Theorie und Praxis einer automatischen Bewässerung

[ronnystritzke]

Hallo, habe längere Zeit meine Bewässerung mit Hunter MP Rotatoren geplant. Grundstücksfläche beträgt 2500qm.
Habe mich dabei auf die mittleren Angaben der Hunter Leistungsklassen im Bezug auf Wurfweiten und Durchfluss verlassen.
Angetrieben wir die Bewässerung über eine 9qb Zisterne mit einem Gardena 6000/6 LCD inox Hauswasserautomaten mit einer max. Förderleistung von 6000l/h und max. 5.5bar

Leider musste ich nun feststellen, das in manchen Bereichen ich ein paar Regner nachsetzen musste, dieses konnte ich erst sehen nachdem ich alles verfüllt habe und nun schon teilweise Mutterboden verteilt habe. Das Gute an der Pumpe ist, das man den Druck und Durchfluss sieht. Danach ist klar das ich in manchen Strängen, habe derzeit 5. nichts mehr nachsetzen kann, da sonst der Druck nicht mehr ausreicht.

So wie Hunter empfohlen hat, habe ich alles mit 32er PE Leitung und am Ende des jeweiligen Stranges, mit 25 PE Leitung verlegt.

Nun zu meinem eigentlichen Problem. Ich hatte mich mit der Pumpen Theorie beschäftigt und gelesen das das optimale für eine Bewässerung ein Hauswasserautomat und kein Hauswasserwerk mit Druckspeicher sein soll. So wie ich gegoogelt habe, scheint die Gardena Pumpe, die ich jetzt habe, das größte zu sein was es in der Richtung gibt. Um jedoch die fehlenden Regner nachzusetzen bräuchte ich eine größere Pumpe. Einen weiteren Strang zu bauen ist unmöglich.

Habt ihr einen Rat was ich da nehmen kann oder was ihr genommen habt!?

Mfg Ronny

 

[Moister]

Du hast drei Optionen:
- Pumpe
- Hauswasserautomat = Pumpe+Druckschalter (oder hier besser: PressControl)
- Hauswasserwerk = Pumpe+mechanischer Druckschalter+Druckspeicher

D.h. du kannst dir jeglichen Hauswasserautomaten oder Hauswasserwerk selber aus passenden Teilen zusammenkonfigurieren.

Warum für eine Beregnung ein Hauswasserautomat besser sein soll als ein Hauswasserwerk kann ich zwar nicht nachvollziehen aber das Hauswasserwerk hat zwei entscheidende Vorteile:
- bei Kleinmengenbezug schaltet die Pumpe nicht jedesmal AN und AUS (z.B. Gießen mit der Gartenbrause)
- ein möglicher Wasserschlag wird gedämpft
Ansonsten arbeitet das Hauswasserwerk nahezu identisch mit dem Hauswasserautomaten, weil bei einer korrekten Einstellung des mechanischen Druckschalters die Pumpe bei Bewässerung (d.h. relativ hoher Pumpenfördermenge) durchläuft.

Aber zurück zu deinem Wunsch: Höhere Pumpenleistung
Such dir die passende Pumpe für deine Zwecke. Bei dir für den Einsatz in der Zisterne. (Deshalb scheiden Tiefbrunnenpumpen schon aus weil ohne die hohe Strömungsgeschwindigkeit im engen Brunnenrohr die Kühlwirkung nicht garantiert ist; oder für die Pumpe gibt es einen passenden Kühlmantel).
Bau in die Druckleitung oben ein Y-Rückchlagventil und dahinter einen Presscontrol, dieser schaltet die Pumpe ab wenn kein Fluß in der Leitung ist; i.d.R. wenn die Ventile, etc geschlossen sind. Sobald die Wasserleitung geöfnet wird strömt Wasser aus, der PressControl registriert das und schaltet die Pumpe AN.
Fertig ist der Hauswasserautomat.

 

[T.Tomberg]

Ein Hauswasserwerk ist vollkommen ungeeignet für eine Bewässerung.
Der Vorteil der von meinem Vorredner angebracht wird ,, Pumpe schaltet bei Kleinstmenge nicht ein ,, bringt für den Regnerbetrieb 0,0 . Es wird Wasser aus dem Druckbehälter gelassen und dies mit einem Druck welcher abnimmt und für den Betrieb, gerader Deiner Anlage schon mal gar nicht reicht.
Auch bei Tiefbrunnepumpe bin ich anderer Meinung. Es ist die einzige Pumpe bei der kein Verlust auf der Saugseite besteht ( weil Sie keine hat) , ausschließlich mit mehrstufigen Laufwerk arbeiteten und somit ein Höchstmaß am Wassermenge liefern können.
Deine Pumpe kann man kaum noch toppen, da wird es schwierig.
Aber irgendwann ist auch Ende gesetzt mit der Wassermenge und daher muss ein zusätzlicher Strang gesetzt werden oder Stränge müssen nacheinander gesteuert werden.
Eigentlich plant man dies aber vorher.

 

[Moister]

Wenn man nach "Brunnenpumpen Zisternenpumpen" googelt finden sich genug Shops und da gibt es i.d.R. eine spezielle Sparte Zisterne, in der sich entweder Tauchpumpen oder mantelstromgekühlte Pumpen finden.
Oder als Nutzungsprofil "Regenwassernutzung".
Da findet sich locker was im Leistungsbereich oberhalb der Gardena. Im Baumarkt wirst du allerdings tatsächlich nichts oberhalb der Gardena 6000 finden.

Und immer mal einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen.
Ausschlaggebend neben dem Betriebsort/Anwendingsfall (wegen Kühlung) ist die Anzahl der maximal zulässigen Einschaltvorgänge, wird oft als "Start/Stop xx/h" angegeben (extreme Wärmeentwicklung beim Motoranlauf). (Bei reinen Tiefbrunnenpumpen oft im Bereich 15 bis 25 pro Stunde. )

Druckbehälter und Bewässerung: Bei korrekter Einstellung des Druckschalters liegt der Einschaltpunkt unter dem Betriebsdruck während der Bewässerung, d.h. die Pumpe läuft durch. Macht aber nur Sinn wenn man auch Kleinmengen abnehmen möchte und seine Pumpe schützen will/muß.
Zwar werden die Pumpen für die Bewässerung ausgesucht weil bei der Anwendung die Leistungsdaten am höchsten sind, aber in den meisten Fällen wird dann doch mit der Handbrause gegossen (schreibt nur fast keiner).

@Ronny: Bau ein Manometer in die Leitung, starte deine Bewässerung, lese den Druck ab und schau in der Pumpenkennlinie deiner Gardena 6000/6 LCD inox welche Fördermenge sie bei dem Druck bringt.
Bei der Auswahl der neuen Pumpe einen Blick aufs Diagramm werfen.

Die gewünschte Wassermenge kannst du ja grob anhand der zusätzlich benötigten Sprenger ermitteln. Jetzt 8 Sprenger, zwei zusätzliche.... 25% mehr Fördermenge nötig.

Vor der Bestellung den Shop kontaktieren, genau den Anwendungsfall erklären und die benötigte Leistung angeben. Ein guter Fachverkäufer wird dich auch am Telefon gut beraten. Die Pumpenvorschläge dann nochmal in Ruhe anschauen und vergleichen. (Früher, ohne Internet, ist man ins Geschäft und der Verkäufer hat einem was empfohlen... heute macht man den Doktor auf alles.)
Und wie du merkst, oft gehen die Meinungen in den Foren auch auseinander weil natürlich jeder sein funktionierendes "Konstrukt" am besten findet (und das bei ihm auch toll funktioniert). Da hilft nur der Blick über den Tellerrand und googeln und... sich selber eine Meinung bilden. Und genau dafür sind Internetforen da.

 

[ronnystritzke]

Hallo,

ein Manometer und Durchflussmesser hat die Pumpe bereits. Derzeit liegen die Stränge, 5 an der Zahl zwischen 2,8 und 3,2bar, bei einem Durchfluss zwischen 1600-1800l/h. Theoretisch müsste ein bis 2 Stränge nachgerüstet werden, in dem einen Bereich wo schon 4 Sprenger sind, müssten leider noch ca. 4-5 nachgerüstet werden. Bei einem anderen Strang 2 Stück, da liegt der Druck aber schon nur noch bei 2,6 - 2,8bar. Die PRS40 machen aber erst bei 2,8bar auf, sprich der Strang ist vollkommen ausgereizt.
Ich denke ich müsste eine Pumpe um die 10bar Förderleistung nehmen. Eine Brunnenpumpe (4-5Zoll) wollte ich eigentlich nicht nehmen, da ich diese nicht unter Kontrolle habe. Habe einen kleinen Keller wo alle Magnetventile und die Pumpe steht....

Mfg Ronny

 

[Moister]

Ich denke ich müsste eine Pumpe um die 10bar Förderleistung nehmen.
Mfg Ronny

Nein, du brauchst eine Pumpe, die die Menge beim benötigten Druck liefern kann.
Wenn das ebenfalls eine 5,5bar Pumpe wie die Gardena ist, dann braucht die eine flacher abfallende Diagrammkurve bei zunehmender Fördermenge.
Besser verständlich: bei gleicher Fördermenge wie bei der Gardena fällt der Druck nicht so stark ab, d.h. du hättest bei der deiner momentanen Installation einen höheren Druck kannst die benötigten Sprenger einbauen.

Schau mal nach Kreiselpumpen. Sollte keine Steuerung dabei sein, frag den Shopbetreiber nach einem geeigneten PressControl und fertig.
Kreiselpumpen gibts bis mehrere kW Leistung. Wenn du die Pumpe nicht im Wasser platzieren kannst dürfte das genau das richtige sein. Das sind Industriepumpen für jeden Anwendungsfall.

Und du solltest natürlich bei deiner Installation ggfs Nadelöre vermeiden. Wenn du einen 1/2" Saugschlauch an der Gardena hast oder auf der Druckseite 1/2" Schlauch oder Rohr, dann hast du dein Hauptproblem selbst eingebaut.

 

[ronnystritzke]

Danke @ Moister. Habe derzeit so gut wie es geht überall 1" Rohr verwendet. Auf der Saugseite sowie auf der Druckseite. Jeder der 5 Kreise besteht auch aus jeweils 1" Rohr sowie 1" Ventilen. Nur der Letzte Sprenger in dem jeweiligen Kreis ist auf 3/4 Zoll reduziert, so stand es bei Hunter drin.
Kreiselpumpen schau ich mir mal an, danke.

Auf dem Nachbar Grundstück wird ab morgen 2x 70 Meter tief für Erdwärme gebohrt. Habe die Arbeiter gleich mal wegen einen Brunnen angesprochen. Die gucken morgen mal ab wann vernünftiges Grundwasser kommt. Vielleicht lass ich dann gleich bohren, so spar ich mir An und Abfahrt meinten die Arbeiter. Nur Eisenhaltig soll das Wasser sein....
Habe mir vor Jahren schonmal damit ausseinander gesetzt und mit einem Ortsansässigen Brunnenbohrer gesprochen. Daraufhin wollte er Wasser mit Sauerstoff anreichern und in die Saugleitung der Pumpe zuführen. Deshalb habe ich in meinem Erdkeller schonmal ein 1000 Liter Tank dafür zu stehen....

Normalerweise sollte bei 35m Wasser kommen, mal sehen was die morgen sagen...


Mfg Ronny

 

[T.Tomberg]

Deine Gardena Pumpe ist eine Kreiselpumpe , genau wie 99% aller im Handel Gartenpumpen ( egal ob Elektonik/Druckbehälter)