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Rosen, Sträucher und Koniferen im Herbst richtig düngen

Düngen

Zu den tragenden Säulen der herbstlichen Pflanzenpflege zählt die sachgemäße Vorbereitung auf frostige Temperaturen. Dreh- und Angelpunkt stellt dabei eine ausgewogene Nährstoffversorgung dar. Jetzt stehen nicht üppiges Wachstum oder die verschwenderische Blütenfülle im Fokus. Stattdessen gilt es, die Pflanzen des Gartens so zu stärken, dass auch extreme Schwankungen zwischen Frost- und Tauwetter die Gewebezellen nicht zerbersten lassen. Die folgende Anleitung zeigt auf, wie Sie Rosen, Sträucher und Koniferen im Herbst richtig düngen.

Video-Tipp

Kalium schafft Winterhärte

Ein Blick auf die Zusammensetzung spezieller Herbstdünger zeigt, dass Kalium zu den Hauptbestandteilen zählt. Aus gutem Grund, denn Kalium erfüllt vielfältige Aufgaben in der Nährstoffversorgung von Pflanzen. Als eines der zehn häufigsten Elemente in der Erdkruste, erhielt Kalium den Beinamen ‚Pflanzenasche‘, weil schon unsere Vorfahren die Asche von Holz als Kaliumdünger verwendeten. So leistet der Nährstoff einen wertvollen Beitrag zum Transport von Wasser in den Pflanzenbahnen, optimiert den Wasserdruck in der Wurzel und fördert die Photosynthese.

Der herausragende Vorteil von Kalium für den pflanzlichen Stoffwechsel liegt in der Stärkung der Frostresistenz. Das Element reichert sich in den Pflanzenzellen an, woraufhin sich der Salzgehalt im Zellsaft erhöht. Wie allgemeinhin bekannt, reduziert Salz in höherer Konzentration stets den Gefrierpunkt. Von diesem Effekt profitieren die Gewebezellen, sodass ihnen frostige Temperaturen nicht so schnell zusetzen können. Darüber hinaus sind mit Kalium versorgte Pflanzen gegenüber den intensiven Belastungen von Frost- zu Tauwetter und umgekehrt besser gewappnet.

Rosen, Sträucher und Koniferen düngen mit Patentkali

Um Zierpflanzen im Herbst richtig zu düngen, sollte Kalium in ausreichendem Maße vorhanden sein. Als Premium-Präparat unter den Herbstdüngern hat sich Patentkali seit vielen Jahren bewährt. Eine ausgewogene Kombination aus 30 Prozent Kalium, 10 Prozent Magnesium und 15-17 Prozent Schwefel zeichnet das Düngemittel aus. Bekannt unter dem Namen Kalimagnesia, findet das Produkt sowohl im Profi-Gartenbau als auch im Hobbygarten eine häufige Anwendung. Im Gegensatz zu Billig-Angeboten kommt Patentkali den Anforderungen salzempfindlicher Rosen, Sträucher und Koniferen entgegen. Im gleichen Zug behebt das Düngemittel den verstärkt auftretenden Mangel an Schwefel, der als Nährstoff im Boden immer seltener in ausreichender Konzentration vorhanden ist. Gemeinsam mit Magnesium sorgen diese beiden Nährstoffe für ein sattes Blattgrün und eine farbenfrohe Blüte. So düngen Sie Ihre Pflanzen mit Kalimagnesia fachgerecht:

  • Rosen zwischen Mitte und Ende August düngen mit 40 Gramm je Quadratmeter
  • Sträucher und Koniferen im September/Oktober düngen mit 30-50 Gramm je Quadratmeter
  • Das wasserlösliche Granulat per Hand oder mit dem Streuwagen ausbringen
  • Im unmittelbaren Anschluss mit der Harke oberflächlich einarbeiten und ausreichend wässern

Bei der Wahl des geeigneten Zeitpunktes ist zu beachten, dass sich die Pflanze noch in der Phase des Wachstums befindet. Andernfalls können die Nährstoffe nicht richtig aufgenommen werden.

Organisch düngen

Um Kübelpflanzen im Herbst mit Patentkali zu düngen, wird das Präparat zuerst in Wasser aufgelöst. Die Verabreichung erfolgt unmittelbar auf den Wurzelbereich, damit die Lösung nicht an Blätter und Blüten gelangt. Sollte das Substrat mehrere Zentimeter tief angetrocknet sein, gießen Sie zunächst mit klarem Wasser, um den Dünger auf angefeuchtete Erde zu applizieren. Diese Vorsichtsmaßnahme gilt unabhängig davon, ob sich die Pflanze im Beet oder Topf befindet.

Tipp:

Entwickeln sich unterjährig an Zierpflanzen fahle Blätter, punktuelle Blattverfärbungen oder Blattrandnekrosen, deutet dieses Schadbild auf einen Mangel an Kalium hin. Ein unerwünscht gestauchtes Wachstum ist ebenfalls auf eine Unterversorgung mit diesem Nährstoff zurückzuführen. Die sofortige Gabe von Patentkali in einer Dosierung von 50 bis 80 Gramm je Quadratmeter gleicht den Mangel aus.

Weitere Kaliumdünger für den Herbst

Mit DCM Vivikali, bietet der Fachhandel eine Option zu Patentkali an. Dieses Produkt ist gemäß EU-Verordnung zugelassen für den biologischen Landbau und wird dort als Herbstdünger eingesetzt, um Zier- und Nutzpflanzen abzuhärten. Mit 20 Prozent Kalium ist das Präparat etwas geringer dosiert und enthält kein Magnesium.

Wo für den Herbst Kalium in halber Dosierung genügt, kommt überdies Polysulfat in Betracht. Dieses Kalirohsalz verfügt über eine sehr stabile Kalziumhülle, die erst allmählich zerfällt. Daher erfolgt die Abgabe des Nährstoffes langsamer verteilt über die Winterzeit. Der Gehalt an Schwefel und Magnesium befindet sich auf dem Niveau von Patentkali.

Natürliche Alternative zu Kalimagnesia

Umweltbewusste Hobbygärtner scheuen den Griff zu Düngemitteln aus dem Ladenregal. Stattdessen vertrauen sie auf selbst hergestellte Dünger mit rein natürlichen Zutaten. Das Paradebeispiel für einen Kalium-reichen Dünger für den Herbst ist Beinwelljauche. Nachdem im Frühjahr und Sommer Brennnesseljauche Ihre Rosen, Sträucher und Koniferen mit Stickstoff und Phosphor versorgte, dient Beinwelljauche als logische Fortsetzung für die Kräftigung vor dem Winter. Die einfache Zubereitung erfolgt nach dieser bewährten Rezeptur:

  • Sämtliche oberirdischen Pflanzenteile sind verwendbar
  • Im Holzbottich in 10 Litern Wasser 1.000 Gramm zerkleinerte Beinwell-Pflanzen unterrühren
  • Das Gefäß abdecken mit Maschendraht oder einem locker aufgelegten Deckel
  • Am warmen, sonnigen Platz 10 bis 14 Tage gären lassen
  • Die Zugabe von Steinmehl, Baldrian oder Kamille reduziert den unangenehmen Geruch
  • Die Mixtur täglich umrühren mit einem Holzstab

Färbt sich die Brühe braun, ist der Gärvorgang abgeschlossen. Nun wird die Beinwell-Jauche noch abgeseiht und am halbschattigen bis schattigen Platz aufbewahrt.

Beginnend mit Ende Juli/Anfang August düngen Sie Rosen, Sträucher und Koniferen alle 14 Tage mit Beinwelljauche, die zuvor verdünnt wurde im Verhältnis 1:10. Bei Arten und Sorten, die eine Blattdüngung vertragen, verabreichen Sie den natürlichen Herbstdünger verdünnt im Verhältnis 1:50.

Tipp:

Besteht im Gartenboden ein permanenter Mangel an Kalium, wird der Komposthaufen alle 14 Tage übergossen mit unverdünnter Beinwell-Jauche. Mit jeder Gabe von Kompost erhalten Ihre Zier- und Nutzpflanzen automatisch eine Portion Kalium, ohne der Gefahr einer Überdüngung ausgesetzt zu sein.

Bodenanalyse beugt Überdüngung vor

Kletterrosen

Im ökologisch bewirtschafteten Zier- und Nutzgarten kommen Düngemittel nur dann zur Anwendung, wenn ein tatsächlicher Bedarf besteht. Das schont Umwelt und Geldbeutel zugleich. Darüber hinaus schlägt eine Überdüngung nicht selten ins Gegenteil um und richtet mehr Schaden als Nutzen an. Umsichtige Hobbygärtner geben daher alle 3 bis 4 Jahre eine Bodenanalyse in Auftrag, die weit mehr Erkenntnisse liefert, als der handelsübliche pH-Wert-Test. Das Ergebnis zeigt dezidiert an, in welchem Umfang die wichtigsten Bodennährstoffe vorhanden sind, wie Stickstoff, Magnesium, Kalium, Schwefel oder Phosphor. Darüber hinaus liefert das beauftragte Labor eine fundierte Dünge-Empfehlung, speziell abgestimmt auf Ihren Garten. So unkompliziert läuft die Analyse ab:

  • Es werden 10-15 Bodenproben von verschiedenen Stellen entnommen und in einen Behälter gefüllt
  • Gründlich vermischt, kommen 500 Gramm der Erde in eine Tüte
  • Alle wichtigen Details zu den Proben erfährt das Labor über einen mitgelieferten Erfassungsbogen

Per Post gelangt die Probe im stabilen Versandkarton zum Institut. Nach durchschnittlich 2-3 Wochen halten Sie das schriftliche Resultat in Händen.

Fazit

Kalium reduziert an Pflanzen winterliche Strapazen, ausgelöst durch frostige Temperaturen und permanente Nässe. Das natürliche Element stärkt die Gewebezellen, sodass auch wiederholte Schwankungen zwischen Frost- und Tauwetter keine Schäden anrichten. Um Rosen, Sträucher und Koniferen im Herbst richtig zu düngen, hat sich Patentkali ausgezeichnet bewährt. Das als Kalimagnesia bekannte Düngemittel enthält zudem Schwefel und Magnesium, weitere wichtige Nährstoffe für die kalte Jahreszeit und einen gesunden Start in die nächste Saison. Biologisch orientierte Hobbygärtner verwenden statt Patentkali selbst hergestellte Beinwell-Jauche, reich an natürlichem Kalium und ohne die Gefahr einer Überdüngung. Ob überhaupt der Bedarf an Düngemitteln besteht, stellt alle 3-4 Jahre eine professionelle Bodenanalyse fest.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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