Vertikutieren ja oder nein

T

Tono

Guest
Rasenblogger vertritt die Lehre, private Rasen nicht zu vertikutieren. Auch niwashi hat kürzlich etwas ähnliches geschrieben.

Ich bin nun etwas verwirrt. Bisher hiess es immer, mindestens nach dem Winter vertikutieren, um die abgestorbenen Gräser und das Moos, welches sich gebildet hat, zu entfernen und dem Rasen wieder Gelegenheit zu geben, sich auszubreiten.

Könnten wir das hier bitte einmal umfassend diskutieren?
Was genau ist falsch an meiner bisherigen Auffassung wann vertikutiert man dann überhaupt?


Tono... dessen Vertikutierer sowieso den Geist aufgegeben hat
 
  • Commander

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    guten morgen tono,

    auch ich habe den beitrag von rasenblogger zwecks vertikutieren gelesen.
    erst war ich auch sehr verwundert, aber im laufe seines beitrags hat er das ganze sehr ausführlich und für mich auch verständlich erklärt.
    ich persönlich werde mir das vertikutieren jetzt erst mal sparen und lieber düngen.
     
    T

    Tono

    Guest
    Guten Morgen Bernd,

    ich auch nicht. Mein Vertikutierer ist ja eh hinüber.
    Was ich noch nicht verstanden habe, wann vertikutiert man dann überhaupt?

    Tono... wünscht das Thema zu vertiefen
     
  • K

    kabelbinder

    Guest
    So wie ich es verstanden habe, nur bei hoher Belastung des Rasens verbunden mit Staunässe. Also Rasen, der schnell abtrocknen muss.

    So ganz bin ich aber von Rasenbloggers Argumenten noch nicht überzeugt, Vertikutieren wurde schon seit ewigen Zeiten auf normalem Boden durchgeführt, als Normalo Gartenbenutzer Golfplätze nur vom Hörensagen kannte und auch Fussballstadien noch normales Gras hatten. Schaut Euch doch mal bei alten Fussballspielen aus den 70ern den Rasen an, der sah doch meist aus wie gewürgt!

    Ich werde nochmal im angelsächsischen Bereich nachhaken, da hat das Ganze eine irre lange Tradition.
     
  • Commander

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    Guten Morgen Bernd,

    ich auch nicht. Mein Vertikutierer ist ja eh hinüber.
    Was ich noch nicht verstanden habe, wann vertikutiert man dann überhaupt?

    Tono... wünscht das Thema zu vertiefen

    so wie ich es verstanden habe, GARNICHT !!! zumindest was private gärten angeht.
    vertikutieren macht nur auf stark beanspruchten flächen sinn.
    z.b. auf fußballplätzen, golfplätzen, usw.
     

    Ingo77

    Mitglied
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    Meine Meinung und teils auch Erfahrung dazu:
    Vertikutieren ist ist für den Rasen Extremstbeanspruchung. Wenn man sich den Rasen (oder was davon übergeblieben ist) nach dem Vertikutieren anschaut, ist das ja wohl eindeutig.

    Ich würde sagen, dass es auf die Ausgangssituation ankommt. Wenn ich einen "Rasen" vorfinde, der zu 80% aus Moosfläche besteht - da halte ich nur Wässern und Düngen für nicht ausreichend (bzw. zu langwierig), um einen gesunden Rasen zu erhalten.
    Also Radikalkur und Vertikutieren, um Filz und Moos zu entfernen.
    Dann muss nachgesät werden, ich sande auch zusätzlich noch.
    Wenn man jetzt seinen quasi neuen Rasen ordentlich pflegt und düngt,
    kann der Vertikutierer für sehr lange Zeit im Gartenhaus bleiben.
     
  • K

    kabelbinder

    Guest
    Also, es dient der Beseitigung von toter Grünmasse und der Gleichmäßigkeit, indem es Büschelbildung vermeiden soll. Früher wurde das ganze manuell mit der Harke durchgeführt. Tote Grünmasse wiederum beeinträchtigt das Wachstum und die Gesundheit des Rasens.


    Lawn - Wikipedia, the free encyclopedia

    Scarification - Wikipedia, the free encyclopedia

    Durch die modernen Rasenmäher müsste eigentlich genau das bereits erfüllt werden. Wenn regelmäßig gemäht und gleichzeitig mitabgesaugt wird, dürfte sich gar nicht so viel tote Masse ansammeln. Und durch die speziellen hochwertigen Rasenmischungen sollte Büschelbildung auch nicht mehr vorkommen.

    Möglicherweise hat sich das Problem, sprich der Grund fürs Vertikutieren, im Privatgarten wirklich erledigt...
     
    T

    Tono

    Guest
    Genau das passiert bei praktsich allen Rasenflächen, die ich kenne, über den (süddeutschen) Winter.

    Wat nu?

    Tono... verfilzt
     
    K

    kabelbinder

    Guest
    Laut Meister Rasenblogger ist ja die Wurzel allen Übels falscher Boden und falsche Nährstofflieferung.

    Ergo müsste man den Boden großflächig austauschen, abmagern. bzw. auffetten, einsähen und dann regelmäßig richtig düngen und wässern.

    Wem das zu aufwändig ist empfehle ich weiterhin jährliches Vertikutieren. :D

    Im Ernst, solange ich keinen Preis für meinen Rasen gewinnen will, lasse ich ihn im Sommer braun werden und gieße nicht. Gerade wächst der Klee gelb, weiss und rosa durch und mich freuts. Und nächstes Frühjahr geh ich mit dem Vertikurtierer wieder drüber, aber nie so, dass man richtige Löcher sieht. Geringe Tiefe und dafür langsamer.

    Rasen ist für mich keine Wissenschaft oder Statussymbol, sondern erfüllt einen Zweck: Nämlich die Krume zu halten und belastbar zu sein.

    Wer allerdings einen sterilen Spitzenrasen möchte, wird um die aufopferungsvolle Pflege nicht drumrumkommen.
     
    T

    Tono

    Guest
    Ich bin jetzt bald 3 Jahre in diesem Forum und habe schon alle möglichen Rasenliebhaber erlebt. Mir geht es hier aber tatsächlich zunächst nur um das technische/biologische Verständnis.

    Was ich nachher damit mache, erfahrts Ihr sowie nie! :D


    Tono... der (wie bekannt) nur im Garten liegt und andere schaffen lässt :D
     
  • philamia

    Mitglied
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    Hmm... Also ich habe die letzten 2 Jahre aus Zeitrgründen nicht vertikutiert und finde, dass mein "Rasen" ganz erbärmlich aussieht! Er hat lediglich eine Ladung Unkrautvernichter/Rasendünger gesehen und mich dafür mit "Raseninseln" beglückt. Die vermoosten Stellen hat die Chemie aber nicht bewältigen konnen.

    Der Zustand nach dem Vertikutieren (und Kalken) war definitiv besser und somit darf sich mein Rasen im kommenden Herbst auf ein Date mit dem Gerät freuen...

    Phila
     
  • T

    Tono

    Guest
    @ Kabelbinder
    Womit auch immer! :D

    Zurück zu Thema:
    Ich hab hier mal einen Link rausgegraben:
    Vertikutieren - Für einen gesunden Rasen

    Da steht:
    "Das Vertikutieren des Rasens ist sehr empfehlenswert und effektiv, sowohl auf kleinen und großen wie auch auf jungen und alten Rasenflächen."

    Quelle: Hausgarten.Net :D


    Tono... der so gerne mit den Messern wetzt
     
    K

    kabelbinder

    Guest
    Wenn jeman grad zuuuufällig etwas Moos im Rasen hat und es dringend loswerden will, könnte man doch so einen Selbstversuch wie in diesem diesem Unkrautex Thread starten.

    Laut Rasenblogger ist Moos ein Zeichen für Stickstoffmangel und zieht sich bei entsprechender Düngung recht schnell zurück.

    Wenn es funktioniert, wäre ein Hauptargument fürs Vertikutieren widerlegt.

    Irgendwelche Freiwilligen?
     

    gruenepistazie

    Mitglied
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    Wie wärs denn damit??

    Jetzt vertikutieren, da keine Löwenzahnschirmchen fliegen! Anschließend den "Acker" etwas sanden und als Kurpackung ne Runde düngen????

    gruenepistazie.....Rasenanfängerin.....:D
     
    T

    Tono

    Guest
    Es ging ja mehr so um die Frage, ob wir "Hausgärtner" überhaupts vertikutieren sollen oder nicht. Wenn ja, dann wäre das zeitige Frühjahr sicherlich besser gewählt, weil der Rasen dann ohnehin austreibt. Jetzt, wo es auf den Hochsommer zugeht, würde ich es nicht mehr tun, sondern erst im Herbst wieder.

    Ich hätte mir eigentlich gewünscht, dass unsere Rasenspezialisten Rasenblogger, niwashi oder Bolban noch zu Wort melden.

    wörtliche Grüße
    Tono
     

    Rasenblogger

    Mitglied
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    Ich denke ich habe alles geschrieben, was es zu dem Thema zu sagen gibt und bis jetzt hat niemand etwas davon widerlegen können bzw. einen vernünftigen Grund für das Vertikutieren im Privatgarten nennen können.

    Ich stelle mich natürlich gerne allen Fragen diesbezüglich und gehe gerne auf sinnvolle Statements zum Thema ein.
     
    K

    kabelbinder

    Guest
    @ RAsenblogger:

    Es geht hier doch weniger um Rechthaben oder nicht, sondern ums Verständnis und somit das "Warum".

    Warum wurde denn schon früher im angelsächsischen Kulturbereich Rasen vertikutiert? Ich würde die Entwicklung gerne nachvollziehen können!

    *wartet, ob diese Frage als "sinnvolles" Statement gewertet wird*
     

    Rasenblogger

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    - Gewertet als sinnvolles Statement - (Klugscheißermodus aus)

    Auch im angelsächsischen Kulturbereich wird auf Golf- und Fußballplätzen vertikutiert. Eben da, wo man künstliche Sandsubstrate mit wenig Bodenleben hat. Da wo humoser, guter Gartenboden vorhanden ist braucht man auch nicht vertikutieren, denn dort wird der Rasenfilz umgesetzt, so dass nie mehr als ein Zentimeter vorhanden ist, was auch wichtig ist für die Grasnarbe.
     

    gruenepistazie

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    Da hab ich gleich auch mal eine Frage.

    Ich habe einen Beitrag im Fernsehen gesehen (ja im Fernsehen!) indem es um die Rollrasenherstellung ging! Das Fazit des Beitrages war, dass der Rasen regelmäßig gedüngt, gewässert und gemäht wird! Wobei das geschnittene Gras als Mulch liegen gelassen wird! Und es dem lästigen Unkraut somit sehr sehr schwer gemacht werden soll! Die Beiträge hier im Forum gehen genau in die selbe Richtung und ich finde sie sehr gut und nachvollziehbar!

    Nun zur Frage...wie aber schafft es das Gras durch diese Filz-Mulchschicht neu und dicht auszutreiben??? Wenn man keinen Platz schafft durch vertikutieren!!??
     

    Rasenblogger

    Mitglied
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    Ein Mulchmäher hat nur dann Sinn, wenn täglich oder jeden zweiten Tag gemäht wird. Dann werden immer nur die Spitzen abgemäht, die in die Grasnarbe einrieseln und dort umgesetzt werden. Dann gibt es auch keine Filz/Mulchschicht durch die das Gras wachsen müsste.
     
    A

    Apisticus

    Guest
    Ein Mulchmäher hat nur dann Sinn, wenn täglich oder jeden zweiten Tag gemäht wird. Dann werden immer nur die Spitzen abgemäht, die in die Grasnarbe einrieseln und dort umgesetzt werden. Dann gibt es auch keine Filz/Mulchschicht durch die das Gras wachsen müsste.

    na in diesem Fall dann doch gleich lieber der Mähroboter, der immer unterwegs ist.
     
    M

    molli2000

    Guest
    Ein Mulchmäher hat nur dann Sinn, wenn täglich oder jeden zweiten Tag gemäht wird. Dann werden immer nur die Spitzen abgemäht, die in die Grasnarbe einrieseln und dort umgesetzt werden. Dann gibt es auch keine Filz/Mulchschicht durch die das Gras wachsen müsste.

    Könnte man unter den erwähnten Umständen eigentlich völlig auf das normale Mähen verzichten oder sollte man regelmäßige "normale" Schnitte dazwischenschieben.:confused:
     

    Rasenblogger

    Mitglied
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    "Normale" Schnitte, also mit Fangkorb sind nur nötig wenn das Gras mal zu lang geworden ist. Grundsätzlich würde es reichen wenn man jeden 2. Tag mit dem Mulchmäher mäht.

    Das mit den Mährobotern ist eine ganz feine Sache und funktioniert prima.
     

    JoG1

    Neuling
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    Ich gestehe zu meiner Schande, dass ich in puncto Rasen bisher immer nur nach dem Leitsatz 'Hauptsache grün und kurz' gearbeitet habe...:)

    Nachdem ich dieses Forum erst NACH dem - erstmaligen -Vertikutieren meines Rasens entdeckt habe, bin ich mal gespannt, wie sich meine bisherige Kraterlandschaft weiterentwickelt.
    Allerdings habe ich schon in den letzten paar Tagen hier in diesem (viel zu informativen) Forum mehr über Rasenpflege gelernt als in meinem bisherigen Gartenleben, es kann nur besser werden!:grins:
     
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