Phänomen oder nicht

[Borstel2]

Meine Zierkirsche (ca.10m hoch und schon sehr alt)blüht seit Jahren wunderschön
doch dieses Jahr hat sie in 2m höhe einen Seitentrieb hervorgebracht und diese Blüten sind weiss.Ich hab keine Erklärung?Vielleicht hat von euch jemand eine Erklärung.


v.g.Bernd

 

[Stupsi]

Der kommt aus der Unterlage, schätze das ist die Stelle wo früher aufgepropft wurde, also andere Sorte.

Würde ich mal lassen um zu probieren, vielleicht ist es ja auch ne Pflaume oder Apfel, wenn sie schmecken machst du dir nen Ableger im Herbst :grins:

 

[Linserich]

Mit Sicherheit Kirsche. Vielleicht sogar eine gute geniessbare Kirsche?

 

[*Mirjam*]

Ne Zeit lang kannste den Austrieb sicher wachsen lassen. Auf Dauer tät ich ihn aber entfernen. Hätte Angst, dass die Unterlage sonst überhand nimmt, oder der Zierkirsche oben die Kraft nimmt.

LG
Tilda

 

[Stupsi]

Deshalb sagte ich Ableger machen.....ab muss er irgendwann....

Stamm nah abschneiden den Trieb im Herbst wenn er die Blätter schmeißt und dann in Erde/Sand stecken zu ein drittel über den Winter an einen Frostfreien aber nicht zu warmen Ort stellen, ab und an gießen, bis Frühjahr bildet der dann neue Wurzeln und treibt aus im Frühling und nach einem Jahr kannst du ihn eintopfen oder auspflanzen.

Lohnt sich natürlich nur wenn was wächst was schmeckt :grins:

 

[Hero]

Die Unterlage ist mit ziemlicher Sicherheit eine Wildkirsche, weil die am stärksten wachsen.
Den Trieb sauber am Ansatz abschneiden und weg damit.

 

[Linserich]

Stupsi sagt ja sowieso im Herbst abschneiden, bis dahin haben sich die Kirschen gebildet, sofern die Bienchen fleissig geschwirrt sind und dann weisst du auch, ob es sich lohnt oder nicht.

 

[Borstel2]

Der kommt aus der Unterlage, schätze das ist die Stelle wo früher aufgepropft wurde, also andere Sorte.

hallo stupsi
das glaube ich weniger der trieb kommt in einer höhe von 1,80m raus und soviel mir bekannt ist wächst eine pfropfstelle nicht mit sondern es wächst nur das aufgepfropfte teil.ausserdem hat der stamm einen umfang von 90 cm und es ist absolut keine veredlungsstelle zu sehen,ich werd es aber weiter beobachten.
v.g.bernd

 

[Stupsi]

Das ist merkwürdig, bei fast 2m Höhe würde ich auch nicht mehr auf die Veredelungsstelle tippen, dann könnte sich höchstens ein Saatkorn da irgendwo im Moos oder so eingenistet haben.
Sieht man ja auch schon mal auf alten Häusern wo Bäume plötzlich aus Beton wachsen....da reicht ja schon ein Mauerspalt.

Allerdings müsste es dir bei der Größe schon letztes Jahr aufgefallen sein, der ist ja schon ganz schön groß.....?

Bin ich ja mal gespannt.....

 

[Jazz Brazil]

Ich bin jetzt seit Tagen um diesen Thread geschlichen, und habe endlich die Fotos gefunden, die ich vor ein/zwei Wochen aufgeenommen habe.
In einer Parallelstraße gefunden. Wenn ich da wohnen würde, wäre icch Tag und Nacht auf dem Balkon.
Ich dachte zuerst, bah, sind da zwei Bäumchen zusammengewachsen?
Aber das mit der Unterlage kriecht besser ins Verständis.

Hätte Angst, dass die Unterlage sonst überhand nimmt, oder der Zierkirsche oben die Kraft nimmt.

hmmmhmmm...dieser Baum scheint das Phänomen aber seit geraumer Zeit zu haben, ohne Einwirkung auf die ein oder andere Seite.

 

[Linserich]

Wäre es nicht möglich, dass in diesem Falle die Veredelungsstelle auf ein bereits bestehendes Bäumchen gepropft wurde? Die Wildkirsche (oder was es auch immer war) wurde enthauptet und die Zierkirsche drauf gepropft. So wie bei Apfelbäumen auch Äste auf bereits bestehende Bäume gesetzt werden.

Dein Bild, Jazz Brazil, würde diese These untermauern. Der Wildling hat kurz nach dem propfen ausgetrieben und der Gärtner oder wer damals auch immer zum Baum geschaut hat, hat ihn entweder fälschlicherweise dem Edelreiser zugeordnet oder dachte sich schon damals, ein zweifarbiger Baum macht sich sicher gut.

 

[Jazz Brazil]

ja ich denke auch, hier wurde gepfopft. Ein morscher Ast entfernt und auf die Kahlstelle die rote Zierkirsche draufgepappt.

 

[Supernovae]

Jazz, ich finde das bei deinem Baum in der Parallelstraße auch logisch.
Wenn man sich den Baum betrachtet, fällt auf, das die rechte Seite (auf dem Foto) ja recht "dünn" am Stammansatz ist, sieht zwar lustig aus, aber die Kirsche mit den weißen Blüten leidet schon darunter, dass die Unterlage so lange unbehelligt war. Der Wuchs der Wild(?) Kirsche mit den rosanen Blättern nimmt immer mehr Beschlag der Krone ein...
Ich würde auch wie Wasserlinse behaupten, dass die Kirsche der TE- und "deiner" Jazz- einfach gepfropft wurde und nicht veredelt.
Also liebe TE, schneide den pinken Ansatz raus, wenn du deine Kirschsorte für erhaltenswert hälst, ansonsten wird dein Baum in 10 Jahren so aussehen, wie von Jazz gepostet...

 

[Stupsi]

Es gibt ja auch bewusst so gepropfte Bäume, hab mal gesehen das jemand auf einen Apfel noch ganz bewusst zwei weitere Sorten aufgesetzt hat.
Der hatte dann 3 verschiedene Apfelsorten auf einem Baum.

 

[Jazz Brazil]

hmmhmm, also ist der Jetzt Zusstand von meinem fotografierten BAum gar nicht mal so ideal? Zwar schön, aber er "leidet" und in wenigen Jahren ist die weiße Blüte dahin?

Mein Auge sagt: für die Jahre, wo man auf der Erde ist, ist das hübsch anzusehen (in diesem Fall).
Für Borstel hätt ich da, aufgrund fehlender Erfahrung, keine Lösung außer eben diese Veranschaulichung. Den Rat, rauszuschneiden, würde ich allerdings wahrscheinlich beherzigen.

 

[Hero]

@Jazz Brasil und alle anderen:
Die Kirschen sind Kronenveredlungen. Der ganze Stamm ist die Wildkirsche!
Ihr könnt es mir schon glauben, daß an dem Seitentrieb keine Super-Herzkirschen wachsen werden.
Bei dem Baum, den Jazz fotografiert hat, ist direkt unter der Veredlung ein Austrieb gewachsen, der deutlich stärker als die veredelte Sorte wächst.

 

[Jazz Brazil]

Hero...also ich glaube Dir ja. Ich bin in der Thematik so blind wie ein Silberfischchen, und wollte ein ähnliches Phänomen, unbekannterweise, zeigen.
Wenn es zur Klärung dient, gut, frei nach dem Motto: hier sieht man ein Gegenteil, dann ist das nicht verkehrt.

Prima, so ein klarer Satz zur Thamatik, hilft ja.
Anzweifeln würd ICH das schon mal gar nicht.

 

[Borstel2]

vielen Dank Hero,als ich deinen Post gelesen habe da fiel es mir wieder ein,ich war 6oder 7 jahre alt da hat mein Grossvater mal bei einem Apfelbaum eine kopfveredlung mit verschiedenen Sorten vorgenommen,kann mich aber zum Daiwel nicht mehr erinnern ob es etwas geworden ist.
v.g.Bernd

 

[Hero]

Weil die Unterlage immer stärker wächst, muß man Austriebe unterhalb immer entfernen.
So habe ich schon Rosenhochstämme gesehen, bei denen solche Austriebe nicht entfernt wurden. Die Austriebe der Unterlagen haben innerhalb von 2,3 Jahren die Veredlung überwuchert und teilweise zum Absterben gebracht.
Die einzige Unterlage, die schöne Blüten gebracht hat, war an einer Strauchpfingstrose zu sehen, die ja auf Paeonia lactiflora-Wurzelstücke veredelt wird. Auch hier werden besonders kräftig wachsende Sorten verwendet.