Startseite » Pflanzen » Ziergehölze » Kirschlorbeer pflanzen – Pflanzzeit und Abstände

Kirschlorbeer pflanzen – Pflanzzeit und Abstände

Heckenpflanzen sind als Sichtschutz beliebt. Sie sind kostengünstiger als eine Mauer, schöner und haltbarer als ein Sichtschutzzaun, können als Beitrag zum Klimaschutz gewertet werden und bringen Natur in die Nähe der Häuser. Insekten, Vögel und kleine Räuber werden von ihnen angezogen. Auch vom Kirschlorbeer, der eigentlich nicht in Deutschland beheimatet ist.

Video-Tipp

Nicht mehr pflanzen?

Er ist in der letzten Zeit etwas in Verruf geraten, der Kirschlorbeer. Die in Deutschland nicht heimischen Pflanzen vermehren sich leicht, gedeihen fast überall gut und sind anspruchslos. Daher findet man den Kirschlorbeer nicht nur als Hecke in Gärten, sondern inzwischen auch wild. Trotzdem werden die Pflanzen weiter vertrieben.

Boden und Standort

Kirschlorbeer ist absolut anspruchslos, was Boden und Standort angeht. Kirschlorbeer gedeiht in der Sonne ebenso wie im Schatten und im Halbschatten, hat nur im Tiefschatten Probleme. Ganz ähnlich sieht es beim Boden aus: Nahezu alles ist in Ordnung, sogar lehmige und sandige Böden verträgt der Kirschlorbeer. Nur Staunässe mögen die Pflanzen nicht. Wind vertragen sie gut, allerdings wachsen sie so dicht, dass sich rund um die Hecke gerne Verwirbelungen bilden – zum Wäschetrocknen ist das gut, in der Sitzecke direkt hinter der Hecke ist es ärgerlich.

Größe und Wachstum

Kirschlorbeer wird gerne drei Meter hoch und nimmt in der Breite den gleichen Raum ein. Kirschlorbeer wächst schnell, diese Ausdehnung ist also recht schnell erreicht. Bei etwa 40 cm Höhenwachstum im Jahr dauert es maximal sieben Jahre, bis diese Ausdehnung erreicht ist. Eine ordentliche grüne Wand zum Nachbarn hat man meist schon im zweiten Sommer. Auf großen Grundstücken ist das ungebremste Wachstum der Heckenpflanzen kein Problem, aber in Vorstädten und auf kleinen Grundstücken kann es schwierig werden, den Kirschlorbeer im Zaum zu halten. Letztendlich sollte das bei der Gartenplanung bedacht werden. Eine Ausnahme bilden die kleinwüchsigeren Sorten, beispielsweise Prunus laurocerasus „Otto Luyken“ – eine Hecke von einem Meter Höhe lässt sich gut mit zwei bis drei Pflanzen je Meter gestalten und passt auch auf kleinere Grundstücke.

Pflanzen: Abstand, Zeit und Besonderheiten

Kirschlorbeer sollte auf keinen Fall zu dicht gepflanzt werden – die einzelnen Pflanzen brauchen Platz. Wenn der Abstand zwischen zwei Pflanzen 80 bis 100 cm beträgt, sieht das bei den Jungpflanzen noch recht albern aus, von Sichtschutz kann da keine Rede sein. Aber dank dem schnellen Wachstum sind die Lücken eben auch unheimlich schnell geschlossen. Im Spätsommer oder Frühherbst wächst die Pflanze gut an, wenn sie in einem ausreichend tiefen Saatloch mit etwas Kompost angepflanzt wird. Die Erde sollte locker gehalten werden, immer wieder an der Oberfläche mit der Harke vorsichtig gelockert werden und regelmäßig gemulcht werden.

Kirschlorbeer verträgt Trockenheit nicht so gut, vor allem bei jungen Pflanzen muss immer wieder gut gegossen werden. Deshalb ist der Spätsommer günstig: Die größte Hitze ist vorbei, es regnet häufiger, und bis zum Winter bleibt ausreichend Zeit, um Wurzelwerk zu bilden. Kirschlorbeer sind Tiefwurzler, der Raum unter der Hecke kann also ganz gut mit Bodendeckern befüllt werden.

Tipp:

Als Norm gilt, das Gehölz so tief zu pflanzen, wie es in der Baumschule stand. Ganz leicht ist dies nicht, denn der Baum setzt sich nach dem Pflanzen noch etwas. Es ist also zunächst eine „Zugabe“ nötig.

Verfüllen des Pflanzloches

Beim Auffüllen kommt, wie bereits geschildert, zunächst etwas Kompost an den Wurzelbereich, dann der Unterboden. Die innigste Verbindung von Wurzeln und Erde erreicht man durch ruckartiges kurzes Heben und Senken des Gehölzes, d. h., man schüttelt es leicht, füllt gleichzeitig auf und hebt das Gehölz allmählich, bis es die richtige Pflanzhöhe erreicht hat. Zuletzt wird der Oberboden aufgetragen. Nach dem Pflanzen muss die Erde rund um den Kirschlorbeer fest angetreten werden. Doch Vorsicht bei nassem Boden: Leicht können beim Festtreten Verdichtungen im Wurzelbereich entstehen, die das Wachstum nicht gerade.

Düngen und Gießen

Kirschlorbeer mag keine Staunässe, darf aber auch nicht trocken stehen. Regelmäßiges und dann mäßiges Gießen ist also wichtig, so dass die Pflanzen das ganze Jahr über gut versorgt werden. Gedüngt wird im Frühjahr bis in den August hinein, danach jedoch nicht mehr. Zum Düngen eignen sich Hornspäne und Hornmehl. Wenn man Kirschlorbeer im August oder später im Jahr noch düngt, wird kurz vor dem Winter eine neue Generation dicker Blätter ausgebildet, die im Winter erfrieren würde. Das sollte gerade nicht passieren.

Überwintern

Kirschlorbeer ist generell winterhart, aber nur bis Temperaturen um die minus 20° C. Alles darunter geht mit schweren Frostschäden einher. Da die Temperaturen in Deutschland zumindest nachts im Winter so weit sinken, sollten die Pflanzen geschützt werden. Ein Vliesschutz reicht aus, das Wurzelwerk sitzt sehr tief im Boden, so dass die Pflanzen draußen verbleiben können. Kirschlorbeer ist immergrün, das heißt, dass auch im kältesten Winter noch Feuchtigkeit über die Blätter verdunstet. Die Pflanzen müssen auch im Winter gegossen werden.

Schnitt

Da der Kirschlorbeer sehr schnell wächst, muss er regelmäßig geschnitten werden. Das findet zweimal jährlich statt. Geschnitten wird mit der Gartenschere und mit der Astschere, der Heckenschnitt kann kompostiert werden. Wer empfindliche Haut hat, sollte Handschuhe tragen. Giftig ist Kirschlorbeer nur beim Verzehr: Samen, Blätter und Ästchen enthalten Glycoside, im Magen wird Blausäure freigesetzt. Wenn der Kirschlorbeer als Hecke schon gut wächst, kann Ende Mai bis Mitte Juni ein zweiter Rückschnitt erfolgen, der in erster Linie Pilzinfektionen verhindert. Der (dann dritte und) letzte Schnitt des Jahres findet Ende August statt und reduziert die Pflanze für den Winter. Übrigens sollten schon junge Pflanzen regelmäßig geschnitten werden, auch wenn sie noch recht klein sind: Dadurch bildet der Kirschlorbeer viele kleine Äste aus, er wächst besonders dicht.

Anleitung

  • Man nimmt den Kirschlorbeer am unteren Stammenden in die eine Hand und in die andere ein scharfes Gartenmesser.
  • Mit dem Messer entfernt man faule, verletzte, angebrochene Wurzeln und solche, die zu lang sind.
  • Ein glatter Wundschnitt, der mit seiner Fläche nach unten zeigen muss, löst bald das Wachstum von Saugwurzeln im Schnittbereich aus.
  • Hat der Kirschlorbeer einen gut entwickelten Ballen, dann bleiben die Wurzeln unbeschnitten.

Bei Gehölzen ohne Ballen gibt es eine weitere Möglichkeit, eine schnelle Bildung von Saugwurzeln anzuregen: Man taucht die Wurzeln nach dem Schnitt in Wasser und wirft nun beim Einsetzen zunächst guten, ausgereiften Kompost, notfalls auch etwas Torf, in den unmittelbaren Bereich der Wurzeln. Bei kleineren Gehölzen kann man die Wurzeln auch in Kompost oder Torf wälzen. Das eigentliche Pflanzen macht man am besten zu zweit. Denn einer muss den Kirschlorbeer senkrecht halten, muss eventuell dafür sorgen, dass er in der Fluchtlinie steht, und er ist für die richtige Pflanzhöhe verantwortlich. Der zweite füllt die Erde ein.

Tipps für Schnellleser

  • Kirschlorbeer gedeiht in Sonne, Halbschatten und Schatten, aber nicht im Tiefschatten.
  • Das Substrat ist unproblematisch, solange keine Staunässe entsteht.
  • Das Wachstum liegt bei etwa 40 cm im Jahr, eine Ausdehnung von drei Metern Höhe und drei Metern Breite sind keine Seltenheit.
  • Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte von Anfang an etwa 80 bis 100 cm betragen.
  • Im Spätsommer oder Frühherbst wird Kirschlorbeer normalerweise angepflanzt.
  • Kirschlorbeer ist ein Tiefwurzler, Bodendecker gedeihen direkt darunter sehr gut.
  • Trotz hohem Wasserbedarf mag Kirschlorbeer keine Staunässe.
  • Gedüngt wird nur bis August, Hornmehl und Hornspäne sind geeignet.
  • Kirschlorbeer muss auch im Winter gegossen werden, die Pflanzen sind immergrün.
  • Zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, muss der Kirschlorbeer geschnitten werden.
  • Kirschlorbeer ist nur beim Verzehr giftig, kann aber bei Hautkontakt allergische Reaktionen auslösen.

Häufig gestellte Fragen

Wann sollte Kirschlorbeer gepflanzt werden?

Kirschlorbeer sollte im Spätsommer oder Frühherbst angepflanzt werden, weil der natürliche Regen das Gießen übernimmt und die Zeit bis zum Winter doch noch lang genug ist, um ein ordentliches Wurzelwerk auszubilden. Die Früchte der Pflanze sind nicht giftig, sondern nur die Samen, die Blätter und die Äste. Zudem handelt es sich um ein Gift, das nur beim Verzehr freigesetzt wird, bei Hautkontakt ungefährlich ist (aber allergische Reaktionen auslösen kann). Kirschlorbeer kommt in der Sonne ebenso gut klar wie im Schatten, braucht aber immer viel Wasser.

Was sollte man beim Kauf eines Kirschlorbeers beachten?

Kirschlorbeer-Jungbäume, die nur wenige Zweige besitzen, Bäume mit abgebrochenen Zweigen oder gar Wunden am Stamm, scheiden beim Kauf aus. Hat man die Wahl zwischen mehreren Sträuchern der gleichen Sorte, dann tut man auch gut daran, die kräftigsten auszusuchen und auf gleichmäßigen Wuchs zu achten. Was für die Krone gilt, trifft auch für das Wurzelwerk zu. Die Wurzeln müssen kräftig entwickelt sein, viele Feinwurzeln sollen die Hauptwurzeln bekleiden.

Muss man den Kirschlorbeer nach dem Pflanzen schneiden?

Wenn Gehölze beim Verpflanzen Wurzeln verloren haben, dann sind sie nicht mehr fähig, alle oberirdischen Teile mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Dem wirkt man durch den Pflanzschnitt entgegen. Die Zweige von Sträuchern z. B. reduziert man auf gut entwickeltes kräftiges Holz und kürzt dies zusätzlich etwas ein. Ballenpflanzgut, also Gehölze, deren Wurzeln nicht geschnitten wurden, braucht auch oberirdisch nicht eingekürzt werden. Dies gilt sowohl für Containerware wie für Immergrüne, etwa die Nadelgehölze.

Transport und Zwischenlagerung von Kirschlorbeer

Am wichtigsten für eine schnelle Weiterentwicklung des Kirschlorbeers sind gesunde Wurzeln. Mit beschädigten, ausgetrockneten Wurzeln, die bei Herbstpflanzung keine neuen Saugwurzeln bilden, kann der frisch gepflanzte Kirschlorbeer den Winter nicht überstehen. Beim Transport müssen daher Sonne und Wind unbedingt abgehalten werden. Feuchter Torf und eine Plastikhülle sind hinlänglicher Schutz. Kann man nicht gleich pflanzen, dann schlägt man den Kirschlorbeer ein und bettet die Wurzeln in feuchte Erde.

Kirschlorbeer vermehren

Grundsätzlich ist es recht schwer einen Kirschlorbeer selber zu vermehren. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten es wenigstens zu versuchen:

  1. Vermehrung durch Stecklinge: Spitzen mit ca. 5 bis 6 Blättern schneiden und in ein mit Wasser gefülltes Glas stellen. Die Stecklinge sollten keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Nach etwa 5 Wochen erscheinen die ersten kleinen Wurzeln. Anschließend die kleinen Pflänzchen in Töpfe mit Anzuchterde pflanzen.
  2. Vermehrung durch Samen: Der Kirschlorbeer zählt zu den Kaltkeimern. Die Keimdauer liegt bei 3 bis 4 Monaten. Jungpflanzen sollten für mindestens 1 Jahr frostfrei gehalten werden. Trotz allem ist die Vermehrung durch Samen sehr aufwendig, denn bis zum ersten Verholzen sind die Pflänzchen sehr anfällig.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Ziergehölze

Zum Thema Ziergehölze

Scroll Up