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Sommerflieder – Pflanzen und Pflege-Anleitung

Sommerflieder - Buddleja

Der Sommerflieder erfreut sich nicht ohne Grund einer immer größeren Beliebtheit bei Hobbygärtnern und zur Bepflanzung öffentlicher Grünanlagen. Der robuste Zierstrauch ist nicht nur dekorativ, sondern auch überaus pflegeleicht. Der Strauch kann eine Höhe bis zu 2 Metern und einen Durchmesser bis zu 1 Meter erreichen und passt damit auch perfekt in kleinere Gärten. Zudem ist der Sommerflieder absolut ungiftig und eignet sich daher auch für Familiengärten oder zur Bepflanzung von Gartenanlagen von Kindergärten und Schulen. Die meist violetten Blütenrispen zieren den Strauch von Juli bis Oktober. Doch unter den etwa 100 verschiedenen Arten gibt es auch weiß-, gelb-, rosafarben- oder blaublühende Varianten.

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Standortwahl und Bodenverhältnisse

Der Sommerflieder ist ein robuster und einfach zu pflegender Gartenstrauch, der durchaus auch für Anfänger geeignet ist, wenn ein paar Grundregeln bei der Standortwahl und den richtigen Bodenverhältnissen beachtet werden. So bevorzugt der Sommer- oder Schmetterlingsflieder warme Randplätze im Garten, an denen er sich zu seiner vollen Größe und Pracht entwickeln kann und eignet sich hervorragen als Solitärpflanze. Er gedeiht an sonnigen Plätzen oder auch im Halbschatten und kann daher sehr flexibel bei der Gartengestaltung eingesetzt werden. Am besten stehen die Pflanzen an einem leicht windgeschützten Platz, denn die zarten Zweige können leicht umknicken. Auch als Kübelpflanze auf Terrassen oder Dachgärten eignet sich der Sommerflieder bei der Einhaltung der richtigen Pflege-Anleitung  hervorragend. Ein sehr feuchter und schwerer Boden bekommt dem Sommerflieder nicht. Stattdessen ist der ideale Boden für den Sommerflieder:

  • leicht und durchlässig
  • trocken
  • nährstoffhaltig
  • sauer bis kalkhaltig

Gießen

Auch wenn der Sommerflieder trockene Standorte bevorzugt, muss er vor allem nach dem Einpflanzen und  im Sommer regelmäßig gegossen werden. Dabei sollte er feucht gehalten werden, ohne dass er nach dem Gießen im Wasser steht. Kalkhaltiges Wasser eignet sich hervorragend zur Pflege. Normales Regenwasser reicht in der Regel aus. Wer mag, kann das Wasser mit ein wenig Kalk anreichern. Im Frühjahr sorgt eine leichte Düngung mit stickstoffhaltigem Dünger für ein gutes Gedeihen der Pflanze.

Rückschnitt

Der Sommerflieder muss nicht unbedingt zurückgeschnitten werden und gedeiht notfalls auch ganz ohne, dass er zurückgeschnitten wird. Erfahrene Gärtner schneiden den Sommerflieder jedoch ganz nach Bedarf im Sommer oder im Winter zurück. Während ein Sommerschnitt für eine bessere Blütenbildung sorgt, dient ein Winterrückschnitt der Verjüngung der Pflanze sorgt für eine erhöhte Lebensdauer. So erfolgt ein optimaler Winterrückschnitt:

  • der optimale Zeitpunkt liegt zwischen November und März
  • nur an frostfreien Tagen, bei nicht zu sonnigem Wetter, schneiden
  • alle Äste werden zurückgeschnitten, Vorjahreszweige auf 5 cm kürzen
  • auch radikales Zurückschneiden ist möglich
  • bei älteren Pflanzen alle alten Hölzer zurückschneiden, nur junge Triebe bleiben erhalten

Überwinterung

Sommerflieder Buddleja

Der Schmetterlingsflieder ist ein winterhartes Gewächs. Schutzmaßnahmen gegen Frost sind nur bei jungen Pflanzen notwendig, denn deren Wurzeln haben noch keinen Frostschutz ausgebildet. Um die Pflanzen vor Frost zu schützen, reicht es aus, wenn der Wurzelbereich mit Reisig und Laub abgedeckt wird. Junge Sommerflieder, die als Kübelpflanze gehalten werden, können auch in einem kühlen Raum überwintern.

Schädlingsbekämpfung

Wenn der Sommerflieder von Schädlingen befallen wird, handelt es sich dabei meist um Blattwanzen. Die kleinen grünen sind sehr schlecht sichtbar, können aber dem Zierstrauch ernsthaft schaden. So können Blattwanzen und andere Schädlinge bekämpft werden:

  • Schmierseifenlauge auf die befallenen Stellen auftragen
  • eine Behandlung in den frühen Morgenstunden erzielt die beste Wirkung
  • bei Bedarf kann die Behandlung nach einer Woche wiederholt werden
  • hilft die Schmierseifenlaugenbehandlung nicht, kann auch Neemöl genutzt werden

Auch Viren können den Sommerflieder schädigen. Ein Virenbefall ist an gekräuselten Blättern mit gelben Flecken erkennbar. Gegen Virenbefall gibt es leider keine wirksamen Methoden zur Bekämpfung,  sodass der Sommerflieder meist nicht mehr zu retten ist.

Vermehrung und Aufzucht

Sommerflieder lässt sich problemlos und einfach vermehren. Verwendet werden dazu die einjährigen Triebe des Flieders.

  • die etwa 15 cm lange Spitze der einjährigen Triebe werden abgeschnitten
  • die Blüten und das untere Blatt werden entfernt
  • um die Wurzelbildung zu erleichtern, die restlichen Blätter ungefähr um die Hälfte kürzen
  • zur optimalen Bewurzelung die Stecklinge in ein spezielles Substrat stecken (als Alternative kann auch Holzkohle verwendet werden)

Sobald die ersten kleinen Wurzeln sichtbar sind, folgt die Aufzucht der Stecklinge:

  • die Stecklinge in einen Blumentopf mit einem Sand-Torf-Gemisch pflanzen
  • nach dem Einpflanzen die Stecklinge gut angießen und eine Glashaube über den Topf stülpen (so entsteht eine optimale Aufzuchtswärme)
  • um Schimmelbefall zu vermeiden, ist regelmäßiges Lüften unerlässlich
  • regelmäßiges Gießen und ein vor prallem Sonnenlicht geschützter Standort sorgt für eine Bewurzelung der Stecklinge bis zum Herbst
  • im Herbst können die jungen Pflanzen in Gartenerde gesteckt werden
  • in den ersten drei Jahren sollte der junge Sommerflieder im Winter durch Reisig oder Laub vor Frost geschützt werden

Wissenswertes in Kürze

Der Sommerflieder ist ein überaus farbenfroher und dekorativer Zierstrauch, der durch seine Robustheit und Pflegeleichtigkeit gleichermaßen für Anfänger und erfahrene Hobbygärtner geeignet ist. Mit der richtigen Pflege wird der Strauch für viele Jahre mit seinen prachtvollen Blüten und seinem zarten Duft Freude bereiten. Im Garten oder als Kübelpflanze ist der Sommerflieder ideal als Solitärpflanze geeignet, deren Vermehrung und Aufzucht auch ohne große Erfahrung gelingt.

  • Der Sommerflieder bevorzugt einen vollsonnigen, bis halbschattigen Standort
  • in trockener, saurer bis kalkhaltiger Erde
  • der Boden sollte humos und durchlässig sein
Sommerflieder Buddleja

Obwohl der Sommerflieder lieber trocken steht, ist es ganz wichtig, nach dem Einpflanzen die Pflanze reichlich und oft zu gießen, auch bei Regenwetter. Zum Gießen wird kalkhaltiges Wasser bevorzugt. Regenwasser eventuell etwas Kalk beimischen.

  • Die Pflanzung sollte nur im Frühjahr erfolgen, da der Sommerflieder etwas frostempfindlich ist.
  • Aus diesem Grund sollte man im Winter den Wurzelbereich dick mit Kompost, oder Rindenmulch abdecken.
  • Der Schnitt vom Sommerflieder sollte auch erst im Frühjahr erfolgen.
  • Im Herbst nur störende Seitentriebe, und Verblühtes abschneiden.

Die Vermehrung erfolgt sehr leicht über Stecklinge (Steckhölzer), die man aus leicht verholzten (einjährigen) Trieben schneidet. Die Triebe etwa auf eine Länge von 15-20 cm schneiden, entblättern, und in ein sandiges Substrat stecken. Oben sollen nur ein bis zwei Augen sichtbar sein. Gespannte Luft fördert die Wurzelbildung und bewahrt die Stecklinge vor dem Austrocknen. Im ersten Jahr, aus Stecklingen gezogene Pflanzen besser frostfrei bei ca. 5 °C überwintern.

Tipp:

Die bekannteste Sorte ist Buddleja Davidii, allgemein als Schmetterlingsstrauch bekannt. Diese Sorte ist die robusteste von allen, und blüht überreich in den Farben Weiß, Violett, Blau, Rosa, Purpur, Pink oder auch Rot.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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