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Läuse, Käfer & Co: häufige Clematis-Schädlinge

Die Clematis wird selten von Schädlingen befallen, wenn jedoch ein Befall auftritt, können die Folgen dramatisch sein. Vor allem in Jahren, in denen Schädlinge wie Schnecken und Wühlmäuse zu wenig andere Quellen finden, ist die Clematis vor ihnen nicht sicher.

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Nacktschnecken

Nacktschnecken sind das häufigste Feindbild jedes Gärtners und auch bei der Clematis sind sie für die meisten Schäden verantwortlich. Die Pflanzen sind jedoch nur in zwei Phasen besonders gefährdet, wodurch Sie auch gut zu diesen Zeiten vorsorgen können.

Achten Sie besonders auf Schnecken bei:

  • Neupflanzungen
  • überdurchschnittlich warmes und feuchtes Wetter während der Triebbildung
Nacktschnecke

Neupflanzungen können Sie einfach mit einem Schneckenzaun schützen. Hat sich die Pflanze gut im Boden verwurzelt, kann sie wieder neue Kraft tanken und starke Blätter ausbilden. Ältere Blätter und Triebe sind für die Schnecken meist nicht mehr interessant. Schwieriger ist es, große Pflanzen während der Triebbildung im Frühjahr zu schützen. Um große Stauden lässt ich oft kein Schneckenzaun mehr aufstellen. In diesem Fall wird es etwas mühsamer, denn Sie müssen die Tiere einsammeln.

Dazu gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Bretter um die Clematis auslegen
  • täglich mehrmals unter den Brettern nach Schnecken suchen
  • am Abend zusätzlich die Pflanzen mit einer Taschenlampe absuchen
Hinweis:

Schnecken an der Clematis sind für die Pflanze meist nur ein zeitlich begrenztes Problem. Daher sollten Sie nur bei einem massiven Befall zu chemischen Mitteln wie Schneckenkorn greifen.

Blattläuse

Blattläuse sind ein Problem an der Clematis, das während der gesamten Saison auftauchen kann. Es ist jedoch schwer, die rankenden Pflanzen auf einen Befall zu untersuchen. Sie sollten jedoch auf Anzeichen, wie verkrüppelten Wuchs oder abfallende geschlossene Knospen bzw. gelbe Blätter achten, den dies könnten Anzeichen für einen ersten Befall sein. Ganz deutlich wird es, wenn zusätzlich die Blätter glänzen und vom Honigtau klebrig sind, denn die Blattläuse absondern. Vor allem in trockenen Perioden werden Blattläuse zum Problem.

Blattläuse werden durch Ameisen gepflegt und geschützt

Einfache Hausmittel

  • Pflanze mit einer Mischung aus 100 g Schmierseife und 1 l Wasser im Abstand von mehreren Tagen besprühen
  • Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen aussetzen
  • Pflanzen wie Lavendel um die Clematis pflanzen

Einen Befall durch Blattläuse sollten Sie schnell in den Griff bekommen. Die Läuse selbst setzen der Clematis zwar weniger zu, sie beschädigen jedoch die Epidermis der Pflanzen, wodurch Bakterien und Pilze einfacher eindringen können. Krankheiten haben meist größere Auswirkungen auf die Pflanze, als ein Befall durch Schädlinge, von dem sie sich einfacher erholen kann.

Clematisfliege

Seit einigen Jahren lässt sich ein neuer Schädling an der Clematis beobachten, die als sog. Clematisfliege bezeichnet wird. Konkret handelt es sich bei diesem Schädling um die Kalifornische Blütenthrips (Frankliniella occidentalis), eine Fransenflügelart, die ursprünglich aus den USA kommt. Die Bezeichnung „Clematisfliege“ ist nicht ganz korrekt, denn ursprünglich waren diese Insekten auf Baumwolle spezialisiert und hat dort auch große Schäden angerichtet. Durch ihre weltweite Verbreitung hat sich allerdings gezeigt, dass sie ein großes Nahrungsspektrum hat, wozu beispielsweise auch Erdbeerblüten oder die Blüten der Clematis gehören.

Clematisfliege - Frankliniella occidentalis
Dave Kirkeby, Frankliniella occidentalis 7899, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Bisher ist noch nicht ganz klar, wie mit diesem Schädling umgegangen werden soll. Die Clematisfliege bohrt Löcher in die Blüte ab etwa Mai und frisst von innen heraus die Knospe auf. Andererseits ist die Clematisfliege auch ein Raubinsekt, das Blattläuse frisst. Sie ist daher weder klar als Schädling noch als Nützling einstufbar, was den Umgang mit ihr auch so schwierig macht. Eine derzeit empfohlene Methode ist, dass beim Auftreten von Einstichstellen die Pflanze stark zurückgeschnitten werden soll. Der Rückschnitt wird im Restmüll entsorgt. Die erste Blüte bleibt dann zwar aus, in der Regel ist ein Befall bei der zweiten Blüte deutlich geringer.

Spinnmilben

Spinnmilben treten wie Blattläuse in warmen und trocken Sommermonaten auf. Das Problem ist, dass die kleinen Insekten nur schwer mit freiem Auge zu erkennen sind. Sie verstecken sich an der Unterseite der Blätter.

Bei folgenden Anzeichen sollten Sie die Clematis auf Spinnmilben kontrollieren:

  • punktuell verfärbte Blätter
  • eingerollte Blätter
  • viele abgefallene Blätter
Hinweis:

Bei einem stärkeren Befall sind die Spinnmilben auch daran zu erkennen, dass sie Netze zwischen den Blättern bilden.

Spinnmilben - Tetranychidae
Paramecium, Tetranychidae, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die Bekämpfung der Spinnmilben kann zu einer Herausforderung werden. Sie können den Insekten nur das Leben so schwer wie möglich machen:

  • befallene Pflanzenteile entfernen und im Restmüll entsorgen
  • Clematis im Abstand von mehreren Tagen abduschen
  • Raubmilben als Biozid einsetzen
  • bei noch kleinen Pflanzen die Blätter mit Neemöl besprühen

Dickmaulrüsselkäfer

Der Dickmaulrüssler ist ein Schädling im Garten, der vor kaum einer Pflanze Halt macht. Sowohl adulte Käfer als auch Larven können der Clematis schaden.
Das Schadbild sieht folgendermaßen aus:

  • Wachstumsstörungen (häufig Kümmerwuchs)
  • halbkreisförmige Fraßschäden an Blättern
  • welkende Blätter
  • vermehrtes Abfallen von Blüten und Blättern
Dickmaulrüssler - Otiorhynchus
S. Rae from Scotland, UK, Otiorhynchus sp. (a weevil species) – Flickr – S. Rae, bearbeitet von Hausgarten, CC BY 2.0

Es gibt nur wenige Möglichkeiten den Dickmaulrüssler zu bekämpfen. Bewährt hat sich ein Einsatz von Nematoden, die im Larven- und Käferstadium wirksam sind. Die Insekten nehmen die Nematoden beim Fressen auf und sterben innerhalb von zwei Tagen ab.

Tipp:

Die Gesundheit der Clematis zu stärken, ist eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme, damit der der Dickmaulrüsselkäfer es schwerer hat, Schaden anzurichten. Zur Stärkung können Sie die Pflanzen beispielsweise alle paar Wochen mit einer Jauche aus Ackerschachtelhalm düngen.

Mai- und Junikäfer

Mai- und Junikäfer sind im Garten häufig ein Problem. Schäden verursachen jedoch selten die erwachsenen Käfer, meist sind es die Larven, die auch Engerlinge genannt werden, die durch ihren großen Appetit die Wurzeln anfressen. Die Larven sind nicht sehr selektiv was ihre Nahrung anbelangt und können auch die Wurzeln der Clematis abfressen. Durch den Umstand, dass die Clematis den Boden um ihre Wurzeln gerne konstant leicht feucht mag, zieht dies auch die Käferlarven an. Jungpflanzen sollten Sie bei einem erkennbaren Befall ausgraben, die Erde zur Gänze entfernen und an einen anderen Standort setzen.

Bekämpfung

  • Bodenfeuchtigkeit reduzieren
  • Erde um den Wurzelstock auflockern
  • Bodendecker um die Clematis entfernen bzw. stark zurückschneiden
Engerlinge

Zudem sollten Sie bei einem vermehrten Auftreten Fressfeinde fördern. Dazu gehören in erster Linie Igel und Vögel. Vögel können zudem auch andere Schädlinge wie Blattläuse oder Dickmaulrüsselkäfer in Schach halten. Wichtig für diese Nützlinge ist, dass der Bereich um die Clematis frei bleibt, damit sie zu den Engerlingen einen einfacheren Zugang haben.

Drahtwürmer

Drahtwürmer sind hell- bis dunkelbraune Larven des Schnellkäfers. Die Larven werden deshalb als Drahtwürmer bezeichnet, weil ihr Körper so fest und elastisch ist, dass sie sich nicht zerdrücken lassen, sondern maximal zerteilt werden können. Die Larven vom Schnellkäfer sind ebenfalls Wurzelschädlinge und können der Clematis erheblich schaden. In der Regel ist der Befall nicht so stark, dass die Clematis gleich abstirbt, ein sehr trockener Sommer zusammen mit einem Drahtwurm-Befall kann für die Clematis jedoch eine Situation darstellen, mit der sie nur schwer ohne Hilfe zurecht kommt.

Drahtwurm - Elateridae
Rasbak, Coleoptera larvae (ritnaalden), bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die Drahtwürmer können Sie mit einer einfachen Methode fangen:

  • Kartoffeln und Karotten halbieren
  • das halbierte Gemüse um die Clematis verteilen
  • nach einigen Tagen die Unterseiten kontrollieren
  • Köder, in denen Drahtwürmer sind, entfernen und im Restmüll entsorgen
Tipp:

Pflanzen Sie Tagetes um die Clematis herum. Die Drahtwürmer mögen keine Tagetes, denn die Wurzeln sind für sie giftig.

Autor Heim-Redaktion

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