
Azaleen bevorzugen helle Standorte, sollten aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Im Herbst bilden sich die Blütenknospen, nach dieser Zeit benötigen die Pflanzen eine Ruheperiode von circa zwei Monaten. Für junge Pflanzen empfiehlt sich eine Erdmischung aus 50 Prozent Weißtorf, für den älteren Bonsai eine Mischung aus Kanuma, Lavagranulat und grobem Sand. Sie müssen ständig feucht gehalten werden, vertragen aber keine Staunässe und kalkhaltiges Wasser. Während der Blütezeit ist der Wasserbedarf besonders hoch.
Rhododendren als Kübelpflanzen
- Der Rhododendron optusum ist eine stumpfblättrige, japanische Azaleenart. Im Winter verliert optusum einen Teil seiner Blätter. Die Blüte ist so üppig, dass man während dieser Zeit, kaum noch das Blattwerk sehen kann. Die Pflanze eignet sich ideal als Kübelpflanze, da optusum sehr langsam wächst und klein bleibt.Rhododendron ramapo ist ein Zwergrhododendron mit hell- lilafarbenem Blütenstand. Er wächst sehr dicht, seine Belaubung ist kleinblättrig und silberblau- bereift, dadurch wirkt ramapo sehr attraktiv. Ideale Standorte sind Stein- und Heidegärten. Die Sträucher erreichen eine Höhe von 60 cm und sind absolut winterhart. Sie sind pflegeleicht und anspruchslos.
- Rhododendron cuningham ist eine großblütige, weiß blühende Alpenrose. Das Laub des cuningham glänzt Dunkelgrün. Der Strauch eignet sich ideal als immergrüne Heckenpflanze, für Moorbeete, Rhododendrongärten, Rabatten, Stauden- und Gehölzgärten. Sein Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, der Boden nährstoffreich und durchlässig.
- Der Rhododendron viscosum duftet sehr stark, angenehm süßlich. Die Blüten des viscosum sind Weiß bis Zartrosa und sehr fein. Viscosum blüht sehr spät, ab Mitte Juli. Rhododendron viscosum zählt mit zu den schönsten Ziergehölzen.
Falls Sie verwirrt sind, weil hier gerade von Rhododendren, Azaleen und dann auch noch Alpenrosen gesprochen wurde: Es handelt sich immer um Rhododendren, die eine eigene Pflanzengattung in der Familie der Ericaceae, auf Deutsch der Heidekrautgewächse, bilden. Dazu gehören auch die Azaleen, mit diesem Namen werden verschiedene Sorten bezeichnet, die zur Gattung Rhododendron gehören. Dazu gehören Laub abwerfende Arten und besonders kleinblättrige immergrüne Sträucher. Auch die Alpenrosen sind eine Unterart der Rhododendren, so werden ziemlich kleine Rhododendren genannt, die in den Alpen zuhause sind.
Tiefer soll hier nicht in die Systematik eingestiegen werden, das ist eher ein Thema, auf das sich ein Botaniker spezialisieren kann, und die Benennungen sind auch weder einheitlich noch schnell zu durchschauen. Der Begriff Rhododendron ist z. B. der griechische Ausdruck für "Rosenbaum“, der aber bis ins 17. Jahrhundert hinein für den Oleander verwendet wurde, der nach heutiger Klassifikation noch nicht einmal zu den Heidekrautgewächsen gehört.

Sie können also mit den Rhododendren noch viel mehr anfangen als Bonsais aus ihnen zu kultivieren, oben wurden schon die Cunningham-Rhododendren und die Rhododendron viscosum genannt, beide beliebte Sorten für den Garten, die bei freiem Wuchs durchaus einige Größe erreichen können, aber durch Schneiden auch in jeder gewünschten Höhe gebremst werden können.
Die Bonsais unter den Rhododendren sind meist Azaleen
Um zu den Bonsais zurückzukommen: Die meisten Rhododendron-Bonsais werden aus der Unterart der Azaleen gezogen, und zwar aus den Azaleen, die ihre Heimat in China, Japan oder Korea haben. Das ist nicht nur darin begründet, dass die Bonsai-Kultur ebenfalls aus diesen Ländern kommt, sondern diese Azaleen eignen sich auch sehr gut zur Formung als Miniatur-Baum: Sie haben sehr kleine und oft recht lederartige Blätter, die zu großen Teilen den Winter überdauern (halbimmergrün), sie können deshalb gut durch Schnitt gestaltet werden.
Als Sorten zur Aufzucht von Bonsais eignen sich besonders gut die bereits erwähnten Rhododendron obtusum, die Rhododendron indicum und die Rhododendron kaempferi. Gelegentlich können Sie auch einen Rhododendron einer der anderen Sorten als Bonsai erwerben, z. B. der Rhododendron ramapo und auch noch einige andere Arten lassen sich durchaus klein halten.
Gundsätzliche Bedürfnisse der Rhododendron-Bonsais und Azaleen-Bonsais
Gemeinsam hat der Rhododendron mit den Azaleen die grundsätzlichen Pflegebedürfnisse:
- Beide möchten im Sommer gerne im Garten stehen, von Mitte/Ende Mai bis zur beginnende Frostgefahr, möglichst an einem Standort im Halbschatten.
- Im Winter dürfen sie dann ins Haus umziehen, in einen hellen Raum, der aber keine höhere Temperatur als etwa 12 Grad bekommen sollte, und von der Heizung sollten Sie die Bonsais sowieso fernhalten.
Zu Jahresbeginn können die Bonsais dann langsam auf den Umzug ins Freie vorbereitet werden, mit einer Temperaturanpassung bis auf 22
- Dann beginnen die Knospen nämlich bereits anzuschwellen. Die kleinen Bäume werden dann meist noch blühen, bevor sie ins Freie umziehen.
- Bereits erwähnt wurde die Kanuma, eine japanische Bonsai-Erde, die aus Mineralen besteht und mit ihrer Säure gut für Azaleen und andere Rhododendron-Gewächse geeignet ist.
- Beliebt bei japanischen Bonsai-Züchtern ist auch die Akadamaerde, die "Rote-Kugel-Erde“, ein mineralisches Granulat, das zum Teil aus Vulkanasche gewonnen wird.
- Ebenfalls aus Japan kommt die Kiryuerde, auch ein Vulkankies-Granulat, auch von roter Farbe. Da diese japanischen Spezialsubstrate jedoch zu Lehm zerfallen, der dann ziemlich wasserundurchlässig wird, mischen sich viele Bonsai-Gärtner ihr eigenes Substrat, ...
- ... aus Lava- oder Bimssteinen, Zeolith oder Ziegelbruch, Blähton oder ähnlichen Granulaten, vielleicht noch unter Beifügung von Kieselgur, um den pH-Wert anzupassen.
Mehr blühende Bonsais
Wenn Sie dann an den Japanische Azaleen, den Rhododendron japonicum bzw. Rhododendron indicum, den Anfänger-Pflanzen unter den blühenden Bonsais, genug Erfahrung gesammelt haben, können sie sich noch ein einer ganzen Menge anderen, blühenden Bonsais versuchen:
- Scheinquitten (Chaenomeles speciosa) und Liebesperlensträucher (Callicarpa japonica),
- Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) und Geißblatt (Lonicera japonica),
- Granatapfel (Punica granatum) und Aprikose (Prunus mume),
- Zierapfel (Malus Evereste) und Quitte (Cydonia oblonga),
- Blauregen (Wisteria), Flügel-Spindelstrauch (Euonymus alatus),
- Gelber Fingerstrauch (Potentilla fruticosa) und Zwergmispel (Cotoneaster)