Der Baum sieht immer noch aus wie ein Rosenbusch, weil er komplett zugewachsen ist. Das sieht vielleicht jetzt fürs Auge schön aus, wenn er blüht, aber so wirst Du keine gute Fruchtqualität erzielen (viele kleine, schlecht ausgefärbte Schattenfrüchte)
Im Gegensatz zu den anderen hier würde ich allerdings im Winter schneiden. Dann siehst Du auch, was raus muss und was nicht. Im Sommer macht man nur kleinere Korrektur- und Auslichtungsschnitte, die aber keine große Relevanz haben.
Und an Supernovae gerichtet: Nein, Du brauchst nicht zwingend eine Stammverlängerung. Die Mitte kann man auch sehr gut rausnehmen, damit der Baum sich etwas aufgabelt und nicht nur steil nach oben wächst. Ich mach das bei meinen Hochstämmen recht gerne, weil dann zum einen mehr Licht ins Innere gelangt und weil die Bäume sich viel schöner schneiden lassen. In 6-8 Metern Höhe schneide ich keine Krone mehr mit der Folge, dass dann dort das Holz vergreist. Viel wichtiger beim Erziehungsschnitt ist die Aststellung. Die sollte auf keinen Fall zu waagerecht sein, weil das den Wuchs reduziert und den Baum schneller verkahlen lässt.
Alles was abgetragen ist und runterhängt (auch stärkeres Holz), gehört rausgeschnitten. Das gilt auch für das Altholz mit bereits starkem Flechtenbesatz. Genausowenig kann man diese steil nach oben wachsenden Triebe gebrauchen. Einjähriges Holz schneidet man nur in den ersten Jahren bei eher schwachwüchsigen Sorten auf einer schwachwüchsigem Unterlage an, um etwas mehr Wuchs zu induzieren und keine langen, schwachwüchsigen Triebe zu erhalten, die durchhängen. Später schneidet man einen Ast nur noch zurück auf einen stärker nach oben wachsenden Trieb (ableiten).
Aber hier gehört noch Einiges weg. Aber bitte keinen Radikalschnitt!