Weintrauben (Suche, Pflege, Tipps& Tricks)

Jampingjack

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Hallo Leute!

Ich bin gerade dabei mir Weintrauben auszusuchen und bräuchte eure Hilfe dazu.
Der Standort dafür wäre an der Nordgrenze meines Grundstückes und sie hätten von der Früh bis Abend eigentlich Sonne, nur kurz vor Sonnenuntergang wirft ein Baum Schatten an den geplanten Standort für meine Trauben:

Ich suche Beeren:

  • die nicht so klein sind wie Johannisbeeren, wo also auch was dran ist... :)
  • Pilzresistent sind
  • bevorzugt blaue Traubensprten wie z.B. Sorte Early Campbell
Kann mir jemand bitte andere Sorten nennen, die wie gesagt eine üppige Ernte mir bescheren würden, wo es sich dann auch auszahlt eventuell auch mal selbst Wein herzustellen.


Weiters würde ich mich über konstruktive Vorschläge freuen, wie man die Weintrauben am besten zieht (Sparlier oder andere Vorschläge) und auch weitere Tipps& Tricke bei der Pfelge und und Düngung wäre ich euch sehr dankbar!



Vielen Dank!
Jampingjack;)
 
  • thomash

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    Meine Sorte willst du vermutlich nicht;)

    Trauben.JPG

    Dieser Stock wächst an der Hauswand und hat in den vergangenen Jahren jährlich alleine 40kg abgeworfen. dieses Jahr sieht es aber ziemlich mager aus.

    Er soll angeblich Moschustrauben heißen, finde im Netz aber nichts dazu.

    Bei mir wähcst er an der Hauswand und hat in mehren Jahren Ende Oktober über 100 Oechsle erreicht - also sensationell süß.

    Zur Pflege:
    Ich dünge ihn einmal im Jahr mit einem halben Eimer gut abgelagertem Pferdemist, (als er noch kleiner war natürlich weniger).

    Wenn es sehr trocken ist dann wird er auch mal gegossen, aber überlicherweise brauchen Trauben in der Regel nicht gegossen zu werden, da diese eine Pfahlwurzel von 15m. ausbilden können. Jüngere Trauben kann man schonmal gießen, aber auch nicht zu oft da diese evt sonst keine Pfhalwurzel bilden.

    Einmal im Jahr (Winter) werden alle tragenden Routen auf 2 Augen eingekürzt. Im Sommerschnitt wird alles weggeschnitten was nicht trägt, mit ausnahme der Triebe die man evt braucht, damit der Stock weiter wächst z.b. wenn man ihn an einer Hauswand ziehen will.

    Mehr fällt mir gerade nicht dazu ein.
     

    thomash

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    Natürlich kannst du Trauben auch im Spalier pflanzen.

    Abstand ca. 60 cm voneinander Reihenabstand 1,5m. Optimalerweise von oben nach unten am Hang.

    Der Traubenstock wird dann so geschnitten, daß es nur einen Hauptstam gibt und von diesem aus 3 hochwachsende Triebe, die wie oben beschrieben im Winter auf 2 Augen eingekürzt werden und im Sommer wenn man schon die ersten kleinen Trauben sieht als was nicht trägt abschneidet.
     
  • Sandor 2

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    Hallo,

    wenn Du Weintrauben schreibst, gehe ich davon aus, dass Du Tafeltrauben damit meinst.

    Von Tafeltraubensorten kann man bis auf wenige Ausnahmen keinen Wein machen, da die Säure dazu fehlt.

    Sorten wie die von Dir genannte Early Campbell sind interspezifische Sorten und nicht ganz so anfällig. Pilzresistente Sorten kenne ich nicht, allenfalls Pilztolerante.

    Wenn Dich der Foxton nicht stört, wären evtl. noch die Direktträgersorten etwas. Dazu gehört auch die Sorte Isabella auf dem Bild von Thomash. Vor einer Pflanzung empfehle ich eine Übersicht über Rebkrankheiten, Reberziehung und Schnitt.

    http://www.rebschutzdienst.at/index.php?option=com_content&view=article&id=48&Itemid=131

    http://www.fassadengruen.de/uw/weinreben/weinreben.htm

    Bezugsquellen:

    http://www.rebschule-schmidt.de/

    http://jakob71.npage.de/

    https://www.rebenshop.de/
     
  • thomash

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    das könnte tatsächlich eine Isabella sein.

    Das Hauptproblem an meiner Traube ist, dass diese sehr viel Kerne hat, aber beim keltern ist dies schließlich nicht so problematisch.

    Mein Tipp: Fahr diesen Winter mal in die Weinberg und schau dort nach wie die Trauben dort geschnitten werden.
     
  • thomash

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    Natürlich Jumping Jack, soweit ich weiß kennst du dich ganz gut aus.

    Ich persönlich spicke auch gerne mal bei den Weinbauern, wie diese ihre Trauben schneiden.
     

    Jampingjack

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    Vielen Dank soweit erstmal... :)

    Was meint ihr, eher blaue oder doch gelbe Trauben?

    Mein Ziel ist es, schon hin und wieder welche zu essen, aber sagen wir mal von den 40kg die so ein Stock im Jahr vielleicht bringt, möchte ich doch schon mal die hälfte probieren zum Wein herstellen... :)

    LG. JAMPINGJACK:d
     

    thomash

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    Was magst du lieber?

    40kg pro Weinstock ????

    Meiner den ich am Spalier am Haus hochgezogen habe. Wächst bis zum Balkon in der ersten Etage und weiter zum Balkon in der 2. Etage bringt tatsächlich 40kg in guten Jahren. Dieses Jahr aber sicher nicht. Er ist 12 Jahre alt.

    Ein Weinstock am Spalier dürfte kaum mehr als 6 kg bwerfen - wenn überhaupt.

    Laut allgemeinen Pflegeanleitungen soll man obendrein ca. die Hälfte der Trauben als überzählige Trauben wegschneiden um die Qualität der Trauben zu erhöhen (also nur noch 20kg), dann willst du noch welche essen bleiben 10 kg und evt 3 Flaschen Wein welche mit einer Menge Arbeit verbunden sind.

    Der Winzer unterscheidet nicht umsonst in Weintrauben und Tafeltrauben. Weintrauben haben meist Kerne, häufig mehr Säure und sind eher kleiner, während Tafeltrauben groß, kernlos und sehr süß sind.

    Weinherstellung (habs mir auch schon überlegt) ist so eine Sache man braucht die ein oder andere Gerätschaft, Hefepilze für die Gährung und obendrein Erfahrung (die man natürlich sammeln kann). Wenn du nicht 40 Weintrauben am Spalier oder mehr hast dürfte sich das vermutlich nicht rechnen.

    Was viele aber nicht wissen, ist eine Traubenkur lebensverlängernd. In der Schale von Trauben befinden sich sogenannte antioxidantien die freien Radikale im Körper bekämpfen. Beim Wein wird die Schale achtlos weggeworfen, daher profitiert man nur durch den Frischverzehr davon.
    Es ist demnach vorbeugend gegen Krebs, Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall etc. und diese wertvolle Schale willst du wegwerfen.

    Ich esse vom September bis zum November täglich 2 Trauben und reinige meinen Körper durch eine Traubenkur.
     
  • thomash

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    Keltertrauben sind Weintrauben

    Der Name stammt von dem Gerät mit dem die Trauben ausgedrückt werden (der Kelter)

    Weintrauben müssen einen höheren Säuregehalt haben, denn - wie bei der Marmelade - ermöglicht nur die Säure, dass der geschmack erhalten bleibt.

    Hast du mal Erdbeermarmelade ohne Zitrone beigabe nach einem Jahr versucht? Schmeckt nur noch nach Zuckerlösung.

    Ebenso haben Weintrauben Kerne und sind meist kleiner und dickhäutig, während Tafeltrauben groß, süß, kernlos und dünnheutiger sind.

    Es gibt aber sehrwohl auch weintrauben die zur Weinherstllung als auch zum Frischeverzehr geeignet sind. Leider kenne ich keine der Sorten aber vermutlich ist diese weder eine gute Tafeltraube als auch eine gute Weintraube und daher würde ich auch diese nicht empfehlen.
     
  • Sandor 2

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    Wenn Tafeltrauben groß, kernlos und dünnhäutig sind, dann hast Du mit Sicherheit noch keine Muscat Bleu, Seyval Blanc, Osella oder Birsthaler Muscat etc. probiert.
     

    Jampingjack

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    Kleine Planänderung... *gg*

    Nachdem ich vor ein paar Tagen Geburtstag gehabt habe, wurde ich überrascht mit einem Weinstock.

    Dieser heißt: "Glenora" ist pilzresistent und schaut auf dem Bild gelb aus

    Nun mein Frage:

    1. Hat jemand schon Erfahrung mit dieser Sorte gemacht
    2. Ist dieser für einen lemigen, speckigen Boden denn überhaupt geeignet?


    Ich habe ihn heute, wie weiter oben in dem Thread erwähnt, an besagten Platz gerade eingegraben, ein großes Loch ausgehoben, dreimal so groß wie der Stock selbst, und alles mit einer super Blumen Erde 50/50 mit Erde gemischt und schön eingegossen!


    :eek:
     

    thomash

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    Du hast die Blumenerde mit der Lehmerde gemischt?

    Falls ja, dann hast du aus meiner Sicht alles richtig gemacht.

    Die meisten Pflanzen lieben Lehmboden, wenn dieser nicht zu hart und fest wird (z.b. durch untermischen von Blumenerde). Lehm ist sehr gut für Trauben, denn der Boden trocknet nicht so schnell aus und hält den Dünger besser.
     

    Jampingjack

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    Ja, ich habe die Lehmerde mit der Blumenerde vermischt...

    Kannst du mir bitte sagen, wie es aussieht mit Schädlingen, Ernte, und sonstigen Dingen bzgl. der Glenora?
     

    Tomatenfan

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    Hallo,

    ich hänge mich mit meinen Fragen mal hier an, da das Thema ja recht allgemein gehalten ist.
    Bisher war ich "nur" Balkongärtner, hatte dort in großen Töpfen eine Weinrebe (Tafeltraube) und zwei Weikipflanzen (weiblich und männlich), die zunächst gut gewachsen sind, auch schon Früchte getragen haben, sich aber nun sehr nach einem topflosen Leben sehnen. Die Pflanzen sind 5-6 Jahre alt, haben in den letzten beiden Jahren aber nicht mehr getragen bzw. die Früchte verloren bevor es zur Ernte kam.
    Nun habe ich endlich das Glück, einen kleinen Garten zu haben :D
    In diesem Garten gibt es schon einige (7?) ältere Weinreben, teils am Haus, teils an einem Spalier. Die Trauben sind geschmacklich gut, aber von der Frucht her recht klein mit einigen Kernen. Meine "alten" Pflanzen mag ich sehr und uns haben die wenigen Früchte sehr gut geschmeckt. Nun gibt es hier ein bisschen Platzkonkurrenz und ich frage mich, wohin ich meine "Topfpflanzen" eingraben kann.

    Daher nun meine Fragen:
    - Hat eine alte Rebe gegenüber einer jüngeren Vorteile oder Nachteile (die Reben am Haus sind älter als die am Spalier)?
    - Bekommt man eine alte Rebe überhaupt so einfach raus, wenn man sich dafür entscheiden sollte?
    - Kann ich die "Topfpflanzen" einfach nah an eine der alten Reben pflanzen und die alte kürzen, damit die neue mehr Platz zum Ranken hat?
    - Wann ist der richtige Zeitpunkt, aktiv zu werden? (einpflanzen, evtl. ausgraben, schneiden) Jetzt im Herbst? Im Frühjahr?

    Vielen Dank schonmal für eure Antworten!

    tomatenfan
     

    Tomatenfan

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    Ach, und was ich noch vergessen habe: Die alten Reben wurden alle paar Jahre mit irgendwas gespritzt, was ich definitiv nicht weiterführen möchte. Kann es sein, dass es sich um eine Sorte handelt, bei der ein Spritzen notwendig ist oder ist das immer Geschmackssache?
     

    thomash

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    Fragen über Fragen ;)

    Aus meiner Sicht überwiegen die Nachteile bei älteren Sorten.

    Meines Wissens ersetzt ein Weinbauer alle 30 - 50 Jahre ihre Weinstöcke.
    Aber alte Weinstöcke haben durchaus ihre Berechtigung, denn durch das immer tiefer gehende und weiter verzweigte Wurzelgeflecht, sollen "Alte Reben" geschmacklich durchaus noch zulegen können und daher steht auf manchen Weinflaschen "Alte Rebe".
    Bis eie Traube an der Hauswand wieder so groß ist, vergehen 10 Jahre und mehr.

    Früher gab es jedoch keine teilweis resistente Weintrauben und so ist es durchaus angebracht diese zu Spritzen.
    Der Ertrag von alten Weinstöcken (älter als 50Jahre) geht spürbar zurück.
    Es könnten sich ggfs. Krankheiten festgesetzt haben so wie bei meiner.
    Resistenzen gehen bisweilen zurück (so wie bei meiner)

    Ich überlege derzeit ob ich meinen 10 jährigen nicht bereits ersetzen muss.

    Falsche Sorte?
    FRAGE:
    Konntest du die Früchte der "alten Reben" probieren?
    Wenn auf dem Grundstück soviele Weinreben sind, dann hat der vorbesitzer vermutlich selbst Wein hergestellt.
    Ich vermute nun, daß du eher an Tafeltrauben interessiert bist. Somit werden dir die Früchte der alten Pflanzen sicherlich nicht schmecken.
    Die Weintrauben in meiner Region die vom Winzer angebaut werden, würde ich eher als Essigtrauben bezeichnen, während meine eigene wunderbar süß schmeckt. Dann kommt noch hinzu ob du lieber mit oder ohne Kerne haben willst etc.

    Bekommt man eine alte Rebe überhaupt so einfach raus, wenn man sich dafür entscheiden sollte?
    Jein - Natürlich kann man das wurzelgeflecht einer alten Weintraube nie ganz entfernen, es reicht aber den Wurzelstamm auszugraben, dann wächst nichts neues nach. Da du ohnedies großzügig die Erde ersetzen solltest (wenigstens 80cm tief und breit) reicht das auch aus.

    Kann ich die "Topfpflanzen" einfach nah an eine der alten Reben pflanzen und die alte kürzen, damit die neue mehr Platz zum Ranken hat?
    Kann man - 80 cm Pflanzabstand zwischen den Reben. Würde ich aber nicht machen, da so die neuen Pflanzen evt von Vorerkrankungen der nicht resistenten mitgeschädigt wird. In diesem Falle dürfte selbst die Resistenz der neuen Pflanze nicht ausreichen und so erkrankt diese möglicherweise mit. Dies setzt voraus, dass die alten pflanzen ohne spritzen krank werden, was aber nicht unbedingt sicher ist.

    Wann ist der richtige Zeitpunkt, aktiv zu werden? (einpflanzen, evtl. ausgraben, schneiden) Jetzt im Herbst? Im Frühjahr?

    Deine Pflanzen sind getopft, also Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter ;)
    Die beste Zeit ist jedoch immer die Ruhezeit, also Mitte Oktober - Februar solange es +5 Grad hat.

    Warum deine Kübelpflanzen nicht mehr tragen
    Ein typisches Zeichen, dass es ihr nicht mehr gut geht. Kübelhaltung bei Tiefwurzlern ist immer recht problematisch und gerade bei Weintrauben eine Kunst. Daher muss man diese immer sehr stark zurückschneiden.
    Mittlerweile dürfte dein Topf komplett durchwurzelt sein und der Pflanze fehlt schlichtweg die Kraft. Sobald diese verpflanzt ist, wird es ihr auch wieder besser gehen.
     

    thomash

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    Zum Verpflanzen solltes du deine Trauben großzügig zurückschneiden, dass erleichtert der Pflanze sich am neuen Ort festzuwurzeln.
    Dies ist bei getopfter Ware zwar nicht zwingend notwendig, aber da es deiner Weintraube eh nicht gut geht zu enpfehlen.

    Keine Sorge, Rückschnitt fördert das Wachstum.

    Ferner solltest du auch jährlich zweimal deine Trauben schneiden. Einmal im Februar alle tragenden Triebe auf 2 augen einkürzen (ca. 10 cm stehen lassen). Aus diesen augen wachsen dann neue Trageruten.
    Einmal im Sommer, nicht tragende Ruten, bzw. die verlängerung der Ruten ohne Früchte abschneiden.
     

    Tomatenfan

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    Hallo Tomash,

    erst mal vielen Dank für deine schnelle und ausführliche Antwort!!! :cool:

    Nachdem ich sie gelesen habe, muss ich nochmal etwas relativieren, was ich zuvor geschrieben habe. Die Reben hier im Garten sind vielleicht doch nicht alt. Das Haus steht seit 25 Jahren. Älter sind sie also defnitiv nicht. Ich habe heute Nachmittag nochmal genauer geschaut. Es sind vier Reben am Haus, davon zwei, von denen ich vermute, dass sie unmittelbar nach Fertigstellung des Hauses eingepflanzt wurden und zwei, die wohl etwas später dazugekommen sind. Dann gibt es vier Reben am Spalier, die deutlich jünger sind und auch nicht alle gleich alt.

    Ob sie krank sind, keine Ahnung.
    Dass der "Stamm" (Wie nennt man das ganz unten??) bei den älteren so aussieht, als würde die Rinde abblättern, ist normal?
    Ich hänge mal ein paar Fotos an.

    Von den Trauben konnten wir probieren. Die Früchte sind recht klein und haben Kerne (was unsere kleine Tochter stört), geschmacklich ist aber nichts auszusetzen. Meine Topfrebe ist genauso lecker, aber kernlos ;-)

    Beim Ausgraben 80 cm tief und breit auszuheben wird zumindest teilweise schwierig, das Haus wollten wir nämlich gerne stehen lassen ;) An einer Stelle ist auch nicht direkt Erde oder Gras daneben sondern gepflastert, da weiß ich gar nicht, wie man graben sollte.

    Alle Pflanzen würde ich sowieso nur rausnehmen, wenn sie krank sind oder ohne Spritzen krank werden. Den grundsätzlich freue ich mich über die Trauben und es tut mir auch Leid um die Pflanzen. Klar, hätten wir manches anders gemacht, aber nun sind sie ja schonmal da. Hätten die Pflanzen eigentlich eine Chance, woanders weiterzuleben, wenn wir jemanden finden würden, der sie in seinem Garten einpflanzt? Oder geht das bei der Größe dann nicht mehr?
    Durch das Spalier ist ein ordentlicher Teil des Gartens (typische Reihenhausgartengröße) belegt, was ein bisschen schade ist, wo wir doch soooo viele Pläne und Ideen für den Garten haben. Vielleicht könnte man auch unter dem Spalier Beete anlegen? Oder den Wein nur ganz oben ranken lassen und so unten gleichzeitig Himbeeren daran wachsen lassen (Ich mag eigentlich nur Nutzpflanzen.)? Wobei natürlich die Reben am Spalier sicher leichter zu entfernen wären. Andererseits hätte ich für meine Topfrebe und die Weiki natürlich auch gerne einen Platz am Haus, wo sie noch weiter wachsen und dadurch langfristig noch mehr Früchte bringen könnten...

    So, bin schon gespannt auf deine nächste Antwort. DANKE nochmal!
     

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    thomash

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    Meine Rebe sieht auch aus als gehöre sie ins Altersheim und ist dennoch ein "junger Hüpfer";) Dass daraus noch was wachsen kann sollte man nicht für möglich halten;)

    So wie du es beschreibst, handelt es sich bei deinen Reben um Weintrauben, die besonders für Saft und bedingt auch für Weinherstellung geeignet scheinen. Klassische Weintrauben haben meist einen etwas höheren Säuregehalt und wären demnach für euch vermutlich wenig geeignet.

    In diesem Fall gilt es abzuwägen was man will. Meine Traube an der Hauswand ist ähnlich wie die von dir beschriebenen und ich will sie nicht missen - ABER bei aller Liebe irgendwann muss man auch mal eine Grenze machen.

    Unser einzelner Weinstock hat in den letzten Jahren (bevor er krank wurde) 40-60 kg Trauben abgeworfen. Das heißt 2-3 Monate haben wir täglich wenigstens 1 Traube pro Mann essen "müssen" meist aber 2 oder 3 und haben dennoch nie alle Essen können. Du hast 4 Stöcke am Haus + Spalier ich denke dass ist zuviel.

    Weinstöcke verpflanzen
    Ich liebe Pflanzen wie genau wie du. Wenn ich Tomaten sähe und - wie dieses Jahr - mehr aufgehen als ich gerechnet habe, dann müssen diese eben enger zusammenrücken, damit ich keine wegwerfen muss und selbst die frei aufgehenden Tomaten im Garten werden gehegt und gepflegt und versetzt wenn der Platz ungünstig etc. aber man darf es auch nicht übertreiben.
    Manchmal muss man einfach hart durchgreifen. Augen zu und durch.

    Ich behaupte, dass man Weinstöcke nicht verpflanzen kann (Tiefwurzler). Bei jungen Pflanzen gar kein Problem und auch bei 3-5 Jährigen sicher möglich aber 25 jährige Pflanzen wohl kaum. Wenn überhaupt dann nur mit Bagger tief ausgraben und 1 Tonne Wurzelballen mitnehmen;)

    Letzlih musst du wissen was Dir wichtiger ist, deine Familie und deren Bedürfnisse oder deine Pflanzen.

    Mein Rat ist einen harten Schnitt zu machen: Spalier raus und durch Himbeeren etc ersetzen und am Haus nur eine alte zu belassen und stattdesse deine junge und deine 2 Kiwis an das Haus zu lassen.

    Besonders für Kiwis ist die Hauswand ideal, denn diese profitieren von der zusätzlichen Wärme besonders.

    Alternative:
    Wie wäre es mit einem Tausch unter Nachbarn? Ihr tauscht den Überschuss an Weintrauben gegen Tomaten und Himbeeren. So etwas funktioniert zwar nur selten perfekt aber wenn man nicht allzugenau rechnet profitieren alle davon, denn letzlich haben viele Kirschbaumfreunde und Apfelbaumfreunde ebenfalls meist einen Überschuss und so ist ein Tausch eine feine Sache.
     

    Tomatenfan

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    Ich staune, wie schnell du im Antworten bist. Und schon wieder so viel geschrieben. Vielen Dank!
    Ich bin noch so voller Freude, endlich einen Garten zu haben, dass ich mir kaum vorstellen kann, von irgendeinem Obst oder Gemüse zu viel zu haben :D
    Unsere große Dachterasse war vorher schon immer voll mit Kübeln und Töpfen und Kästen und ich hatte da in meinen Spitzenzeiten außer Weiki und der Rebe 45 Tomatenpflanzen (diverse Sorten - mein Name im Forum ist kein Zufall ;-)) Paprika, Chili, Physalis, eine japanische Wollmispel, Gurken, Zucchini, Mais, Auberginen, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren, eine Feige, Kohlrabi, Möhren, Radieschen, Rauke, Salat, alle möglichen Kräuter... Aber mengenmäßig hat es nicht gereicht. Es war eben eher ein Naschbalkon. Tauschen mit Nachbarn ist eine schöne Sache, aber ich habe mich soooo auf den Garten gefreut, da will ich jetzt schon das ein oder andere verwirklichen. Gleichzeitig ist der Garten nicht riesig und die anderen Familienmitglieder haben auch ihre Wünsche (unser Garten ist wohl schon viermal verplant :))
    Wie viele Trauben die Reben, die jetzt schon im Garten sind, abwerfen, kann ich nicht einschätzen. Wir sind erst im September eingezogen und haben schon noch etwas geerntet, aber es war nicht mehr als wir essen konnten und seit etwa 1-2 Wochen ist alles abgeerntet.
    Dein Argument mit Hauswand für die Weiki reservieren ist auf jeden Fall zu bedenken. Der Wein rankt jetzt auch eigentlich gar nicht an der Hauswand hoch, sondern an Gittern neben der Terasse und wird an ein weiteres Spalier in den Garten rein gezogen (was natürlich zusätzlich Platz wegnimmt).

    Jetzt noch einmal zu den Fragen: Also, du meinst es ist eher eine Frage der Priorisierung wegen des eingeschränkten Platzangebots, aber die Reben sind vermutlich weder krank noch leidet der Ertrag unter dem Alter der Pflanzen. Habe ich das richtig verstanden? Von welchen Reben ich mich trenne hängt also mehr vom Standort ab als vom Alter der Rebe?
     

    thomash

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    Bedingt auch vom Alter, denn ich zweifle sehr, dass es vor 25 Jahren resistente Trauben gab. du schreibst selber dass die Trauben bislang gespritzt wurden und du das nicht fortführen willst. Es liegt die Vermutung nahe, dass in absehbarer Zeit deine alten Trauben erkranken werden - leider.

    Frag aber dazu lieber noch andere, denn ich weiß trotz meiner Erfahrung noch lange nicht alles.;)

    PS: Galube es mir mit einem ehemalig 1000qm großen Garten, zuviel kann zur Plage werden.

    Kennst du eigentlich meinen Blog?
    http://www.hausgarten.net/gartenforum/mein-garten/60597-thomashs-bestes-gartenjahr.html

    Dort kannst du mal meinen Garten sehen. In letzter Zeit schreibe ich aber hauptsächlich darüber wie man erfolgreich Garten vernichtet;) In den älteren Beiträge findest du aber sicherlich einiges nützliches;)
     

    Tomatenfan

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    @Thomash: Habe gelesen, was du geschrieben hast, bin nur mit dem Lesen deines Blogs noch ne Weile beschäftigt, denke ich ;-)
    Aber bin jetzt schon ganz beeindruckt! Natürlich ist so ein großer Garten auch jede Menge Arbeit (schon beim Lesen, was du da alles so gemacht hast), aber trotzdem auch traumhaft :cool:
     
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