Tomatensämlinge werden unter den Blättern lila

MarcVillet

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Hallo ihr Lieben,

so optimistisch ich in die Gartensaison 2022 eingestiegen bin, so schnell treten leider aktuell Probleme bei meiner Tomatenanzucht auf...
schon letztes Jahr hatte ich zum ersten Mal ein ähnliches Problem bei vielen Tomatenjungpflanzen, ging jedoch davon aus, dass es an sehr schlechter Gartenerde lag, mit der ich schon in davor Probleme hatte. Dieses Jahr bin ich mir daher sehr sicher, dass es nicht direkt an der Erde liegen kann.

Bei dem Problem geht es darum, dass meine ganz jungen Tomatensämlinge unter den Blättern deutlich lila werden und auch die grüne Oberseite zunehmend mattgrün wird und zumindest letztes Jahr gelb wurde. Als Beispiel hier Mal ein angeheftetes Foto von jemanden, der ähnliche Probleme hatte,

Ich würde gerne eigene Bilder dazu anhängen, doch aktuell beginnen erst die Probleme bei mir, die in dem Foto besser zu sehen sind, da bereits weiter fortgeschritten als bei mir... das weiß ich, weil ich die Symptome letztes Jahr gut beobachten konnte und dieses Jahr gerne rechtzeitig etwas dagegen finden möchte...

Ich habe nun schon oft unterschiedliches dazu gelesen, was die Ursache dafür sein kann... viele behaupten es hätte mit einem Problem bei der Phosphoraufnahme zu tun, die nicht durch mangelnden Phosphor sondern ähnlich wie die Blütenendfäule durch Probleme in der Aufnahme entstehen, jedoch weiß ich leider nicht wodurch diese Probleme bei mir verursacht sein könnten...

Ich habe meine Sämlinge ja im Heizkeller, in dem es immer mindestens 22 Grad warm ist, meistens sogar eher 25 Grad, je nach Standort. Viele Quellen behaupten das Problem käme von zu kalter Erde, was so aber ja kaum der Grund sein kann...

es gibt auch Quellen die behaupten, dass zu intensive Lichteinstrahlung zu so einem Problem führen kann und tatsächlich habe ich das Problem zum ersten Mal letztes Jahr beobachtet, wo ich zum ersten Mal mit künstlichen LED aufgezogen habe. Wie viele Stunden gebt ihr denn den Sämlingen unter Kunstlicht Licht bzw. kann der Abstand zur LED auch entscheidend sein?

Gießen tue ich mit Wasser vom Hahn beim Heizkeller, das Wasser ist ziemlich rosthaltig, aber ich konnte nichts dazu lesen, das so Wasser Tomatensämlingen schaden kann... ich habe mir zwar vorgenommen extra Wasser von einer anderen Quelle zu verwenden um zu vergleichen, aber erhoffe mir davon nicht wirklich Erfolg.

Habt ihr eventuell noch andere Ideen, was die Ursache für das Problem sein könnte bzw. vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich wäre wirklich für jede Hilfe sehr dankbar, da es aktuell so wirkt als würden wirklich mehr Sämlinge als letztes Jahr betroffen sein und ich echt Angst vor einem totalen Ausfall habe...

Liebe Grüße
 

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  • Taxus Baccata

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    Genau, Stress durch zu starke LED-Bestrahlung. Hatte ich schon öfter mal und habe es aktuell bei drei Jungpflanzen, die zu nah unter der Lampe standen.
    Weniger beleuchten, darauf achten, dass sie nicht noch mit Wasser/Trockenheit oder Nährstoffmangel Stress haben, dann gibt sich das wieder.

    Kein Grund zur Beunruhigung, stellt man den Beleuchtungsstress ab, wächst sich das aus und es hat keine weiteren Folgen für die Pflanze.
     

    Tubi

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    Ich kenne das nur von meinen, wenn ich sie kühler gehalten habe. Aber ich habe mir darum keine Sorgen gemacht, so lange sie wuchsen. Das Problem hat sich später ja komplett verwachsen. Wenn sie Ödeme bekämen, daas würde mich beunruhigen!
     
  • Taxus Baccata

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    Tubi, bei Kälte tritt das auch auf. Aber es ist wenn es durch Licht verursacht wird und bei der Lilafärbung bleibt, genau wie bei leichtem Kältestress harmlos.
    Denke (aus eigener mehrfacher Beobachtung) dass erst in Kombination mit unregelmäßigem Gießverhalten und/oder Düngung Ödeme entstehen. Vom Licht alleine nicht.
     
  • Tubi

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    Ja, trotzdem traue ich mich nicht mehr meine neuen "Turbo"-LED zu benutzen, seit ich den Ödem-Stress hatte. Ich hoffe sehr, dass sich die Nachttemperaturen wieder mäßigen. Ist ja auch bald bei mir soweit mit der Anzucht.
     
  • Taxus Baccata

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    @Elkevogel Michi erklärte ausführlich wie es dazu kommt, dass Tomatenpflanzen unter Stress mehr Anthocyane ausbilden (der Farbstoff, der die Pflanze - und auch Früchte je nach Sorte) lila färbt.
    Das kann eben bei Kälte aber auch bei anderem Stress (zuviel Licht) geschehen.
     

    Taxus Baccata

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    Ja, trotzdem traue ich mich nicht mehr meine neuen "Turbo"-LED zu benutzen, seit ich den Ödem-Stress hatte.
    @Tubi hätte ich auch um ein Haar, aber es ist tatsächlich so, man muss mit turbo-LEDs die Beleuchtungsdauer stark herunterschrauben und darauf achten, dass die Pflanzen keinen anderweitigen Stress (durch extreme Trockenheit oder Nässe etc.) haben. Dann funktioniert es sehr gut.
     

    Tubi

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    @Tubi hätte ich auch um ein Haar, aber es ist tatsächlich so, man muss mit turbo-LEDs die Beleuchtungsdauer stark herunterschrauben und darauf achten, dass die Pflanzen keinen anderweitigen Stress (durch extreme Trockenheit oder Nässe etc.) haben. Dann funktioniert es sehr gut.
    Ja, da setze ich dann lieber auf das bewährte Pferd. Bzw. habe ja auch ein neues Pferd, was ganz gut klappte.
     
  • MarcVillet

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    @ Taxus Baccata:

    Erstmal vielen lieben Dank für deine beruhigenden Worte! :) Ich habe aktuell leider ziemlich viel um die Ohren, weswegen mich das wohl zusätzlich mitnimmt.

    Ich hatte letztes Jahr durchaus ernste Probleme deswegen, es bliebt leider nicht harmlos, sicher aber auch weil ich am Licht nichts geändert hatte. Die Sämlinge wurden dann immer matter und irgendwas sogar an der Oberseite gelb, der Unterseite lila und wuchsen keinen Millimeter mehr, das blieb bei einigen so selbst nachdem ich sie dann ausgepflanzt hatte, bei anderen fielen sogar alle Blätter ab...

    Glücklicherweise erholte sich dennoch die Mehrheit der Pflanzen letztes Jahr gut von selbst, aber es waren schon einige unschöne Verluste dabei, wodurch ich nicht alle geplanten Sorten anbauen konnte.

    Ich peile jetzt Mal 90 cm Abstand zwischen der LED und den Sämlingen an, ich habe eine ziemlich starke LED hätte aber dennoch nicht gedacht, dass die so Probleme verursachen kann u.a. da ich andere Pflanzen sogar noch näher am Licht hatte wie aktuell paar Maulbeerstecklinge und das denen nichts ausgemacht hat. Genauer habe ich die Pflanzenlampe 1000W von Derlights. Die Laufzeit des Lichts habe ich jetzt auf 10 Stunden, sprich von 9 Uhr morgens bis 19 Uhr. Würdet ihr empfehlen das noch herunterzuschrauben?

    Da es im Heizkeller sehr trocken ist stehen bei mir die Töpfe in denen noch nicht alles gekeimt ist tendenziell etwas nässer, vielleicht ist das auch nicht gerade hilfreich.

    Vielen lieben Dank auf jeden Fall nochmal!
     
  • Taxus Baccata

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    Die Laufzeit des Lichts habe ich jetzt auf 10 Stunden, sprich von 9 Uhr morgens bis 19 Uhr. Würdet ihr empfehlen das noch herunterzuschrauben?
    Ja, würde ich übergangsweise mal ausprobieren.

    Bei mir ist es übrigens auch so, die Cannas vertragen deutlich mehr Licht und Trockenheit als die Tomaten und Artischocken.
    Bei denen gab es gleich Ödeme oder lila Färbung, bei den Cannas... nichts. Sattestes Grün.
    Die Pflanzen sind sehr unterschiedlich.


    Die Sämlinge wurden dann immer matter und irgendwas sogar an der Oberseite gelb, der Unterseite lila und wuchsen keinen Millimeter mehr, das blieb bei einigen so selbst nachdem ich sie dann ausgepflanzt hatte, bei anderen fielen sogar alle Blätter ab...
    Das hatte ich vor einigen Jahren mal als ich mit den LEDs angefangen habe. Da müsste man schneller reagieren. Gleich Beleuchtung drosseln und die Pflanzen in gut gedüngte Erde setzen.
    Wartet man zu lange erleidet die Pflanze tatsächlich Schädigungen von denen sie sich nicht erholt.
    Ich habe damals noch rechtzeitig die Kurve gekratzt und konnte meinen Pflanzen dabei zusehen wie sie von Tag zu Tag wieder grüner wurden bis sie am Ende wieder normal sattgrün da standen.

    Davor, das gleiche Bild wie bei dir: die Unterseite lila, die Oberseite mattgrün-gelb.
    Wenn man sie mit Licht wirklich "vollpowert", brauchen sie mehr Futter.
    Besser wäre es aber im Sinne der Entwicklung sicherlich, das Licht auf ein, für die Pflanzen, normales Maß herunterzuschrauben.
     

    Knuffel

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    Ich habe vorhin auch eine lila Unterseite bemerkt.
    Sie stehen aber so wie jedes Jahr am Küchenfenster.
    Am Wochenende wollte ich sie in größere Töpfe mit normaler Erde setzen.
    Ist das dann noch zusätzlicher Stress?
     

    Taxus Baccata

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    Ist das dann noch zusätzlicher Stress?
    Normalerweise eigentlich nicht. Ist die Lilafärbung denn stark? Haben es die Pflanzen an dem Fenster recht kalt? Sind es lilafarbene Sorten? Foto wäre gut.
    So minimal kann das (nur meiner Beobachtung nach) recht schnell mal auftreten evtl. sogar sortentypisch bedingt sein. Muss nicht zwingend viel zu sagen haben, wenn die Pflanze sonst gesund und normal aussieht.
    Wird die Blattoberseite immer heller oder gelblich, wie von @MarcVillet beschrieben, müsste man einschreiten.
     

    Sunfreak

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    Ich glaube, dass dies ein Phänomen des Kunstlichts ist. Ich hab das ständig. Und eine weiße/helle Reflektion von unten (Regalboden, Topfplatte, etc.) das begünstigt.

    Während andere Sachen wie Chilis bei mir eigentlich gut klappen, hab ich für Tomaten unter Kunstlichf kein Händchen. Die ersten Wochen gehts gut. Aber dann machen sie rückwärts. Verlassen die (halb toten) Pflanzen das Kunstlicht regenerieren die Tomaten vollständig: lila Unterseiten verschwinden, Ödeme ebenso, kein Blattabwerfen mehr, etc.

    Glücklicherweise haben Tomaten eine relativ kurze Kulturzeit vom Samenkorn bis zur Jungpflanzen, so dass ich sie erst um den 20. März herum säen kann. Da kann ich dann Kunstlicht vermeiden. Fensterbank ist dann schon heller als im Januar und ansonsten hab ich sie möglichst im ungeheizten Gewächshaus, oder gar im Freiland. So wie die Wetterlage das dann zulässt.

    Grüßle, Michi
     

    Taxus Baccata

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    Ich glaube, dass dies ein Phänomen des Kunstlichts ist.
    Allgemein kann ich das nicht bestätigen. Ich hatte unter Kunstlicht immer Tomatenpflanzen, die aussahen wie gemalt. (Zum Zeitpunkt des Auspflanzens)
    Erst mit dem Umstieg auf die starken LEDs kam irgendwie der Wurm rein. Seitdem habe ich da auch etwas zu kämpfen und den Eindruck, dass sich jeder Pflegefehler sofort in Ödemen niederschlägt - oder auch in dem Phänomen, das @MarcVillet geschildert hat.
    Allerdings bekomme ich den Dreh zunehmend raus, mE gilt für diese leistungsstarken LEDs ganz extrem: weniger ist mehr.
    Kommt man mit herkömmlichem Kunstlicht (Sparlampe etc.) 12-14h pro Tag beleuchten, reichen hier acht Stunden locker aus.
    Wobei es wie oben erwähnt auch Pflanzen gibt, denen es anscheinend nicht hell genug sein kann und die sich über die stärkste Bestrahlung freuen.
    Denke, man muss es nur mal ins Gefühl bekommen, dann klappt es auch.
     

    Sunfreak

    Unreife Tomate
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    Allgemein kann ich das nicht bestätigen.

    Ja, jetzt halt bezogen auf Marc, mich und was ich schon viel bei anderen in Zusammenhang mit Kunstlicht gehört oder beobachtet habe.

    Betonung auch auf das fehlende Händchen meinerseits... :grinsend:

    Dass es auch anders gehen muss, sieht man ja auch z.B. beim EDEN ISS Projekt...

    Grüßle, Michi
     

    Golden Lotus

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    @MarcVillet
    Letztes Jahr hatte bei mir auch eine Tomaten-Sorte auf einmal lila Stängel, mir würde dann hier gesagt das es am kühleren Standort liegen kann, es ist dann einfach wieder irgendwann weg gewesen, also alles gut 😉
     

    Pyromella

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    Da hat @Sunfreak doch schon mal was ausführliches zu geschrieben.
    Ist noch nicht lange her, aber die Suchfunktion hier ist nicht mein bester Freund :rolleyes:

    Meintest du diesen Post, @Elkevogel ?



    Übrigens kenne ich das Phänomen auch. Als ich eine neue Pflanzlampe hatte, sind mir auch erst die Blattunterseiten violett geworden (ist jetzt zwei oder drei Jahre her). Ich habe einfach die Beleuchtungsdauer reduziert, und dann hat es sich ganz fix verwachsen und alles war wieder gut.
     

    Knuffel

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    Normalerweise eigentlich nicht. Ist die Lilafärbung denn stark? Haben es die Pflanzen an dem Fenster recht kalt? Sind es lilafarbene Sorten? Foto wäre gut.

    Nein, die Verfärbung ist nur ganz leicht.
    Sind 2 Philovitas, die anderen beiden haben nichts.
    Tagsüber wird es da in der Küche durch die volle Sonne schon wärmer, nachts kühler.
    Vielleicht habe ich die letzten Jahre aber auch einfach nicht drauf geachtet.

    Werde wie geplant umtopfen und dann weiter beobachten.

    Danke :)
     

    Taxus Baccata

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    Das klingt harmlos, @Knuffel, Temperaturschwankungen können das schon bedingen, aber solange es nur ganz leicht ist wird es keine Konsequenzen für die Pflanzen haben. Ich würde auch beobachten, mir aber keinen Kopf machen.
     

    Taxus Baccata

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    Auch wenn ich gerade nicht so die Muße habe, mich einzubringen würde ich hier gerne noch etwas ergänzen, da ich mich aus gegebenem Anlass nochmal zur Beleuchtung von Tomaten belesen habe.

    Das Ergebnis meiner Lektüre war gewissermaßen ein Aha-Erlebnis. Mir scheint jetzt, dass die Ödembildung (neben den klassischen Pflegefehlern/Ungleichgewichten/zu intensiver Beleuchtung) auch dem fehlenden Lichtspektrum vieler LEDs geschuldet sein könnte.

    Ein Problem, das früher keins für mich war, da meine Anzuchtregale vor Fensterscheiben standen. Zwar kam durch diese Fenster wenig bis gar kein Sonnenlicht, doch ausreichend Tageslicht um diverse Mängel an Lichtspektrum auszugleichen.

    Seit die Regale an der Wand - mit natürlich extrem wenig Tageslicht im Rücken - stehen, bestehen die Probleme mit den Ödemen.

    Ich habe mir nun ein paar Vollspektrum LED-Lampen bestellt und werde mir die Sache nochmal näher ansehen.

    Die zu kalte Beleuchtungstemperatur im Jungpflanzenstadium ist übrigens laut japanischen Studien tatsächlich langfristig schädigend:
    bekommen die Jungpflanzen nicht genügend Rotanteile, tragen sie später auch nach dem Auspflanzen weniger Früchte und wachsen anders.

    Grund genug für mich, mir die ganze Geschichte nochmal näher anzusehen und Vollspektrumlicht auszuprobieren...
     

    MarcVillet

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    Es sind jetzt wieder ein paar Tage vergangen und ich glaube, dass sich dank der Tipps von Taxus tatsächlich die Verbreitung des Lila unter den neuen Blättern verringert hat, jedoch werden weiterhin neue Blätter schnell graugrün und bekommen immer noch einen leichten lila Touch unter den Blättern, es ist auf jeden Fall nicht das gesunde grün, welches ich vom Anbau ohne LED kenne.

    Aktuell lasse ich nur noch von 10 Uhr morgens bis 18 Uhr die LEDs laufen. Der Abstand zur LED ist denke ich in dem Foto gut sichtbar:

    704070


    Besonders beunruhigt mich aber, dass doch ziemlich langsame und irgendwie krüppelige Wachstum der Jungpflanzen. Die neuen Blätter bilden sich nur sehr zögerlich heraus und selbst wenn diese dann Mal erscheinen wirken diese sehr löffelblättrig. Ich habe Mal ein paar Fotos davon gemacht, man erkennt auch gut, dass bereits eines der Keimblätter abgefallen ist, obwohl die zweiten Blätter kaum richtig entwickelt und irgendwie verkrüppelt sind:

    704069



    Die neuen Blätter rollen sich eindeutig ein, was besonders bei den kartoffelblättrigen Sorten gut zu sehen ist und wachsen auch kaum weiter. Bei einigen anderen bleiben diese auch noch viel kleiner, nur war das mit der Kamera leider nicht so gut festzuhalten.

    Die abgefallenen Blätter wurden letztes Jahr oben ganz gelb, wie dieses Jahr nur bei wenigen Pflanzen wie hier:

    704071


    Die abgefallen Blätter sind nun mehrheitlich gräulich grün auf der Oberseite, leider wird das durch die Kamera gar nicht so gut deutlich, aber es ist nicht das gesunde grün welches man von Tomaten sonst kennt:

    704072


    Unterdrunter dann lila, wobei die Blätter die aktuell abfallen noch ein stärkeres Lila entwickelt haben, da noch aus der Zeit, wo die Dauer der Beleuchtung und Entfernung nicht verändert wurden:

    704073


    Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen?
     

    Sunfreak

    Unreife Tomate
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    Verzichte auf das Kunstlicht, wenn du diese Pflanzen retten und dieses Jahr Tomaten ernten willst.

    Da hab ich ne klare und eindeutige Meinung zu.

    Ich kenne das alles, habe ich oft genug durch gemacht.

    Grüßle, Michi
     

    Taxus Baccata

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    Wenn ich mir die Pflanzen ansehe stelle ich mir dieselbe Frage wie Tubi... könnte es an der Erde liegen? Sie sieht sehr feucht aus, und evtl. stimmt etwas mit der Nährstoffzusammensetzung nicht...

    Hast du diese Erde schon öfter verwendet und sonst gute Ergebnisse damit erzielt?

    Dass das Kunstlicht vollständig verantwortlich für dieses Erscheinungsbild ist, glaube ich nicht.

    Eher, dass es an der Kombination oder größtenteils an der Erde liegt.
     

    MarcVillet

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    An der Erde kann das nicht liegen?

    An Erde kann es sicherlich nicht liegen, da ich dieselbe Erde zu einem großen Teil auch in meinen Hochbeeten im Gewächshaus verwende und dort seit Jahren alles gut wächst. Zeitgleich habe ich dieses Jahr zum Test auch 2 Tomaten mit derselben Erde auf die Fensterbank gestellt und obwohl diese dort nicht ideale Lichtverhältnisse haben, wachsen sie besser als unter dem Kunstlicht.

    Verzichte auf das Kunstlicht, wenn du diese Pflanzen retten und dieses Jahr Tomaten ernten willst.

    Da hab ich ne klare und eindeutige Meinung zu.

    Ich kenne das alles, habe ich oft genug durch gemacht.

    Grüßle, Michi

    Ich werde das wohl zwangsweise tun müssen... das Problem ist nur, dass ich inzwischen nicht mehr so viel Platz an einem günstigen Fenster habe wie früher, sprich ich nicht alle Tomaten unterbringen kann. Ich werde sobald wie möglich damit beginnen zumindest die wichtigsten Sorten schonmal an einen Fensterplatz zu transportieren.

    Letztes Jahr sahen die Pflänzchen sogar noch schlimmer aus, wuchsen aber andererseits nicht so kümmerlich wie aktuell... dennoch erholten sie sich extrem schnell sobald ich diese bereits Mitte April ins Gewächshaus ausgepflanzt hatte. Ich will dieses Jahr dennoch nicht sowas riskieren...

    Falls jemand noch eine Idee hat, was genau das Problem sein könnte wäre ich sehr dankbar, so einen komischen Kümmerwuchs kenne ich wirklich nicht und weiß nicht was das für Ursachen haben kann.
     

    MarcVillet

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    Es war vielleicht ungünstig direkt vor den Fotos die Erde zu gießen, daher wirkt diese sicherlich jetzt auf den Fotos feuchter als diese tatsächlich ist. Ich habe zuvor mit dem Finger tief geprüft wie feucht die Erde ist und sie erschien mir sogar etwas zu trocken.

    An der Erde kann es aber eigentlich wirklich nicht liegen, da die Pflanzen wie gesagt auch in den Hochbeeten mehrheitlich diese Erde von derselben Firma haben und das schon seit einigen Jahren, dort und auch auf der Fensterbank wächst alles gut, halt nur nicht unter Kunstlicht.

    Es handelt sich um diese Erde hier:

     

    Taxus Baccata

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    Hier ein Beispiel aus meinem Anbau - auch nicht ideal, ich weiß, aber nur um das Verhältnis Abstand Pflanze-Lampe zu zeigen, und das Licht ist auch relativ stark. Die Blätter sehen aber m.E. gesund aus.
    20220319_154858.jpg

    Edit - die Erde muss nicht zwingend schlecht sein. Aber vielleicht ist sie für Keimlinge nicht so geeignet? Zu scharf gedüngt?
    Hast du schon in dieser Erde ausgesät und das Ergebnis war anders (ohne Kunstlicht)?
    Zeitgleich habe ich dieses Jahr zum Test auch 2 Tomaten mit derselben Erde auf die Fensterbank gestellt und obwohl diese dort nicht ideale Lichtverhältnisse haben, wachsen sie besser als unter dem Kunstlicht.
    Sehen sie richtig gesund und satt grün aus? Ein Vergleichsfoto wäre spannend 👍
     

    MarcVillet

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    Hier ein Beispiel aus meinem Anbau - auch nicht ideal, ich weiß, aber nur um das Verhältnis Abstand Pflanze-Lampe zu zeigen, und das Licht ist auch relativ stark. Die Blätter sehen aber m.E. gesund aus.
    Anhang anzeigen 704076

    Edit - die Erde muss nicht zwingend schlecht sein. Aber vielleicht ist sie für Keimlinge nicht so geeignet? Zu scharf gedüngt?
    Hast du schon in dieser Erde ausgesät und das Ergebnis war anders (ohne Kunstlicht)?

    Sehen sie richtig gesund und satt grün aus? Ein Vergleichsfoto wäre spannend 👍


    Wow, ja bei dir sind die Pflanzen ja schon richtig groß! Selbst die auf der Fensterbank die auch am 15 Februar ausgesät wurden sind noch ziemlich klein, ich habe aber auch das Gefühl das meine letztes Jahr schneller gewachsen sind.

    Ich habe noch nicht direkt in diese Erde ausgesät, bisher habe ich zuvor auch immer wie es eigentlich üblich ist in Anzuchterde ausgesät, so auch letztes Jahr, hatte dann aber exakt dieselben Probleme. Dieses Jahr wollte ich Mal direkt in die Erde aussäen, da ich bei ein paar Versuchspflanzen die letzten Jahre keine Unterschied zur Aussaaterde gemerkt hatte und mir so diesen Schritt ersparen kann.

    Im Gewächshaus ist aber wie gesagt auch diese Erde und dort keimen oft von selbst Tomaten, die dann kräftig wachsen.

    Ich mache eben Mal Fotos von den 2 Sämlingen auf der Fensterbank zum Vergleich (diese stehen auch in derselben Erde)
     
    Zuletzt bearbeitet:

    MarcVillet

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    Das Licht ist jetzt auf dem ersten Foto etwas grell gewesen, aber die Blätter sind gesund grün, wenn wie gesagt auch nicht auf idealem Sonnenstandort:

    704079


    704080
     

    Taxus Baccata

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    Der Unterschied ist sehr deutlich zu erkennen. (y)
    Dann würde ich die hellen Blätter auf den ersten Bildern eher als Nährstoffmangel interpretieren. Zu scharf gedüngt kann die Erde natürlich nicht sein, wenn es unter Tageslicht gut funktioniert.
    Es sieht auf jeden Fall genauso aus wie das Bild, das ich damals an meinen Pflanzen hatte (wenn ich nur wüsste wo ich die Fotos habe...)
    Bei meinen Pflanzen trat es nur etwas später auf und gab sich durch Reduktion des Lichts und gleichzeitiges Düngen vollständig.

    Da düngen bei solchen Winzlingen ungünstig ist schließe ich mich Michis Rat an, alle Jungpflanzen ins Tageslicht zu stellen sofern du die Möglichkeit dazu hast.
     

    MarcVillet

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    Dann werde ich wohl oder übel irgendwie versuchen genug Platz für alle Tomaten aufzutreiben...
    Ich werde auf jeden Fall diese Lampen nicht mehr verwenden, zumindest nicht mehr für Tomaten, da andere Pflanzen wohl keine Probleme mit dem Licht haben.

    Kann mir jemand von euch eventuell Lampen für die Tomatenanzucht empfehlen, bei denen es keine Probleme gab?
     

    Taxus Baccata

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    Kann mir jemand von euch eventuell Lampen für die Tomatenanzucht empfehlen, bei denen es keine Probleme gab?
    Das würde mich auch interessieren ob es eine "rundum-sorglos-Beleuchtung" gibt.
    Bei mir klappt es nicht unter jeder (LED) Lampe mit jeder Erde, ich muss immer feinjustieren... passt das Setting, läuft es sehr gut. Passt es nicht, sieht es so aus wie beschrieben...
     

    Tubi

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    Unter LSR hatte ich nie Probleme. Dann habe ich mir tolle Turbo LED‘s gekauft. Damit gab es dann haufenweise Ödeme. Ich werde aber nicht nochmal austesten, ob das der einzige Faktor war.
     

    Taxus Baccata

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    Ich werde aber nicht nochmal austesten, ob das der einzige Faktor war.
    Machst du dieses Jahr wieder deine gesamte Anzucht im Gewächshaus? :freundlich:
    So eine Möglichkeit würde mir auch sehr gefallen... aber bei uns würde es allein an der Temperatur scheitern... bei euch ist es doch ein ganzes Stück wärmer.
     

    Tubi

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    Machst du dieses Jahr wieder deine gesamte Anzucht im Gewächshaus? :freundlich:
    So eine Möglichkeit würde mir auch sehr gefallen... aber bei uns würde es allein an der Temperatur scheitern... bei euch ist es doch ein ganzes Stück wärmer.
    Ohne Heizung geht es bei uns auch nicht. Aktuell stehen nur Aussaaten tagsüber im GWH. Ich denke aber, nächstes Wochenende zieht alles um. Der Frostwächter verbraucht auch nicht mehr Strom als die LSR. Tagsüber ist er ja auch aus. Sobald die Sonne auf das GWH scheint, ist es darin mauschelig warm. Da kann es draußen durchaus noch sehr frisch sein.
     

    Sunfreak

    Unreife Tomate
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    Ich kann leider keine Empfehlung geben, denn bisher hatte ich kein Erfolg mit Kunstlicht bei Tomaten.

    Meine erste war eine Metalldampflampe. Anschließend habe ich es mit LSR und Osram Fluora probiert. Dann mit LSR und 840 sowie 865. Jetzt hab ich LED mit Bioledex Röhren.

    Selbstredend, dass ich natürlich auch experimentiert hab mit Abstand und Beleuchtungsdauer.

    Ergebnis war halt immer Mist. Zuletzt letztes Jahr wieder. Nach dem sie ins Gewächshaus umgezogen sind, haben die Pflanzen sich gut erholt. Aber sie waren dann halt spät dran, weil sie lahm gewachsen sind, Ödeme hatten und auch Blattmasse verloren haben.

    Ich hab jedenfalls keine Lust mehr in diesem Bereich experimentieren zu wollen.

    Wir haben morgen den 20. März. Damit meteorologisch wie auch kalendarisch Frühling.

    Nächste Woche säe ich Tomaten. Dann werden die Tomaten ca. 1 Woche regulär unter Kunstlicht verweilen. Dann werd ich versuchen mit Gewächshaus zu arbeiten. An schlechten Tagen müssen sie an Fensterbank verweilen. Und fertig.

    Grüßle, Michi
     

    Taxus Baccata

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    Selbstredend, dass ich natürlich auch experimentiert hab mit Abstand und Beleuchtungsdauer.
    Auch mit Erde und Düngung, Michi..?
    Licht als einziger variabler Faktor reicht meiner eigenen Erfahrung nach leider nicht aus...
    Nur, wenn beides zusammenpasst funktioniert es.
     

    Sunfreak

    Unreife Tomate
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    Ich hatte im Laufe der Zeit verschiedenste Erden probiert.

    Markant finde ich halt, dass die Pflanzen sich plötzlich rappeln bei natürlichen Licht, ohne dass sie umgetopft oder gedüngt werden, also dieser Faktor unangetastet bleibt.

    Und jetzt zu experimentieren, um darauf zu kommen, dass Erde xyz mit Kunstlicht zyx harmoniert, ist mir dann einfach eine zu wackelige Geschichte. Da Erden, trotz gleicher Marke und Produkt, als Naturprodukt sowieso immer eine Variable ist.

    Grüßle, Michi
     
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