So, und nun wie versprochen die Pool-Geschichte.
Der hier...
hat mich schon Nerven gekostet bis hin zum Nesselfieber.
Als wir das Haus Ende Januar vor 3 Jahren übernommen hatten haben war er ein Tümpel. Kritzegrün und saudreckig. Eigentlich hätte ich ihn am liebsten weggemacht. Aber familiärer Protest band mir die Hände bzw. bescherte mir jede Menge zusätzliche Arbeit, Wasser- und Stromkosten. Leermachen, schrubben und wieder knapp 40m³ Wasser reinfüllen. 3 mal das Ganze weil er immer wieder anfing zu kippen. 1000W-Pumpenleistung pressen das Wasser täglich 12 Stunden durch einen unterirdischen Sandfilter, Salzsäure muss rein wegen einer exorbitanten Wasserhärte bei uns, Algizid, Klumpmittel, Chlortabletten und was das Alchemieregal sonst noch alles in rauhen Mengen zu bieten hat, damit man durchs Wasser gucken kann. Außerdem jeden Tag in der warmen Jahreszeit mit dem Poolschrubber die trotzdem entstehenden Algen abschrubben und hoffen, dass sie im Sandfilter bleiben. Für wie viele Badetage im Jahr?
Tipp: Zwei Hände reichen zum abzählen. Außerdem habe ich Nesselfieber bekommen von den vielen Chemikalien. Ich habe ihn gehaßt diesen Pool!
Dann waren wir Segeln in Kroatien mit anschließender amphibischer Erleuchtung, als wir wieder nach Hause kamen. Das Wasser im Pool war grün, Frösche hatten das Biotop annektiert und es mit Laichschnüren gekennzeichnet. Dazwischen Ruderwanzen, Molche und darüber Libellen. Das erinnerte mich an die glasklaren Tümpel im Wald.
Ich habe mich also mit weißer Flagge an den Pool gestellt und der Natur die Poolpflege anvertraut. Einen Trupp Wasserflöhe und ein paar Turmschnecken habe ich zur Unterstützung noch eingesetzt. Und den - jetzt
Naturpool - ein Jahr in Ruhe gelassen und nur mit Regenwasser aufgefüllt. Nur eine Insel mit aus Schalsteinen und ein paar Pflanzen (Canna, Schilf und Seerose) kam noch hinein. Und.... Wasser sauber und glasklar, es wachsen eben ein paar Algen hier und da. Na und? Die Kater und Vögel trinken das Wasser sehr gern. Die Schwalben titschen manchmal aus dem Flug richtig ein. Man kann natürlich auch selber darin baden. Wir hatten im vorigen Jahr so viele Kaulquappen von Erdkröten, Spring- und Grasfröschen, dass ich den Landes-Amphibienbeauftragten um Rat gefragt habe. Es wurden dann sogar etliche übersiedelt zur Bereicherung froschärmerer Gewässer. Happy End!
Im letzten Jahr habe ich statt dem halb-unterirdischen, hässlichen Blechschacht eine schöne ganz-unterirdische Zisterne gemacht, in welches das Regenwasser fließt für´s Nachfüllen. Dieses Jahr baue ich einen Überlauf mit Skimmerfunktion, um zumindest das was oben schwimmt herauszusieben. Danach kommt noch ein Bachlauf mit Wasserpflanzen und Schilf über 1/3 direkt dran.