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Porree, Lauch – Anbau und Pflege im Garten

Bei Porree oder Lauch handelt es sich um ein Wintergemüse, das aber schon früh im Jahr angepflanzt werden muss. Allerdings stellt diese Pflanze einige Ansprüche an den Boden, denn diese benötigt viele Nährstoffe. Daher ist ein humusreicher und tiefgründiger Boden, da die Pflanzen viel Platz nach unten benötigen. Doch dafür ist dieser dann auch unempfindlich, wenn es im Winter kalt wird und kann auch dann noch geerntet werden.

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Vorzucht schon im Februar

Schon ab Februar spätestens März kann mit der Vorzucht begonnen werden. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass die Temperatur nicht unter 15 Grad ist. Dies kann in Blumenkästen oder Töpfen geschehen. In einem Treibhaus sollten diese mit einer Folie abgedeckt werden. Sind die Pflanzen ca. 5 cm groß, dann gehören diese schon in die Beete im Freiland. Wer dies nicht machen möchte, der kann ab April ach eine direkte Aussaat machen. Allerdings sollte die Erde davor noch mit Kompost oder Humus vorbereitet werden, damit die Pflanzen dann ausreichend Nährstoffe vorfinden. Das auspflanzen sollte spätestens bis Ende Juli gemacht werden, da die Pflanzen ansonsten nicht mehr genug Zeit haben zu wachsen. Dann können diese die kalte Jahreszeit nicht überstehen.

Umpflanzen in ein endgültiges Beet

Wenn die Pflanzen ungefähr 15 cm erreicht haben, können diese dann in das endgültige Beet eingepflanzt werden. Auch hier muss die Erde wieder mit Kompost oder Dünger vorbereitet werden. Dabei werden die Wurzeln auf einen Zentimeter und die Blätter um ein Drittel gekürzt. Hierzu müssen Gräben von 15 cm ausgehoben werden und die neuen Blätter dürfen nicht mit Erde bedeckt werden. Zwischen den einzelnen Pflanzen muss ein Abstand von 10 cm eingehalten werden. Die Beete sollten nicht weniger als 30 cm zusammen liegen. Darauf achten, dass der Boden ausreichend feucht ist, ansonsten vorher nochmals gießen. Staunässe darf nicht entstehen, da dies die Pflanzen nicht vertragen. Wer sich die Vorarbeit sparen möchte, der kann auch fertige Pflanzen kaufen und diese dann gleich richtig einsetzen.

Richtiges Düngen von Lauch

Damit die Pflanze auch wirklich gedeihen kann, benötigt diese viele Nährstoffe. Daher muss der Boden auch gedüngt werden, da dieser ansonsten schnell keine Nährstoffe mehr hat. Deshalb ist es wichtig, im Sommer den Boden zweimal zu düngen. Hierzu kann Pflanzenjauche genommen werden. Im Herbst und Winter sollte dann nicht mehr gedüngt werden, da die Pflanzen hier schon alles Wichtige aufgenommen haben. Daher ist in dieser Jahreszeit ein Düngen überflüssig und kann daher komplett eingestellt werden. Natürlich muss immer noch auf regelmäßiges Gießen geachtet werden, falls es nicht ausreichend regnet.

Nicht alle Schädlinge mögen Lauch

Die meisten Schädlinge können Porree im wahrsten Sinne des Wortes nicht riechen. Daher meiden diese die Pflanze, doch leider nicht alle. Hierzu gehören die Lauchmotte und Zwiebelfliege. Die Lauchmotte legt ihre Eier in die Blätter und die Larven fressen diese, womit der Lauch nicht mehr genießbar ist. Bei der Zwiebelfliege werden die Eier an die Wurzel gelegt und die Pflanze stirbt ab. Um diese Schädlinge abzuwehren muss keine Chemie eingesetzt werden. Vielmehr kann eine Mischkultur mit Karotten schon diese Schädlinge fernhalten. Aber auch das Spannen von Netzen ist ausreichend um die Pflanzen zu schützen. Der Porreerost gehört zu den Pilzerkrankungen und ist an rötlich-gelben Blättern zu erkennen. Diese sollten entfernt werden, aber nicht in den Kompost, da dieser auch dann noch ansteckend ist. Sollte das Problem weiterhin auftreten, muss leider die gesamte Pflanze entfernt werden. Gelegentlich tritt auch Mehltau auf, der genauso behandelt werden muss wie der Porreerost.

Ab August ist Erntezeit

Dabei kann der Lauch dann bis ins folgende Jahr geerntet werden. Denn Porree übersteht auch Frost und von daher kann dieser einfach im Garten bleiben. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass dieser an frostfreien Tagen geerntet wird. Die Erntezeit geht von August bis März oder April im folgenden Jahr. Sobald Blüten auf dem Lauch auftreten ist dieser nicht mehr genießbar. So bildet Porree, der über Winter im freien war, auch Perlzwiebeln an den Wurzeln. Diese können selbstverständlich auch geerntet und gegessen werden. Dafür vorher den Boden um die Pflanze lockern, damit diese sich einfach mit der Wurzel ernten lässt. Es besteht auch die Möglichkeit, den Lauch in Bodennähe abzuschneiden. Dadurch wachsen kleinere Stangen nach, die dann auch gegessen werden können.

Viel Arbeit aber auch viel Gemüse

Zwar benötigt der Porree viel Zeit und Arbeit, aber dafür kann dieser lange geerntet werden. Dabei sollten einige Schritte für den Erfolg beachten.

  • Ab Februar oder März mit der Vorsaat in Töpfen oder Kästen beginnen
  • Eine Temperatur von 15 °C muss vorhanden sein, im Treibhaus die Pflanzen abdecken
  • Den Boden im Garten mit Kompost vorbereiten
  • Die Pflanzen ab 5 cm ins Freiland setzen
  • Danach bei eine Höhe von 15 cm ins endgültige Beet setzen
  • Die Wurzeln und Blätter kürzen
  • Gräben von 15 cm Tiefe ausheben, um die Pflanze einzusetzen
  • Im Sommer zwei Mal düngen, aber Herbst nicht mehr
  • Regelmäßig gießen, damit die Pflanzen richtig wachsen können
  • Im Winter an frostfreien Tagen ernten, damit die Stangen besser geschnitten werden können

Zwar muss einige Zeit und Arbeit in den Anbau gesteckt werden, doch der Porree oder Lauch dankt diese auch. So kann dann den ganzen Winter über frischer Lauch geerntet werden, ohne diesen extra einfrieren oder einkochen zu müssen. Einfach im Garten überwintern lassen, und einfach bei Bedarf ernten. So können auch Anfänger mit diesem Gemüse einen hohen Ertrag erzielen, denn nur die Vorarbeit ist wichtig. Wer nicht so viel Zeit hat, der kann auch schon vorgezogenen Pflanzen kaufen. Mit ein wenig Mühe kann Lauch dann einfach gelingen.

Wissenswertes zum Porree

Außerdem enthält das Lauchöl das Senföl Allizin, welches sehr gute vorbeugende und heilende Eigenschaften besitzt. Porree wirkt gegen Pilze und Bakterien im Darm, hilft gegen Blähungen und Verstopfungen und erweist sich als reinigend und antibiotisch. Er ist gut für die Darmflora. Bei ausreichendem Verzehr (mindestens 200 g täglich) kann Porree den Cholesterin- und Blutfettwertspiegel senken. Ebenso hilft er gegen altersbedingte Gefäßveränderungen.

Insgesamt ist Porree also sehr gesund und sollte regelmäßig verzehrt werden. Da es nicht schwer ist, ihn anzubauen, sollte man ihn im eigenen Garten ruhig eine Chance geben. Er gedeiht anspruchslos. Je länger man ihn wachsen lässt, umso dicker wird er.

Aussaat von Porree

Man unterscheidet Sommer-, Herbst- und Winterporree. Sommerporree erntet man von Anfang Juli bis Ende August, Herbstporree von Anfang September bis Dezember und Winterporree von Dezember bis Mai. Da man 16 bis 20 Wochen von der Aussaat bis zur Ernte benötigt, kann man sich ausrechnen, wann man beginnen muss.

Man kann direkt ins Freiland säen oder aber vorziehen. Die Vorkultur erweist sich oft als günstiger, denn die kleinen Pflänzchen wachsen so besser und bei dem langsamen Wachstum nehmen die Winzlinge im Beet lange viel Platz in Anspruch, den man anders nutzen kann (der Pflanzabstand ist hoch).

  • Vorgezogener Porree wird meist kräftiger (dicker).
  • Vorziehen reduziert die Gefahr von Befall mit Zwiebelfliege.
  • Vorgehensweise: In einer Saatkiste bei 16 bis 20 °C aussäen.
  • Gartenerde mit Kompost oder Mist mischen. Möglichst keimfrei machen (im Ofen erwärmen).

Wenn die Sämlinge 20 cm hoch sind, werden sie vereinzelt. Man setzt sie in Töpfe oder Kisten, Abstand 5 bis 6 cm und bei gleichen Temperaturen weiterkultivieren.

Porree auspflanzen

  • Sommerporree Anfang bis Mitte April ins Freiland pflanzen
  • Herbstporree Ende Mai bis Mitte Juni
  • Winterporree von Juli bis Mitte August

Die Sämlinge sollten Sie beim Auspflanzen kräftig zurückschneiden, dann wachsen sie noch kräftiger. Auch die Wurzeln etwas einkürzen! Günstig ist ein nähr- und stickstoffhaltiger Boden.

  • Pflänzchen im Abstand von 15 bis 20 cm einsetzen
  • Reihenabstand 50 cm
  • Pflanzen 15 bis 20 cm tief einpflanzen!
  • Darauf achten, dass keine Erde in die Blattachsen fällt!
  • Vorsichtig wässern!

Ein Insektenschutznetz über den Pflanzen schützt vor Madenbefall und anderen Schädlingen, die Porree gern befallen. Günstig ist eine Mischkultur, z.B. mit Tomaten, Kohl, Petersilie oder Möhren, das beugt ebenfalls Schädlingen vor.

Pflege

  • Wichtig ist gleichmäßige Feuchtigkeit, vor allem in der Anfangszeit.
  • Sobald ordentlich Laub vorhanden ist, muss nur noch bei langanhaltender Trockenheit gewässert werden.
  • Unkraut entfernen!
  • Pflanzen anhäufeln, damit der Schaft hell bleibt. Unbedingt beachten: Keine Erde in die Blattachsen fallen lassen!
  • Düngen mit mineralischem Dünger oder aber Pflanzenjauche.

Ernte des Porees

  • Sommerporree – Juli/August
  • Herbstporree – September bis Dezember
  • Winterporree – bis April/Mai

Um Fäulnis im Winter zu vermeiden, sollten Sie den Porree vor dem ersten Frost Pflanzen mit Laub bzw. Reisig abdecken! Beim Ernten dann einfach die Stangen aus dem Boden ziehen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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