Rhododendron bekommt gelbe Blätter

thomask

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Hallo liebes Forum,

unsere Rhododendron (~1,3 Jahre alt) bekommen alle seit Wochen gelbe Blätter, v.a. 'im inneren' der Pflanze.
(Die Rhododenron bei den Nachbarn haben das gleiche Problem; kamen auch zur selben Zeit vom selben Händler wie unsere, auch die Erde ist selben Ursprungs.)

Die Blätter werden einfach immer gelber. Sie fallen von alleine kaum ab. Wir entfernen sie aber manuell, wenn sie zu gelb werden.

Eine Wanze oder andere Insekten können wir nicht feststellen. (Letztes Jahr hatte wir Zikaden; aber keine Rhododendron-Zikaden, die Zikaden hatten auch primär den Rasen befallen.)

Meine Frau meint, manchmal seien die besonders gelben Blätter an der Unterseite etwas klebrig. Ich konnte das bisher aber nicht feststellen.

Ich habe schon mit Blaudünger und organischem Dünger gedüngt - wegen etwaigen Nährstoffmangel - auch das hat nicht geholfen.

Hat jemand eine Idee? Das Problem wird immer schlimmer! :(

Besten Dank & Herzliche Grüße
Thomas


(1) Hier zwei Bilder der Rhododendron-Blätter in unterschiedlichen Stadien:

2021-08-05 22_24_10-Foto - Google Fotos.png

2021-08-05 22_24_26-Foto - Google Fotos.png



(2) Und hier zwei Fotos der Zikaden vom letzten(!!!) Jahr (die sind jetzt aktuell aber nur noch sporadisch im Rasen zu finden - auf der anderen Seite vom Haus):

signal-2020-12-27-210013_002.jpeg
signal-2020-12-27-210013_001.jpeg
 
  • Wachtlerhof

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    Blaukorn (-dünger) und Dein organischer Dünger sind die falschen Dünger, die helfen nicht. Den Rhododendren ist die Erde nicht mehr sauer genug.
    Gib auf das Substrat ganz viel neue Rhododendron-Erde, oberflächlich die alte Erde etwas entfernen. Aber nicht zu tief buddeln, Rhododendren sind eher Flachwurzler und mögen es nicht so gerne, wenn um ihre Wurzeln herum gegrubbelt wird. Danach noch ordentlich (beim ersten mal nicht knausern) Rhododendron-Dünger drauf verteilen und nur leicht oberflächlich einarbeiten. Beim nächsten Gießen noch mit Flüssig-Eisendünger (oder im Gießwasser aufgelöst) einen Anschub geben.
     

    Platero

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    Bevor man weiter spekuliert, erst mal die Düngung umstellen. Nicht umsonst heißen saure Erden „Rhododendron-Erde“.
    Daraus folgt, dass Blaukorn geradezu „Gift“ ist und organisch zumindest nicht schädlich, aber auch nicht unbedingt nützlich. Du brauchst einen Rhododendron oder Azaleen-Dünger, Alternativ Hakaphos grün oder zwischendurch mal eine Ladung Kaffeesatz.
    All das bringt den Boden hoffentlich in den sauren PH Bereich, sofern bei der Pflanzung nicht allzuviel falsch gelaufen ist. Theoretisch hätte das Beet mit Torf aufgewertet werden müssen.
    Gießen sofern möglich mit Regenwasser.

    Über Schädlingsbefall kann man dann immer noch nachdenken, wenn das Problem weiter bestehen sollte.

    P.S. Wachtlerhof war schneller, denkt aber in die gleiche Richtung.
     
  • thomask

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    @Wachtlerhof @Platero Danke für die Tipps!! :)

    Ich werde es mit einer Menge Rhododendron-Dünger und Eisen versuchen, wenn das nicht klappt denn mit der R.-Erde. (Mit Erde austauschen bin ich immer vorsichtig, wegen den Wurzeln ... , aber bevor die Pflanze ganz stirbt, werde ich auch das probieren.)
     
  • Wachtlerhof

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    Fange mit der Erde an. Also nicht die Pflanze ausgraben, nur die obersten paar cm alte Erde mit der Hand weg schieben und dann die Rhododendron-Erde ca. 10cm hoch oben drauf. Darauf dann den Rhododendron-Dünger (bei der ersten Düngergabe nicht knausern, später dann an die Vorgaben genauer halten) wieder oben drauf und nur mit den Fingern leicht in die obersten 1 bis 2 cm einarbeiten. Danach die Pflanze mit dem Eisendünger wieder eingießen.
    Nach ca. 4 bis 5 Wochen Rhododendron-Düngergabe wiederholen (diesmal aber an die Mengenvorgaben auf der Packung halten).
     

    Platero

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    Nicht zu viel des Guten tun! Also jede Menge Dünger kann auch schiefgehen. Lieber mäßig und regelmäßig etwas.

    Die Pflanzen stehen noch nicht lange an Ort und Stelle, dürften also nicht sehr groß sein und keinen großen Ballen haben. Du könntest also versuchen, die Pflanzen noch einmal auszustechen und die Erde großzügig mit Torf oder Rhodo-Erde aufzuwerten.

    Weiß grad nicht, ob das jetzt ein guter Zeitpunkt ist. Entweder im Herbst, oder im nächsten Frühjahr, das kannst du nachgucken, wann die beste Pflanzzeit wäre.

    Kaffeesatz hat ebenfalls säuernde Wirkung und du riskierst keine Überdungung. Das wäre meine Sofortmaßnahme der Wahl……..
     
  • Wachtlerhof

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    Platero, mein Ratschlag basiert auf eigenen Erfahrungen (und Anweisung von meinem Lieblingsgärtnermeister). Das funktioniert. Auf diese Art und Weise hab ich schon so einige Rhododendren gerettet.

    Wenn an den Pflanzen schon viele von den gelben Blättern sind, dann muss da jetzt erstmal richtig angeschoben werden. Bei den weiteren Pflegemaßnahmen kann man dann wieder auf die normalen Intervalle und Mengen gehen und auch mit Kaffeesatz etwas unterstützen.

    Meine Rhododendren in den Hessen-Gartenecken bekommen jedes Jahr eine dicke neue Schicht Rhododendron-Erde auf's alte Substrat und einen massiven Dünger-Startschuss. Beim Einpflanzen bekamen sie zwar ausreichend richtiges Substrat. Aber das geht bei dem dortigen Lehmboden immer wieder verloren.
     

    thomask

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    Durch meine (falschen) Dünger sind die Pflanzen schon ziemlich groß (Höhe: 2-3x) geworden (und haben dieses Jahr auch prächtig geblüht). Daher bin ich mit ausbuddeln echt vorsichtig,

    Ich werde mal den Mulch bei Seite schieben, und dann versuchen mit den Händen (oberflächlich) so viel Wurzel freizulegen wie möglich und die entfernte Erde durch Rodo-Erde austauschen.

    Wo bekomme ich reinen Eisen-Dünger? Alles was ich im Netz sehe hat noch andere Metalle oder gar irgendwelche Stickstoff-Verbindungen mit drin.
     

    Wachtlerhof

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    KEINE WURZELN FREILEGEN! Nur die oberste Erdschicht mit den Händen etwas weg schieben.

    Eisendünger bekommst in jedem Bau- und Gartenmarkt. Steht immer bei den Düngern rum. Sind meistens kleinere Tütchen.
     

    thomask

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    Aber wenn ich nur 2-3cm Erdschicht freilege und 10cm Rhodo-Erde drauf mache, dann wird es ja auf Dauer ein ziemliches Hügelchen geben ...
     
  • Platero

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    @ Wachtlerhof, ich wollte auch gar nicht „dagegenreden“, glaube schon, dass es funktioniert, wie du es geschrieben hast. Macht auch Sinn.

    Meiner Erfahrung nach ist die Korrektur des PH-Wertes schon im Kübel eine langwierige Angelegenheit, umso mehr im Freiland.

    Und wenn die grundsätzlich richtige Vorgehensweise so massiv missverstanden wird, wie „O.K., dann schmeiß ich jede Menge Dünger drauf“, dann war meine Überlegung einfach, das Übel an der Wurzel zu beseitigen. Und Tabula rasa zu machen.

    Denn die Pflanzen leiden ja nicht unter Dünger-Mangel, sondern unter der Unfähigkeit diesen umzusetzen, wegen dem PH.
     
  • Wachtlerhof

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    Wenn Du mit den Händen das alte Substrat weg schiebst, dann sind das ein paar cm aber nicht bis Du an die Wurzeln kommst. Ob das jetzt 1 oder 2 cm sind oder 5 bis 7 cm, das merkst dann schon. Halt einfach nicht buddeln. Und mit den 10cm Rhododendron-Erde oben drauf - ja in den ersten Wochen ist es ein kleines breites Hügelchen. Aber bis zum Winter hat sich das wieder egalisiert.

    Ok, mit dem "jede Menge Dünger draufschmeißen" ist das dann vielleicht nicht so ideal. Man sollte sich schon in etwa an die angegebene Menge halten - aber bei der jetzigen ersten Anwendung "großzügig" dran halten, danach schon wieder wie vorgegeben. Bis das nach und nach an den Wurzeln ankommt, dauert es eh etwas.

    Das Problem beim Ausgraben ist in solchen Fällen meistens, dass sich die Pflanzen dann überhaupt nicht mehr rappeln und man nur noch zusehen kann, wie das Sterben beschleunigt wird. Grund dafür ist wohl, dass die eh schon extrem geschwächte Pflanze nicht mehr damit klar kommt, wenn ihr dann auch noch massiv an die Wurzeln gebuddelt wird. Das sind dann meistens die nächsten 2 Jahre richtige Sorgenkinder, die kannst dann richtig aufpäppeln. Und wenn man mit dem Ausgraben noch bis zum Frühjahr wartet, ist die Pflanze wohl eh nur noch zum Verheizen gut.
     

    Platero

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    Die Begründung ist, dass der PH-Wert nicht allein über die An-oder Abwesenheit von Kalk eingestellt wird, sondern auch z.B. über Salze. Hoher Salzgehalt = hoher PH.
    Bei chemischen Düngern sind die Nährstoffe an Salze gebunden, bzw. fallen diese bei der Produktion an. Und bei Blaukorn besonders viel davon, soweit ich weiss.
    Die Nährstoffe NPK sind natürlich grundsätzlich dieselben wie bei anderen Düngern auch.
     

    Wachtlerhof

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    Blaukorn würde ich jetzt nicht als Gift für Rhododendren ansehen. Man kann die damit schon ganz gut düngen, am Besten in Kombination mit Hornmehl (oder den gröberen Hornspänen). Aber beim Blaukorn ist die Gefahr sehr hoch, dass man es beim Rhododendron überdüngt und ihn dadurch schädigt. Auch muss dann bei ausgepflanzten Rhododendren darauf geachtet werden, dass bei Blaukorndüngung ausgewogen gewässert wird. Viel genug, dass die Nährstoffe bei den Wurzeln ankommen/pflanzenverfügbar werden, aber nicht zu viel, da es sich schnell auswäscht.

    Der Rhododendron des TE braucht aktuell mMn eine schnelle Soforthilfe. Auch dass das Substrat wieder in den säuerlichen Bereich kommt und der Rhododendron wieder in der Lage ist, die für ihn notwendigen Nährstoffe wieder aufzunehmen.
     

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    Blaukorn würde ich jetzt nicht als Gift für Rhododendren ansehen. Man kann die damit schon ganz gut düngen, ...
    Das sehe ich genauso.
    Es ist wie bei allen Düngern, die Menge (Dosis) macht es aus und die richtige Anwendung.
    Blaukorn wird sogar wärmstens für die Düngung von Rhodos empfohlen (Entec) und schadet diesen bei richtiger Anwendung keinesfalls, ganz im Gegenteil.
    Das Kalium des Blaukorns ist nicht als Chlorid, sondern als Sulfat enthalten. Das ist die Crux an der Sache. Salzempfindliche Pflanzen kommen deshalb sehr gut mit Blaukorn zurecht.
     
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    thomask

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    Kurzes Feedback zu dem Thema: Ich habe im März 5kg Rhodo-Erde gekauft, Mulch und alte Erde etwas beiseite geschoben und die Rhodo-Erde um die Pflanze/obere Wurzel angehäuft. Außerdem hat meine Frau jeweils ein altes, sehr rostiges Eisenartefakt in den Boden nahe der Pflanze gesteckt.

    Die wachsen seitdem sehr gut, haben faktisch keine gelben Blätter mehr und haben dieses Jahr (zum ersten Mal) wunderschön geblüht :) - Danke für alle Tipps!

    PS: Den Rhodo-Dünger und den Eisendünger nutze ich weiterhin auch, aber extrem sparsam.
     
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