Auf mich wirkt Mischultur so chaotisch, unordentlich und so als ob man nie Unkraut gejät hätte.
Ich bin von Muttis Garten auf Mono-Beete gewöhnt, die immer frisch geharkt sind und wo die Pflanzen brav in einer Reihe stehen.
Meine Eltern hatten auch so einen streng geordnetetn Garten. Ich dachte, das muss so sein, bis ich im Grundschulalter den Garten eines Schulfreundes sah. Zuerst dachte ich, das ist ein Dschungel, kein Garten. Unordentlich, ungepflegt. Es hat lange gedauert bis ich meine Vorurteile überwinden konnte - sicher es war ein Dschungel, aber eben ein sehr ertragreicher - neidisch machte mich dazu noch dazu, was die erste Ablehnung noch verstärkt hat - so faule Gärtner haben so eine tolle Ernte? Wir arbeiten doch viel härter ...
Die Pflanzen wuchsen dort viel besser als im Garten meiner Eltern, und ich vermute auch, es machte weniger Arbeit, weil man den Pflanzen dort mehr Freiheit liess.
Nachdem ich mich von den Vorurteilen befreien konnte ist der Garten ist im Lauf der Jahre ein wenig zu einer Vorbildsidee geworden. Heute sehe ich mich selbst mehr in der Rolle des Verwalters als des Gärtners. Die Pflanzen dürfen tun was ihnen gefällt, so lange die eine Sorte nicht die andere über den Haufen wächst, dann wird geordnet. Bislang klappt das ganz gut, wichtig ist nur das Aufräumen im Herbst.