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Trompetenbaum schneiden – Tipps für Catalpa bignonioides nana

trompetenbaum

Der phänomenale Trompetenbaum erobert mit seiner majestätischen Statur die Gärten und Parks. Insbesondere als Alleenbaum hat er sich einen Namen gemacht. Für kleine Areale hat sich als Kultivar der Catalpa bignonioides nana bestens etabliert, dank seiner harmonischen Kugelkrone. Wo ihrem natürlichen Wachstum keine freie Hand gewährt werden kann, trägt ein sachgemäßer Rückschnitt zur Bewahrung des einzigartigen Habitus beider Ziergehölze wesentlich bei. Ergründen Sie hier, wie ein Trompetenbaum vorbildlich zu schneiden ist und profitieren Sie von nützlichen Tipps für Catalpa bignonioides nana.

Video-Tipp

Der richtige Zeitpunkt

Das exotische Wuchsverhalten des Trompetenbaums definiert den optimalen Termin für einen Form- und Erhaltungsschnitt. Wird dem Gehölz ein Standort zugewiesen in einer milden, frostgeschützten Lage, präsentiert er im Juni und Juli seine bezaubernde Rispenblüte im strahlenden Weiß. Während das dichte Blätterwerk ohne Herbstfärbung abgeworfen wird, legt der Laubbaum bereits die Knospen für die nächstjährige Blüte an. Zugleich entwickeln sich die lang gezogenen Schotenfrüchte. Diese verweilen den ganzen Winter hindurch am Baum und tragen maßgeblich zu seinem Zierwert bei. Erst wenn im folgenden Jahr die Temperaturen klettern, öffnen sich die Früchte, um die Samen zu verteilen. Der Spielraum für die Wahl des idealen Zeitpunkts für den Rückschnitt ist somit recht eng gesteckt. Die folgenden beiden Alternativen sind empfehlenswert:

  • Trompetenbaum im Vorfrühling schneiden, kurz vor dem neuen Austrieb
  • Wahlweise im August in Form schneiden, nach der Blüte und vor der Anlage der neuen Knospen
  • Am Stichtag herrscht eine trockene, frostfreie Witterung ohne prallen Sonnenschein

Ein Schnitt im zeitigen Frühjahr beeinträchtigt zwangsläufig den zu dieser Zeit noch bestehenden Fruchtbehang. Darüber hinaus ist ein gewisses Maß an Erfahrung erforderlich, um die angelegten Knospen nicht zu beschädigen und sich auf diese Weise der diesjährigen Blüte zu berauben. Somit rückt der August in den Fokus, da eine trockene, warme Witterung den Wundverschluss forciert.

Tipp:

Jeder Baumschnitt beeinträchtigt die darin lebenden Tiere, wie Vögel oder Fledermäuse. Während der Brutzeit vom 1. März bis 31. Juli sollten daher keine Schnittmaßnahmen durchgeführt werden.

Die beste Schnittführung

Trompetenbaum

Die ausladende Krone eines Trompetenbaumes ist von Natur aus so harmonisch geformt, dass ein Schnitt nur dann in Betracht gezogen wird, wenn der zur Verfügung stehende Raum nicht ausreicht oder der Laubbaum einen Frostschaden erlitt. Wer jetzt kurzerhand zur Astschere greift und die zu lang geratenen Zweige einkürzt, wird die vorschnelle Handlungsweise bereuen. Diese Vorgehensweise resultiert einerseits darin, dass die Äste wie amputiert erscheinen und andererseits mit einem besenartigen Austrieb reagieren. Um die herrliche Wuchsform des Trompetenbaumes zu erhalten, erfüllt ein Ableitungsschnitt die in ihn gesetzten Erwartungen sehr viel besser. So gehen Sie dabei vor:

  • Das Schneidwerkzeug frisch schärfen und mit Alkohol desinfizieren
  • Im ersten Schritt die Krone gründlich auslichten
  • Sämtliches Totholz und zu dicht stehende Triebe auf Astring kappen
  • Keine langen Stummel ‚Kleiderhaken‘ stehen lassen
  • Ins Kroneninnere gerichtete und überkreuz wachsende Triebe abschneiden
  • Jeden einzukürzenden Ast auf einen schwächeren ableiten, der als neue Spitze dient
  • Jeden Schnitt in leichter Schräghaltung knapp oberhalb eines nach außen gerichteten Auges ansetzen
  • Alle senkrecht wachsenden Wasserschosser ausreißen

Jeder stärkere Zweig wird dabei in zwei Schritten geschnitten, um eine ausfransende Wunde zu vermeiden. Zunächst sägen Sie den Ast von unten an, um ihn anschließend von oben vollständig abzuschneiden. Bei Bedarf wird die Schnittwunde mit einem Messer geglättet und an den Rändern mit einem Wundverschlussmittel bestrichen.

Kopfbaumschnitt

Der Gewöhnliche Trompetenbaum zählt zu den wenigen Laubbäumen, die für einen Kopfbaumschnitt bzw. ein Entwipfeln infrage kommen. Hobbygärtner entscheiden sich für diese drastische Maßnahme, um dem exotischen Baum noch größere Exemplare seiner einzigartigen Herzblätter zu entlocken. Mitunter kommt die Schnittform zur Anwendung, wenn das Gehölz einen zu starken Schattenwurf entwickelt. Der Trompetenbaum wird dabei bis auf einige wenige Leitäste oder sogar bis zum Stamm gekappt. In der Folge ist ein sehr langer Geduldsfaden gefragt, bis sich aus dem Gerüst wieder ein ansehnlicher Baum entwickelt hat. Da längst nicht alle Baumarten diesen Radikalschnitt vertragen, sind beispielsweise Eichen durch die Baumschutzverordnung davor geschützt.

Tipps für Catalpa bignonioides nana

catalpa bignonioides

Mit der Züchtung des Kugeltrompetenbaumes ‚Nana‘ gelang eine ausgezeichnete Anpassung des mächtigen Trompetenbaumes an den Zeitgeist, der nach kleineren Hausbäumen verlangt. Veredelt auf einem Hochstamm, entwickelt der kleinwüchsige Kultivar eine runde Krone, geprägt von den markanten Herzblättern. Zu einer Blüte und dem daraus folgenden Fruchtbehang kommt es hier nicht. Mit einer Wuchshöhe von maximal 200-300 Zentimetern und einem jährlichen Zuwachs von 5-10 Zentimetern, eignet sich das Ziergehölz somit auch für kleine Gärten und die Kübelkultur.

Der beste Zeitpunkt

Bei einem Catalpa bignonioides nana schränkt keine Blüte die Wahl des geeigneten Termins für einen Form- und Erhaltungsschnitt ein. Daher entscheiden sich erfahrene Hobbygärtner für einen Tag im Spätwinter, da das Kugelbäumchen zu dieser Zeit kein Laub trägt. Dieser Umstand vereinfacht die Schnittführung und gewährleistet einen besseren Überblick für die Wahrung der runden Kronenform.

Die richtige Schnittführung

Wie bei dem ‚großen Bruder‘, verlangt ein Kugeltrompetenbaum im Prinzip nicht nach einem Rückschnitt. Nimmt das Ziergehölz im Laufe der Zeit einen unerwünschten Umfang an, erweist sich Catalpa bignonioides nana gleichwohl als erfreulich schnittverträglich. In Anbetracht der gemächlichen Wuchsgeschwindigkeit, kommt ein Schnitt indes nur alle 3 bis 4 Jahre in Betracht. Die folgende Schnittführung ist dabei empfehlenswert:

  • Vertrocknete und verkümmerte Zweige auslichten
  • Wasserschosser und Seitentriebe unterhalb der Veredelungsstelle abreißen
  • Sich reibende und aus der Form herauswachsende Zweige bis zum Astring kappen
  • Die Äste insgesamt so einkürzen, dass stärkere Exemplare auf dünnere Zweige abgeleitet werden

Der Formschnitt verlief sachgemäß, wenn am Ende das Licht an alle Bereiche der Krone gelangt. Auf diese Weise beugen Sie einer Vergreisung von innen heraus wirksam vor.

Tipp:

Der Ableitungsschnitt verhindert einen besenartigen Neutrieb nur dann, wenn der Ast, auf den abgeleitet wird, nicht zu flach steht.

Sturmschaden beheben

Wird ein Kugeltrompetenbaum Opfer eines Sturmschadens, kommen die gebeutelten Hobbygärtner um einen Radikalschnitt nur selten herum. Aufgrund der entstandenen Lücken in der Krone, finden nun auch schwächere Winde genügend Angriffsflächen, sodass es weiterhin zu Astbrüchen kommen wird. Ein Entwipfeln, wie beim Gewöhnlichen Trompetenbaum, kommt hier nicht in Betracht. Im Resultat wäre die wunderschöne Kugelform dahin und würde sich nicht mehr entwickeln. Die Wildunterlage treibt stattdessen mächtig aus und überwuchert die Veredelung rettungslos. So beheben Sie am Catalpa bignonioides nana einen Sturmschaden richtig:

  • catalpa bignonioidesAn einem frostfreien Tag im Spätwinter ist der optimale Termin
  • Alternativ unmittelbar nach dem Sturm, jedoch nicht im Frühling, wenn der Baum im Saft steht
  • Oberhalb der Veredelung die Krone bis auf die Größe eines Fußballs einkürzen

Wiederum ist ein gezieltes Ableiten von höchster Relevanz, sofern Sie einen unschönen Besenaustrieb vermeiden möchten. Förderlich auf ein harmonisches Wachstum nach dem Schnitt wirkt sich aus, wenn die Schere oberhalb einer nach außen gerichteten Knospe angesetzt wird. Zweige mit nach innen gerichteten Augen sollten vollständig entfernt werden, da von ihnen kein nützlicher Beitrag zur Rundkrone zu erwarten ist.

Fazit

Ein majestätischer Trompetenbaum bildet seine herrliche Statur aus, ohne dass ein Formschnitt hierzu erforderlich ist. Nimmt der Laubbaum hingegen einen zu großen Umfang an, spricht nichts gegen einen Rückschnitt. Als bester Termin für diese Maßnahme hat sich ein trockener Tag im August bewährt, unmittelbar nach der Blüte und vor der Neuanlage von Knospen. Die kleinwüchsige Zuchtform Catalpa bignonioides nana verlangt demgegenüber nur im Ausnahmefall nach einem Rückschnitt, der vorzugsweise im Spätwinter stattfindet. Wer bei beiden Zierbäumen die Technik des Ableitens berücksichtigt, wird belohnt mit einem naturgetreuen Wachstum.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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