Wieviel darf ein Garten kosten?

[green]

Liebe Gemeinde,

ich fühle mich bereit endlich meinen eigenen Garten zu starten!

Leider gibt es kaum Gärten außerhalb von Vereinen (habe einen Hund) und alle Bemühungen, einen Garten zur Pacht zu erhalten waren fruchtlos.
Nun habe ich einen Garten zum kaufen entdeckt...

600 m2 knapp, mit einer 14 m2 Hütte, als landwirtschaftliches Grabeland ausgezeichnet und schon lange ein eingezäunter Freizeitgarten.

Ein Brunnen ist vorhanden, sonst kein Strom oder Wasser.

Er soll 27000 Euro kosten...
Das ist leider etwas über meinem Budget.

Jetzt wüsste ich gerne ob jemand mit wenigstens ansatzweise sagen kann, ob so ein Preis ok ist?

Mein Bruder hat einen ähnlichen Garten, welcher 10000 Euro gekostet hat...

Über ein paar Gedanken würde ich mich freuen!!

green

 

[muecke1401]

kommt ja auch drauf an wo das ist !

im Kohlenpott wird für Grün bestimmt besser (umgerechnet) gezahlt als in Bayern-land oder im unbewirtschafteren Orten Deutschlands..

z.b. Berlin, München- rischtisch teuer !

zudem, was ist es dir wert ?
Was ist da evtl zukunftsmäßig anberaunt ?

 

[green]

Der Garten ist in Frankfurt ( am äußeren Rand) und ich brauche ca. 15 Minuten mit dem Auto dorthin.

Mir ist es schon viel wert, da es ein lang gehegter Traum ist. Ich bin jetzt 30. Allerdings wären das meine kompletten Ersparnisse und dann würde es noch nicht reichen.

Die Frage ist auch: könnte man das im Notfall wieder verkaufen?
Wie ist das mit der Spekulationssteuer (oder wie das heißt?).

 

[thomash]

Versuche mal über die dortige Stadtverwaltung herauszubekommen wie hoch der Quadratmeterpreis ist.


Ein Brunnen (wenn er ganzjährig Wasser führt) ist viel Wert und einen anzugelegen kostet viel Geld.
Eine Hütte ist nicht nur viel wert, sondern man muss auch erst dafür eine Baugenehmigung erhalten.

Bei unserem alten Garten (der auf dem Land am Bach gelegen mit Hütte) auch viel gekostet hat stand auch eine Hütte. Kaum hatten die umliegenden Inhaber der Parcellen gehört dass es uns gehört hieß es, die Hütte müssen sie aber abreißen dafür gibt es keine Baugenehmigung. "Probieren kann man es ja mal" wir hatten in dem Falle das Glück des Bestandschutzes (über 30 Jahre alt).

Folgendermaßen würde ich vorgehen:
- schriftlich fixieren lassen im Notarvertrag, dass der Brunnen ganzjährig Wasser führt und dass die Wasserqualität gängige Normen erfüllt.
- Baugenehmigung zeigen lassen
- Mängel finden
- feilschen

Generell zahlt man nicht den vorgeschlagenen Preis. Du must auch Bedenken, dass du noch einiges investieren musst z.B. Tauchpumpe, Werkzeuge etc, daher solltest du dich nicht zu sehr verschulden.

27000 ist schon happig, aber in meinem Garten steckt ein Porsche Einsteigermodell und das ohne den Grundbesitz anzurechnen, sondern nur alleine die Investitionen im Garten (allerdings mit Pool). Würde ich auf dem Land meinen Garten verkaufen müsste der Käufer mehr als 50T hinlegen (und ich würde ihn natürlich nie hergeben Du siehst, ein Garten kann einen weit aus höheren Wert darstellen als nur der Grund und Boden.

Ferner kann es sein, dass das Grundstück in absehbarer Zeit Bauerwartungsland ist. Dies steigert den Preis erheblich. Die Landesbank BW hat ein großes Grundstück am Bahnhof Stuttgart für schlappe 1,5 Milliarden gekauft. Bauland im Einzugsgebiet von Frankfurt ist sicherlich fast unbezahlbar.

Mach erst mal ein paar Fotos vom Garten, damit wir hier Dir helfen können den Preis zu bestimmen und evt Mängel festzustellen.

Mögliche Mängel:
- führt der Brunnen ganzjährig Wasser, wenn nicht lass den Kaufm denn ein Garten ohne Wasser ist nichts wert.
- gibt es einen Stromanschluss (kann viel Wert sein)
- Zustand der Hütte
- alter Baumbestand (kann das Grundstück aufwerten oder abwerten je nach Zustand)
- bestimmte Unkräuter können erhebliche Abwertung bedeuten am übelsten ist jap. Staudenknötterich
- Zustand Boden evt belastet

Als nächstes würde ich mit Gartennachbarn sprechen. Die geben einem bisweilen nützliche Hinweise über den wahren Grund des Verkaufs.
Frag diese besonders danach was früher an dieser Stelle war und wieso das Grundstück verkauft werden soll.

Die Nachbarn werden - falls sie den Kaufpreis höhren - nur mit dem Kopf schütteln, denn diese haben ihren Garten für 5 € /qm vor hundert Jahren gekauft .... das hat natürlich null zu bedeuten und sollte dich nicht abschrecken.

 

[karlh]

Grabeland bedeutet eigentlich kein Bauwerk, kein Zaun und kein Baum.

Das auf dem Grundstück früher oder jetzt dagegen verstoßen wurde, bedeutet nicht, dass es rechtmäßig ist. Das wichtigste, ich würde mich beim Bauamt erkundigen, wie der Status heute ist und was mit dem Land zukünftig vorgesehen ist. Auch ob der Verkäufer tatsächlich der Eigentümer ist. Es könnte ja sein, dass das Grundstück schadstoffmäßig belastet ist, oder eine Baumaßnahme vorgesehen ist, oder in einem Naturschutzgebiet ist, wo jegliche Bebauung untersagt ist. Vielleicht wird aus diesen Gründen das Grundstück verkauft.

Im Allgemeinen bekäme der jetzige Eigentümer für Grabeland nur eine Entschädigung für das Land und nicht für Bäume und bauliche Anlagen. Alles Bedenken, die grundlos sein können, aber sicher ist sicher.
Wenn alles gut ist, würde ich mir Vergleichspreise für solche Flächen holen und dann verhandeln.

 

[green]

Lieber tomash,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Ich denke nicht, dass es Bauerwartungsland wird, da es fast mitten im Wald, umgeben von Naturschutzgebiet, liegt.

So viele Gartennachbarn gibt es dort auch nicht.

Baumbestand ist vorhanden aber wohl eher als Aufwertung zu sehen.

Einen Stromanschluss gibt es nicht.

Ich treffe mich heute mit dem Herrn. Versuche Bilder zu machen und werde nach dem Wasser in dem Brunnen fragen.

Ich hätte höchstens 15000 Euro und von daher auch nicht so den Spielraum.

Wünscht mir Glück!

green

 

[marsusmar]

Was du schreibst sind keine deutliche Worte zum Thema ....Land

Frage nach dem Grundbuch, darin steht als welches "Land" das Gebiet ausgeschrieben ist. Heißt wofür es genutzt werden darf. Das wissen die Nachbarn natürlich durch ihre Grundbuchauszüge auch, aber ich würde das niemanden sagen, der mal so einfach vorbeikommt.

Denn wir haben nur 30.000 DM 1991 für unser Grundstück mit 730m² bezahlt und das war Bauland!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ein saumäßiges Schnäppchen. Ist natürlich ein paar Jahre her, aber der alte Mann wollte mit 95 nochmal Heiraten und brauchte Geld. Sie war 90 die zwei hatten noch ein paar klasse Jahre und haben und ein Klasse Geschenk gemacht.

Und das ist das richte AMTS Wort wenn du später da bauen möchtest. Sonst musst deinen Acker/Gartenland umschreiben lassen und das Kostet richtiges Geld. Und ein Amtsverfahren das durchaus 2 Jahre Dauern kann.

Suse

 

[thomash]

Lass dich nicht unter Zeitdruck setzen.

Natürlich gibt es noch etliche Kaufinteressenten - die gibt es immer und wenn nicht werden sie erfunden.

Baumbestand ist gut .... ein herliches Druckmittel, denn die Bäume sind selten gut geschnitten.

Mach also viele Bilder von den Bäumen vom Unkraut ..... und zeige großes Interesse bis hin zur Aussage das Grundstück will ich haben, um den Verkäufer erst mal hinzuhalten. Deine Bedenken zum Drücken des Kaufpreises kommen erst hinterher, so würde ich vorgehen.

Grundsätzlich denke ich nicht, dass du mit deiner Preisvorstellung hinkommen wirst, denn Garten im Frankfurter Raum ist sicher sehr begehrt, gerade in dieser Jahreszeit. Ich denke auch nicht, dass der Preis generell stark überzogen ist. Wenn du auf 20.000 kommst bist du gut. Es sei denn natürlich das ein Haken da ist.

 

[thomash]

... ach ja vergessen.
Naturschutzgebiet ist ein Problem, dass sich zum Kaufpreis drücken geeignet ist.

Es handelt sich hier nach deiner Beschreibung um einen Außenbereich und dass im Naturschutzgebiet.
Kein Problem für Tomaten und co, aber sobald du irgendetwas bauen willst, gibt es Probleme. z.B. Unser Schwimmbad hätten wir im Naturschutzgebiet außenbereich vermutlich nicht bauen dürfen. Brunnen graben (du hast ja einen) kann auch Probleme geben, Hütte ist zum Glück vorhanden, wenn du einen bauen müßtest könnte es Probleme geben und und und ....

Da könnte auch der Haken liegen, denn dies weis nicht jeder. Wenn die Hütte illegal gebaut ist könnte ein Abriss auf dich zukommen, auch der Brunnen könnte Wasser dem Naturschutzgebiet entziehen .....

ICh will dir keine unnötige angst machen aber lass dir schriftlich im Kaufvertrag fixieren, dass keine versteckten Mängel vorliegen und explizit ganzjährig Wasser und Baugenehmigung Hütte versichern, sowie zusätzlich ob es Regelungen gibt oder mal gab, dass Brunnenwasserentnahme verbietet.
Lass Dir heute beim Termin Bilder zeigen wie das Grundstück früher gepflegt war. Dabei sind Sommerbilder besonders wichtig, denn ich hab schon manche Sommervertrocknete Gärten gesehen.

Soll alles keine Panikmache sein, aber nur die möglichen Gefahren andeuten.

Positives gibt es auf jedem Fall, die Wahscheinlichkeit, dass der Boden belastet ist ist im Naturschutzgebiet verschwindend gering.

Noch was: Informiere dich im Internet über Auflagen von Gärten im Naturschutzgebiet. Evt gibt es Punkte an die ich noch nicht gedacht habe.

 

[thomash]

Noch was .... nicht vergessen die Bedenken kommen erst später und alles was du in den Kaufvertrag aufnehmen läßt kommt erst beim Notartermin.

 

[Zero]

Hallo,

als minimale Ergänzung zu Thomash.
Im Naturschutzgebiet kann es sein, dass Du auch nicht alles an Pflanzen pflanzen darfst. Evtl. müssen sogar "wild" gepflanzte Bäume gefällt werden. Kann auch richtig teuer werden.

LG Karin

 

[scheinfeld]

Was möchtest du alles mt dem Grundstück machen?

- Hütte vergrößern?
-übers Wochenende/ Urlaub dort wohnen?
-Gemüse anbauen? Sind die Bäume ein Sonnenhindernis?
-Toilette anlegen?
-Wie kommst du dort hin? Auto? Müll zurückmitnehmen...?
-Hast du einen Generator für Strom-Kühlschrank, Wasserkocher usw?

Das wären jetzt für mich mal die Fragen, de ich vor einem Kauf abklären würde

Gruß Sigi

 

[thomash]

Stimmt ... wie entsorgt man Grüngut/Holzschnitt.

Stachliges blühende Unkräuter und zu große Holzmengen vom Baumschnitt kommt bei mir nicht auf den Kompost.

Recyclinghof / Häckselblatz

 

[green]

Ich möchte mich nochmal bei euch allen bedanken!
Der Herr ist mit dem Preis nicht runtergegangen und das, was ich hätte zahlen können, war ihm zu wenig.

Ich habe nun einen ganz kleinen Garten gefunden (100 m2) und gepachtet.
Wir sehen uns also in anderen Threads noch!

 

[Daumengrün]

Absolut orts- und Vorhabensabhängig.

Lage / Sicht / Nutzung des Gartens und die Möglichkeiten die dieser hat sind definitiv ausschlaggebend für den Preis!

 

[thomash]

Eine Freundin von mir hat dieses Jahr einen Garten für 2€/m2 gekauft.

Ein verwildertes Grundstück direkt am Bahndamm mit altem Kirschbaumbestand.

Zugegeben dass ist auch für unsere ländliche Region ein Schnäppchen aber ohne Wasseranschluss auch nur bedingt nutzbar.