.... Also melde dich, wenn dich das Leben, der Wind, der Dienst in die Nähe von Dresden verschlägt....
Hätt ich nur mal eher hier reingeschaut! War letztes Jahr 3 x Dresden, 1 x Meißen und 1 x Coswig für je eine Woche, beruflich. Und vor allem, einmal zur Federweißer-Zeit..............
Wenn ich mal wieder in Deiner Gegend bin, komm ich gern auf Dein Angebot zurück.
....Ich hab jetzt erst gesehen, daß er Deine Frühjahrsblüher einfach übermalt hat...
..... hier musste ich anscheinend mit sanften Druck arbeiten, Pomeranze hatte doch schon deswegen geseufzt....
Ich habe aber paar Fragen:
1) Welche Reebe empfehlst du mir (ich stehe eher auf blaue, süße Reeben)
2) Wieviel Liter und wie groß sollte der Kübel sein? Würde ein Kübel von 60cm Höhe und 40x40 Breite und Länge reichen?
3)Ist es überhaupt möglich langfristig einen Wein auf dem Balkon zu halten? Würde es helfen/schaden, wenn man die Reebe aller 3 Jahre aus dem Kübel nimmt und die Wurzeln verkürzt? Ich habe eine Bekannte, die das so mit ihren Rosen macht.
4) Was ist noch bei Balkonhaltung zu beachten?
Hallo Zimtstange, wie alles, so sind die Antworten auf Deine Frage immer Ansichtssache. Ich würde Dir gern meine Gedanken zu Deinen Fragen mitteilen, eventuell kann ich Dir bei einigen Entscheidungen mithelfen.
zu1.)
Wer schon einmal eine passende Apfelbaumsorte gesucht hat, weiß, wie vielfälltig, wie unermäßlich groß das Angebot ist. Daher nur Empfehlung, gell ? Die erste Frage sollte immer sein, ob man Weinbauklima hat. Ist dem nicht so, ist dies noch lange kein Beinbruch, man sollte dann jedoch lieber auf früh reifende Reben zurückgreifen. Des weiteren würde ich darauf achten, das die Rebe so gut wie möglich Pilzfest ist und über ausreichende Frosthärte verfügt, da man als "Hobbywinzer" mit nur einer Rebe ja gleich einen Totalausfall verkraften muss, bei ungünstiger Witterung. Profesionelle Winzer bekommen tagesaktuell Daten vom Wetterdienst, Weinbauverband etc., um rechtzeitig gegen alles mögliche zu spritzen, auch Öko-Winzer! Das ist für den "Hobbywinzer" Quatsch, und da Du noch nach der geeigneten Sorte suchts, nimm gleich eine Restistente (wobei auch der Begriff in "weitgehendst resistent" geändert werden müsste). Ich persönlich habe die blauen Sorten Muscat bleu, Ontario, Festivee, Galanth und Regent.
Muscat bleu ist eine frühe Sorte, die an ungeschützten Orten auch mal zum Verrieseln (Gescheine werden nicht befruchtet) neigt. Hat ich bisher noch nicht (7 Jahre). Was auch von Interesse sein kann (für mich jedenfalls) ist die Farbe des Herbstlaubes bei roten Rebsorten. Hier verfärbt sich das Laub gelb. Geschmack, wie der Name eigentlich sagt, angenehmes Muskataroma und richtig tief blauen Fruchtfleisch.
Ontario ist eine mittelfrühe Sorte mit echt hohen Erträgen. Muss ich regelmäßig ausdünnen. Auch ein extremer Wuchs! Das beste für den Hobbywinzer, die Trauben halten sich reif recht lange am Stock. So kann man Ernten nach Bedarf und hat länger was davon, vor allem, wenn man nur eine Rebe hat. Und ein sehr früh einsetzendes scharlachrotes, dekoratives, leuchtendes Laub. (Ich hab mich jetzt geoutet, oder?)
Festivee ist auch mittelfrüh, hat große, locker geschulterte Trauben (die Traube ist also nicht so fest kompakt sondern die Beeren hängen locker in der Traube). Starker Wuchs mit auffalend großen Blättern, im Vergleich zu anderen Sorten.
Galanth ist eine sehr frühe Sorte, ähnlich Muscat bleu, auch lockerbeerig wie Festivee und einen ebenso locker geschultert, aber irgendwie gleichmäßiger geformte Trauben.
Alle 4 o.g. Sorten haben eine sehr gute Frosthärte wie sehr gute Pilzfestigkeit.
Zu Regent kann ich nix sagen, will nicht, will einfach nicht aus dem Knick kommen. Habe ich mal zum Geburtstag bekommen, war gutgemeint, kam wohl aus Guantanamo, muss ich noch irgendiwe aufpäppeln.
Das waren die blauen Sorten, welche ich habe. Interessant wäre eventuell noch die Rebe "Original" Dreifarbig! Traube wie auch das Laub, dattelförmig, fruchtiger geschmack, mittelspät.
zu2.) Da ich keine Reben im Kübel habe, kann ich Dir lediglich Info´s von "Sehen" beim Nachbarn und soeben gelesener Lektüre vermitteln. In der Fachlektüre werden Gefäße von 40 - 50 cm Durchmesser und einer Höhe von mindestens 50 cm angegeben, sowie dringende Dränage (Kies oder Blähton) gegen Staunässe.
Mein lieber Nachbar, sowie einige Straußenwirtschaften bei uns in der Umgebung, hat ein halbes Weinfass stehen, sieht Klasse aus und funzt prima. Und rottet garantiert nicht so schnell durch wie manche erwähnten Zinkkübel (hab da auch ein bissel Bedenken wegen dem Schwermetall Zink, auch wenn in geringen Mengen benötigt, und blanke Zinkkübel, darauf kannst ein Spiegelei braten im Sommer und die Wurzeln im inneren als gebratene Schwarzwurzel dazu). Ich habe ihm damals noch Löcher reingebohrt, und zwar seitlich in einer Höhe von 5 cm über dem Fassboden. Seitlich deshalb, damit das Wasser zwar ablaufen kann, aber nicht gleich von oben nach unten durchsaust. Und das somit entstandene Reservoire liegt innerhalb der Dränageschicht und die erde kann sich bei Bedarf noch was "Raufsaugen"
Also, Kübel geht, und die von Dir angegebene Größe liegt da noch im Rahmen.
zu3.)
Ob langfristig auf dem Balkon, mhh, kann auch da nur zu meinem Nachbarn schauen. Er hat also die Rebe mindestens seit 10 Jahren da drin. Wobei der Kübel/das fass nicht den ganzen Tag in der prallen Sonne steht. Ich denke mal, dass ist ein wichtiger, zu beachtender Punkt, dass im Hochsommer der Kübel nicht fu....ähm ..pupstrocken wird. Reben sind Tiefwurzel und können das im Winger kompensieren, da reichen die Wurzeln Metertief ins Erdreich. Im Kübel muss der Mensch in Not helfen.
Aber es geht, und um eine Fläche von 2,5 x 2,5 m zu beranken reicht es. Bei Pomeranze könnte der Wunsch der Bepflanzung ans Limit kommen, da man sagt (in der Fachlektüre von eben), dass man im Kübel einen Kordon von 2m Höhe als Maximum erachtet.
zu4.)
Neben den bereits erwähnten Schnitt- und Laubarbeiten, der richtigen Sortenwahl bezüglich Reifepunkt und Widerstandsfähigkeit und der Bewässerung/Bzw. Dränage ist im Kübel natürlich zwangsläufig die Nährstoffversorgung ein großes Thema.
Pflanzen würde ich in Gartenerde/Kompost-Gemisch. Und dann ab und an (1-2 mal im Jahr) entweder reifen Kompost einarbeiten (nur oberflächig!), oder zur Not auch einenorganisch-mineralischen Dünger. Aber wirklich nur oberflächig einarbeiten. Ich nutze da hauptsächlich Brennesseljauche und Löwenzahnjauche als Dünger, aber meine Reben stehen auch nicht im Kübel.
Hornspäne als Depotdünger müsste auch gehen.