Hallo Fraubecker,
wenn du Pech hast, dann war es keine samenfeste Sorte, das heißt, dass deine gekaufte Pflanze die erste Generation einer Kreuzung bildet. Man hat herausgefunden (sogar schon der alte Mendel 1822-1884) dass bei einer Kreuzung in der ersten Generation die Pflanzen alle gleich aussehen, nämlich eine Mischung aus beiden Elterneigenschaften, und dazu noch mehr Ertrag bringen.
Im Biounterricht hatten wir immer das Beispiel einer rot- und einer weißblühenden Erbse. Die erste Generation nach der Kreuzung, die so genannte F1 (Filialgeneration 1) war rosa.
In der zweiten Generation spaltet die Vererbung dann auf. Eine Pflanze weißblühend, eine Pflanze rotblühend, zwei Pflanzen rosablühen, die zweite Generation.
Du hast, weil du jetzt, falls du eine F1-Tomate, also einen Hybriden im letzten Jahr hattest, eine 50%ige Wahrscheinlichkeit, dass deine Tomaten so aussehen, wie im letzten Jahr und zu 50% die Wahrscheinlichkeit, dass die Eigenschaften der "Elternpflanzen" durchschlagen. Die Tomaten dieses Jahr können also anders aussehen, als letztes Jahr, wenn du großes Pech hast, schmecken sie nicht so gut wie letztes Jahr und/oder tragen weniger.
Aber das du gar keine Früchte bekommst, ist unwahrscheinlich, denn es bleiben nach wie vor Tomaten.
Wenn du ganz große Sorge hast, dass sie nicht schmecken werden, dann kauf dir doch eine Pflanze als Notfallpflanze, aber ich hoffe doch, dass du aus deinem Experiment auch dieses Jahr leckere Tomaten ernten kannst.
Vielleicht magst du dann nächstes Jahr Tomaten mit Namen anziehen, da bekommst du hier im Forum bestimmt viele Tipps, wenn du sagst, welche Eigenschaften dir wichtig sind. (Groß, klein, Fleischtomaten, Coctailtomaten, süß, eher würzig-aromatisch, Farb- und Formwünsche.... es gibt ja unglaublich viele Sorten.)
Liebe Grüße, Pyromella