Überwinterung Oliven- und Zitronenbaum

[Schwabe12345]

Hallo zusammen,

sicher gibt es bereits mehrere Beiträge zu dem Thema überwintern von Pflanzen. Allerdings will ich einerseits meine Erfahrung aus dem letzten Winter hier teilen und suche andererseits eine bessere Variante.

Wir haben einen Olivenbaum und einen Zitrusbaum mit jeweils etwa einem Meter Höhe. Der Kübel hat 50 x 50 cm. Die beiden stehen das Jahr über draußen auf der Südseite.
Letztes Jahr haben wir beide Pflanzen in den Keller geräumt. In vielen Artikeln im Netz liest man ja, dass ein Keller mit um die zwölf Grad ideal ist.
Leider (oder Gott sei dank?) ist unser Keller auch im Winter nicht so kalt sondern hat etwa 18 Grad. Ich vermute da geht es vielen so.
Während des Winters hat insbesondere der Olivenbaum alle Blätter verloren. Der zitrusbaum hat sie behalten, aber teilweise starke Dürre Triebe ausgebildet.
Als die Pflanzen wieder draußen waren, hat es dann bis Anfang Juli gedauert, dass die Pflanzen wieder auf der Höhe waren. Also alles nicht besonders glücklich.
Daher ist der Keller dieses Jahr wohl keine Alternative. Garage geht auch nicht, da es dort keine Fenster hat. Gewächshaus haben wir keines.
Wir wollen die beiden Pflanzen dieses Jahr draußen lassen und mit noppenfolie am topf umwickeln und einen schutzsack drüber stülpen. Vermutlich wird das aber nicht reichen.
Was würdet ihr uns empfehlen?

Danke und Grüße!

 

[00Moni00]

Für den Olivenbaum sehe ich da kein Problem draußen zu überwintern, meine beiden stehen bis zu minus 3°/4° draußen im Freien.
Sollte es längere Tage mehr als die Grade haben, dann kommt er rein in den Schuppen.
Sobald es wieder wärmer wird, raus ins Freie.
Du könntest die Olive mit Vlies schützen..
Für den Zitronen baum siehts nicht so gut aus, den würde ich nicht draußen überwintern wollen - wäre mir zuviel Risioko.
Besser ins Haus stellen an einen hellen, nicht zu warmen Platz und dann auch nicht auf das Gießen vergessen..

 

[GerdOtto]

Nein das ist prinzipiell eine gute Idee. Das funktioniert. Als zusätzliche Sicherheit empfehle ich dir so ein Heizkabel in den Schutzsack locker um die Bäumchen zu wickeln. Die schalten sich wenn die Temperatur unter 5 Grad plus fällt ein. Steigt sie wieder über 5 Grad schaltet sich die Heizung wieder aus. Je nach Größe verbrauchen die zwischen 30 und 80 Watt.

Wichtig ist Luft und Licht und wenig Wasser. Sie starten dann auch viel besser in das neue Jahr/Saison.

 

[Gartenprofi20]

Mein großer Olivenbaum steht auch den Winter draußen. Ich habe Heizspiralen, die ich meist einschalte sobald die Temperatur unter 3 Grad fällt. Das mache ich nun seit fast 4 Jahren und hatte bisher auch noch keine Probleme mit dieser Methode.

 

[Lavendula]

Viele Jahre habe ich mein Olivenbäumchen im Beet in der vollen Sonne.
Um den Wurzelbereich habe ich Laub und eine Filtscheibe von Tschibo gelegt.
Wenn es richtig losgehen sollte, bekommt das Bäumchen eine Vlieshaube übergezogen,
das reicht vollkommen aus, an frostfreien Tagen bekommt er ein bisschen Wasser.
Die Pflanzen vetrocknen eher, als sie erfrieren.

 

[Reinhard-Peter]

Kennt jemand auch speziell winterharte Olivenbäume?

 

[Taxus Baccata]

Kennt jemand auch speziell winterharte Olivenbäume?

Hier ist ein guter Artikel zu Frosthärte von Olivenbäumen: Verträgt ein Olivenbaum Frost? Tipps und Infos zur Frosthärte
Olivenbäume können theoretisch minus fünf bis minus zehn Grad vertragen, aber nur wenn die Pflanze aus einem entsprechenden Klima kommt (z.B. Norditalien statt Süditalien), einen geschützten Standort hat und entsprechend jung ist.
(Ich würde nach der Lektüre des Artikels davon ausgehen, dass die meisten hier erhältlichen Pflanzen minus zehn Grad eher nicht überleben würden.)
Die Sache scheint sehr individuell zu sein. In mildem Klima ist es sicher einen Versuch wert.
Wir mit unserer brutalen Klimazone wagen uns nicht ran. Minus vier Grad sind hier nur die "Vorspeise" ehe es richtig losgeht.

 

[Reinhard-Peter]

So richtig winterharte Olivenbäume gibt es wohl nicht.

 

[00Moni00]

So richtig winterharte Olivenbäume gibt es wohl nicht.

Solche Sorten gibt es nicht- kommt immer drauf an in welcher Klimazone man wohnt - bei uns in der Stadt gibts auch ausgepflanzte Olivenbäume, wir haben milde kurze Winter, da klappt das auch ausgepflanzt.

 

[geissbock]

Ich möchte mich der Frage gerne anschließen, da bei mir ähnliche Bedingugnen sind...
Bei mir geht es jedoch nur um einen Zitronenbäumchen.
Aktuell habe ich die Zitrone mit einem sehr dünnen Vließstoff 2mal umwickelt.

Ich überlege mir ein Anlehngewächshaus oder ähnliches nur für die Zitrone zu bauen oder zu kaufen.
Also es sollte recht klein sein, eben nur für die Zitrone, evtl. noch für einen Kaktus.

Variante A:
Die Überlegung ist nur eine Glasscheibe in eine Ecke der Terasse zu stellen, so dass der Baum von zwei Mauern und der Glasscheibe geschützt steht. Nachts kommt dann einfach ein Deckel oben drauf.
Die Terasse ist ca. 2,5 Meter tief, Südausrichtung und überdacht, so dass der Baum dann in der hinteren Ecke (SW) nicht sooo viel Licht abbekommt.

Variante B:
ein kleines Balkongewächshaus, wie z.B. das von t o o m (Gewaechshaus)
Hier würde die Zitrone dann ein paar Stunden voll in der Sonne stehen.
Ist das ein Vor- oder ein Nachteil?

Variante C:
alles so belassen, dünner Vließstoff
Ist das zu dunkel und wie lange übersteht eine Zitrone Temperaturen von 1-4 Grad?

Außerdem habe ich mal gehört, dass eine Grabkerze für Pflanzen genug Wärme erzeugt. Bei Variante A und B ließe sich das gut umsetzen.

Ich freue mich auf Eure Einschätzungen!

 

[*Mirjam*]

Die Variante B finde ich am schlechtesten. Darunter kann es zu warm werden (das führt zu verfrühten Wachstum), zu stickig und evt. auch zu feucht. Insgesamt hängt die ganze Überwinterung ein wenig davon ab, in wie weit du Zeit und Energie reinstecken willst. Denn in Zeiten in denen es nicht richtig frostig ist, ist es für eine Zitrus besser, ganz ohne Haube, Häuschen, Gedöns draußen zu stehen (schon alleine wegen drohenden Schädlingsbefalls in einem geschlossenen Raum). Gibt es dann Frostgefahr, dann musst du reagieren und die Pflanze in Sicherheit bringen, oder halt Vorkehrungen treffen wie Vlies drüber ect.

Insgesamt ist die Überwinterungsfrage nicht leicht zu beantworten. Es sei denn, du hast ein kühles helles Zimmer, Wintergarten, wo du bei Bedarf auch mal gründlich lüften kannst.
LG, Tilda

 

[geissbock]

...Gibt es dann Frostgefahr, dann musst du reagieren und die Pflanze in Sicherheit bringen, oder halt Vorkehrungen treffen wie Vlies drüber ect.

...

Danke Tilda!
Eine wirklich geeigneten Raum habe ich leider nicht. In der Köln/Düsseldorfer Region gibt es meist ja nur ein paar Tage im Jahr Frost, wie reagiert eine Zittrone denn darauf nur an den "gefährlichen" Tagen an einen sicheren aber nicht idealen Standort (Keller) gebracht zu werden. Ist dann ja schon eine hohe Temperaturschwankung...

 

[00Moni00]

Du kannst die Zitrone auch im Haus drinnen überwintern, warmen Raum, da muss sie aber sehr hell stehn und auch den Winter über gegossen werden.
An warmen Standorten wächst sie auch im Winter weiter...

 

[geissbock]

Danke Moni, mit den warmen Räumen habe ich nicht so gute Erfahrungen (Schädlinge, doch zu dunkel, zu trocken oder zu nass), vielleicht ist mein Daumen dafür nicht grün genug

Hat jemand Erfahrungen mit dem Standortwechsle für nur einzelne Tage?

 

[*Mirjam*]

Danke Tilda!
Eine wirklich geeigneten Raum habe ich leider nicht. In der Köln/Düsseldorfer Region gibt es meist ja nur ein paar Tage im Jahr Frost, wie reagiert eine Zittrone denn darauf nur an den "gefährlichen" Tagen an einen sicheren aber nicht idealen Standort (Keller) gebracht zu werden. Ist dann ja schon eine hohe Temperaturschwankung...

Das kann ich dir nicht wirklich gut beantworten. Aber meine kommen dann eben kurzfristig in die Garage und baldmöglichst wieder heraus. In der Garage ist es auch nicht sehr hell, obwohl 2 Fenster Licht hereinlassen. Die Zitrusse (auch Oleander, andere Stämmchen ect. ) stehen aber ein Stück weg von den Fenstern weil andere Pflanzen direkt auf dem Tisch vor den Fenstern stehen.
Den zeitweiligen Lichtmangel stecken die Zitrus ganz gut weg, meine ich. Die Temperaturen sind da natürlich auch nicht so hoch, sprich der Unterschied zu den Außentemperaturen ist nicht sehr groß.

(Um die Pötte nicht herumschleppen zu müssen, stehen sie nach 'Themen' geordnet auf Rollwagen. Also Pflanzen, die KEINEN Frost vertragen. Pflanzen, die vielleicht mal ganz kurzfristig wenige Grade vertragen. Pflanzen, die eigentlich outdoor leben, bei denen ich aber nicht riskieren will, dass sie eingehen, nur weil sie bei mir im Topf leben müssen....)
Du siehst, das Leben kann ganz schön kompliziert sein, bzw. man kann es sich ganz schön kompliziert machen. Und warum? Weil man unbedingt Pflanzen halten möchte, denen unsere normalen Lebensdingungen nicht unbedingt zusagen

LG, Tilda

 

[geissbock]

Danke Tilda, ich probiere es dann erst mal weiter mit dem Fliess und zur Not der dunklen Gartenhütte aus.
Bisher bin ich sehr verwundert, trotz angeblicher Temperaturen von -1 (laut Vorhersage - ich muss wohl mal ein zweites Thermometer anschaffen , misst mein Thermometer 2,5 Grad direkt im Topf am Haus unter dem Fliess.

 

[*Mirjam*]

Hallo Geissbock, dass an der Stelle die Temperaturen etwas höher liegen ist erklärlich. Zumindest, wenn es außerhalb des Vlieses nicht über längere Zeit kalt oder frostig ist. Die Hauswand strahlt wahrscheinlich nicht gerade wenig Wärme ab und vielleicht tut das auch die Pflanze, wer weiß? Schließlich ist sie ein lebendes Wesen und hat Stoffwechsel.