas vorsichtig und im Frühjahr würde ich auch keinen Mist mehr untergraben; außer im Mistbeet, wo dann eine dicke Schicht Humus darauf kommt.

    jomoal
     
  • Amiga

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    Hallo ihr

    wie es aussieht, bin ich wohl die einzige, die Mist nicht ins Gemüsebeet gräbt.


    Ich habe auch noch nie gefaulten oder gegärten Mist wieder hochgeholt.

    Nun, über dieses Stadium haben ihm bereits die Mikroben hinweggeholfen, die seine Existenz dort unten anlockte. Grob gesagt sind es zu einseitige Bodenverhältnisse, die den Wurzeln der Kulturen geboten werden. Sie wachsen zu fett, ihr Bindegewebe ist schwach und sie bieten leichte Beute und Angriffsfläche für Schädlinge. Bei Möhren und Zwiebeln leuchtet das einigen ja bereits ein.


    Wie ich bereits geschrieben habe, dürfte dann ja auch kein Landwirt den Mist unterpflügen.
    Gruß Martin!

    Ganz recht, sollte er auch nicht.
    Wieso steht eigentlich fest, dass nicht falsch sein kann, was immer schon so gemacht wurde? Ich darf daran erinnern, dass in der Landwirtschaft dann ja auch chemische Spritzmittel gegen allerlei Krankheiten und Schädlinge eingesetzt werden. Beides würde vielleicht gar nicht in diesem Ausmaß auftreten, wenn der Mist vorher verkompostiert worden wäre. Die Biobauern behandeln Mist übrigens anders, als konventionelle Landwirte. Kann mich nur nicht mehr genau erinnern, wie. Aber ich kann mich informieren, wenn das gewünscht wird.

    Wir sind jedoch beim Hausgarten. Da ist vieles möglich, was in der Landwirtschaft nicht geht.
    Wenn ihr gesundes Gemüse im Mistbeet habt, dann Glück gehabt, von mir aus auch über viele Jahre.
    Ich sage auch nicht, dass das Verderben des Gartens hiermit besiegelt wäre. Nur ist die Gefahr eben groß, sich Schädlinge zu holen, es Krankheiten leicht zu machen und der Geschmack lässt auch zu wünschen übrig.

    Mir ist das schon allein zu viel Arbeitsaufwand, drum grabe ich überhaupt nicht um, geschweige denn auch noch Mist hinein. Ich weiß, dass unsere Großväter das immer gemacht haben, jedoch griffen sie auch dankbar zu den Fläschchen und Dosen...

    Übrigens schmeckt auf Mist Gewachsenes nach Mist, man probiere das nur mal bei Kohl aus. Wenn ich Blumenkohl oder Rosenkohl koche, riecht man das nicht im ganzen Haus. Der Geschmack ist einfach prima, so auch bei allem anderen Gemüse und Obst bei Kompostdüngung.

    Ich habe immer schon alles mögliche zuerst ausprobiert, bevor ich meine Meinung bildete. Die Sache mit dem Mist werd ich nicht mehr anders machen, dazu ist mir der gewachsene Boden in den Beeten mitsamt seinen Völkern zu schade. Das funktioniert fast von selbst, ich gebe nur reifen Kompost dazu jedes Jahr, ansonsten lasse ich alles möglichst in Ruhe, außer oberflächlich lockern, aber wirklich äußerst oberflächlich. Feine Sämereien brauchen feinkrümelige Erde, kleine Setzlinge auch. Später im Jahr wird mit dem Unkrautentfernen auch nochmal gelockert. Das war es dann. Kein Umgraben, kein Eingraben!

    Grüße
    Amiga
     

    Amiga

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    Hallo Martin
    machst du das jedes Jahr so wie auf den Bildern gezeigt?
    Warum würdest du das nie anders machen, kannst du Gründe nennen?

    Auf den Bildern sieht man einfach das Unterste nach oben geschaufelt und das ist für das Bodenleben ein Katastrophe. In den oberen 10 bis 20cm leben nämlich Mikroorganismen, die Luft brauchen und all die Verhältnisse, die in der Oberschicht herrschen. Die vertragen auch die schnell wechselnden Wärme- und Feuchtigkeitsunterschiede, was die Tierchen in der unteren Schicht nicht so gut ab können, sie kommen aber wiederum mit weniger Sauerstoff aus. Wenn du diese Schichten umkehrst, stirbt das Bodenleben zunächst einmal ab, um sich mühsam über längere Zeit hinweg wieder zu formieren und sich wieder einzufinden. In der Zeit lässt die Fruchtbarkeit deines Bodens nach. Du füllst aber genau dann mit Mist auf, und die Pflanzen greifen eben danach, mit all den Folgen, die ich oben beschrieben habe.

    langer Rede - kurzer Sinn: Ich hab es früher auch mal wie herkömmlich gemacht, mir dann einiges angelesen und ausprobiert. Ich kann nur jedem empfehlen, zu probieren und ein feines Gefühl für die Gartenerde und seine Bewohner zu entwickeln, man ist überrascht.

    Gruß
    Amiga
     
  • MartinK

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    Hallo Amiga,
    ich respektiere, wenn du sagst, dass Umgraben bzw. Pflügen für dich tabu ist. Doch einige entscheidende Gründe bewegen mich jedes Jahr dazu. Zunächst ist es die beste Methode Kompost/Mist und Gründünger einzuarbeiten (Reste von Gründünger erkennt man auch auf dem Foto). Ich möchte den Gründünger tief drin haben, damit er mich beim Pflanzen nicht stört. Zudem habe ich ein viel feineres Saatbett nach dem Harken (kann dir per Mail auch davon mal ein Bild schicken, der lädt die hier iwie nich hoch), weil der Boden tiefgründig gelockert ist und außerdem kann ich die Kartoffeln besser anhäufeln, da ich nicht in einem festgetrampelten Boden rumstochern muss. Ein weiterer Grund ist, dass mehr Sauerstoff an den Boden kommt und der Mist in einer Tiefe liegt, in der die Pflanzen ihm besser Nährstoffe entziehen können. Wenn der Mist zum Teil an der Oberfläche verbleibt, brennt er aus (vertrocknet quasi) und ist als effektiver Dünger unbrauchbar. Letzter Vorteil, der mir gerade einfällt ist, dass alte Wurzelreste durchtrennt werden und besser verrotten. Aber ich finde es auch interessant, welche Nachteile dadurch entstehen und wie andere Menschen jedes jahr mit dem Boden umgehen.
    Gruß Martin!
     

    MartinK

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    Mit den entscheidensten Grund habe ich natürlich vergessen, ... :rolleyes:
    Nach dem Umgraben habe ich weniger Probleme mit Unkraut, zumindest bin ich nicht schon im frühen Frühling andauernd am Unkraut zupfen.
    Gruß Martin!
     

    Amiga

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    Hallo Amiga,
    ich respektiere, wenn du sagst, dass Umgraben bzw. Pflügen für dich tabu ist. !

    Das finde ich gut. Du musst jedoch nicht mir glauben, zu diesen Erkenntnissen sind andere gekommen, ich habe nur nachgemacht, was sie empfohlen haben. Die Ergebnisse sprechen für sich.

    Zunächst ist es die beste Methode Kompost/Mist und Gründünger einzuarbeiten. !

    Wieso ist das die beste Methode? Ich bringe Kompost oben auf, oberflächlich eingeharkt, darauf eine schützende Mulchdecke, nachdem die Pflanzen aufgelaufen sind. Kompost ist das, was bei natürlicher Verrottung oben liegt. Im Wald gräbt auch niemand um, aber dort findest du die garste, fruchtbarste duftendste Erde überhaupt, oben gleich unter den herabgefallenen Tannennadeln.


    Ich möchte den Gründünger tief drin haben, damit er mich beim Pflanzen nicht stört.

    Mit Grünmaterial tief eingegraben passiert dasselbe, wie mit eingegrabenem Mist, es gärt und fault, weil Luft fehlt. Da aber die Natur ständig reagiert um das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen, erscheinen aggressive Kleinsttierchen und räumen auf. Diese Tierchen nennst du Schädlinge. Grünmasse wird abgeschnitten und bleibt nach dem Pflanzen oben liegen, so stört sie nicht, sondern schützt die Erde, in der deine Pflanzen stehen vor Austrocknung und harten Regentropfen.

    Zudem habe ich ein viel feineres Saatbett nach dem Harken, weil der Boden tiefgründig gelockert ist

    Zum Säen brauchst du kein tiefgründiges Lockern, Sämereien laufen in 1 bis 2 cm Erde an der Oberfläche auf, wohin die gesiebte Komposterde kommt. Aber mit dem Verzicht auf Umgraben hast du nicht etwa


    festgetrampelten Boden

    sondern die Lockerung entsteht ganz von selbst durch die Aktivität der Bodentiere. Diese haben aber eine ganz feine empfindliche Haut und falsche Umgebungsverhältnisse wie zuviel oder zuwenig Licht, Luft, Wärme, Feuchtigkeit töten sie. Deshalb lässt man die Bodenschichten so, wie sie gewachsen sind und schaufelt sie nicht um.

    Bei Kartoffeln lässt sich die Erde ganz leicht heranziehen, weil sie abgedeckt und geschützt war, also nicht ausgetrocknet und hart geworden ist.


    Ein weiterer Grund ist, dass mehr Sauerstoff an den Boden kommt

    Wie oben schon gesagt, das ist eine falsche Schlussfolgerung, denn in der Tiefe wäre mehr Sauerstoff fehl am Platze


    und der Mist in einer Tiefe liegt, in der die Pflanzen ihm besser Nährstoffe entziehen können.

    Wieso?
    Pflanzenwurzeln sind nicht in der Lage, Nährstoffe aus eingegrabenem Mist zu holen. Wurzeln können nur Lösungen aufnehmen. Bei der chemischen Düngung macht man sich das zunutze. Gelöste Nährsalze verweichlichen aber das Pflanzengewebe und es wird anfällig für Krankheiten, ebenso vergreifen sich Insekten gerne, weil die Blattmasse weich ist. Diese Insekten nennen wir dann Schädlinge.

    In der Natur gibt es nur da Fruchtbarkeit, wo belebter Boden ist. Denn die Millionen Erdtierchen in einem Gramm Erde fressen und verdauen und erschließen so die Nährstoffe aus dem Boden. Erst in dieser Form sind sie für Wurzeln verfügbar.
    Wenn Mist in der Tiefe liegt gibt es nichts zu erschließen, denn zuerst muss er vertilgt und verdaut werden. Dazu sind aber die anaeroben Bewohner, zu denen du den Mist gelegt hast, nicht fähig, denn der Mist ist zu scharf. Das Bodenleben um den Mist herum wird zunächst absterben und es müssen andere Organismen her (wie oben schon gesagt), deren Verdauungssystem den Mist übersteht.

    Wenn der Mist zum Teil an der Oberfläche verbleibt, brennt er aus (vertrocknet quasi) und ist als effektiver Dünger unbrauchbar.

    Man lässt Mist auch nicht auf der Oberfläche liegt, ich empfahl, ihn in den Komposthaufen miteinzubringen. Die reife Komposterde (incl. Mist) bringe ich auf die Beete und bedecke sie mit Mulch. So verbrennt nichts bei Sonne, wird aber auch nichts ausgeschwemmt bei Regen.

    Letzter Vorteil, der mir gerade einfällt ist, dass alte Wurzelreste durchtrennt werden und besser verrotten.

    Hartnäckige Wurzelreste werden auch durchtrennt neu austreiben, weniger robuste bleiben eh ohne Neutrieb, die bräuchtest du nicht noch mal durchtrennen. Was du aber durch Umgraben durchtrennst sind Regenwürmer, die entgegen einiger Meinungen das nicht überleben. Auch deshalb grabe ich nicht um.

    Wie gesagt, das ist alles nicht auf meinem „Mist“ gewachsen, ich hab mir das angelesen. Durch jahrelange Praxis hat sich die Richtigkeit dann herausgestellt.

    Grüße
    Amiga
     

    Fini

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    Spannend ...

    Ich werd heuer mein GEmüsebeet noch herkömmlich bearbeiten ... sprich Mist eingraben .. teils weil ich meinen Garten vergrößere, teils weil ich die Engerlinge ausgraben möchte ... mit diesen Viechern ist ein sähen und ernten nicht möglich ...

    In den nächsten Jahren werd ich das aber auch so wie Amiga handhaben ....

    außer die Engerlinge nehmen wieder überhand und mein kleines Maulwürfchen wird dem nicht Herr ...
     
  • MartinK

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    Hallo Amiga,
    diese Diskussion ist wirklich spannend. Du sagst zunächst, dass nicht alles auf deinen Mist gewachsen ist, aber auf meinen auch nicht. Diese Diskussion wird schon seit Jahren in der Landwirtschaft hitzig diskutiert Ich gehe deine Punkte jetzt auch einfach mal der Reihe nach durch:
    1 Es ist für mich die beste Methode, weil mich nach dem Eingraben der Pflanzenreste und des Mistes diese Sachen nicht mehr stören. Ich möchte nicht beim Anhäufeln der Kartoffeln den ganzen Mist und den Dünger wieder hochholen. Wie gesagt, ich habe dadurch noch nie Beeinträchtigungen erfahren und es ist somit einfach praktischer.
    2 Mein Boden weist einen gesunden Nährstoffhaushalt auf, einen guten ph-Wert und die Humusbilanz ist auch ok. Ich habe den Boden letzte Woche vor Beginn der neuen Gartensaison erst testen lassen.
    3. Ich denke, dass mit dem feineren Saatbett und dem festgetrampelten Boden hast du etwas falsch verstanden. Durch das Umgraben säubere ich den Boden von Unkraut und lockere ihn zudem auf. Sagst du, dass Samen in 2cm Tiefe keimen, sage ich, dass Kartoffeln es nicht tun und Kartoffeln verabscheuen einen festgetrampelten Boden. Sicherlich lockern Bodentierchen den Boden, aber wo ich das ganze Jahr drübergelascht bin, merke ich beim Umgraben und das ist schon eine gute Verdichtung. Das zeigt sich auch bei unserem Nachbarn (Landwirt). Er bearbeitet die Hälfte seiner Flächen pfluglos und er sagt, dass das Grubbern nach der Ernte dort viel schwieriger ist, als dort, wo er im Frühjahr oder Winter gepflügt hat.
    4. Dass mehr Sauerstoff an den Boden kommt ist klar. Er wird gelockert und in die Hohlräume kann Sauerstoff eindringen. Man erkennt dies auch daran, dass umgegrabener Boden wesentlich höher ist als der, der noch nicht umgegraben ist. Dass der Boden auf diese Art durchatmet kann man in einschlägigen Lexika nachlesen (für alle die keines haben, auch auf wikipedia).
    5. Das mit dem eingegrabenen Mist in unerreichbare Tiefen muss man sich meiner Meinung nach etwas anders vorstellen. Wenn ich den Boden auf 30 cm ungrabe, liegt der Mist ja nicht 30 cm tief im Boden, meiner Erfahrung nach in etwa auf der Hälfte. Ich habe mir sagen lassen, dass die Pflanzen so schneller an die Nährstoffe kommen und den Boden von unten her aufwärmen (Beispiel: Pferdemist).
    Es lässt sich also festhalten, dass ich mir auch nicht alles aus den Fingern sauge, aber ich trotz meines Alters auch schon Erfahrungen im Bereich Gemüsegarten gesammelt habe. Was nützen einem die besten theoretischen Erkenntnisse, wenn sie in meinem Garten nicht richtig anwendbar sind oder im Allgemeinen mit der Praxis nicht übereinkommen.
    In diesem Sinne,
    Gruß Martin!
     
  • KiMi

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    kurze Abstimmung: war es falsch, Pferdemist in den Boden meines Hochbeets miteinzuarbeiten (unten)?
    a025.gif



    kurzes "ja" oder "nein" genügt



    KiMi, jetzt unsicher...
     

    blitz

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    Blitz sagt war nicht falsch.

    Bleibe bei der Meinung, daß Mist eingraben im Herbst nicht falsch sein kann. Generationen von Gärtnern können nicht irren.

    Viele Grüße Blitz:D
     

    Amiga

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    Hallo in die Runde:

    Martin, ich verstehe, dass dich loses Material beim Pflanzen und säen stört, mich stört es auch, aber ich räume Pflanzenreste weg und auch der grobe Mist begegnet mir ja nicht im Gemüsebeet, da er eben in verrotteter Form vorhanden ist. Wenn du keine Nachteile gesehen hast, dann weil Kartoffeln relativ robust sind und weil du andererseits die Schäden nicht gemerkt hast, vielleicht nie einen Drahtwurm gefunden hast und wenn, schobst du sein Auftreten nicht unbedingt der Mistgabe in die Schuhe.

    Vielleicht hast du ja auch noch nie eine kompostgedüngte Kartoffel gegessen, oder es ist dir einfach nicht aufgefallen, dass sie besser schmeckt.

    Was daran praktischer sein soll, wenn Mist mühsam eingegraben wird, erschließt sich mir nicht ganz.

    Die guten Testergebnisse glaub ich dir natürlich, die Natur versucht ja ständig, Missstände zu beseitigen und tut das erfolgreich. Besser wäre es jedoch, wir würden durch unsere Maßnahmen diese Missstände gar nicht erst erzeugen.

    Natürlich legst du Kartoffeln tiefer, als feine Sämerein. Ich dachte, es ginge aus meinen Ausführungen hervor, dass auf die beschriebene Art und Weise ein Boden nicht verdichtet wird, selbst wenn ich drauf laufe. Er ist ganz leicht zu lockern, sodass ich die Kartoffeln gut unterbringe. Das Gewicht von Maschinen und Fahrzeugen ist natürlich noch mal was anderes.

    Ich glaube, ich muss noch mal sagen, dass ich nicht auf Erde laufe, sondern immer auf gemulchten Bereichen.

    Die Sache mit dem Sauerstoff hast du missverstanden: In einem gesund gewachsenen Boden ist Sauerstoff vorhanden und muss nicht durch Umgraben eingebracht werden. Durch die Arbeit der Regenwürmer und aller anderen kleinsten Tierchen kommen Hohlräume zustande und damit Luftzufuhr. Ein nackter Boden, auf dem nur Kartoffeln wachsen oder eben ein anderes Gemüse verdichtet allein durch seine Nacktheit. Er ist Wind und Regen und anschließendem Sonnenschein ausgesetzt und verschlämmt abwechselnd mit hartbacken. Dass du hier mechanisch Sauerstoff einbringen musst, lässt sich schon einsehen, allerdings ist es damit nicht getan, weil das Bodenleben verarmt und abgestorben ist und nach dem nächsten Regen und Sonnenschein die Verdichtung schon wieder beginnt. So behandelte schreit die Erde nach „Durchatmen“, aber selbst hier ist Umgraben zuviel des Guten, denn in tieferen Schichten sollten eher anaerobe Verhältnisse herrschen, in oberen Schichten mehr Luft sein, mit Umgraben schmeißt du alles durcheinander. Am besten zieht man den Sauzahn durch, der wendet wenigstens nicht.

    Wenn ich dir sage, Martin, dass Pflanzenwurzeln keine Nährstoffe aufnehmen können, wenn sie an den Mist kommen, glaubst du mir das dann nicht? Du schreibst darauf wieder:
    „Ich habe mir sagen lassen, dass die Pflanzen so schneller an die Nährstoffe kommen und den Boden von unten her aufwärmen (Beispiel: Pferdemist).“ und das verstehe ich nicht.
    Kann man denn eine Erkenntnis, die aus Forschung gewonnen worden ist, so ignorieren? Es ist bewiesen, dass die feinen Wurzelfasern nur erschlossene Nährstoffe aufnehmen können, sozusagen vorverdaute Nahrung. Und das ist eingegrabener Mist eben nicht. Den müssen erst die Bodentierchen verspeisen und wieder ausscheiden, diese Ausscheidung wird von anderen vertilgt und wieder ausgeschieden usw. Erst wenn das Material durch diese Prozesse (und Tierkörper) gelaufen ist, ist es wurzelgängig.
    Also muss mit dem Mist einiges passieren, dass aus ihm guter Dünger wird. Das kann in der Tiefe nach dem Eingraben nicht reibungslos ablaufen, weil die entsprechenden Mikroorganismen erst auf den Plan gerufen werden müssen, die sind nicht schon da, die halten sich inzwischen irgendwo im Kompost auf, wo sie Futter finden. Es dauert also einige Zeit, bis die Verrottung deines Mistes anläuft. Diese Mistfresser brauchen aber Sauerstoff, so gesehen war es gut, dass du umgegraben hast, weil du Luft mit hineinbrachtest, so kann wenigstens einiges an „Reparaturarbeiten“ geschehen. Für die Natur ist eingegrabener Mist ein Schaden, den sie versucht zu reparieren.
    Nach einiger Zeit senkt sich dein Beet wieder, weil durch Regen und das Eigengewicht des Bodens die Lufträume wieder zusammenfallen. Die Verrottung des Mistes stoppt jetzt wieder, weil durch den Mangel an Sauerstoff die Tierchen zugrunde gehen. Es kommt zu Gärung und Fäulnis, was andere Organismen anlockt, die damit klarkommen, die du aber als Schädlinge bezeichnest. Es entwickelt sich auch noch Hitze, was Regenwürmer und ähnliche gar nicht vertragen, die Zone ist für eine Weile "verseucht" für die humusbildenden Tierchen. Erst wenn die aggressiven Tierchen mit Fäulnis aufgeräumt haben, ist wieder Zugang für Würmer da, das ganze hat sich auf ein erträgliches Maß abgekühlt und an Schärfe verloren. Nun sind es aber erstmal Mistwürmer, die kommen sollten, doch das ganze ist fraglich, weil den kleinen Mistwürmern der Sauerstoff fehlt, sie brauchen den großen Bruder Regenwurm, der ihnen Luftröhren gräbt. Ob diesem die herrschenden Verhältnisse aber nicht noch zu warm und scharf sind bleibt abzuwarten. Merkst du das Chaos, das du anrichtest?

    In belebtem Boden bleiben diese Lufträume erhalten, weil die anwesenden Tierchen ständig daran schaffen. Was oben draufkommt ist reife Komposterde, die den Wurzeln Nährstoffe in aufgeschlüsselter Form bereithält und außerdem Leben in möglichst vielfältiger Form mit einbringt, sodass Aufspaltung und Luftzufuhr an Ort und Stelle stattfindet.

    Das alles waren zunächst theoretische Erkenntnisse ja, aber nun sind sie erprobt und in die Praxis übergegangen. Die Beobachtung gibt ihnen recht. Wer es nicht versucht, kann keine entsprechenden Beobachtungen machen, er kann auch nicht wirklich dagegen argumentieren.

    Grüße
    Amiga
     

    blitz

    Foren-Urgestein
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    Aber Blitz!! Ich darf nur an die vielen Generationen erinnern, die glaubten, die Erde sei eine Scheibe.

    Das ist richtig. Aber kannst Du das Gegenteil beweisen? Das wissen, das sie keine Scheibe ist hast Du nur, weil die Wissenschaft dies herausgefunden hat. Aber greifbar ist diese Aussage nur in der Theorie oder kannst Du diese Erde in ihrer Kugelförmigkeit ergreifen?
    Beschreibe mir doch zum Beispiel mal wie die Farbe Rot aussieht. Jeder von uns hat da sicher eine andere Meinung wie Rot aussieht, und genauso ist es beim Threadthema. Wir Menschen leben in einer Welt von Erfahrungen.

    Viele Grüße von Blitz der weiterhin Mist eingraben wird.;)
     

    joki

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    ja freunde + blitz,

    ich grabe auch (wenn vorhanden) alle 2-3 jahre mist ein und meine regenwürmer und getier danken es mir, sie sagen jeden tag guten morgen und danke für die mistmahlzeit. :)
    wer auf ausgelaugten böden mit dünger und mist spart, der kann auch die uhr anhalten um zeit zu sparen - da bleiben zwangsläufig die erfolge aus.
    jeder mag andere erfahrungen gemacht haben, bei spärlichen wuchs hilft auch kein sauzahn!

    auf ein gutes gartenjahr grüßt euch der joki
     

    manne

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    Hallo Amiga,
    ich gebe dir in vielen Bereichen vollkommen recht.

    Nuuur - vergisst du zu differenzieren.

    Die Bodenbearbeitung verlangt bei den je nach Region sehr unterschiedlichen Böden auch unterschiedliche Vorgehensweisen.
    Bei manchen genügt (wie beispielsweise bei dir) eine Oberflächliche Bearbeitung da es sich um lockeren und tiefgründigen handelt, bei anderen muß man zum Tiefscharpflug greifen da ansonsten die festen schweren Böden leicht die Konsistenz eines betonähnlichen Werkstoffs annehmen.
    Da hat man nicht wirklich eine Alternative.
    Die zusätzliche Arbeit würden sich die meisten sicher gerne sparen, ich mach sie auch nicht zum Spaß.


    Gut, im übersichtlichen Kleingarten kann man was dagegen unternehmen, aber schon bei Größenordnungen die über 1 ar Gemüseanbaufläche hinausgehen wirds mit dem Bodenverbessern schwierig und auch teuer.

    gruß manne
     

    MartinK

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    Hallo Amiga,
    ich denke, dass ich wieder an der Reihe bin.^^ Du unterstellst mir direkt wieder fehlerhaftes Verhalten, das könnte ich dir nach meiner Auffassung auch unterstellen, in dieser Beziehung drehen wir uns also nur im Kreis. Nun zu den Argumenten.
    Du sagst, dass dich Mist nicht stört beim Pflanzen, wenn ich ihn aber direkt im Frühjahr aufbringe, um eine Auswaschung von Nährstoffen möglichst gering zu halten, stört er mich sehr wohl. Da kommt schon mal eine Schicht von 5 cm Gartenkompost zusammen und da ist es eben mit leicht einharken nicht getan.
    Des weiteren sag ich dir ganz ehrlich, dass es für mich völlig absurd sein soll, dass man den Pflanzen anschmeckt, wie der Mist im Boden positioniert worden ist. Dass meine Kartoffeln schlechter schmecken, als die aus dem Bauernmarkt oder aus dem Bioladen kann ich nun überhaupt nicht sagen, genauso bei allen anderen Früchten und Gemüsearten. Was Geschmack betrifft, sind in meiner Familie alle wählerisch und wenn da etwas nach Mist schmecken würde, dann bekäm ich das am nächsten Tag zu hören.
    Dann sagst du, dir erschließt sich nicht, was praktisch am Umgraben sein soll. Klar ist es zunächst mühsamer, aber der Boden ist von allem Dreck und Unkraut, aber auch Krankheiten befreit, die sich noch in Ernteresten aufhalten können (genauso wie einige Schädlinge, wie z. B. den Maiszünsler).
    Zur Bodenverdichtung: Erkläre mir doch dann mal bitte, warum manche Stellen, auf denen ich gelaufen bin, vor dem Ungraben so verdichtet sind, dass ich das beim Umgraben gut merke!
    Dann unterstellst du mir, dass ich dir nicht glaube und wissenschaftliche Erkenntnisse verdränge. Natürlich glaube ich dir, wenn du sagst, dass die Nährstoffe erst bearbeitet werden müssen, um den Pflanzen zugute kommen zu können, aber der Logik nach müsste bei mir ja gar nichts mehr wachsen, weil der Boden schon Jahrzehnte so bearbeitet wird. Folglich erschließt sich mir also die Annahme, dass das, was ich praktiziere gar nicht so verkehrt sein kann. Wissenschaftliche Erkenntnisse helfen mir nun bis zu dem Punkt, an dem die Praxis mich eines Besseren belehrt. Nehmen wir nun die Bodentierchen und Regenwürmer. Ich kann dir nur sagen, dass ich davon reichlich habe und das in allen Schichten und meine Humusbilanz ist, wie ich oben bereits anmerkte, völlig ok. Mag sein, dass ich deiner Meinung nach ein unglaubliches Chaos im Boden anrichte, aber solange das Chaos die Erträge nicht mindert, stört es mich nicht. Ich lese gerade 2 interessante Bücher über den Nutzgarten und seine Bewirtschaftung und was ich dort lese, ist eine Art Mittelweg zwischen deiner und meiner Praxis.
    Was ich noch anmerken möchte ist, dass du in meinem oberen Beitrag vielleicht überlesen hast, dass der Mist nach dem Umgraben ungefähr auf einer Höhe von 15 cm liegt und nicht irgendwo in unerreichbarer Tiefe. Ich hab keinen Sandboden, sondern lehmigen Boden mit ca. 70 BP, und wie mein Vorredner geschrieben hat, muss man differenzieren, je nach Wetter gleicht der Boden manchmal im Herbst einer Betonwand trotz Abmulchen und einer Bedeckung aus Pflanzen. Übrigens verwende ich sowohl vor, als auch nach dem Umgraben Gründünger.
    Zuletzt sagst du noch, ich könnte nicht gegen dich argumentieren, weil ich es noch nicht gemacht habe. Ich argumentiere gar nicht gegen dich, sondern für mich und da stehen genauso viele praktische Erfahrungen hinter. Mein Vorsatz: Never change a running system!
    In diesem Sinne, Gruß Martin!
     

    greensteph

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    @amiga + kathy

    ich werde beim Gemüse auch nicht umgraben, nur da wo Kartoffeln hinsollen (und das auch nur, weil der Garten lange verwildert war (o.noch ist;)) und dort das Unkraut mir zu unheimlich ist). Allerdings grabe ich nicht sonderlich tief ...
    Und der Mist ist schon ganz fein vergangen und wartet aufs Land. Oberflächlich eingearbeitet wird er kurz vorm Pflanzen/Säen. Wenn noch Stöckchen o. ä. dabei sind, stört mich das nicht, das gröbste harkt sich eh mit raus (ich liiiebe meinen Doppelrechen!). Da ich nicht genug Mist-Kompost haben werde, kommen bei den Kartoffeln Hornspäne mit in die Erde.
    Allerdings kommt ins Gewächshaus schmatziger Gänsemist (nur halbverrotet) mit rein. Meine Eltern machen das immer so, und bei mir wars letztes Jahr auch sehr gut.
    Viele Grüße,
    Stephanie
     

    kleine-Blume

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    Hallo,

    erst mal zum Umgraben:

    Ich hab gelesen und das scheint mir auch einleutchtend, dass man lockere oder sehr leichte Böden nicht umgraben sollte, sondern sie nur oberflächlich auflockern sollte. Da sonst die Bodenstruktur zerstört wird. Da gebe ich Amiga völlig recht! ;-) (Und da sie das schon so schön geschrieben hat, will ich das auch nicht noch mal wiederholen...)

    Sehr schwere Böden dagegen sollte man umgraben, denen tut das sogar gut! Durch den Frost im Winter kommt es zu einer "Frostgare" (-fragt mich bitte nicht was das ist...-) bei der die feste Struktur gelockert wird => feine Krümelstruktur.

    Vielleicht hast Du Martin ja eher festen, schweren Boden? Klingt nach Deiner Beschreibung fast so. ;-)
    Und Deiner Amiga ja eher leicht.

    Wir haben eher leichten und daher den Kompost nur oben drüber gestreut und bissi eingearbeitet.

    Zum Mist:
    Das mit den Nährstoffen für die Pflanzen ist ja auch so eine Sache:
    Wenn das "Zeug" tief einbuddelt, dann haben die Pflanzen, die neu gesät werden ja erst mal nix davon. (Schon rein räumlich betrachtet!) Die Wurzeln gehen ja anfangs noch nicht tief runter (-bei manchen sogar später auch nicht (Flachwurzler)-) und kommen so nicht ran.
    Durch Regen und giesen werden ja die Nährstoffe auch ausgespült, d.h. nach unten kommen sie von selbst. ;-) Nur nach oben kommen sie so nicht mehr...
    Von daher würde ich sagen, tief einarbeiten bringt nicht sooo viel. :-|
    (Außer natürlich man pflanz was an, das auch verbuddelt wird. ;-) )

    Ich würde auch sagen, dass die Verrottungsgeschwindigkeit vom Boden abhängt. Schon allein im Hinblick auf den Sauerstoffgehalt. Es lässt sich von daher nicht pauschal sagen, ab ist nix mehr vorhanden!!!
    Außerdem ist das mit dem Abbau des organischen Material aerob (=mit Sauerstoff) und anaerob (=ohne Sauerstoff - siehe Biogasanlage) möglich!!! Bei beiden Prozessen kann man das Endprodukt dann zur Düngung noch verwenden!! Die Mikroorganismen, die das machen, sind dabei natürlich andere. ;-) Die Organismen für den anaeroben Weg sind dabei schon zum Teil im Mist/Dung/Gülle vorhanden und wenn man das regelmäßig betreibt, würde ich sagen, dann sind die auch schon im Boden... (Außerdem ist ein Komposthaufen auch nicht 100% belüftet...)

    Mich würden die Schädlinge interessieren, die man sich durch den Mist angeblich holt? Und warum die dann weg :confused: sein sollen? Weißt Du da genaueres Amiga?

    Ich würde den Mist wahrscheinlich aber auch mit dem Komposthaufen geben(-wenn wir einen hätten, aber dafür ist der Garten zu klein :-( -) und erst mal mitverrotten lassen. Küchenabfälle und so vergräbt man ja auch nicht einfach im Beet ;-)

    Ich denke auch, dass Mist pauschal betrachtet auch nicht für alles als Dünger in Frage kommt. Es gibt etliche Pflanzen, die keinen Mist vertragen (-mir fällt jetzt nur spontan nix ein. :-( Es vertragen aber auch nicht alle Pflanzen Blaukorn als Dünger.-). Wir essen ja auch nicht alle das gleiche. ;-)
    Insofern hängt das davon ab, was ich anpflanzen will!!!

    Von daher geht es wahrscheinlich nicht, dass man sagt "gut oder schlecht". Das hängt von den individuellen Gegebenheiten hab.

    OHJE! Das ist jetzt aber viel Text geworden, dabei wollte ich mich doch kurz fassen... :(

    Viele Grüße
    :eek:
     

    kleine-Blume

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    Ups, ich hab die vorherigen Antworten nicht gelesen (war wohl zu blöd für die 2.Seite :mad: )
    Da steht einiges auch schon. :-(
    Tut mir leid!!
    Aber immerhin lag ich mit der Vermutung zu Martins Boden richtig! ;-)

    Grüße
    :eek:
     

    Amiga

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    Hallo an alle,
    Hallo Martin,
    noch mal eine Erwiderung von mir.

    Ich habe diese Mistwirtschaft früher auch so gemacht, genauso wie du und viele andere hier. Die Kulturen wuchsen prima, Regenwürmer und Kleingetier waren reichlich vorhanden und ich hatte nicht mehr und nicht weniger mit Schädlingen und Krankheiten zu kämpfen, als andere Gärtner, running system.
    Trotzdem habe ich auf naturgemäßen Gartenbau umgestellt. Ich hatte gelesen und mich informiert und wollte sehen, wie die Praxis in meinem Garten (anmooriger Boden) geht. Mir leuchtete die Sache mit den beiden verschiedenen Bodenschichten ein und ich wollte gut mit meiner Erde umgehen. Im Gegensatz zu dir wollte ich das Chaos unter der Mikrowelt nicht weiter verursachen, obwohl ich auch so Erträge hatte. Immerhin bewirkt diese Mikrowelt die Fruchtbarkeit des Bodens und da wollte ich nicht mehr störend eingreifen, sondern fördern.

    <<Zur Bodenverdichtung: Erkläre mir doch dann mal bitte, warum manche Stellen, auf denen ich gelaufen bin, vor dem Ungraben so verdichtet sind, dass ich das beim Umgraben gut merke! >>

    Weil das Bodenleben zu arm ist.
    Bist du da auf dem nackten Boden gelaufen oder auf einer konsequenten Mulchschicht? Ich laufe auch in den Beeten, aber immer auf Bedeckung. Unter dem Mulch wird die belebte Erde trotz meiner Schritte so luftig sein, dass ich sie mit dem Sauzahn leicht lockern kann, ohne sie zu wenden. Immerhin lege ich meine Kulturreihen genau dort an, wo ich im letzten Jahr die ganze Zeit gelaufen bin, Weg wird sozusagen zur Pflanzreihe. Ich kann dir nur erzählen, dass ich dieses System schon seit 20 Jahren praktiziere, ohne jemals umgegraben zu haben. Das System funktioniert mit Moorboden, mit extremem Lehmboden und auch natürlich mit Sandboden, den ich jetzt bearbeite.

    Ich glaube dir, dass du Lehmboden glaubst umgraben zu müssen. Manchmal, vor allem die ersten Male kommt man nicht ohne durch, außer man organisiert sich Material, das man oben auf schichtet, wozu Stroh, Mist, Heu, alles etwas grob und sperrig, dann weniger sperrige Grünmasse, auch Rasenschnitt usw…. gehört und bildet sozusagen einen Flächenkompost – wie gesagt ohne Umgraben! Da heißt es aber Pflanzpause für Gemüse, dann im folgenden Jahr nur Gründünger, abschneiden und liegen lassen, während dieser Zeit bereits Komposthaufen aufsetzen und umsetzen, im nächsten Jahr Kompost oben aufbringen und auf alle Wurzelgemüse verzichten, usw.
    Im Inneren einer solchen „Gemüsebeetbildung“ laufen anfangs jene aggressiven Prozesse ab, die auch im Komposthaufen passieren, ja, ich hatte nicht einmal das Gras abgestochen. Dort hausen am Anfang jede Menge Drahtwürmer, Spulwürmer, Mistwürmer, die das unter weniger Luft und Licht vergehende Gras, den strohigen Mist, die sperrigen Teile… vertilgen, der Stoffwechsel dieser Organismen erzeugt enorme Wärme, die selbst hartnäckige Wurzelunkräuter keimunfähig macht. Nach der hitzigen Phase stellen sich die Kühle liebenden Regenwürmer und andere ein, die an der Humusbildung arbeiten. Ihnen gebe ich in diesem Jahr Ackerbohne und Lupine als Gründüngung. Das sind Tiefwurzler, die sich in die Tiefe bohren und Röhren in den Lehmboden treiben. Ich lasse die Wurzeln drin, sie verrotten an Ort und Stelle, weil die Regenwürmer sie benutzen. Sie tragen so zur Lockerung des Lehmbodens bei, ohne Umgraben. Voraussetzung ist aber, dass oberirdisch vor Sonne und Regen geschützt wird.

    Es stimmt schon, die umgegrabene Lehmscholle friert im Winter aus und zerfällt anschließend bröselig. Ohne Mulchschicht jedoch bäckt sie nach dem ersten Regen-Sonne-Lauf wieder fest. Wenn man nicht ständig mechanisch auflockert, hat man bald wieder den ursprünglichen harten Zustand. Dauerhaft wird dort nur ein vielfältiges Bodenleben etwas ändern, Lehmboden zählt zu den fruchtbarsten Böden, sein Charakter als Lehmboden aber wird erhalten bleiben.

    Wegen dem Geschmack könnest du ja mal einen Test machen, Kohl auf Kompost und Kohl auf Mist kochen, der Geruch, der das Haus durchzieht ist unterschiedlich. Am Kohl merkt man den Unterschied am deutlichsten, auch im Geschmack. Oder teste an den Erdbeeren, kunstgedüngte schmecken nach nichts, kompostgedüngte haben Aroma. Du kennst bestimmt den Unterschied zwischen Waldhimbeeren und Gartenhimbeeren/Erdbeeren. Es liegt nicht nur an der Sorte, denn Walderdbeeren verlieren auf Mist- oder Kunstdüngerboden das Aroma.

    <<Klar ist es zunächst mühsamer, aber der Boden ist von allem Dreck und Unkraut, aber auch Krankheiten befreit, die sich noch in Ernteresten aufhalten können (genauso wie einige Schädlinge, wie z. B. den Maiszünsler).>>

    Wieso befreit, du gräbst es doch nach unten?

    <<…aber der Logik nach müsste bei mir ja gar nichts mehr wachsen,>>

    nicht so extrem, es wächst nicht gleich gar nichts mehr, sondern eben anders, schwächer und anfälliger, auch wenn du das nicht so wahrnimmst.
    Es ist nicht so, dass bei dir kein Leben im Boden wäre, aber es ist eben nicht genug, denn du beklagst die „Betonwand“, die du in den Beeten hast.
    Ich sagte ja schon, es sind nach gärtnerischen Gesichtspunkten viele unerwünschte Kleintiere auf den Plan gerufen. Mit Kompostwirtschaft und bewahrten Bodenschichten bringt man jedoch massig vielfältigere Mikroorganismen mit ein, die die Fruchtbarkeit und damit die Stabilität gegen Krankheiten und Schädlinge erhöhen und die nicht zuletzt imstande sind, an deiner besagten Betonwand etwas zu ändern.

    <<Wissenschaftliche Erkenntnisse helfen mir nun bis zu dem Punkt, an dem die Praxis mich eines Besseren belehrt.>>

    Dann probiere diese Praxis doch mal aus, vielleicht in einem kleinen Stück. Ich würde nicht so reden, wenn ich den Unterschied nicht selbst erlebt hätte.

    Gruß
    Amiga
     

    MartinK

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    Hallo Amiga,
    was mich ein bisschen stört ist, dass du direkt immer sagst, dass in meinem Boden nicht genug Leben ist und das meine Erträge langsam weniger werden mit der Zeit, aber genau das Gegenteil ist der Fall, ich messe mich immer an den landwirtschaftlichen Betrieben hier in der Umgebung und rechne meine Erträge hoch. Sie sind z. Z. nach diversen Modifizierungen der Anbaumethoden auf ungefähr gleich hohem Niveau.
    Zum Vergleich: Meine Großmutter hat ganz leichten Sandboden, der leider früher auch eine Art Schutthalde war (wir trauen uns gar nicht erst eine Bodenprobe machen zu lassen^^). Diesen Boden bearbeitet sie weitgehend ohne Umgraben, es reicht den Boden lediglich mit der Mistgabel aufzustechen, da er sowieso sofort zerfällt. Er speichert wenig Wasser und Kompost kennt der Boden auch nur vom Namen her, dennoch schafft sie es selbst da einigermaßen vernünftige Erträge einzufahren, was mich immer wieder ungemein verblüfft. Dies nur vielleicht als Beispiel dafür, dass es auch ohne Umgraben geht, bei mir ist dies eben nur leider nicht der Fall. Ich frage mich immer noch, wie ich eine 5cm dicke Kompostschicht leicht einarbeiten soll, ohne dass sie mich beim Pflanzen stört.
    Du zweifelst an, dass mein Boden von Dreck und Unkraut befreit ist, ich sage gerade weil ich alles umgrabe, habe ich weniger Unkrautdruck, was ja eigentlich auch logisch ist. Warum auch muss jeder pfluglos wirtschaftende Landwirt mehr Herbizide ausbringen?
    Nun noch mal zum Geschmack: Ich habe glaube ich sogar in diesem Thread schon mal geschrieben, dass ich sowohl Mist, als auch Kompost benutze. Geschmacklich kein Unterschied. Kompost/Mist bekommen die Erdbeeren übrigens nur, wenn sie gepflanzt werden, im zweiten Jahr nur Blaukorn und sie schmecken ebenfalls. Ich habe Senga Sengana und Elsante, sowieso sehr geschmackvolle Sorten und denen scheint es ja dann wohl entgegen deiner Meinung egal zu sein, woher sie ihre Nährstoffe beziehen. Im Übrigen betreibe ich in dieser Beziehung Ackerbau nach Maß, denn die Menge an Blaukorn wird ganz genau ausgerechnet und auch der Kompost/Mist wird nicht wahllos verteilt. Das aber nur so am Rande.
    Zum Schluss noch ein Wort zu meiner Betonwand. Ich beklage mich nicht über sie und diesen Effekt kann ich auch nur in sehr trockenen Jahren beobachten. Wenn dann z. B. der Boden um die Tomatenpflazen herum ungeschützt austrocknet (es wird ständig drüber gelaufen, um Tomaten zu ernten oder zu schneiden), dann kommt es an diesen Stellen zu einer sehr hohen Verdichtung und diese Teilstellen grabe ich dann sogar im Herbst um, damit sie Frostgare zum Zug kommen kann, wie gesagt es ist vom Wetter abhängig und tritt nur alle paar Jahre im Spätherbst auf. Nun möchte ich noch ein Bild meiner heutigen Arbeit anhängen, um zu zeigen, dass ich das so in der Form auf meinem Boden ohne Umgraben nicht geschafft hätte, denn der Boden war „pufferweich“ und das Anhäufeln war eine Leichtigkeit.
    Schönen Abend noch,
    Gruß Martin!
     

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    Amiga

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    Hi Martin
    es sollte dich nicht stören, sondern nur zum Nachdenken anregen.

    <<was mich ein bisschen stört ist, dass du direkt immer sagst, dass in meinem Boden nicht genug Leben ist…>>

    na das vermute ich mal, denn sonst wäre er nicht so hart. Ich habe schon erläutert, wie ich mit Lehmboden ohne Umgraben hinkomme.

    <<Du zweifelst an, dass mein Boden von Dreck und Unkraut befreit ist, ich sage gerade weil ich alles umgrabe, habe ich weniger Unkrautdruck, was ja eigentlich auch logisch ist.>>

    Wenn du alles eingräbst, ist der Boden nicht davon „befreit“, sondern alles ist eben nur einen Stock tiefer und wird früher oder später wieder raufkommen, besonders Krankheiten und Schädlinge und hartnäckige Unkräuter.

    <<Ich frage mich immer noch, wie ich eine 5cm dicke Kompostschicht leicht einarbeiten soll, ohne dass sie mich beim Pflanzen stört.>>

    Da frage ich mich jetzt aber, was du wohl für Kompost hast, wenn er dich beim Pflanzen stört…
    Man kann in reifer, gesiebter Komposterde wunderbar säen und pflanzen, da stört überhaut nichts, sie ist feinbröselig und gar.

    <<…und das meine Erträge langsam weniger werden mit der Zeit, aber genau das Gegenteil ist der Fall…>>

    Dass ist mir jetzt schon klar – du nimmst Blaukorn. Zurecht hatte ich also angenommen, dass dein Boden so hart wird.

    Du weißt schon, dass die Gabe von Kunstdünger Bodenleben tötet? Die Haut der Tiere ist sehr empfindlich und wird sofort zerstört. Und dann ist es das Blaukorn alleine, das deine Pflanzen düngt. Wozu arbeitest du eigentlich mit Kompost, wenn du doch alles wieder zunichte machst?

    Im Grunde hatte ich gehofft, dass du meinen Ausführungen ein bisschen zugänglich wirst. Ich wundere mich eigentlich, dass sie so an dir abprallen. Denn man ist wirklich begeistert, wenn man sich einmal auf diese andere Art zu gärtnern einlässt, vielleicht aber nur der, der die Natur und den Boden mit feinem Gefühl erlebt und nicht nur als Produzent von Ernten sieht, wo er mit Blaukorn gedankenlos pulvern kann.

    Ich denke, ich kann mir weitere Einträge sparen, denn sie kommen nicht an, oder hattest du einen Gedanken daran, es doch einmal anders zu probieren? Man weiß doch erst, wovon man redet, wenn man es kennt, oder?

    Gruß
    Amiga
     

    blitz

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    Hallo.

    Ich klink mich hier noch einmal ein. Aus meinen eigenen Erfahrungen kann ich sagen, daß ein mit Mist versehenes Beet(eingegraben - gut abgelagert) bessere Erträge bringt. Ich sehe das jedes Jahr wenn ich den Garten meines Vaters (Misteingräber) und meinen Garten (sehr wenig Mist und ein Jahr kompostiert + Kompost) vergleiche.

    Ich werde dies hier auch mit Bildern belegen wenn die Pflanzen wachsen. Leider ist es jetzt noch zu früh dafür.

    Viele Grüße Blitz.
     

    blitz

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    Hi Martin
    es sollte dich nicht stören, sondern nur zum Nachdenken anregen.
    Im Grunde hatte ich gehofft, dass du meinen Ausführungen ein bisschen zugänglich wirst. Ich wundere mich eigentlich, dass sie so an dir abprallen.

    Ich denke, ich kann mir weitere Einträge sparen, denn sie kommen nicht an, oder hattest du einen Gedanken daran, es doch einmal anders zu probieren? Man weiß doch erst, wovon man redet, wenn man es kennt, oder?

    Gruß
    Amiga

    Hallo Amiga.

    Du wirst hier niemanden umerziehen. Nur weil Du von deiner Gartenpraxis überzeugt bist heißt das noch lange nicht, daß Du unbedingt recht haben mußt, und andere Dir bedingungslos folgen müssen.

    Viele Grüße Blitz
     

    Amiga

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    Hallo Blitz

    erstens hab ich nix von umerziehen im Sinne, Gott bewahre, ich wollte nur weitergeben, was ich erlebe. Das nachzumachen ist wohl wirklich keine Affäre, ich hab es auch nur nachgemacht, das Ergebnis gibt meiner Anbaumethode Recht.

    Und zweitens setze ich auf eine gewisse Offenheit und Neugierde, was bedingungslos folgen ausschließt (so ein Quatsch, wo sind wir denn!) Aber da hab ich den Allgemeingärtner wohl überschätzt. Wenn ihr nicht wollt, braucht ihr natürlich nichts ändern, ich hab es nur angeboten, weil du gefragt hast. Ich hätte mein Wissen auch für mich behalten können und nichts davon ins Netz stellen. Aber ich bin trotzdem der Meinung, jeder muss in Punkto Umweltschutz was tun und bei sich selbst und seinem Tun anfangen. Viele Einzelne ergeben ein großes Ganzes.
    Ob jetzt Mist eingegraben wird oder nicht, ist ja letztlich nicht das Problem. Die Natur regeneriert dies schon.

    Für problematisch halte ich den Blaukorngebrauch der Hausgärtner, die immer noch nicht begriffen haben, dass sie sich damit Wertvolles zunichte machen und dann eben ständig zum Kunstdünger greifen (müssen).
    Aber das ist ein anderes Thema.

    Gruß
    Amiga
     

    MartinK

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    Hallo Amiga,
    du möchtest mich nur zum Nachdenken anregen, das schaffst du aber am wenigsten, wenn du einfach nur immer behauptest, dass das, was ich mache grundlegend falsch ist. Des weiteren regt dich meine Engstirnigkeit auf, gleichzeitig halte ich dich aber für genauso engstirnig. Ich hätte meine Erfahrungen und mein Wissen auch für mich behalten können, aber ich wollte dir zeigen, dass es auch anders geht.
    Punkt 2: Mit Blaukorn gedankenlos pulvern tu ich schon mal gar nicht, ich vermute du liest meine Beiträge nicht richtig, denn ich schrieb, dass ich den Dünger aufs Gramm genau ausbringe und abwiege. Des weiteren ist Blaukorn nun mal Dünger und dieser Logik nach dürften Landwirte ja auch keinen Mineraldünger in Kombination mit Mist verwenden.
    Punkt 3: Du wirst wertend und unterstellst mir, dass ich keine Freunde am Gärtnern habe, sondern den Nutzgarten nur als Nahrungsmittellieferanten sehe, aber das ist falsch und ich denke das kannst du nicht beurteilen. Der Garten ist für mich mitunter Entspannung vom stressigen Alltag und ich find es einfach toll, wie alles, was man selbst gesät hat, wächst und gedeiht. Du stellst deine Methoden als die einzig richtigen dar und da muss ich Blitz recht geben: Das muss nicht der Fall sein.
    Punkt 4: Wenn du mal in Lexika oder im Internet nachschaust wird dir wohl klar werden, dass eines der großen Argumente für Pflügen darin liegt, dass gewisse Krankheiten und Schädlinge ausgerottet werden.
    Abschließend kann man also sagen, dass du mich als ein gärtnerisches Untier bezeichnest, was definitiv nicht der Fall ist. Bevor du nicht bei mir vorbeigeschaut hast, bitte ich dich deine Stacheleien für dich zu behalten, denn wir wollen ja schließlich alle auf einem relativ hohem Niveau hier miteinander kommunizieren. Kompost und Mist müssen im Übrigen nicht immer fein durchgesiebtes Material sein,
    in diesem Sinne,
    Gruß Martin!
     

    Amiga

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    Lieber Martin

    nun reg dich nicht auf, es hängt ja schließlich nicht der Weltfrieden von unserer Diskussion ab. Ich weiß doch, wie es anders geht, ich sagte doch oben schon mal, dass ich es auch so wie du gemacht habe. Liest jetzt du vielleicht nicht ganz? Wie könnte ich so reden, wenn ich die andere Art und Weise nicht kennen würde? Aus gutem Grund mache ich es jetzt anders. Diese Gründe habe ich versucht, darzulegen. Irgendwie verstehe ich nicht ganz, warum du dich gleich so verletzt fühlst.
    Wenn du sagst, dass dich ein Chaos, das du angerichtet hast, nicht stört, solange der Garten ausreichend Ernten hergibt, regst du damit eine Schlussfolgerung auf deine gärtnerische Einstellung an. Entschuldige bitte, aber die drängt sich mir durch deine Formulierung auf.

    <<Du stellst deine Methoden als die einzig richtigen dar und da muss ich Blitz recht geben: Das muss nicht der Fall sein…
    Du unterstellst mir direkt wieder fehlerhaftes Verhalten, das könnte ich dir nach meiner Auffassung auch unterstellen, >>

    Kannst du mir schlüssig erklären, warum? Das sind reine Spekulationen, ohne Argumentation in den Raum gestellt.

    <<Des weiteren ist Blaukorn nun mal Dünger und dieser Logik nach dürften Landwirte ja auch keinen Mineraldünger in Kombination mit Mist verwenden.>>

    Blaukorn ist Kunstdünger, und nein, eigentlich sollte der überhaupt nicht in unsere Böden gelangen. Auch Landwirte sollten keinen Kunstdünger verwenden, denn die Erde macht keinen Unterschied, ob Landwirte oder Hausgärtner Blaukorn streuen, auch nicht, wenn aufs Gramm abgewogen wird. Ich habe beschrieben warum.

    Zu guter Letzt: Du hast keine Aussage gemacht, wie deine Komposterde aussieht. Meine hat auch ohne Sieben eine feinbröselige Konsistenz, allenfalls enthält sie etwas Holz, das ich rausklaube und auf den jüngeren Komposthaufen gebe. Aber sonst sind alle Anteile verrottet und vererdet. Also versteh ich nicht, was du immer mit störendem Material hast.

    Martin, ich schaue gern bei dir vorbei, wenn das nicht zu weit ist. Du empfindest es vielleicht wie Sticheln, wenn jemand dir plötzlich vor Augen führt, wie du es anders machen könntest. Da ist ja jahrelange Praxis in Frage gestellt. Ich glaube dir, dass Objektivität da recht schwer in Gang kommt. Aber vielleicht kommst du mit ein wenig Abstand ja an den Punkt, doch einmal fürs Ausprobieren bereit zu sein.

    Ich empfehle übrigens Alwin Seifert, Gärtnern/Ackern ohne Gift. Er war der Pionier im biologischen Anbau.

    Gruß
    Amiga
     

    Kathy

    Neuling
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    Schade, dass wir uns auch hier wieder mit einem Bein in einem "Glaubenskrieg" befinden. Beschämend, wie sich die Krone der Schöpfung an Nichtigkeiten entzweien kann:

    Läufer vs. Walker
    Köln vs. Düsseldorf
    Raucher vs. Nichtraucher
    Katzen- vs. Hundefreunde
    PKW- vs. Radfahrer
    Medizin vs. alternative Heilverfahren
    Vegetarier vs. Omnis
    "Biologische" vs. "Konventionelle"
    ...
    ...
    ...

    Ich kenne niemanden, der sich keinen Frieden wünscht. Aber bei solchen Blödsinnigkeiten hört's bereits auf... ist der Mensch nicht fähig zu Respekt und ehrlicher Anerkennung?

    - Nur ein paar Gedanken zum Verlauf des Threads.

    Beste Grüße ins Gärtnerrund
    Kathy
     

    caty

    Neuling
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    Huhu,

    Wenn ich darf, mal eine kleine Zwischenfrage an Amiga. Du meinst und so habs ich es auch in diversen Büchern gelesen, dass die Bodenlebewesen sehr empfindlich sind und auf nacktem den Witterungseinflüssen ungeschützt ausgesetzten Boden absterben, oder? Nun frage ich mich, wie mache ich das in der Zeit der Aussaht und des Pflanzens. Da kann ich ja schlecht den ganzen Boden mit Mulch bedecken und die Pflanzen selber sind noch nicht groß genug um den Boden zu schützen. Da ist also viel nackte Erde zu sehen. In meinem Garten (schwerer Lehmboden) führt das dann auch regelmässig zu der zitierten Betonschicht, durch die die Sämlinge kaum durchkommen. :confused: Und was macht man wenn man nicht mulchen kann, wegen einer Schneckenplage? :confused: Ist dann das Kompostausbringen für die Katz, weil stirbt ja sowieso alles ab?

    LG,
    Caty
     

    MartinK

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    Hallo Amiga und alle anderen hier,
    ich gebe Kathy recht. Diese Diskussion wird zu nicht viel führen, denn wir sind an dem Punkt angelangt, an dem es um den Gegensatz zwischen konventionellem Landbau und Ökolandbau geht und unsere Meinungen sind beide zu verschieden. Du bist so glücklich, wie du arbeitest und ich bin so glücklich, wie ich arbeite, also sollten wir es dabei belassen. Das einzige, was gut ist, ist, dass in diesem Thread jetzt so ziemlich alle Pro und Contra Argumente für/gegen Umgraben und vielleicht ein paar Tips zum Einsatz von Mineraldünger und Wirtschaftsdünger stehen. Wenn jeder diese Argumente für sich abwägt wird er für sich selber die Entscheidung treffen können, was für seinen Garten das Richtige ist.
    Einen letzten Punkt möchte ich allerdings noch mal ansprechen. Ich fühle mich nicht verletzt, ich habe nur versucht die Objektivität in diesem Thread zu wahren. Des weiteren verstehe ich gerade nicht, was du als Spekulationen bezeichnest, vielleicht könntest du mir noch mal genauer zeigen, was ich als Spekulation in den Raum gestellt haben sollte, ohne es zu begründen. Außerdem empfinde ich es nicht wie Sticheln, wenn du meine jahrelange Praxis in Frage stellst, ich empfinde es als Sticheln, dass du grundlegend sagst, dass das was ich mache falsch, besonders umweltschädlich und einfach nur schlecht ist. Du kannst meine Praxis natürlich in Frage stellen und ich höre mir das gerne an, aber mir wird nicht ganz klar, was du von mir erwartest. Warum sollte ich dieses System aufgeben, wenn ich Spitzenerträge habe und mir die Arbeit im Garten viel Freude bereitet?
    Gruß Martin!
     

    manne

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    Schade, dass wir uns auch hier wieder mit einem Bein in einem "Glaubenskrieg" befinden. Beschämend, wie sich die Krone der Schöpfung an Nichtigkeiten entzweien kann:

    Ich kenne niemanden, der sich keinen Frieden wünscht. Aber bei solchen Blödsinnigkeiten hört's bereits auf... ist der Mensch nicht fähig zu Respekt und ehrlicher Anerkennung?

    - Nur ein paar Gedanken zum Verlauf des Threads.

    Beste Grüße ins Gärtnerrund
    Kathy

    He Kathy,
    Gehört zwar nicht zum Thema aber trotzdem ein wunderbarer Beitrag.

    Da siehst du mal wieder zu was Fanatismus, egal in welcher Form eben führt.

    Über Stickstoff wird ja immer mal wieder diskutiert allerdings auf einem Niveau das mit Realitäten gar nix zu tun hat.

    Das Thema wird auf eine reine Glaubensfrage reduziert, was ich nicht akzeptieren kann.

    So halt ich mich dann meistens raus aus den philosophischen Ergüssen die meines Erachtens mit Gartenbau wenig bis nix zu tun haben sondern sich mehr im Bereich der Esoterik bewegen und mit missionarischen Eifer verbreitet werden.

    Nun ja dick aufgetragen, aber für grobe Klötze.....
    Und heute wars mal wieder soweit.


    Ist es denn so schwer zu begreifen daß jeder Boden entsprechend seiner Beschaffenheit auch individuell zu Pflegen ist ??
    Für den einen gut kann für den anderen eben eher schlecht sein.
    Ebenso ist zu berücksichtigen welche Kulturen ich denn anbaue, bevorzugen sie leichte oder schwere Böden, benötigen sie viel oder wenig Stickstoff und wann.Welche Mineralstoffe werden benötigt.

    Da kann mir eben niemand von einem Allheilmittel für alles und jedes erzählen.

    Desweiteren ist das Verteufeln jedweden im Handel angebotenen Präparates eben sehr, sehr kurzsichtig und beruht eben auf der bereits erwähnten Philosophie des Protagonisten.
    Würden sich diese Damen und Herren mal die Mühe machen sich umfassend zur Thematik zu informieren anstatt Ihre Energien auf Glaubenssätze und verschwenden würde Ihr Urteil eventuell anders ausfallen.

    Ich denke daß mit der unkontrollierten Einbringung von selbsthergestellten giftigen Präparaten und Stickstoff weitaus mehr Schaden angerichtet wird.

    Wegen Kunstdünger kams z.B. bei uns noch nie zu einem Fischsterben, wegen falsch ausgebrachter Mistbrühe dagegen schon.
    Nur mal so zum nachdenken.

    Und jetzt weiter im Kampf - ...

    aber ohne mich
    d020.gif


    gruß manne
     

    MartinK

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    @manne: Natürlich hast du recht, aber ich habe mich um Objektivität bemüht. Ich habe geschrieben, dass jeder Boden individuell zu behandeln ist, ich habe geschrieben, dass alles auf meinen Erfahrungen beruht und ich hier niemanden umerziehen will und aus dem, was ich geschrieben habe und schreibe werde, kann man ersehen, dass ich mich z. Z. sehr intensiv mit derartigen Themen beschäftige, nur leider eher auf landwirtschaftlicher Ebene, wo alles schon wieder ganz anders aussieht. Außerdem finde ich es ein wenig überspitzt das alles hier immer wieder mit "Krieg" zu betiteln.
    Einen schönen Tag noch allerseits,
    Gruß Martin!
     

    Amiga

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    Schade, dass wir uns auch hier wieder mit einem Bein in einem "Glaubenskrieg" befinden.

    Hallo Kathy, das ist doch kein Glaubenskrieg, du meine Güte, welches Wort!! Man kann sehen, erleben... man muss nicht nur glauben.


    Aber bei solchen Blödsinnigkeiten hört's bereits auf... ist der Mensch nicht fähig zu Respekt und ehrlicher Anerkennung?

    Entschuldige mal, was du als Blödsinnigkeiten bezeichnest ist die Förderung von Fruchtbarkeit unserer Böden, und davon hängen wir wohl ab. Ich finde es also schon wichtig, wie man das Stückchen Land behandelt, das man pflegen darf.

    Gruß
    Amiga
     

    Amiga

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    Augsburg
    Ist dann das Kompostausbringen für die Katz, weil stirbt ja sowieso alles ab?

    Hallo caty,
    Ich ziehe die Mulchschicht beiseite, sodass eine Saatrinne entsteht. Das bleibt so, bis die Saat aufgelaufen ist. Danach rücke ich feinen Mulch wieder ran. Kurze unbedeckte Zeiten wird belebte Erde überstehen, ohne dass gleich alles abstirbt. Die Tierchen ziehen sich vorübergehend zurück. Da muss man immer abwägen, im Frühling soll sich der Boden ja auch erwärmen und zum ersten Bearbeiten abgetrocknet sein.

    Gruß
    Amiga
     

    gr.Tanja

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    hallo

    ich will mich jetzt eientlich nicht in euer diskussion, mist ja oder nein, einmischen. ich hätt nur mal ne frage.

    wenn ihr mist eingegraben habt, gebt ihr dann trotzdem noch kompost auf das beet, vor dem säen, pflanzen? ich hab letztes jahr auch mist eingegraben und mein schwiegervater meinte jetzt, dann braucht man keinen kompost aufs beet. weil ja schon mist.

    liebe grüße,
    tanja
     

    1686christine

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    Ooooohhh Mann....:(

    Ich habe mir gerade vorhin frischen Pferdemist geholt für meine Tomaten und Gurken und Paprika!

    Ich habe mir letzte Woche von der Kompostierungsanlage einen Anhänger voll Humus geholt, den ich noch mit Pflanzerde mischen möchte und da wollte ich dann den Pferdemist reingeben, um dann das ganze in 4 bis 5 Wochen für meine Pflanzen, die dann ins Gewächshaus gesetzt werden zu benutzen.

    Einen Teil der Pflanzen wollte ich in Kübel setzen und für die anderen wollte ich ein Stück Rasen ausstechen und dort auch Humus mit Pferdemist geben, da unter dem Rasen nicht viel Muttererde ist.

    Ist das denn so falsch, was man immer liest mit dem Mist für die Tomaten???

    Christine nun total verunsichert:confused:
     
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