Poa annua und Poa trivialis bekämpfen

internetnihat

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Hallo zusammen
ich habe zu 90% mein Rasen Poa annua und Poa trivialis frei nach einer chemischen Keule.
Habe es auf die pflanzen gesprüht und habe auch 2 Monate gewartet ob etwas nachkommt.
Habe jetzt wieder neue Saat drauf.

Habe zur zeit einige Flächen wo ich keine Chemische Keule angewandt habe wo es jetzt Blüht.
Würde ich die Pflanzen schädigen wenn ich den Stängel mit Wurzel entferne/abtöten wo die Blüte herauskommt?
Poa Annua entferne ich komp. da sie etwas breiter ist und ich sie sofort entdecke nach dem schnitt von 3 cm höhe.

MFG NIHAT
 
  • Rasenblogger

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    Bei 90% Poa annua und Poa trivialis ist doch alles klar, da rauchst Du nichts anderes versuchen. Entweder Du akzeptierst es oder Du verwendest Rollrasen.
     
  • internetnihat

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    Nein ,ich habe ca. 10 % vom Anfangsstand noch übrig von Poa annua und Poa trivialis.
    Es blühen auf 20 qm noch ca 10 Pflanzen.
    Habe gestern paar blühende Gräser raus gerissen mit der Wurzel.
    Ich weis nicht ob es reicht wenn man die Blüte raus zieht um sie zu bekämpfen und sie zu schwächen oder muss man sie komplett entfernen .
    Ich weis das sie eine 1 Jahres Gras ist aber ob die ganze pflanze nach dem 1 Jahr eingeht das weis ich nicht.
    Kann es sein das nur der neue Sammen im nähsten jahr durchkommt?
    MFG NIHAT
     
  • Rasenblogger

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    Das gemeine an Poa annua und Poa trivialis ist, dass es sehr viele Samen macht und die ganz lang keimfähig bleiben. Außerdem kommen immer neue Samen dazu. Mit Rollrasen hat man erst einmal seine Ruhe, danach hilft nur zupfen.
     
  • internetnihat

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    Würde die Pflanze flöten gehen wenn man die Blüte samt der Wurzel entferne?
    Also ein teil der Pflanze.
    Oder bekommt sie nur ein Rückschlag beim Wachsen ?

    mfg nihat
     

    Rasenblogger

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    Sie bekommt einen Rückschlag, und wenn Du das häufig machst, gibt die Pflanze irgendwann auf. Aber wenn Du schon zupfst, dann kannst Du auch gleich die ganze Pflanze ausrupfen oder ausstechen.
     

    Michael R

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    Hallo,
    ich würde deses Thema gerne nochmals aufleben lassen, da ich dieses Gras - wenn auch noch vereinzelt - bei mir ausgemacht habe. Ist durch regelmäßiges Mähen (alle 4 - 5 Tage) nicht auch sichergestellt, dass sich keine Samen bilden können?
     
  • internetnihat

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    Hallo Michael
    es ist so das dieses Grünzeug sich knapp über der erde breit macht.
    Also die Samen sind knapp über dem Boden und ich habe die erfahrung gemacht das ich mehr Erfolg habe sobald ich den Rasen mit der Hacke durchkämme damit diese Ärmschen sich aufrecht stellen.
    Und danach nochmal mit dem Rasenmäher drüber.
    Auf jedenfall Ausstechen muss rein oder ausrupfen.
    Ich habe es mit der Chemischen Keule versucht sieht bis jetzt gut aus aber mal gucken wie lang noch.
    Ich habe die Pflanze punktuell besprüht und in 1 Woche ist die Pflanze hin.
    Aber man muss auf die Samen aufpassen die sich bei guten bedinung weiter vermehren.
    Im Sommer kannst du mal die Sonne drauf scheinen lassen da sie keine trockenen stellen mag .

    MFG
    Nihat
     
  • Michael R

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    Die Erfahrung, dass sich durch Aufharken die Stengel aufstellen haben ich heute auch gemacht. Das Zeugs hat sich doch schon ganz schön verbreitet. Schade ist nur, dass beim Aufharken auch der Mulch entfernt wird.
     

    Blubberstein

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    Hallo Rasenblogger,
    vielen Dank für deine Tips!
    Hätten wir doch nur schon viel früher hier gelesen. Aber nun beachten wir alles, von nicht vertikutieren über den Rollrasendünger (der Rasen wächst gerade wie irre und sieht schon supersaftig aus) und das Rausstechen und -zupfen von Poa annua. Das bisherige Ergebnis spricht für sich.
     

    Muki

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    Hallo,

    ich habe auch grosse Probleme mit dem Einjährigen Rispengras (Poa annua). Vor 3 Jahren habe ich eine Neuanlage gemacht, mit frischer Erde und mit dem WOLF Premiumrasen. Der Rasen war im ersten Jahr perfekt, nach und nach und jetzt extrem kommt das Kraut daher. Ansonsten ist nichts drin ausser dem Einjährigen Rispengras. So wie ich das hier lese gibt es kein Mittel dagegen. Im Google habe ich allerdings das hier gefunden, wem das so wichtig ist wie mir, sollte sich das mal durchlesen. Es gibt also doch was dagegen. Hat jemand Erfahrungen damit? wo gibt es das zum kaufen?

    Ich würde mich über eure Meinungen dazu freuen.

    Danke

    Gruss Muki

    http://www.patent-de.com/20030109/EP1001679.html
     

    Domer

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    Danke! Da ich in einer größeren Chemie Buzze Arbeite sollte da was machbar sein.

    Und ja, befähigt bin ich. :?
     
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    Orta

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    Hallo Muki,

    ich hatte die Seite in einem anderen Thread ebenfalls verlinkt.
    Da von erfolgreichem Einsatz von Fenpropimorph (Corbel von BASF)berichtet wurde,
    erwäge ich den Einsatz kurzfristig. Die Wirkung bei höheren Temperaturen verschlechtert sich ja deutlich.
    Ich werde einen Bauern aus der Nachbarschaft nach einer Einkaufquelle befragen.
    Aber wenn @Domer helfen kann - sehr gerne auch via PN an mich/uns.
    Vor 3 Jahren habe ich eine Neuanlage gemacht, mit frischer Erde und mit dem
    WOLF Premiumrasen. Der Rasen war im ersten Jahr perfekt, nach und nach und jetzt extrem kommt das Kraut daher. Ansonsten ist nichts drin ausser dem Einjährigen Rispengras
    Ähnlich ist es bei mir. Es wurde allerdings vor 3 Jahren 250qm Rollrasen verlegt.
    Zwei Jahre war alles ok. Auch noch Anfang März 2014.
    Jetzt habe ich einen Mosaikrasen und die Poa annua wuchert inselförmig auf 25% der Fläche...

    Die vielen Blüten ausreißen macht keinen Sinn und tellergroße Flächen ausstechen auch nicht. Das könnte ja auch durch die Nachsaaten zu unterschiedlichen Farben führen.
    Die flachliegende Poa mit dem Rechen aufrichten und dann vom Rasenroboter abmähen lassen ist auch nicht hilfreich.
    Mann schafft es nie alle Poa - Halme aufzurichten oder man verwendet mehrere Tage für diese Sau - Arbeit.

    Erstaunlich ist, dass ich gestern einen Rasen - Fußballplatz in 1,5km Entfernung von meinem Haus nach Poa annua vergeblich abgesucht habe.
    Und erstaunlich ist auch, dass sich in der Nähe eine 3000qm Wiese befindet, auf der jede Menge Poa zu sehen ist.
     

    Orta

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    Danke. Kannst Du mir den Link bitte geben?
    Gruss Muki
    Es ist der gleiche Link - wie du den Link in Post#16 veröffentlicht hast:
    http://www.patent-de.com/20030109/EP1001679.html
    Erörtert hatte ich / wir das Thema vor wenigen Tagen hier:
    http://www.hausgarten.net/gartenforum/rasen/66232-falscher-rasen-breitet-sich-aus.html#post1302376
    Mein Gartenbauer wird mir das Mittel Fenpropimorph (Corbel / BASF) kurzfristig beschaffen. Ich melde mich bei dir über PN, sobald ich das Mittel habe.
    Gruß
     

    Muki

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    OK Danke für die INFO.

    Mein Gartenbauer wird mir das Mittel Fenpropimorph (Corbel / BASF) kurzfristig beschaffen. Ich melde mich bei dir über PN, sobald ich das Mittel habe.
    Gruß

    Das wäre halt einfach nur gigantisch, Danke dir 1000x.

    Gruss Muki
     

    Orta

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    Der Fachmann wird nach der Größe meiner Rasenfläche fragen.
    Das sind hier ca. 300qm.

    Davon ist die benötigte Menge Coral abhängig.
    Wie viele qm hat Dein Rasen?
     

    Rasendoktor

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    Ich habe den Link erst später gelesen und hielt es für einen Joke.So war auch mein Kommentar.
    Es graust mich auch als geprüfter Anwender wenn Laien mit Hobbygeräten versuchen sollten, die ca 15 fache Menge je m2 (in Worten FÜNFZEHN) der in der landwirtschaftlichen Anwendung mit regelmäßig elektronisch geprüften Spritzgeräten und Anwendern (Pflanzenschutzgesetz) über den Rasen stolpern.

    Die Erteilung eines Patentes über eine Wirkung führt gottseidank nicht automatisch zur Erteilung einer Anwendungserlaubnis= amtlich notwendigen Zulassung.


    Bei den Golfprofis sind ausgebildete und geprüfte Spezialisten am Werk . Diese können nur in seltenen Ausnahmefällen eine Sondergenehmigung nach §18 Pflanzenschutzgesetz beantragen .Genehmigungen werden selten erteilt.
     

    Orta

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    So denn das Mittel hilfreich sein sollte, werde ich natürlich nicht selbst tätig werden. Ich werde einem Fachmann beauftragen, der eine Lizenz zum töten hat....
     

    Rasendoktor

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    Er wird Dir nicht legal helfen dürfen,es gibt keine notwendige amtliche Zulassung für Haus-und Kleingärten in Deutschland.
    Er riskiert als Sachkundiger eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 50 000 Euro.
     
    N

    niwashi

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    ... und über den Verbrauch muß er laut aktueller EU-Verordnung ein Spritztagebuch führen, wo er den Verbleib der ausgebrachten Menge dokumentiert ...

    n ...
     

    Orta

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    Ganz dicht benachbart gibt es hier 40.000qm (oder sogar noch mehr) landwirtschaftlich genutzte Flächen.
    Im Wechsel werden da diverse Getreidesorten angebaut.

    Der Bauer ist ein Sportfreund von mir......
    und über den Verbrauch muß er laut aktueller EU-Verordnung ein Spritztagebuch führen, wo er den Verbleib der ausgebrachten Menge dokumentiert
    Da werden meine benachbarten 300 qm Rasenfläche keine Rolle spielen.

    Dessen mal ganz ungeachtet:
    Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich vor knapp 3 Jahren ca. 2500€ für einen neuen Rollrasen ausgebe und dann einen noch weniger schönen Rasen zu haben als zuvor den Wegerich-Teppich - Rasen.

    Corbel ist in Deutschland zugelassen und so es denn zur Bekämpfung der Poa hilfreich ist, wird es schlicht angewendet.
     

    Rasendoktor

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    Zugelassen nur im Getreide.
    Berichte doch mal deinem Sportsfreund,das du ihn hier als potenziellen Gesetzesbrecher geoutet hast.Er wird dir ewig dankbar sein.
    Mit vorsetzlichen Gesetzesbrechern diskutiere ich nicht mehr ,sie bringen die ganze Branche in Verruf. Punkt
     
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    Domer

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    Ufff........ der Bereichsleiter der Sparte hat nur lieb gelächelt und ihm ist ein "Lieber Poa im Garten als das Zeugs!".

    Sache ist gegessen. Da ist mir lieber dieses Zeugs von Hand zu bekämpfen.... und ich bin ansonsten nicht zimperlich aber das ist ein zu starkes Kaliber.

    Ich hoffe meine Kommentare waren ok. Ich kann leider nur mit Informationen dienen und vor der Nutzung wirklich warnen. :eek::cool:
     

    Rasenmaster

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    Rasenkrebs ist heilbar

    Bisher habe ich über die Thematik Poa annua nur in verschiedenen Blogs etwas gelesen. Es war bisher nicht wirklich ein Problem - mein frischangelegter Rasen erstrahlte im ersten Jahr in einem satten und kontinuierlichen Grün. Dann kam das Frühjahr 2014 und die Idee, in meinen Rasen neue und hochwertige Gräser einzusäen. Es wurde vorab eine computergesteuerte Sprinkleranlage installiert, um der Saat eine kontinuierliche Befeuchtung zu gewährleisten. Der Rasen wurde intensiv ausgeharkt (nicht vertikutiert), sehr kurz nachgeschnitten, TopDressing sowie hochwertiger Grassamen aufgebracht. Die Halme wurden zwei Wochen lang nicht gemäht, um die Keimlinge beim Betreten nicht zu beschädigen. Bis dahin alles gut, aber ab der zweiten Woche entdeckte ich vermehrt die Ausbildung von Rispengras. (Optisch nimmt es momentan ca. 1 – 3 Prozent der Rasenfläche ein.) Plötzlich stand das ferne Thema auf der Tagesordnung und damit verbunden eine intensive Recherche, mit dem Ergebnis, dass ich mir dann wohl so eine üble Art „Rasenkrebs“ eingefangen habe, gegen den kein Mittel hilft und mein so geliebter Rasen, der so einiges an Geld und Arbeit verschlungen hat, in wohl ein paar Monaten wie eine wüste Kuhwiese ausschauen könnte. Nach dem ersten Entsetzen wich langsam mit der weiteren intensiven Beschäftigung der Schreck. – Ja, es ist eine Art „Rasenkrebs“ aber er ist gutartig.
    Hier das Ergebnis meiner Recherchen, wobei angemerkt werden muss, das zum jetzigen Zeitpunkt (Anfang Mai 2014) das gewünschte Ergebnis noch in der Zukunft liegt. – Ich werde berichten...

    Als Rasenliebhaber haben wir ja gern die Neigung, bei Problemen mit dem Grün Chemie draufzupacken. Schließlich haben wir alle unsere guten Erfahrungen mit diversen Unkrautvernichtern und natürlich Dünger gemacht. So schien mir die chemische Keule als die schnellste und praktikabelste Lösung. Der Wirkstoff heißt Fenpropimorph, wird als Fungizid bei Mehltau sowie Rostkrankheiten an Getreidesorten angewendet und ist in dem Bayer-Produkt CORBEL enthalten. Es wurde eine herbizide Wirkung gegen Poa annua festgestellt. Dieses Produkt ist nicht frei verkäuflich und darf nur bei Getreide angewendet werden. Man muss es sich über Mittelsmänner, Bekannte oder sogar guten Freunden besorgen, denen dann bei diesem Missbrauch eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro droht. Das fällt somit aus. Soweit sollte dann die Liebe zum Grün wiederum auch nicht gehen, denn das ist schon fast so was wie „organisierte Rasenkriminalität“. Um eine Wirkung zu erzielen, muss man außerdem die 15fache Menge dieses Mittelchens versprühen und recht teuer ist es noch dazu. Liest man sich dann den ausführlichen Text zum Patent durch (zu finden unter http://www.patent-de.com/20030109/EP1001679.html ), dann erhält folgende wertvolle Information: „Fenpropimorph zeigt die aufgefundene herbizide Wirkung gegenüber Poa annua jedoch nicht während der Blütezeit der Poa-annua-Pflanzen, also während der Zeit, in der die Blütenstände gebildet werden.”


    Warum also mit Natur, Gesetz und Geldbeutel in Konflikt geraten, wenn etwas bekämpft werden soll, was man während seiner besonders sichtbaren Phase nicht aufspüren kann und was eigentlich sowieso auf natürlichem Wege verschwindet. - Wie könnte das gehen?

    Hierfür muss man sich etwas intensiver mit Poa annua beschäftigen.
    Es handelt sich um ein einjähriges Rispengras, das in der Natur nach der Blüte, die von Ende April bis ca. Juni geht, abstirbt. Es ist unverwüstlichen und an fast allen Orten dieser Welt – selbst in der Antarktis – verbreitet. Es wurzelt sehr flach, weist von allen Gräsern die größte Anfälligkeit gegen mangelnden Nährstoffzuführung (Düngung) und Wasserentzug auf. Hier auf dem nachfolgenden Link

    http://www.wlsb.de/cms/docs/doc13709.pdf

    findet man kurz und prägnant alle relevanten Infos, gut in Tabellenform aufbereitet und mit überzeugenden Fotos dokumentiert. Mit diesem Wissen sollte das Problem behebbar sein.

    Was also ist die Strategie?
    Erstens: Ruhe bewahren! Poa annua ist überall, unverwüstlich und nicht zu verhindern, es sein denn, euer Rasen befindet sich unter einer überdimensionalen Käseglocke. Aber das Gute ist, es verschwindet nach der Blüte von selbst. Diese zwei bis drei Monate muss man aushalten können und spätestens Mitte Juni ist alles wieder chick. Damit der Spuk im Sommer auch vorbei ist, gilt es folgende Dinge zu berücksichtigen.

    Poa annua braucht ein feuchtes Milleu, da sie nicht tief wurzeln kann. Bei Trockenheit stirbt es weit vor den anderen, gewünschten Gräsern ab.
    Poa annua mag Dünger. Dieser lässt sich leider bei einem angestrebten sattgrünen Rasen nicht verhindern.
    Poa annua stirbt auf natürlichem Wege nach der Blüte ab. Das hässliche Grün verschwindet, nur die Samen bleiben zurück. Es harrt als Pflanze weiter im Rasen aus, wenn die Bedingungen darüber hinaus optimal sind (feucht und satt).

    Hier die wichtigsten Maßnahmen:

    1. Nicht vertikutieren. Ein gründliches Ausharken im Frühjahr reicht voll aus. Schon hierbei kommen einem teilweise büschelweise die Poa annua Pflänzchen entgegen und man verhindert die gern beschrieben Einflugschneisen für weitere Unkrautsamen.

    2. Wenn eine Nachsaat erforderlich sein sollte, diese auf den Zeitraum der Blüte von Poa annua in das zeitigen Frühjahr verschieben (in dieser Phase kann man Poa annua sowieso nicht verhindern...). Damit die Saat keimen kann, wird eine kontinuierliche Feuchte benötigen, sät man zu einem späteren Zeitpunkt nach, muss der Rasen über einen Zeitraum von fast drei bis vier Wochen (je nach Rasenmischung) feucht gehalten werden, was das Überdauern der Poa annua bis weit in das Jahr hinein fördert.

    3. Hat die Nachsaat ausreichend Wurzelwerk gebildet, muss man konsequent seine Bewässerungsstrategie ändern. Poa annua hat oftmals nur ein Drittel der Wurzeltiefe unserer gewünschten Gräsern. Also sollte nicht so häufig, dafür aber durchdringend gewässert werden. Alle drei Tage in den frühen Morgenstunden (hier macht sich die computergesteuerte Beregnungsanlage bezahlt) bis zu 15 Liter pro Quadratmeter.

    4. Gutes Düngermanagement, damit die gewünschten Gräser kraftvoll genug sind. Hierbei auf Düngermischungen achten, welche die Ausbildung des Wurzelwerkes fördern. Eventuell eine Zusatzbehandlung mit AGROSIL von Compo, um die Wurzelbildung zu verstärken.

    5. Regelmäßiges Mähen verhindert, dass sich in der oberen Bodenschicht Nässe staut, was sonst der kurzwurzligen Poa annua zugute kommt. Weiterhin fördert das intensive Mähen die Wurzelverästelung der gewünschten Gräser.

    6. Ebenso wirkt regelmäßiges Ausharken, der Bildung von Staunässe und damit dem Verweilwunsch der Poa annua entgegen.

    7. Eine Arifizierung im Frühjahr gewährleistet, dass das benötigte Wasser schneller an die tieferen Wurzelschichten gelangt und stehende Nässe verhindert wird.

    Mit diesem Maßnahmenkatalog ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich Poa annua nicht auf eurem Rasen wohlfühlt und Good bye sagt. Kleine Einschränkung: Diese Maßnahmen funktionieren dann natürlich am besten, wenn wir keinen verregneten Sommer haben.

    Warum bin ich mir im Vorfeld sicher? Neben meiner Hauptrasenfläche, die ständig gehegt, gepflegt und gewässert wird, befinden sich noch zwei andere Rasenflächen, die weit weniger Aufmerksamkeit erhalten. Auf beiden Flächen befindet sich kein einziges Poa annua Pflänzchen....
     
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    no.peanuts

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    Danke Rasenmaster für diese schöne Zusammenstellung diverser Maßnahmen gegen Pos annua.

    Ich muss zugeben, dass ich bzgl. der Unterscheidung der verschiedenen Gräserarten unsicher bin und fürchte um eine Poa annua Phobie.
    Poa annua dachte ich am hellen Blatt, den "holzigen" Stengeln, der Horstbildung und den nicht tiefen Wurzeln zu erkennen.
    Also wollte ich Poa annua zupfen, habe dabei aber gleich ganze Flecken kahl gerupft. Inzwischen frage ich mich, was ich da gerupft habe. Waren es vielleicht ähnlich aussehende und ebenfalls Horst- bildende Gräser wie Rotschwingel oder Wiesenrispe, deren Wurzelwerk mir ebenfalls nicht tief erschien.

    Um wieder in die Spur zurück zu finden bitte ich euch um folgende Hilfe:
    ich habe 5 Fotos (A-E) eingestellt. Auf welchen Fotos ist Poa annua zu sehen??

    Gruß Jürgen

    Übrigens zeigt Bild E eine Rupfstelle: dort ist ein starker "Wurzelfilz" zu sehen. Hierbei kann ich mit nicht vorstellen, dass eine darauf gebettete Nachsaat zum Keimen kommt - sondern sie wird m.E. vertrocknen. Wie macht ihr das?
     

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    Orta

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    Übrigens zeigt Bild E eine Rupfstelle: dort ist ein starker "Wurzelfilz" zu sehen. Hierbei kann ich mit nicht vorstellen, dass eine darauf gebettete Nachsaat zum Keimen kommt - sondern sie wird m.E. vertrocknen.
    Wie macht ihr das?
    Nach dem man mir (nicht nur hier)vom Einsatz chemischer Gegenmittel abgeraten hatte, habe ich gar nix gegen die Poa gemacht.
    Aufgetreten bereits im April.
    Ausrupfen der vielen Poa-Inseln auf 250qm Rasenfläche?
    Nein danke.
    Seit Mitte Juni ist die Poa deutlich weniger sichtbar.

    Na ja - man sieht hier die Poa noch.
    Aber nicht mehr aus 5m Entfernung.
     

    Rasenmaster

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    Das große Poa „Hauen und STECHEN“

    Willkommen mal wieder zur Poa–Annua–„Schmerzsprechstunde“!
    Wie ich bereits im Mai berichten musste, habe ich mir auf einer Rasenfläche nach erfolgter Nachsaat und der damit verbunden intensiven Bewässerung einen massiven Poa annua Befall eingehandelt. Trotz penibler Einhaltung aller vorbeugenden Maßnahmen und guten Umweltrahmenbedingungen (extreme Trockenperoide von Anfang Mai bis August) in unserer Region, breitet sich das „Ungras“ unaufhaltsam aus. Besonders störend hierbei das späte Stadium, wenn der Rasen mit hellen Poa-Flecken durchsetzt ist und fast wie ein wilder Flickenteppich erscheint (Siehe hier Foto „Poa Fläche vor Bearbeitung“).

    Die hier nun geschilderte Maßnahme wird das Poa annua auch in Zukunft nicht verhindern können, aber vielleicht ist es ein Weg, wie man sich mit dem „Rasenkrebs“ arrangieren kann und eine Fläche, bei kontinuierlicher Bearbeitung, wieder schmuck und homogen erscheinen könnte. – Was nun folgt ist die große „General-Aktion“...

    Hier für bedarf es natürlich einige Vorbereitung. Es muss eine Fläche existieren, die für den Austausch (Foto „Austauschfläche“) geeignet ist und natürlich auch das passende Werkzeug (Foto „Schwab Repraturstecher“) darf nicht fehlen. Dieses gibt es im Schwab-Online-Shop

    http://www.schwab-shop.de/produkt/58/Reparaturstecher

    und hat den stolzen Preis von 235,00 Euro. Wenn man ihn aber dann in der Hand hält, merkt man, dass es sich um ein solides, in Handarbeit gefertigtes Instrument handelt, das seinen Job zur besten Zufriedenheit erledigt. Es gibt im Schwab Shop auch eine abgespeckte Version für entspannte 99,00 Euro.

    http://www.schwab-shop.de/produkt/66/Reparaturstecher / klein

    Zur Austauschfläche bleibt noch anzumerken, dass sich auch hier schon stellenweise das Poa annua ankündigt, nur hat es noch nicht die hellen Büschel ausgebildet. Habe die Fläche im Mai 2014 extra für diese Aktion angelegt.
    Der penible Kritiker könnte hier meinen, dass mit dieser Aktion das Poa nicht beseitigt, sondern einfach nur verpflanzt wird. Das ist wohl richtig. Für die künftigen, stufenweisen Austauschaktionen existiert dann eine kleinere, poa-annua-freie Fläche.

    Sind diese Voraussetzungen gegeben, kann das „Große Hauen und Stechen“ beginnen. Um es vorweg zu nehmen: Das Ganze hat gute 8 Stunden für knapp 200 qm in Anspruch genommen. – Löcher drehen, „Poa-Abraum“ wegtransportieren, Austausch-Stöpsel bohren und schließlich in die Löcher versenken. Nach erfolgter Arbeit noch mal schnell wässern, damit ein gutes Anwachsen garantiert ist. – Ich denke mal, in gut zwei Wochen wird von der Maßnahme nichts mehr zu sehen sein. Eine abschließende Foto-Doku folgt hier am 21. September.

    Und wie geht es in der Zukunft weiter?
    Eine schlussendliche Lösung ist diese Aktion keineswegs. Das Poa annua wird sich auch unter Berücksichtigung aller präventiven Maßnahmen nicht verhindern lassen. Aber wenn man über eine poa-freie Austauschfläche verfügt, kann man sukzessive mit dem Schwabstecher die hellen Stellen austauschen. Das geht fix nach dem Rasenmähen und ist vielleicht eine Möglichkeit, wie man sich das Poa so weit wie möglich vom Hals hält.

    Hier noch ein paar Tipps, wie sich das Arbeiten effizient gestalten lässt.
    In jedem Fall die Maßnahme kurz nach erfolgter Rasendüngung (1 – 2 Wochen danach) einplanen. Den Rasen vorher recht kurz schneiden, damit die Poa-Büschel gut sichtbar sind und das Ausstechen bei bedecktem Himmel durchführen, da pralle Sonne den Farbunterschied weniger deutlich sichtbar macht. Hat sich doch die Sonne unwiderruflich angekündigt, dann das Ganze bei diesigen Wetter am Morgen oder nach Sonnenuntergang am Abend durchführen. Den Rasen bzw. die Austauschfläche vorab leicht wässern, so dass die Rasen-Stöpsel gut am Werkzeug haften und die Erde sich nicht von den zu verpflanzenden Rasenballen ablöst.

    Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass diese Aktion nicht die Grundrechte des Grases verletzt hat. Auch wenn es sich bei Poa annua um ein sogenanntes „Ungras“ handelt, ist es immer noch Gras. Ich versichere hiermit, dass kein Poa-Rasenstöpsel ist ernsthaft zu Schaden gekommen. Für die entnommen Teilchen wurde eine kleine Fläche am Wegesrand (Foto „Poa Asyl“) vorbereitet, wo es nun ungestört sein Dasein fristen kann... neben den anderen Unkräutern.

    Gruss der Rasenmaster
     

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    Rasendoktor

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    Rasen Ziegelstecher auch günstig bei:

    Rasenfachmann.de 129,12 E
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    Hut ab für deinen Fleiß.
     

    Kluesic

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    @Rasenmaster:
    Respekt was du Dir für eine Arbeit damit machst. Bei mir siehst noch nicht ganz so schlimm aus, es wird aber immer mehr.
    Meinst Du denn, dass das so in den Griff bekommst oder wäre nicht eine komplette Erneuerung mit Rollrasen einfacher und effektiver?
    Die Frage, die mir noch keiner beantworten konnte ist die, dass bei uns in der Nachbarschaft niemand Problem mit Poa Annua aht, die sind nur bei mir auf dem Rasen. Auch in unseren Beeten neben dem Rasen ist nix. Gibts dafür eine Erklärung ? Düngung,Wässerung, etc?
     

    ralph12345

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    Wenn man die Bilder so ansieht, kann man nur die Daumen drücken, daß das hinterher nicht schlimmer aussieht als vorher... Und das das nachhaltig ist. Samen von dem Zeug hat ja quasi immer überall.

    Schwab Produkte mögen toll sein, ich hätte jetzt einfach meinen Spaten genommen, der eh schon da ist. Der Beitrag verkommt etwas arg zu Werbung.
     

    muecke1401

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    son Zwiebelhilfsdings zum Pflanzen ginge auch..

    aber ich bewunder die Ausdauer..
    hatte hier auch Poa drin, hab 2 Jahre lang ganz extrem kurz gemäht (täglich), dann beigesäät und weg war sie. Wenn sie wiederkommt ??? keine Ahnung was ich dann tu.

    Ich hoffe dein Projekt klappt !!!
     

    Orta

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    Nochmals:
    Hier gab es im Mai auf 250qm Rasenfläche hunderte kleine Poa - Inseln.
    Da ist seit Anfang Juli fast nix mehr von zu sehen.
    Unternommen dagegen hatte ich - nix.....:eek:
     

    Knarf81

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    son Zwiebelhilfsdings zum Pflanzen ginge auch..

    aber ich bewunder die Ausdauer..
    hatte hier auch Poa drin, hab 2 Jahre lang ganz extrem kurz gemäht (täglich), dann beigesäät und weg war sie. Wenn sie wiederkommt ??? keine Ahnung was ich dann tu.

    Ich hoffe dein Projekt klappt !!!

    Durch kurz mähen und nachsähen hast du die annua nicht bekämpft. Sonst würde es die annua auf keinem Green, Tee, ... geben. Gehe eher davon aus, dass der obere Bodenhorizont trocken war und gegen Hochsommer die annua sich meist zurückzieht, da einjährig und Ihre Hochsaison ende Frühling ist.
     

    Rasenmaster

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    Etwas Geduld bitte...

    Hallo allerseits,

    vielen Dank für Euer reges Interesse an der leidigen Poa-Problematik. All die eingebrachten Gedanken lassen sich nicht so schnell beantworten/kommentieren. Heut ist es schon etwas spät. Bitte etwas Geduld, spätestens am Wochenende gibt es ein ausführliches Feedback.

    Bis dahin Poa ole' - Gruß der Rasenmaster
     

    Rasenmaster

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    Aloha, Poa annua!

    Willkommen mal wieder zur Poa–Annua–„Schmerzsprechstunde“!

    Ein bisschen war ich schon überrascht, dass vor wenigen Tagen dieser Thread wieder verstärkt in den Focus einiger Mitglieder gerückt ist.

    Hut ab für deinen Fleiß.


    @Rasenmaster: Respekt was du Dir für eine Arbeit damit machst.

    ...ich bewunder die Ausdauer...
    Ich hoffe dein Projekt klappt !!!


    Erstmal vielen Dank für die Fleißnote 1, die ich von Euch erhalten durfte. Es war nicht so anstrengend, wie es vielleicht ausschaut. Wenn man in seinem Garten nicht noch einen Hektar Rüben zu hacken hat, keine 300 Meter lange Hecke schneiden oder Obstbäume abpflücken muss und sich eigentlich nur um den Rasen kümmern muss, dann ist so ein Arbeitsseinsatz im Bereich des Erträglichen und man kann sich halt intensiv um dieses Rasenproblem kümmern. Das ist dann halt Poa-Pech.

    Wenn man die Bilder so ansieht, kann man nur die Daumen drücken, daß das hinterher nicht schlimmer aussieht als vorher...

    Weiter unten im Text kann man schauen, wie die Fläche nun nach exakt 3 Wochen ausschaut. Gut sichtbar hierbei, dass ich nicht alle Stellen komplett erwischt habe. Hat sicherlich die Ursache darin, dass es auf der einen Seite recht viele waren und es anderseits oftmals recht schwierig ist, aus der Nähe, also beim Arbeiten, alle Poa-Insel zu erkennen. Erschwert wird dies zusätzlich, wenn es sich um einen sonnigen Tag handelt, da pralle Sonne den Farbunterschied zwischen den Gräsern weniger deutlich sichtbar macht.
    Die eingepflanzten Rasenstöpsel verwachsen sich leider etwas langsamer als vermutet. Hatte gehofft, dass man nach zwei Wochen nichts mehr von dem Rasen–Massaker sieht.

    Und das das nachhaltig ist. Samen von dem Zeug hat ja quasi immer überall.

    Meinst Du denn, dass das so in den Griff bekommst oder wäre nicht eine komplette Erneuerung mit Rollrasen einfacher und effektiver?

    Ich mach mir da keine Illusionen. Eine grundsätzliche Lösung war diese Aktion keineswegs. Das Poa annua wird sich auch unter Berücksichtigung aller präventiven Maßnahmen nicht verhindern lassen. Zumal es sich bei meinem Stück um keinen Stadtgarten handelt, sondern um eine Rasenfläche, die inmitten der wilden Natur liegt, nachbarschaftlich umrahmt von einem Park und vielen Uferböschungen.

    Sicherlich wird es daraus hinauslaufen, dass man nach 3 Jahren – und das wäre dann im Herbst nächsten Jahres – die ganze Rasenfläche abträgt, den Boden gegen eine recht sandige Tragschicht tauscht und gleich eine vernünftige Rasensamensorte (Es muss nicht wieder „Sport- und Spielerasen“ der Billigkette Phillips sein!) ausbringt, die ein leidiges Nachsäen und eine damit verbundene Wässerung nicht notwendig macht. Denn dieser Umstand hat das Poa im Frühjahr diesen Jahres auf meiner Fläche zur Hochblüte gebracht.
    Will man keine Wiese, sondern eine gediegene Grünfläche, dann muß man vielleicht den Umstand akzeptieren, dass es nur 2 – 3 schöne Jahre für den Rasen gibt und dann kommt der Sodenschneider...

    Die Frage, die mir noch keiner beantworten konnte ist die, dass bei uns in der Nachbarschaft niemand Problem mit Poa Annua hat, die sind nur bei mir auf dem Rasen. Auch in unseren Beeten neben dem Rasen ist nix. Gibts dafür eine Erklärung ? Düngung,Wässerung, etc?

    Deine abschließende Frage ist die Antwort. Wer seinen Rasen stets im satten Grün halten möchte muss wässern, auch wenn es sparsam geschieht. Packt man dann noch kontinuierlich Dünger auf die Fläche, findet es die Poa-Kultur einfach fantastisch. Sie wird den Sommer und den Herbst überdauern und einfach nicht verschwinden.
    Das „etc.“ in Deiner Frage ist sicherlich die Bodenstruktur oder auch der Umstand, dass einfach Nachbarsrasen nicht so grün wie Deiner ausschaut und deswegen das Poa vielleicht weniger heftig ins Auge sticht.
    Wer also von Poa geplagt ist und keine Lust auf eine große Rasenerneuerung hat, der sollte sich bei der Ansaat nicht unbedingt für solche Sorten entscheiden, die einen „dunkelgrünen Galarasen“ oder einen „Dark Turf“ versprechen.


    Schwab Produkte mögen toll sein, ich hätte jetzt einfach meinen Spaten genommen, der eh schon da ist. Der Beitrag verkommt etwas arg zu Werbung.

    Sorry, wenn ich den Eindruck vermittelt habe, dass ich für die Firma „Schwab“ Werbung schiebe. Habe eigentlich keinen Grund, denn das Gerät (Schwab Reparaturstecher) wurde nicht gesponsert. Habe es mit knapp 250,00 Euro selbst bezahlt und wenn es nicht seinen Preis wert gewesen wäre, dann hätte ich hier im Forum schon Laut gegeben. – Wie gesagt, mir ist die Firma recht schnuppe, hauptsache das Teil erledigt seinen Job. Und das tut es zur vollen Zufriedenheit. Aber schließlich gibt es ja noch:

    Rasen Ziegelstecher auch günstig bei:
    Rasenfachmann.de 129,12 E , Sportplatzshop.de 130.- E baugleich mit Eurogreen .de 149 E


    Tja, und wie geht es dem verstoßenen Poa-Gras im Poa-Asyl? Bestens, wie man sehen kann! Die Grasstöpsel sind gut angewachsen und haben bereits ihre erste Maht hinter sich. Eine Zierde für jeden Wegesrand.

    In diesem Sinne „Aloha, Poa annua!“ – Gruss der Rasenmaster


    Foto Legende:
    Foto 01 – Fläche vor Bearbeitung
    Foto 02 – Fläche nach Bearbeitung
    Foto 03 – Fläche nach 3 Wochen
    Foto 04 – Poa Asyl nach 3 Wochen
     

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    Rasenmaster

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    Aussaat-Empfehlung bei einer Poa annua Problematik

    Aloha, Poa annua!

    Heute mal wieder ein kleiner Beitrag zum leidigen Thema „Wie vermeide ich vielleicht das Ungras Poa annua auf meinem Grün.“ – Vielmehr ist eine „Kollateral-Erkenntnis“ aus zwei Beiträgen, die ich dieses Jahr hier im Forum veröffentlicht habe. Aber Abfallwissen kann ja auch von Nutzen sein, schließlich hält sich ja noch immer wacker das Gerücht, dass wir die heimische Teflonpfanne der Raumfahrt zu verdanken haben. ¬– Aber zurück zum Thema...

    Im Frühjahr diesen Jahres habe ich auf einer definierten Fläche frischen Rasen ausgesät, um diesen dann im Monat September in die Fehlstellen der ausgestochenen Poa-annua-Inseln einzubringen. Hier der Beitrag dazu:

    http://www.hausgarten.net/gartenforum/rasen/30184-poa-annua-und-poa-trivialis-bekaempfen-2.html

    Bevor ich aber die Fläche regelrecht durchlöchert hatte, machte ich eine Detailaufnahme vom Stück und schon hier konnte man feine Poa annua Halme entdecken. (Siehe Foto links!)

    Nachdem die Fläche verarbeitet war, musste natürlich wieder auf gleicher Fläche Rasen ausgesät werden. Das passierte gleich im Anschluss der Aktion – also im September.
    Diese Aussaat wurde ebenso dokumentiert (Siehe Foto rechts!), weil sie den Beitrag zum Rasensamenvlies eröffnete. Hier der Link zum Thema:

    http://www.hausgarten.net/gartenfor...onen-in-rasensamen-vlies-die-aufbringung.html

    Überraschenderweise ist auch 5 Wochen nach der Aussaat auf der Rasenfläche kein einziges Poa annua Hälmchen zu entdecken und dieser „Zustand“ hält bis heute an, während auf allen anderen Fläche meines Grüns das Poa annua immer noch deutlich präsent ist. An der Ausbringung des Vlieses kann es nicht liegen, wohl eher am Zeitpunkt der Aussaat.

    Tja, was bringt diese Erkenntnis?
    Möchte man mit einer Neuanlage Poa annua mittelfristig vermeiden, dann ist es empfehlenswert, die Aussaat auf den frühen Herbst zu verlegen. Die erforderliche Düngung sowie die stetige Wässerung nach der Aussaat – egal ob im Frühjahr oder Herbst – fördert die Ausbreitung von Poa annua massiv. Doch scheinbar schlägt sich diese nicht so deutlich nieder. So lässt sich vermeiden, dass man bereits schon in den ersten Wochen einen mit Poa annua verseuchten Rasen hat.

    Im darauffolgenden Frühjahr/Sommer kann man durch eine kluge Bewässerungsstrategie weitgehend dem Poa annua das Aufblühen schwer machen... ganz verhindern wird man es sicherlich nicht können.


    Gruß der Rasenmaster
     

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    Orta

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    Im Herbst dürften eher keine Poa-Samen durch den Wind verteilt werden,
    was dann erklären könnte, dass nach Aussaat im September der neue Rasen poafrei blieb.
     

    Rasenmaster

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    Der Wind, der Wind...

    Im Herbst dürften eher keine Poa-Samen durch den Wind verteilt werden.



    Hallo Orta,

    Grad in den stürmischen Herbstwochen soll der Wind keine Rolle spielen? Das erschließt sich mir nicht so unbedingt...

    Poa-Samen war auf meinen anderen Flächen das ganze Jahr über ausgebildet - von einer oftmals erwähnten Fortpflanzungspause des Grases war nichts zu bemerken, es spross munter weiter.

    Gruß der Rasenmaster
     

    Orta

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    AW: Der Wind, der Wind...

    Hallo Orta,
    Grad in den stürmischen Herbstwochen soll der Wind keine Rolle spielen? Das erschließt sich mir nicht so unbedingt...
    Gruß der Rasenmaster
    Wenn ab Mitte Sommer die Poa keine Samen mehr bildet, kann auch kein Samen durch den Wind verbreitet werden.
    @Mucki hatte in Post#16 im April die gleichen Probleme wie ich mit der Poa.
    Da hatte wir regen PN und E-Mail Austausch.

    Auch Mucki hatte ohne Ausstecherei der Poa im Juli keine Poa mehr.
    Mucki hatte mir im Juli das hier mitgeteilt:
    ....ich habe heute meinen Rasen untersucht und habe kein Poa Kraut gefunden, da musste ich gleich an dich denken und wie wohl jetzt dein Rasen aussieht. Ich habe zusätzlich vor 1 Monat den UV von Eurogreen rüber getan und vor 1 Woche, den FerroQuick Dünger, der sorgt für saftiges Grün. Ich bin jetzt also sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ich wette mit dir, nächstes Frühjahr wird mich Poa wieder ärgern.
    Er wird dir das sicher via PN ev. mit Bildern (vorher/nachher) bestätigen.
     
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