Weinreben - Richtige Erziehung an einer Pergola?

Garten_Joe

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Hallo,

ich bin absoluter Neuling und habe im Frühjahr meine ersten beiden Rebstöcke gepflanzt.

Mein Ziel ist es, die Rebstöcke so zu erziehen, dass ich zukünftig schmackhafte Trauben ernten kann sowie einen schattigen Platz unter der Pergola erhalte.

Hier ein Bild von der Pergola mit dem jetzigen Wuchsstand der Reben (Bild 1)

Eine der Reben ist nun ca. 1 1/2 Meter hoch gewachsen.
Die im Frühjahr entwickelten Seitentriebe habe ich abgeschnitten.
Die Rebe wird schon in wenigen Tagen die oberen Balken der Pergola erreichen.
Meine Wunschvorstellung ist, dass die Rebe drei "Haupt-Arme" auf der Pergola bildet, die dann an den vorderen drei Balken entlang wachsen.
Siehe Bild 2:

Wenn ich nun die Spitze der Rebe abschneide, bildet sie dann mehrere Seitentriebe, die ich dann an den drei Pergola-Balken entlang binden kann?
Oder sollte ich den derzeitigen Trieb einfach weiter wachsen lassen und auf einem Balken entlang befestigen?

Bildet eine Rebe automatisch an vielen Stellen des Stocks Seitentriebe oder muss ich das durch einen gezielten Schnitt "provozieren"?

Für eure Tipps und Hinweise bin ich sehr dankbar!

MfG
Jan
 

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  • Garten_Joe

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    Hallo,
    danke schon mal für deinen Link.
    Die Seite ist sehr informativ und ich denke, ich bin mit meiner Pergola-Planung auf dem richtigen Weg.

    Eins ist mir allerdings noch unklar:
    Wie soll ich am besten vorgehen um drei Hauptarme für die Pergola-Balken zu bekommen? Die Rebe hat vom Stamm bisher erst einen Trieb der bei dem derzeitigen Wetter vertikal nach oben schießt.
    Seitentriebe gab es im Frühjahr, die ich immer abgeschnitten habe da ich keinen Spalier haben wollte.

    Soll ich die Rebe dieses Jahr weiterhin vertikal nach oben weiter wachsen lassen ?
    Und entwickelt sie dann im nächsten Frühjahr automatisch verschiedene Seitentriebe, wovon ich dann alle bis auf zwei abschneide und diese an zwei Pergola-Balken anbinden kann.

    Oder kann/sollte ich jetzt schon den vertikalen Trieb mit einem Schnitt stoppen?
    Bildet sie dadurch dann neue Seitentriebe?

    Ich habe leider noch keine Erfahrung was das schneiden einer Rebe angeht und weiß nicht, was ein jetziger Schnitt bewirkt.

    Danke schon mal für deine Rückmeldung
     
  • Sandor 2

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    Es gibt zwei Möglichkeiten: Einmal schneiden, einmal biegen.
    Zuerst gilt es, einen Stamm zu bilden, der bis zum oberen Querträger reicht. Dazu müsste die Rebe noch einiges an Wachstum zulegen, was nach meinem Erachten dieses Jahr nicht mehr klappt.

    Falls sie doch noch deutlich über die Pergola hinaus wachsen sollte, dann im Frühjahr (Ende Febr.-März) etwas zurückschneiden und die Rebe nach rechts am oberen Querbalken herunterbiegen. Dies wäre dann schon der spätere rechte Waagrechtkordon, den es dann wiederum zu verlängern gilt. Durch diesen Rückschnitt treibt sie besonders an den höher liegenden bzw. höchsten Augen aus. In dem Bereich, an der die Rebe gebogen wurde, nimmt man nun den Neuaustrieb (links von der Biegestelle) und gleitet ihn als zukünftigen linken Waagrechtkordon weiter. Der mittlere Kordon entspringt wiederum aus der nach rechts gebogenen und angeschnittenen Rute aus einem nach oben wachsenden Neuaustrieb.

    Die zweite Variante wäre, die Rebe schon dieses Jahr vor dem Verholzen am oberen Querbalken nach rechts zu biegen (dazu müsste sie aber auch noch etwas zulegen) und etwas einkürzen. Dadurch entstehen sogenannte Geiztriebe im Bereich der Biegestelle. Von diesen einen günstig stehenden aussuchen und als linken Kordonarm weiterleiten.

    Beim diesjährigen Biegen des grünen Triebes besteht jedoch die Gefahr, dass dieser Dir abbrechen kann/wird.

    Als Halterung für die beiden Rebstämme reicht aber eine Kordel/Schnur nicht. Hier sollte es schon etwas Stabileres sein, bis der Stamm sich selber trägt. Mir fällt noch auf, dass die 3 Kordonarme an den Pfetten noch keine Spanndrähte haben, die die späteren Neuaustriebe tragen werden.

    Die hintere Rebe scheint mir etwas Amerikanerblut zu haben. Welche zwei Sorten hast Du denn?

    Variante 3: Beide Reben bis auf 1 m über Erdboden im Febr./März zurückschneiden und dann wie beschrieben mit dem Aufbau beginnen ( wäre meine Variante).

    Gruß Zaller
     
  • Mr.Ditschy

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    Hab auch einen alten Weinrebenstock, mittlerweile am Stamm Armdick und schlängelt sich über 15m um die Terrasse!

    Entlangziehen tu ich den ohne schneiden, also die passenden wachsenden Triebe einfach da hinbiegen wo sie hinsollen und festbinden. Bei Abzweigungen kommen immer genügend Seitentriebe, da wird ein passender dann genommen und weiter geleitet wo er hin soll, fertig.

    Fest gemacht hab ich den nur alle paar halbe Meter (Spax-Schraube ins Holz gedreht und eine Drahtschlaufe rum gebunden), denn wenn der Trieb verholzt ist hält er dies alleine.
    Sonst wird alles ausgegeizt was nicht stehen bleiben soll, beim schneiden bekommt Du immer neue Seitentriebe und das Teil wuchert wie verrückt.

    Bei mir schneide ich unter dem Sitzplatz und Gehwegen die Trauben sogar immer schon jetzt ab, da vor der Reife viele Wespen sich da tummeln und Dir besoffen auf dem Kopf fallen.
     

    Garten_Joe

    Neuling
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    Danke für eure Erklärungen und vor allem für deine gut erklärten Möglichkeiten, Sandor 2!
    Ich werde mal weiter beobachten wie lange die Rebe noch so kräftig weiter wächst und versuchen, sie vorsichtig schon mal in eine Richtung zu biegen.
    Sie hat mit der Spitze bereits den oberen Pergola-Balken erreicht!

    Am Anfang war die vordere Rebe (Magdalena) etwas träge doch seit ein paar Wochen gibt sie ordentlich Gas und hat die hintere Rebe (Lakemont) sehr schnell mit dem Wachstum eingeholt.

    Falls das Wachstum nun doch wieder zurück gehen sollte, werde ich im Frühjahr 2014 mit deiner dritten Variante starten und die Reben auf 1m zurückschneiden.

    Nochmals vielen Dank für eure Erläuterungen!

    Grüße
    Jan
     
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