Beginnen wir mit dem ersten und zweiten Hauptsatz der Thermodynamik:
1. Der Energieerhaltungssatz: Energie kann nicht erzeugt oder vernichtet werden, sie kann nur in eine andere Energieform umgewandelt werden.
2. Thermische Energie kann nur begrenzt in andere Energieformen umgewandelt werden (Anmerkung von mir: Wärme kann also als 'niedere' Energieform betrachtet werden, sie wandelt sich nicht 'von alleine' in eine andere Energieform um).
Was passiert also, wenn sich unsere Wärme aus der Wohnung "verflüchtigt"? Die Wärme wird nicht vernichtet, sondern sie geht nach draußen. Und dazu muss ein Temperaturunterschied vorhanden sein. Die Wärmemenge, die in einer bestimmten Zeit durch feste Wände (oder Fensterflächen, oder Fensterrahmen, ...) geht, läßt sich mit Hilfe von mehreren Größen berechnen (im Fachbegriff heißt diese Wärmemenge "Wärmedurchgang"). Da ich hier natürlich keinen Formeleditor zur Verfügung habe, verlinke ich mal auf
Wikipedia. So und da sieht man ja in der Formel, dass die Temperaturdifferenz direkt (proportional) in die Rechnung eingeht. Dies bedeutet aber, dass bei einem kleineren Temperaturunterschied (also bei Absenkung der Raumtemperatur bei Abwesenheit/Nacht), weniger Wärme durch die Wand wandert.
Würde man jetzt allen weiteren Überlegungen nur diese Formel zugrunde legen, dann käme man zu dem Schluss, dass eine maximale Absenkung der Raumtemperatur, eine maximale Energieeinsparung mit sich bringt. Und da kommen dann so weitere Punkte mit rein:
1. die Schimmelproblematik: Wenn man die relativ feuchte Luft in den Räumen drin lässt und dann der Raum abkühlt, dann kann an kälteren Ecken (die einen schlechten Wärmedurchgangskoeffizienten haben) der Taupunkt erreicht werden -> Feuchtigkeit schlägt sich nieder, der Schimmelpilz kann sich entwickeln.
Der Schimmelproblematik kann man entgegenwirken, indem man bei längerer Abwesenheit (damit sind viele Tage/ einige Wochen gemeint) die Wohnung vor dem Verlassen sehr kräftig lüftet. Dann sind auch niedrigere Absenktemperaturen (z.B. auf 12°) möglich. Diese niedrige Absenktempertur hat natürlich keinen Sinn für die Nacht oder auch tagsüber.
2. die Komfortfrage: Kurz gesagt, wer will denn abends in eine eiskalte Wohnung kommen und dort dann erstmal eine Stunde lang frieren, bis die Räume wieder angenehme Temperaturen haben? Das ist ein weiterer Punkt, der die sinnvolle Absenkung nach unten hin deutlich begrenzt. Wobei man hier eben durch eine Zeitsteuerung entgegen wirken kann. Das wird ja bei der Nachtabsenkung schon so gemacht. Hier beginnt die Heizung / die Warmwasserbereitung mindestens eine halbe Stunde vor der normalen Aufsteh-Zeit. Aus diesem Grund können so zeitgesteuerte Thermostatventile zum Energiesparen beitragen. Sie beginnen rechtzeitig die Temperatur wieder anzuheben - man kommt heim und hat bereits Wohlfühltemperatur. Anders, wenn man die Tag-Absenkung 'von Hand' macht. Hier kommt man heim und es ist kühl - jetzt drehen viele Leute die Thermostate komplett auf "es soll ja schnell warm werden" (sorry, ist aber quark, wenn man Themostate hat). Die Raumtemperatur geht rauf auf 25° - und genau diese 5° über den 20° ist dann die Wärmeenergie, die man verpulvert (mehr verbraucht).
sodele, das war mal die theoretische Grundlagen von
Orlaya