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Wann ist die beste Pflanzzeit für Bäume? Infos zum besten Zeitpunkt

Apfelbaum - Malus

Aufgrund ihrer teils enormen Höhe nehmen Bäume im Garten und nicht zuletzt unter allen den Pflanzen eine Sonderstellung ein. Sie überragen nahezu alles und werden zum zentralen Blickfang. Das gängigste Beispiel ist der traditionelle Hausbaum mit besonderer Symbolkraft. Es gibt Bäume mit unterschiedlichen Blattformen und Färbungen, mit langen spitzen Nadeln sowie immer- und sommergrüne. Gepflanzt wird überwiegend im Herbst und im Frühjahr. Wann der beste Zeitpunkt zum Pflanzen ist, hängt von verschiedenen Faktoren, u.a. der Empfindlichkeit gegenüber Frost ab.

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Die Pflanzzeit beeinflussende Faktoren

Nicht jeder Baum kann zu jeder Jahreszeit gepflanzt werden. Denn nur wenn sie zur richtigen Zeit gepflanzt werden, haben sie beste Voraussetzungen optimal wachsen und gedeihen zu können. Der bestmögliche Zeitpunkt zum Pflanzen ist von unterschiedlichen Gegebenheiten abhängig.

  • Wesentlichster Punkt ist die Beschaffenheit des Wurzelballens
  • Pflanzzeiten abhängig davon, ob es wurzelnackte, Ballen- oder Containerware ist
  • Unterschiede teilweise auch bei immergrünen und Laub abwerfenden Gehölzen
  • Frosthärte der betreffenden Gehölzart ein nicht zu verachtender Faktor
  • Winterhärte maßgeblich von der Region und den klimatischen Bedingungen abhängig

Grundsätzlich sollten Bäume vorzugsweise in der vegetationslosen Zeit, also im Herbst gepflanzt werden, auch wenn für die meisten eine Pflanzung sowohl im Herbst als auch im Frühjahr möglich ist. Der Boden sollte auf jeden Fall frostfrei sein. Eine Ausnahme bilden etwas frostempfindlichere Gehölze wie z.B. der Judasbaum, ein traumhaft schöner Hausbaum, für den das Frühjahr der bessere Zeitpunkt zum Pflanzen ist.

Begrenzte Pflanzzeit wurzelnackter Ware

Als wurzelnackte Ware werden fast ausschließlich Laub abwerfende bzw. sommergrüne Arten angeboten. Das können Obstgehölze wie Apfel, Birne und Kirsche sein sowie wärmebedürftigere Arten wie Aprikose, Nektarine oder Pfirsich. Übrigens ist gerade der Apfelbaum auch als Hausbaum sehr begehrt. Wurzelnackte Pflanzen werden, wie der Name schon sagt, ohne Erdballen  verkauft. Das macht sie besonders anfällig für Austrocknung.

Demzufolge sollten speziell diese Ballenqualitäten möglichst direkt nach dem Kauf gepflanzt werden. Ist das nicht möglich und eine Zwischenlagerung notwendig, sollte diese so kurz wie möglich sein und die Wurzel während dieser Zeit nicht austrocknen. Am besten lagert man sie vor Sonne, Zugluft und Frost geschützt.

Ein wurzelnackter Baum kann in der Regel nach dem Laubfall im Herbst, etwa ab Mitte Oktober bis Anfang Dezember gepflanzt werden, und je nach Witterung im zeitigen Frühjahr etwa von März bis April. Der Boden sollte zum Zeitpunkt der Pflanzung auf jeden Fall frostfrei sein. Sowohl eine Herbst- als auch eine Frühjahrspflanzung können die Gefahr Frost- oder Trockenschäden verringern. Dennoch wird empfohlen, vorzugsweise im Herbst zu pflanzen.

Pflanzzeiten für Ballenware

Sogenannte Ballenware wächst im Freiland und ist in der Regel robuster und kräftiger. Sie wird im Gegensatz zu wurzelnackten Pflanzen mit Erdballen angeboten. Das Ausgraben in der Baumschule schwächt die Pflanzen zunächst, denn dabei werden ihre Wurzeln trotz aller Sorgfalt beschädigt. Das Ganze hat aber auch Vorteile, denn durch das Herausstechen werden die Pflanzen gezwungen, neue Wurzeln zu bilden, die besonders vital sind und gut in die Erde einwachsen, sofern die Pflanzung zeitnah erfolgt.

Flieder - Syringa

Darüber hinaus besteht bei diesen im Freiland aufgezogenen Pflanzen nicht die Gefahr, dass ihre Wurzeln, wie es beispielsweise bei getopften der Fall sein kann, weder verfilzt noch im Kreis gewachsen sind. Pflanzzeit für frostharte immergrüne Laubgehölze und Nadelgehölze mit Erdballen ist während ihrer natürlichen Ruhezeit von Oktober bis März, witterungsabhängig auch teilweise in den Monaten September und April.

Sie sollten bis spätestens Ende April im Boden sein. Die besten Monate zum Pflanzen sind Oktober und November, für Nadelgehölze auch noch der September. Im Gegensatz zu Laub abwerfenden Gehölzen verdunsten immergrüne auch im Winter sehr viel Wasser und sollten deshalb eingewurzelt sein, bevor der Boden durchfriert.

Ganzjahrespflanzung von Containerpflanzen

  • Containerpflanzen grundsätzlich das ganze Jahr über pflanzbar
  • Vorausgesetzt, sie wurden in dem Topf aufgezogen, in dem sie verkauft werden
  • Das Wurzelwerk muss sich innerhalb dieses Topfes entwickelt haben
  • Ausnahme bei einer Pflanzung von Containerpflanzen bilden Perioden mit Bodenfrost
  • Ganzjährige Pflanzung dennoch nicht in jedem Falle vorteilhaft

Ein Baum, der beispielsweise im Sommer aus dem Topf genommen und in den warmen und trockenen Boden gesetzt wird, hat es wesentlich schwerer anzuwachsen als einer der zu normalen Pflanzzeiten im Herbst oder Frühjahr gepflanzt wird.

Tipp:

Im Handel angebotene getopfte Pflanzen sind nicht zwangsläufig Containerpflanzen, denn auch auf dem Feld gestochene Exemplare werden vor dem Verkauf aus Stabilitätsgründen und Gründen der Optik häufig in einen Topf gesetzt.

Klassische Herbstpflanzung

Klassische Pflanzzeit, vor allem für winterharte Gehölze, ist die Zeit der vegetativen Ruhe. Sie beginnt im September und endet Ende April. Unterbrochen wird sie lediglich von der Frostperiode. Jetzt lassen sich alle Gehölze pflanzen, die nicht frostempfindlich sind, wie Kirsche, Zwetschge oder Apfel, ein möglicher Kandidat als Hausbaum.

Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um wurzelnackte-, Ballen- oder Containerware handelt. Besonders positiv auf eine frühe Herbstpflanzung reagieren immergrüne Laub- und Nadelgehölze. Auch wenn jetzt viele Gehölze ihr Laub verloren haben und so aussehen, als ob sie sich in der tiefsten Ruhephase befinden, sind ihre Wurzeln immer noch aktiv und können sich leicht im Erdreich verankern, bevor die ersten Fröste auftreten.

Vorteile

Im Herbst beginnt die Pflanzsaison. Der Herbst als Pflanzzeit passt sich dem natürlichen Rhythmus der Pflanzen am besten an. Um den 23. September herum beginnen die Pflanzen damit, sich auf die winterliche Ruhephase vorzubereiten. Sie ziehen die Nährstoffe aus den Blättern und speichern sie in ihren Wurzeln, was sich an dem farbenprächtigen Herbstlaub zeigt. Die Blätter fallen schließlich ab, während die Wurzeln um so aktiver werden. Eine Pflanzung zu diesem Zeitpunkt hat gegenüber einer Frühjahrespflanzung eindeutige Vorteile.

  • Der noch relativ warme Boden erleichtert Gehölzen das Anwachsen
  • Pflanzen können vor dem Winter noch viele Faser- bzw. Feinwurzeln bilden
  • Das erleichtert ihnen im Frühjahr die Aufnahme von Wasser, Nährstoffen und Sauerstoff
  • Winterliche Nässe sorgt zusätzlich für einen guten Kontakt der Wurzeln zur Erde
  • Beim Pflanzen entstandene Hohlräume im Boden werden geschlossen
  • Das verringert die Gefahr von Vertrocknungsschäden im Frühjahr
  • Pflanzenauswahl in Baumschulen oder Gartenfachhandel im Herbst am größten
Mandelbaum - Prunus dulcis

Im Herbst gepflanzte Gehölze haben praktisch einen Entwicklungsvorsprung gegenüber im Frühjahr gepflanzten, der ihnen beim Neuaustrieb zugutekommt. Dazu kommt der wesentlich geringere Pflege- und Versorgungsaufwand, der im Frühjahr und Sommer um ein Vielfaches höher ist.

Tipp:

Die Zeitspanne zwischen dem Kauf und dem Einsetzen der Bäume sollte immer so kurz wie möglich sein, was bei einer Pflanzung im Herbst zu einhundert Prozent der Fall ist.

Frühjahrespflanzung

Kauf und Pflanzung im Frühjahr, zwischen März/April und Mai, bieten sich vor allem für Bäume oder Gehölze an, die grundsätzlich oder besonders in den ersten Jahren etwas frostempfindlicher sind. Dazu gehören u.a. Nektarine, Aprikose, Pfirsich, Rot- oder Hainbuche, Lorbeerkirsche aber auch eine wintergrüne Magnolie oder Nadelgehölze wie die Eibe. Im Frühjahr bereiten frisch gepflanzten Gehölzen, insbesondere ungewöhnlich hohe Temperaturen in Verbindung mit Trockenheit Probleme. Pflanzen, die zu diesem Zeitpunkt noch keine Feinwurzeln ausgebildet haben, leiden jetzt an enormem Stress.

Zudem müssen Laubbäume jetzt neben Wurzeln auch neue Triebe, Blätter und Blüten ausbilden, was ihnen viel Energie abverlangt. Dennoch bleibt für empfindliche Bäume das Frühjahr die bessere Pflanzalternative, denn sie bietet einen besseren Schutz vor Trockenschäden durch Frost. Überdies sind sie während dieser Zeit keinen Herbst- oder Winterstürmen ausgesetzt und auch die Gefahr von Spannungsrissen aufgrund starker Temperaturschwankungen besteht nicht. Allerdings ist der Pflegebedarf, insbesondere was den Wasserbedarf betrifft, etwas höher als im Herbst.

Fazit

Wenn es um die Pflanzung von Laub-, Nadel- und Obstbäumen geht, ist der Herbst ohne Zweifel der beste Zeitpunkt. Dabei spielt es weder eine Rolle, ob es sich um wurzelnackte-, Ballen- oder Containerware handelt, noch um immer- oder sommergrüne Bäume. Dagegen pflanzt man empfindlichere Gehölze nach wie vor besser im Frühjahr. Auch wenn dann der Pflegeaufwand etwas höher ist, danken es die jungen Gehölze mit einem kräftigen Wuchs, üppiger Blüte oder einer Vielzahl leckerer Früchte. Denn nicht nur ein symbolträchtiger Hausbaum soll über viele Jahre wachsen und gedeihen und sein ganz spezielles Erscheinungsbild erhalten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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