Oleanderkrebs?

oetzi

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Hallo zusammen,

ich suche im Zweifel nur nach einer kurzen Bestätigung.
Guckt euch mal die Fotos von meinem Oleander an. Nach meiner Googlerecherche befürchte ich, dass es der Oleanderkrebs ist. Könnt ihr das bestätigen?

Bei uns ist die komplette Pflanze betroffen. Heißt dann wohl, dass wir sie komplett bis auf wenige cm runterschneiden müssen.
Muss man dabei was beachten? Können wir das jetzt im März ohne weiteres tun?

Schönen Gruß
oetzi

IMG_20210318_114636.jpg IMG_20210318_114618.jpg IMG_20210318_114614.jpg
 
  • 00Moni00

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    Sieht ganz danach aus - wenn so Geschwürartige auswüchse an Ästen und Blättern zu sehen sind/waren.., so z.B.
    DSC08124.png DSC08130.png

    Runterschneiden hat bei meinen befallenen nicht geholfen, ich mach das schon drei Jahre und jedes Jahr kommt die Krankheit wieder.
    Aber probiere es, komplett runter schneiden bis auf ca.15cm, die Gartenschere nach dem Schnitt Desinfizieren sonst steckst du andere Pflanzen damit an.
    Die abgeschnittenen Äste am besten entsorgen ...
     

    lutzDD

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    Hallo, zu der "Krankheit/ Schadbild" kann ich nix sagen aber runter schneiden kannst Du, sobald es frostfrei ist. Habe meinen, er hatte so lange, dünne Stengel und sah insgesamt nicht mehr schön aus, kräftig geschnitten so das nur noch ein paar dickere kurze Äste da waren, also ca. 3/4 weg. Im nächsten Jahr verzweigt er sich langsam und bildet wieder neue Blätter. Auf Blüten mußt Du dann alllerdings in diesem Jahr verzichten!
     
  • Galileo

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    Hallo Oetzi,

    ich denke, es ist kein Oleanderkrebs. Ich kann auf den Bildern nicht die typischen Wucherungen an den Trieben finden - allerdings hast auch vorwiegend das Laub fotografiert.
    Es könnte schon ehrer Ascochyta, eine Pilzkrankheit sein, aber auch da müsste ich Fotos von trockenen bzw. verfärbten Trieben sehen können, um das besser zu beurteilen.
    Ascochyta bringt den Oleander zum absterben und ist beim Schnitt mit der Schere übertragbar.

    Kann aber auch eine andere Ursache haben...

    Runterschneiden auf jedenfalls nicht verkehrt. Vorher den Boden gut abdecken, damit durch die Erschütterungen beim Schneiden möglichst wenig Sporen auf den Ballen fallen.
    Oder unten am Stamm packen, aus dem Topf ziehen und der Ballen mit Frischhaltefolie einwickeln.
    Ich würde 10 cm über dem Boden abschneiden und nach jedem Schnitt die Schere gründlich mit Spiritus abwischen und abspülen.
     
  • Wachtlerhof

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    So sahen meine Oleander aus, wenn sie die ganze Zeit im Winterquartier nicht gegossen wurden. Erst recht, wenn das Winterquartier auch noch zu warm und dafür zu dunkel war.

    Dann einfach nach dem Rausstellen alle Blätter abzwicken und die Pflanze normal weiter gießen. Die kommen dann alle wieder.

    (Zwischenzeitlich stehen meine Oleander alle in der Scheune bei knapp über 0 Grad und bekommen gegossen. Seither sehen sie deutlich besser aus. Sollte wohl noch etwas mehr gießen.)
     

    oetzi

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    @Wachtlerhof , @Galileo Dank euch für eure Rückmeldungen.
    Hatte auch überlegt, ob es nur mangelhafte Pflege im Winter gewesen sein kann. Extra gewässert hatte ich ihn nämlich (allerdings wie all die Jahre zuvor auch) nie. Er stand allerdings die ganze Zeit draußen, so dass es weder zu warm, noch zu dunkel war.
    Auffällig war folgendes:
    Bis Anfang Feburar sah er noch gut aus, dann wurde es auch in Köln so richtig kalt und wir haben ihn für ca. 2 Wochen ins Gartenhäusschen gestellt. Als wir ihn da dann rausholten fiel uns auf, dass die Blätter nicht mehr ganz so gut aussahen und einen leichten Gelbstich kriegten. In der Zeit danach bis heute hat sich das Bild immer mehr verschlechtert, trotz dann zwischenzeitlich doch mal wässern mehrere Tage hintereinander.

    Hier nochmal 3 andere Fotos, helfen die vielleicht mehr das einzuschätzen?
    IMG_20210320_124210.jpg IMG_20210320_124122.jpg IMG_20210320_124106.jpg
     
  • Galileo

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    Er stand allerdings die ganze Zeit draußen
    Als wir ihn da dann rausholten...
    Was nun, stand er draussen oder woanders :unsure: ;)

    Für mich sind das vor allem Frostschäden, auch durch fehlendes Wasser entstanden.
    Diese "Frosttrocknis" passiert, wenn der Wurzelballen gefroren ist, aber die grünen Blätter für die Photosynthese weiterhin Wasser brauchen, aber die Wurzeln mangels flüssigem Wasser nicht liefern können.
    Deshalb ist es beim Überwintern von grünen Kübelpflanzen nicht nur wichtig, ihnen einen windgeschützen Platz zu geben, sondern auch mit einem dichtem Vlies vor eisigen Winden zu schützen.

    Bei Wintern wie diesem, kann es das wiederholte Ein- und Auspacken notwendig machen :rolleyes:

    Doch am wichtigsten ist, den Kübel vor dem durchfrieren zu schützen.

    Die dunklen Punkte und Kreise an den Blättern wird wohl ein Pilz sein.

    Es gibt verschiedene Vorgehensweisen:
    • Nix machen, feucht halten, dafür sorgen, dass überschüssiges Gießwasser ablaufen kann und wenn es deutlich über Null Grad bleibt, einen Vorratsdünger für Gehölze einarbeiten oder einen Flüssigdünger (nach Mischungs-Empfehlung des Herstellers) der hält ca. 14 Tage vor - Treibt der Oleander gleichmäßig aus, ist gut, falls nicht kannst Du auf einheitliche Höhe zurückschneiden - un sicher abgestorbenes entfernen -Giftig! Handschuhe!-
    • Vertrocknete & geschädigte Blätter und Triebteile wegschneiden, dabei ist aber nicht auszuschließen, dass Pilzsporen in die Wunden gelangen. Ansonsten weiter wie zuvor beschrieben
    • Sofort auf 20-30 cm runterschneiden, dann gibt es sicher keine Blüten in diesem Jahr. Ansonsten weiter wie zuvor beschrieben, aber erst düngen, wenn sich neue Blättchen zeigen.
    Alle noch grünen Blätter und Blatt-Teile versorgen die Wurzel mit Assimilaten und stärken so die Pflanze im Ganzen.
     
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    oetzi

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    Was nun, stand er draussen oder woanders :unsure: ;)
    Na, wie geschrieben stand er den ganzen Winter über draußen bis auf die 2 richtig kalten Wochen. ;-)
    Vielleicht waren die 2 Wochen dann aber auch im Gartenhäuschen zu kalt, da es da ja tagsüber nicht über -5 Grad ging. Jedenfalls passt es zeitlich zusammen, vorher war er ja noch gut in Schuss.

    Die dunklen Punkte und Kreise an den Blättern wird wohl ein Pilz sein.
    Oh super, also erst erfroren und dann auch noch ein Pilz :rolleyes:
    Okay, sehr schade, aber dann muss wohl der Kahlschlag her.
    1. ist quasi die komplette Pflanze betroffen und 2. sind die Blätter schon so vertrocknet, dass sie zerbröseln, sprich die werden sich wohl auch mit gutem Wässern nicht mehr erholen.

    • Sofort auf 20-30 cm runterschneiden, dann gibt es sicher keine Blüten in diesem Jahr. Ansonsten weiter wie zuvor beschrieben, aber erst düngen, wenn sich neue Blättchen zeigen.

    Ich hatte vor 2 Wochen bereits Langzeitdünger (diese Stäbchen) dran gepackt in der Hoffnung damit noch was ändern zu können. Ist das jetzt ein großes Problem?

    Alle noch grünen Blätter und Blatt-Teile versorgen die Wurzel mit Assimilaten und stärken so die Pflanze im Ganzen.

    Wenn ich die auf 20-30 cm runterschneide, werden da wohl nicht mehr viele übrig bleiben ;-) Aber das wird wohl hoffentlich trotzdem passen.

    Letzte Frage: LutzDD hatte oben den Hinweis gegeben, dass man das zurückschneiden erst machen darf, wenn es frostfrei ist. Heißt das ich muss bis zu den Eisheiligen warten oder geht es einfach drum, dass es keinen strengen Frost mehr geben sollte, was hier in Köln wohl schon langsam der Fall sein sollte.
     
  • lutzDD

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    Dann macht er das mal... Wir hatten letztes Jah,r Anfang April mit -8°, die kälteste Nacht des ganzen Winters! Wenn es bei Euch nicht so kalt wird, kannst Du natürlich auch eher schneiden! Ich denke auch, das leichter Frost nichts ausmachen dürfte.

    Gruß Lutz
     

    00Moni00

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    Dann macht er das mal... Wir hatten letztes Jah,r Anfang April mit -8°, die kälteste Nacht des ganzen Winters! Wenn es bei Euch nicht so kalt wird, kannst Du natürlich auch eher schneiden! Ich denke auch, das leichter Frost nichts ausmachen dürfte.

    Gruß Lutz
    Ja, genau so Lutz! Oleander sind nicht so heikel wie manche annehmen.
    Viele räumen die Oleander im Herbst in den Keller oder wo immer der Überwintert wird - da ist ein Frühzeitiger Schnitt so um den März herum nicht verkehrt, weil ja oft auch einiges dürr/braun/ dran ist, das kommt dann gleich mit weg.
    Auch auf Stock setzen kann man schon so früh, der Oleander verträgt auch das mit ein paar Minusgraden im Frühjahr.
     

    oetzi

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    alles klar, vielen lieben Dank für eure Hilfe.
    Dann werde ich wohl in den nächsten 1-2 Wochen mal zur Schere greifen und dabei drauf achten möglichst wenig Überlassenschaften auf dem Oleander und dem Topf zu hinterlassen :D
     

    oetzi

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    Hallo zusammen,

    ich melde mich nochmal in meinem eigenen Thread.
    Zum einen um zu vermelden, dass der komplette Rückschnitt auf ca. 15 cm letzten März sehr erfolgreich war. Im Laufe des Sommers kamen sehr viele neue grüne Triebe die bis jetzt noch viele Blätter tragen. Ab jetzt wird viel regelmäßiger zurückgeschnitten :)

    Allerdings bin ich jetzt auf 2 dunkle Stellen gestoßen und da wäre ich nochmal für Expertenrat dankbar, ob das ganze Spiel (Oleanderkrebs) jetzt von vorne losgeht oder ob das auch einfach nur mal eine kaputte Stelle aus sonst einem Grund sein kann.
    IMG_20220201_151822.jpg

    Schönen Gruß
    oetzi
     

    00Moni00

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    Hallo zusammen,

    ich melde mich nochmal in meinem eigenen Thread.
    Zum einen um zu vermelden, dass der komplette Rückschnitt auf ca. 15 cm letzten März sehr erfolgreich war. Im Laufe des Sommers kamen sehr viele neue grüne Triebe die bis jetzt noch viele Blätter tragen. Ab jetzt wird viel regelmäßiger zurückgeschnitten :)

    Allerdings bin ich jetzt auf 2 dunkle Stellen gestoßen und da wäre ich nochmal für Expertenrat dankbar, ob das ganze Spiel (Oleanderkrebs) jetzt von vorne losgeht oder ob das auch einfach nur mal eine kaputte Stelle aus sonst einem Grund sein kann.
    Anhang anzeigen 700963

    Schönen Gruß
    oetzi
    Ja, geht wieder von vorne los mit dem Oleanderkrebs, leider.
    War bei meinen auch so, habe im Herbst alles weg geschnitten was befallen war, aber gibt noch immer neue Stellen die befallen sind.
    Mal schauen wie es weiter aussieht - wenn der Krebs weiter wütet kommt der Oleander weg, nicht dass ich mir noch meine drei anderen anstecke...
     

    Platero

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    Hallo Oetzi,
    zu dieser einen Stelle kann ich Dir nichts definitives sagen, würde mich aber erst mal nicht aufregen, solange es nicht mehr werden....kann auch einfach nur ein anderer Schaden sein. Zur Sicherheit mach das eine Blatt halt ab.

    Allerdings solltest Du wissen, dass der Oleanderkrebs IMMER in der Pflanze ist und bleibt. So ähnlich wie Lippen-Herpes beim Menschen. Und dann ausbricht, wenn die Bedingungen ungünstig sind. Der Herpes bricht bei geschwächtem Immunsystem aus, der Oleanderkrebs bei nasskaltem Wetter, wo die Pflanze längere Zeit nicht abtrocknen kann.

    Die meisten Oleander in den südlichen Ländern sind infiziert, blühen und gedeihen jedoch prächtig, weil die Krankheit nicht ausbrechen kann.

    Stell den Oleander deshalb (regen)geschützer auf. Falls kein Dach vorhanden ist, reicht auch oft die Wetterabgewandte Seite des Hauses, nah an die Mauer gerückt.

    Bei dem aktuellen Schiet-wetter über Tage nass und sehr kühl, damit forderst Du es geradezu heraus!
     

    00Moni00

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    Ich habe schon seit über 30 Jahren Oleander im Garten und nie vorher Oleanderkrebs an den Pflanzen gehabt, egal welche Witterung war.
    Aber vor drei Jahren habe ich einen rosa Oleander bei Obi gekauft und seither habe ich den Krebs an der Pflanze.
     

    oetzi

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    Dank euch für die schnellen Rückmeldungen!

    @Platero: Sehr interessant und gut zu wissen!
    Das Wetter die letzten Tage/Wochen war dann ja wirklich prädestiniert dafür.
    Okay, also befallene Blätter entfernen und hoffen, dass es nicht Überhand nimmt.

    Er steht übrigens schon an der Hauswand, aber bei dem Wind im moment bringt das natürlich nicht viel ;-)

    Ich könnte übrigens so ein Winterflies drum machen. Habe ich bisher nicht, da es bei uns in Köln mal wieder keinen Winter gab bisher ;-) Dachte so kommt mehr Sonne dran, als wenn er monatelang eine Haube über dem Kopf hat.
    Bzgl. nass werden könnte es aber helfen.
    Jetzt die Frage aller Fragen: Was ist das kleinere Übel: Keine direkte Sonne oder ab und zu nass werden?
     

    Platero

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    Das kleinere Übel ist im Winter auf jeden Fall kein (Sonnen)-Licht.
    Oleander kann ja auch zur Not dunkel überwintert werden, in einer kalten Garage zum Beispiel. Auch wenn es sicher nicht ideal ist.

    Wenn Du ein freistehendes Haus hast, ist Ostseite besser als Süd oder West. Bei uns kommt Mistwetter meistens aus Westen.

    Im Sommer ist es gerade umgekehrt.
     
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