Apfelbaum Kleingarten - Halbstamm oder Buschbaum?

Locke73

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Hallo liebe Klein- und Hobbygärtner :eek:

Wir möchten in unserem Kleingarten (ca 8,5m x 20m, also 170 qm) einen Apfelbaum pflanzen - Sorte Ecolette (selbstbefruchtend, Kreuzung aus Elstar und weißichnicht).

Meine Frage an die erfahrenen Obstbaumexperten hier:

Sollen wir uns für einen "Busch(obst)baum" oder "Halbstamm" entscheiden?

Der Baum soll schon "schön groß" werden, so dass es Schatten spendet, d.h. ich möchte drunter liegen können.

Beim Buschbaum habe ich Bedenken, dass er zu klein bleibt, Endhöhe soll ja bei 3 - 4m liegen. Lebenserwartung 20-30 Jahre. Erträge dafür schon ab dem 2. Pflanzjahr.

Beim Halbstamm, dass er zu groß wird (Endhöhe 4-8m, oder mehr). Der Halbstamm hat eine sehr hohe Lebenserwartung (60-100J.). Erträge ab dem 4. Pflanzjahr.

Wann erreichen die zuvor genannten Baumtypen ihre volle Größe?
Bzw. wie schnell wachsen sie?
Optimistisch betrachtet möchte ich die nächsten 30 Jahre unter dem Baum liegen - also über der Erde *g*

Was meint ihr?
Für welchen soll ich mich entscheiden?
Bin total unschlüssig...
 
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  • karlh

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    Busch oder Halbstamm kennzeichnet die Länge des Stammes, ab der dann die Verästelung beginnt. Ich weis gar nicht, ob es überhaupt noch eine große Sortenvielfalt bei Halbstämmen gibt. Wird doch kaum noch nachgefragt. Selbst in Plantagen pflanzt man zwischenzeitlich nur noch kleinere Baumformen, wegen der zeitigeren und leichteren Ernte. Wenn du dich drunter legen willst, brauchst du mindestens Halbstamm, weil beim Busch spätestens ab 50 bis 60 cm über der Erde die Verästelung beginnt. Du kannst natürlich beim Busch alle unteren Äste wegschneiden, um dich drunter bewegen zu können. Äpfel vom Busch erntest du früher. Ab 2. Standjahr kannst du ggf. eine Kostprobe ernten.

    Äpfelbäume sind aber keine klassischen Schirmbäume, weil das Blattwerk nicht dicht genug ist. Wenn die dicht sind, kannst du die Ernte vergessen. Obstbäume brauchen Licht und Luft im Inneren, damit du gute und gesunde Früchte ernten kannst. Süßkirschbaum wär m.E. besser, weil die dichteres Blattwerk ausbilden.
     

    thomash

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    Bei Halbstämmen bekommst du alle Sorten die du haben willst, das sollte nicht das Problem sein.

    Wie schon beschrieben besagt der Ausdruck Halbstamm, Hochstamm, Buschbaum ab wann die Verästelung beginnt. Wie stark wüchsig der Baum ist ist abhängig von der Unterlage auf dem dieSorte veredelt wurde.

    Dennoch hast du recht, dass in der Regel mit dem Ausdruck Halbstamm Hochstamm Buschbaum auch die Wüchsigkeit ausgedrückt wird, weil eine Buschbaum Erziehung in der Regel nur auf schwachwüchsiger Unterlage ausgeführt wird.

    Das Bild hier zeigt einen klassischen Halbstamm Apfel der durch Schnitt klein gehalten wurde. Laubfrei sieht er aber schon etwas verstümmelt aus, aber mit Blättern und Furchtbehang ist er ganz ansehbar und trägt Früchte bis zum umfallen.

    ApfelbaumNachbar.JPG

    Mit dem geeigneten Schnitt kannst du auch einen alten Apfelhalbstamm ertragreich und dennoch in der Höhe begrenzt halten.

    Umgekehrt ist es jedoch auch möglich.
    Du kannst auch einen Schwachwüchsigen Buschbaum zum Halb - oder Hochstamm erziehen, was aus meiner Sicht potentiell einfacher ist.

    Hier mal ein Bild eines jungen (3 Jahre+2 Jahre) Halbstammes Jakob Fischer
    Apfel Jokob Fischer.jpg

    Du siehst hier deutlich, dass will mal ein richtiger Baum werden mit einer stattlichen Größe. Er ist auch viel schneller gewachsen als meine zahlreichen Buschbäume trägt aber immer noch nicht. Dennoch spendet er mit seinem Laub einen lichten Schatten.
    So wie mein Vorredner schon sagte, wird er nie soviel Schatten spenden wie eine dichte Thujahecke aber dennoch ausreichend um ein wenig von der Sonne geschützt zu sein und ich persönlich kenne keinen der in den kalten Schatten einer Thujahecke liegen will, jedoch viele, die den lichteren Schatten des Apfelbaumes lieben.

    Hier mal im Vergleich ein Buschbaum - hier Kirsche, der im gleichen Jahr gepflanzt wurde.

    Obstbaum-Kirsche 1jahr.JPG

    Nicht gerade der beste Schnitt aber man sieht den Vergleich deutlich, wie weit der Busch gegenüber dem Halbstamm zurückliegt, dafür bringt dieser längst Ertrag (wenn auch noch wenig).

    Aber auch der Buschbaum wird eines Tages zum Schattenspender. Du kannst dabei dem Buschbaum auch die unteren Äste abnehmen die eigentlich als Lietäste angedacht waren und höhere Leitäste auswählen und so mehr Platz schaffen um darunter zu liegen also quasi Buschbaum von der Wüchsigkeit mit Halbstamm Erziehung.

    Pflege:
    Bäume auf schwachwachsender Unterlage brauchen (inder Regel) lebenslang einen Pflanzstab, weil die schwache Wurzel ihn nicht vor Sturm bewahrt.
    Buschbäume müssen intensiver als Halbstämme gedüngt und regelmäßig gewässert werden.
    Halbstämme versorgen sich weitgehend selbst. Dünger ist auch hier nicht schlecht aber nicht unbedingt erforderlich und Wasser nur in heißen Sommern.

    Alter: Halbstämme werden 100 Jahre alt, Buschbäume ca. 20 bisweilen auch weniger, wobei eine gute Pflege das Alter auch erhöhen kann.
    Dies heißt aber nicht, dass der Baum nach 20 Jahren kein Laub mehr haben muss, sondern eher, dass der Ertrag nicht mehr lohnt. In Plantagen werden obstbäume bisweilen auch schon nach 10 Jahren ausgetauscht.

    Befruchtung: Apfelbäume sind ausnahmslos selbststeril, d.h. dass sie eine andere Sorte brauchen die zur gleichen Zeit blüht, damit die Blüten bestäubt werden. Diese sollte nicht weiter als 1km entfernt sein, somit ist die Bestäubung des Apfelbaumes in ganz Deutschland im Regelfall kein Problem.
    Käme es je doch zum Problem bleiben 2 Möglichkeiten. Erstens einen Buschbaum in der Nähe zu pflanzen oder einzelne Äste des bestehenden Baumes mit einer anderen Sorte zu veredeln. Somit wird der einst sterile Baum zu einem selbstfertilen Baum (Selbstbefruchtbar). Selbstbefruchtbar bitte nicht mit Selbstbestäubung verwechseln. d.h. die Bienchen braucht man immer noch.
    Die Fertilität kann man auch damit lösen, dass man von vorne herein einen sogenannten "Familienbaum" pflanzt. Auf Familienbäumen sind meist 3 oder mehr Sorten auf einem Baum veredelt, welche sich entweder gegenseitig befruchten können oder alternativ die Ertragszeit verlängern (Sommer- Herbst und Winterapfel) auf einem Baum.

    Zusammenfassend:

    Buschbaum:
    Ein Buschbaum hat nur wenig mit dem zu tun was wir als Baum bezeichnen. Er ist auf leichte, aber aufwendigere Pflege und möglichst viel Ertrag je Fläche konzipiert. Viel mehr kann man damit nicht anfangen.
    Eine Umerzeihung auf Halbstamm ist möglich, sodass er mehr nach "Baum" aussieht aber ansonsten ist es eben nur eine Pflanze im Garten die Ertrag bringen soll.

    Halbstamm:
    Ein Halbstamm braucht weniger Pflege aber je größer der Baum wird desto schwieriger wobei man beim Halbstamm Apfel noch viel vom Boden aus machen kann.
    Halbstamm Kirsche z.B. würde ich nie machen, weil es kaum möglich ist diese komplett zu beernten, beim Apfel hilft hier der Apfelpflücker.

    Hier noch ein Link zu Bilder von Halbstämmen. Sei aber bitte nicht schockiert. Bei diesen Stämmen ist im Schnitt einiges flasch gemacht worden, so schlimm wird es bei Dir hoffenlich nie aussehen. Sei aber gewarnt, dass Halbstämme durchaus zum Problem werden können.

    http://www.hausgarten.net/gartenfor...zwetschengenbaum-jetzt-richtig-schneiden.html

    Tendenziell denke ich: "Du willst einen Halbstamm"
     
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  • Desperado

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    @thomash

    Es macht absolut keinen Sinn, einen schwachwüchsigen Buschbaum auf einer M9-Unterlage zu einem Halb- oder gar Hochstamm erziehen zu wollen, weil bei einer Stammhöhe von max. 3m Schluss ist.
    Man kann den Busch durchaus zu einer Baumform mit 2-3 Leitästen erziehen, aber die sollten dann schon etwas tiefer ansetzen als bei einem Halb- oder Hochstamm. Diese Äste werden aber auch nicht viel stärker als ne Kaffeetasse (steht gerade neben mir - daher der Vergleich).

    Ich mag sie aber trotzdem gern, weil sie so schön von Hand zu ernten sind und kaum alternieren. Und in zwei Minuten sind sie auch schon geschnitten. Einfacher geht es kaum!


    Bienen fliegen mit ihrem Pollen keinen Kilometer von einem zum anderen Baum. Als maximaler Abstand gelten 300m.
     
  • thomash

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    Laut meiner Baumschule stimmt dies so nicht.

    Wenn man einem Buschbaum die unteren Äste kappt und quasi aufastet, wird der Baum insgesamt entsprechend höher, bleibt aber kleiner als ein Halbstamm. Astet man ihn zum Hochstamm wird er ungefär so groß wie ein kleiner Halbstamm.

    Auch im Internet wird "gewarnt", dass man Buschbäume nicht wegen Rasen mähen aufasten soll, weil diese dann höher wachsen als ursprünglich geplant.

    Meine sind noch zu klein um eigene Erfahrungen mit einzubringen, daher verfzeiht mir wenn ich auf Fremdquellen zurückgreifen muss.

    Zitat: "Die Bezeichnungen sagen aber nichts über die Gesamthöhe des Obstbaumes aus. Ein Buschbaum kann so hoch wie ein Hochstamm wachsen. Viele Leute kaufen sich einen Buschbaum, weil Sie mit dem Begriff Buschbaum eine kleine Wuchsform erwarten, staunen dann aber, wenn dieser größer wird als gedacht. Zu allem Überfluss werden dann sie untersten Äste abgesägt, weil sie beim Rasen mähen stören, sodass Sie am Ende doch einen Halb- oder Hochstamm haben."

    Quelle: http://www.oekogarten-voelklingen.de/themen-baumschnitt.php
     

    Locke73

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    Erst mal vielen Dank an euch drei für die Antworten, insbesondere dir, thomash :eek:
    Danke dir für die anschaulichen Bilder!!!
    Also klein bekommt man sie alle ;) Schnell groß dagegen nicht :/

    Und ja, ich werde mich für einen Halbstamm entscheiden ;)

    Habe mich ja bereits im internet schlau gemacht (Unterlage (M9, M26.... M25, etc.), Stammhöhe und Bezeichnung der Wuchsarten.

    Und es werden nun zwei Halbstämme. Einmal Apfel und einmal Pflaume.
    Und diese werde ich in einer Baumschule kaufen.

    Heute war ich in einem Garten-Center in der Nähe und habe mir dort auch mal das Obstbaumsortiment angeschaut. Der junge Mann dort hatte nur halbwegs Ahnung. Und bevor ich einen Baum kaufe, der nicht höher als 2-3 Meter wird, gehe ich lieben auf Nummer Sicher.

    Z.B. hatte ich mir dort die Sorte "Elstar" (Ecolette, mein Favorit, gab es dort nicht) angeschaut. Mit meinem mir angelesenem Wissen handelte es sich bei dem dort angebotenen Baum um einen Halbstamm.
    Auf dem Etikett stand auch Wuchs: stark, breit aufrecht, dicht verzweigt.
    Der Mitarbeiter (MA) meinte, dass die Baumschule, von der das Gartencenter bezieht, auf M25 veredelt, also handelte es sich wohl definitiv um einen Halbstamm.
    Er sagte, dass alle veredelten Apfelbäume (also 99%) selbstbefruchtend seien. Das stimmt ja so schon mal nicht, oder? Es ist doch umgekehrt, also dass alle einen Befruchterbaum brauchen.
    Ich habe mich ja für die neue Züchtung Ecolette ausgesucht, eine der wenigen, die selbstbefruchtend ist.

    Dann sah ich mir die Pflaumen "Haroma" und "Hanita" an. Auf dem Etikett stand mittelstarker Wuchs, also Buschbaum. Der MA meinte allerdings, dass der Pflaumenbaum größer wird als der Apfelbaum und es sich auch um einen Halbstamm handele. Das glaube ich eher nicht, da auf dem Etikett "mittelstark" stand und das nach meiner Recherche ein Erkennungswort für Buschbaum ist.

    Ich werde die Bäume deshalb, um auf Nummer Sicher zu gehen, in einer Baumschule kaufen, da die MA im Gartencenter auch nicht wirklich Ahnung haben und die Etiketten der dort angebotenen Ware nicht die Angaben enthalten, die ich brauche, bzw. nicht deutlich zu erkennen ist, um welche Baumart es sich handelt.



    Noch eine Frage:
    Welcher Halbstamm - Apel oder Pflaume - wächst schneller (sortentypisch)?

    Eine Pflaume kann man doch gut zur Tellerkrone erziehen, einen Apfel nicht, oder?

    Der eine Baum soll in der Mitte des Gartens stehe, dort möchte ich dann irgendwann mal drunter sitzen können, der andere eher im vorderen Bereich.

    Welchen würdet ihr wohin pflanzen?
    Welcher wird sortentypisch größer (wenn beide als Halbstamm gekauft werden)?
     
  • Locke73

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    Hier mal die Quelle, aus der ich meine Hauptinfos zur Baumgröße habe:

    http://www.gruener-garten-shop.de/b...ichtige-wahl?gclid=CP7TiJCNkcwCFVIaGwod20QLAw

    http://www.obstbauberatung-baden-wuerttemberg.de/praxis/unterlagen.html

    http://gartenfernsehen.de/filme/einen-apfelbaum-wählen-teil-3-die-baumgröße


    Wenn ich mir aber deinen link anschaue, Thomas, und grad habe ich auch noch andere Seiten zum Thema gefunden, variieren die Angaben aber zur Stammhöhe i.V.m. Baumbezeichnung... noch ein Grund mehr, die Bäume in einer Baumschule mit wirklich fachkundiger Beratung zu kaufen!
     
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    thomash

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    Ein typisches Problem mit den Gartencentern, weil dort meist ungelernte Kräfte arbeiten. Dies gibt es aber grundsätzlich auch in der Baumschule nur dass dort die Bäume in größerer Auswahl stehen und streng getrennt von der Wuchshöhe her.

    Dennoch verlange eine gelernte Fachkraft.

    Ich kenne einen Fall als jemand für seinen Balkon einen Apfelbaum für Kübelhaltung im Gartencenter kaufen wollte. Der Mitarbeiter hat ihm einen Halbstamm verkauft, weil der schwachwüchsiger sei als der Hochstamm *grins*

    In meiner Baumschule sind die Bäume billiger, die Sortenauswahl größer, die Auswahl größer. Die Bäume sind allesamt 2 jährig verdelt oder älter .....

    Ich vermute dass der Apfel größer wird als die Pflaume bzw. Zwetschge.


    Ich würde mich übrigens eher für Zwetschge anstatt Pflaume entscheiden.
    Pflaumen sind wesentlich saftiger und eignen sich damit vornehmlich für den Frischeverzehr. Für Kuchen sind Zwetschgen geeigneter, und nicht selten sind diese auch vom Geschmack intensiver obwohl ich ehrlich gesagt nur die verwässerten Pflaumen aus dem Supermarkt kenne was natürlich kein wirklicher Vergleich ist.

    Ob man Apfel als Tellerkrone schneiden kann würde ich eher anzweifeln. Bei der Zwetschge Pflaume ist das evt eher möglich, allerdings kenne ich mich mit alten Bäumen wenig aus.
    Der Apfel neigt jedoch gerne zum steilen Wuchs, reagiert aber sehr gut auf Schnitt und vielleicht wäre mit einem regelmäßigen Rückschnitt einiges möglich. Allerdings wohl nicht zu empfehlen.

    Aber wie gesagt .... Hol Dir dazu bitte noch andere Infos ein, denn mir fehlt noch viel Erfahrung beim Obstbaum.
     
    H

    Highlaender

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    Ich schließ mich Desperados Meinung an. Warum nen Buschbaum auf Halbstamm schneiden? Irgentwie unlogisch. Kann man doch gleich nen Halbstamm kaufen.

    Und an Stellen wo ich mitm Rasenmäher arbeiten muß empfehle ich nen Hochstamm. Ist wesentlich praktischer.
     

    thomash

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    Kann ich nur beipflichten. Zumal man auch mindestens 1 Jahr verliert.
    Ist eben nur ein Kompromis, wenn ein Baum etwas Bodenfreiheit braucht und dennoch nicht ganz so hoch wie ein Halbstamm werden soll.

    Man kann aber auch einen Halbstamm durch Schnitt niederer halten.
     
  • Desperado

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    Hier mal die Quelle, aus der ich meine Hauptinfos zur Baumgröße habe:

    http://www.gruener-garten-shop.de/b...ichtige-wahl?gclid=CP7TiJCNkcwCFVIaGwod20QLAw

    http://www.obstbauberatung-baden-wuerttemberg.de/praxis/unterlagen.html

    http://gartenfernsehen.de/filme/einen-apfelbaum-wählen-teil-3-die-baumgröße


    Wenn ich mir aber deinen link anschaue, Thomas, und grad habe ich auch noch andere Seiten zum Thema gefunden, variieren die Angaben aber zur Stammhöhe i.V.m. Baumbezeichnung... noch ein Grund mehr, die Bäume in einer Baumschule mit wirklich fachkundiger Beratung zu kaufen!


    Die Stammhöhen aus dem Link vom Namensvetter sind nicht richtig. Ein Hochstamm muss eine Stammhöhe von 1,80m aufweisen und auch eine entsprechend starkwüchsige Unterlage haben (Sämling), damit er auch als solcher verkauft werden darf.
    Aber auch der Halbstamm muss eine Mindeststammhöhe von 1,20m haben, und beim Busch sind es 60cm.
    Das ist zwingend vorgeschrieben.

    Ich hatte mal eine Betriebsprüfung vom LWA. Da ist jeder Acker vermessen und jeder Baum auf den Streuobstwiesen gezählt und ausgemessen worden. Und wehe der unterste Leitast saß etwas zu tief (gefördert werden nur Bäume mit einer Stammhöhe von mind. 1,60m) oder weite Teile der Krone waren abgestorben, dann wurden diese Bäume kurzerhand gestrichen, so als befänden sie sich gar nicht auf dem Grundstück.
    Ich hab dieses Jahr im Februar 10 Hochstämme gesetzt (2 Kirschen- und 8 Apfelbäume). Da musste ich natürlich auch sehr auf die Stammhöhe achten. Mir persönlich wären Halbstämme auf Sämlingsunterlage zwar lieber, aber dann gibt's keine Fördergelder für den Erhalt und die Pflege der Streuobstbestände.
    Dennoch - die Qualität war super. Ich hab selten so schöne und kräftige Jungbäume gepflanzt - und das zu einem unschlagbar günstigen Preis von 21 Euro/Hochstamm (2 Euro Rabatt). Die Sweatheart (Süßkirsche) war fast 3m lang. Bei der konnte selbst ich mit meinen 1,96m den Pflanzschnitt nicht mehr im Stehen durchführen. Auch die Regina war nicht viel kleiner. Am schwächsten waren bezeichnenderweise die 4 Brettacher, aber die gelingen hier eigentlich immer. Auch der Pilot scheint eine sehr gesunde spätreife Sorte zu sein. Nen Ingol (Ingrid Marie x Golden Delicious) und nen Falstaff (James Grieve x Golden Delicious) hat mir der Baumschullehrer noch aufgeschwatzt, von denen er noch ein paar schöne Exemplare hatte. Der letzte war dann noch ein Jonagold. Ich wollte jedenfalls noch ein paar gute diploide Befruchtersorten für die Brettacher, dem wichtigsten Wirtschaftsapfel in unserer Gegend.
     
  • thomash

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    Hatte ich gar nicht beachtet. Du hast natürlich recht, liegt sogar sehr weit daneben. In dem Falle fällt es einem auch schwer den Rest zu glauben, wenn die schon in so einfachen Fragen dermaßen vertun.

    Aber meine Baumschule hat letzlich das selbe gesagt und da vertraue ich auf die Jahrzehnte lange Erfahrung.
     

    Kleinbauer

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    Hallo,

    je nachdem wo der Kleingarten ist, würde ich zuerst auch die örtlichen Regelungen wegen Grenzabstände usw. für Bäume mit bestimmten Höhen checken. Schnell kann der liebe Nachbar unfreundlich werden, wenn der Schatten auch seinen Kleingarten beherrscht.
    Ich habe vor Jahren einen Halbstamm Apfelbaum Goldparmäne gesetzt. Wenn Du schnell viel Geäst für Schatten willst, Goldparmänen sind sehr wuchsfreudig. Allerdings brauchts einige Jahre für die erste Ernte. Dann aber reichlich. Aber das Schneiden und im Zaum halten ist nicht mit ein paar Schnittchen verbunden, da fällt richtig was an. Die Äpfel schmecken dafür lecker und sind lange lagerbar. Pflaumenbäume als Schattenspender würde ich nicht machen wegen den vielen Wespen.
     

    thomash

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    Hallo,

    Pflaumenbäume als Schattenspender würde ich nicht machen wegen den vielen Wespen.
    OH JAAAAAAA

    und wegen der "Sauerrei" weil Zwetschgenbäume einen Großteil der Früchte abwerfen. Das lockt dann auch die Wespen.
    Wenn man dies vermeiden will und bessere Fruchtqualität ist es ratsam nur jede 3. Frucht stehen zu lassen oder weniger, aber auch dann ist Zwetschge Pflaume einen Wespenlieferant.
     

    Der grüne Daumen

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    Nabend Zusammen,

    hab mal ne blöde Frage, hab mir bei Horstmann nen Apfel gekauft, blutroter Cousinrot heißt er....
    Gepflanzt hab ich ihn vor ca. 4 Wochen...jede Woche bekommt er n Kanne Wasser und täglich zuspruch durch mich...

    Sollte er nicht so langsam austreiben :confused:
    Mein Boskop steht kurz vor der Blüte und da tut sich gar nix :confused:
     

    Pyromella

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    Seltsam. Also irgendein Lebenszeichen hätte ich jetzt auch erwartet. Hast du mal vorsichtig am Baum gezupft? Nicht, dass die Wühlmäuse auch hier Appetit hatten.

    Ich drück dir die Daumen!
     

    thomash

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    Keine Panik, das ist normal.

    Bei wurzelnackter Ware hab ich dass auch oft beobachtet, bei getopfter Ware waren sie manchmal weiter wie in der Natur.

    Ich nehme mal an dass du nicht Wurzelnackt gekauft hast, weisst aber nicht wann der Baum in den Kübel kam.

    Sich kann man aber nicht auf "wurzelnackt" schließen. Evt ist er auch einfach nur spät dran.

    Schau Dir mal an, ob er Blattknospen hat, dann lebvt er auch höchstwahrscheinlich.

    Hab gestern einen punica granata (Granatapfelbaum) bekommen. Der sieht aus wie ein Strohbesen, s. Bild hatg aber überall Knospen. In dem Falle war es definitv keine wurzelnackte Ware (sieht man am Wurzelwerk sehr deutlich)

    k-Granatapfel.JPG k-Granatapfel1.JPG
    pencil.png
     

    kdb

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    ich lese immer kleingarten und halbstamm ....
    ist der garten in einer kleingartenanlage ? ist dort dann ein halbstamm zulässig?

    ansonsten wäre vielleicht eine apfelbaumhecke im spalier eine geeignete lösung?
    mehrer sorten, baldiger ertragsbeginn....

    aber auch hier wäre die frage nach kleingartensparte und zulässigkeit eines spaliers, obwohl, so ein rundbogen am hauptweg, oben geschlossen ....

    kdb
     
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