ich vermisse gerade unseren speziellen Bonsaifachmann...Pitti wo biste ???
Immer schön langsam,
ein Rentner ist doch kein D-Zug (Muss mich ja erst mal in aller Ruhe durch die diversen Bonsai-Threads kämpfen)...
Einer der wichtigsten Grundsätze lautet:
Bevor man Ferndiagnosen erstellt und irgendwelche vermeintlich guten Ratschläge gibt, muss man erst mal wissen, um welche Pflanze es sich jeweils handelt.
Das wurde hier bisher sträflich vernachlässigt.
Der abgebildete Fukientee (Carmona microphylla, syn. retusa nach ITIS) aus der Familie der Boraginaceae ist mit Sicherheit einer, der am schwierigsten zu haltenden Kandidaten weit und breit.
Die langen Internodien sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Pflanze (als Bonsai würde ich sie nicht unbedingt bezeichnen) zu dunkel steht.
Das Schadbild der Blätter (dunkle Verfärbung + Blattfall) deutet daraufhin, dass der Fukientee zu nass gehalten wurde. Darüber hinaus vermute ich, dass die Heizungsluft für die Pflanze zu trocken ist. Die Erde (vermutlich sehr torfhaltig) ist an sich nicht schlecht.
Dass die Pflanze im normalen Kultur- und Übertopf steht, ist allerdings eher kontraproduktiv, da hier sehr leicht ein unerwünschtes Fußbad entstehen kann.
Obi1
Solltest Du beabsichtigen, die Pflanze mit Wurzelschnitt umzutopfen, bitte daran denken, dass bei dieser "Mimose" lediglich ein moderater, also behutsamer Schnitt (max. 1/4) erfolgen darf. Den Kernballen nicht beschädigen, sonst wirft Dir der Baum alle Blätter vor die Füße (dann kannst Du dir einen Fukientee aufbrühen).
Als bewährtes Substrat wird in Fachkreisen Akadama oder Blähtonbruch (60%),
Blumenerde (30%) und Splitt (10%) empfohlen.