Bepflanzungsideen benötigt - wer kann helfen?

[Gartenschaaf]

Guten Morgen,

ich hoffe als Neuling bin ich hier richtig, denn alles was ich so in diversen Gartenforen lese, klingt für mich doch sehr nach böhmischen Dörfern. Aber ein Versuch ist es wert und über ein wenig Hilfe würde ich mich sehr freuen:

Mit meinen 60 Jahren habe ich nun meinen ersten Garten davon aber absolut keine Ahnung. Es ließ sich jedoch nicht vermeiden, da meine Frau und ich in Bulgarien ein kleines Häuschen gekauft und damit auch das Grundstück drumrum erworben haben.

Das meiste habe ich mit viel Inkompetenz und Spaß an der Sache in den Griff bekommen. Muss halt alles nachlesen und lernen. Ein ständiger Kampf gegen alle möglichen Unkräuter, das wächst hier wirklich wie… Unkraut eben...

Aber ein relativ großes Stück Fläche bleibt noch übrig. Leider können wir hier keinen Rasen anlegen, da der Wasserdruck bei uns sehr schwach ist. Das Stück wäre damit nicht zu pflegen. Und zwei kleinere Rasenflächen gilt es schon zu bewässern.

Am liebsten würde ich es so lassen wie es ist, unbekannten Sachen wachsen, also Unkraut (nach meinem Verständnis), aber es sieht sehr schön und grün aus. Alle 14 Tage stutze ich es zurzeit mit dem Rasenmäher. Nur auf Dauer ist das vermutlich nicht das richtige, da ja die Wurzeln immer größer und stärker werden. Und wir haben am Anfang gesehen wie heftig groß, hoch und dick das Unkraut hier im gesamten Garten wucherte.

Nun endlich zu meine Frage: Was kann man mit so einem Stück Fläche anfangen, bzw. was könnte man hier pflanzen. Ich denke an irgendein Bodengewächs, dass dann nicht so viel Arbeit macht wie der Rest des Gartens. Ich kann hier zwar zu einem Gärtner oder Baumarkt gehen, eine Beratung ist jedoch nicht wirklich vorhanden.

Es tut mir für den etwas längeren Text leid, anders ließ sich das nicht erklären. Ich bedanke mich schon einmal ganz herzlich für eventuelle Ratschläge.

Viele Grüße von Bulgarien in die (alte) Heimat
Gartenschaaf

 

[Hero]

Um eine Wiese oder Steppenpflanzung zu erhalten, müssen Gehölzsämlinge und Jungpflanzen entfernt werden. Alles andere sollte wachsen und blühen und sich auch über Samen vermehren. Schreib mal, welche Unkräuter dort wachsen und stelle Bilder davon hier ein.
LG von Hero

 

[Pflanzbert]

Ich beneide Dich um das Klima in Bulgarien Wenn es nicht um die Sprache wäre, würde ich auch auswandern.

Ich würde sagen, regelmässig mähen reicht. Das meiste große Unkraut wird durch das Mähen immer schwächer, und kleinwüchsigere Pflanzen setzen sich mit der Zeit durch. Das kann zwei oder drei Jahre dauern, bis der Wandel abgeschlossen ist, weil so lange immer noch Samen von allen Pflanzen im Boden sind.

Zumindest bei uns hier, inwieweit das auch für Bulgarien gilt, kann ich nicht so recht sagen, aber ich wüsste nicht warum es anders sein sollte.

Auch mit der Trockenheit im Sommer müsste so eine Naturwiese besser zurecht kommen als ein Rasen.

 

[Gartenschaaf]

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure bisherigen Antworten!

@Hero
Da fängt es schon mal an: Steppenpflanzung, Gehölzsämlinge
Zur Erinnerung: Inkompetenz, böhmischen Dörfer, Neuling… Und welche Unkräuter da wachsen? Ich kann mit Mühe eine deutsche Eiche von einer Tomatenstaude unterscheiden. Werde aber gleich noch versuchen ein Foto zu posten.

@VanEnsing
Genau so hatte ich mir das eigentlich vorgestellt. Ich war mir nur nicht sicher, ob das auch so funktioniert. Kann ich das Schnittgut dann einfach drauf liegen lassen?
Das Klima hier soll zwar sehr gut sein, aber das Wetter in Deutschland ist seit Monaten besser. :grins: Mit der Sprache ist es in der Tat recht schwierig. Doch man 'wurschtelt' sich so durch. Es lohnt auf alle Fälle, denn es ist wirklich sehr schön hier.

 

[Pflanzbert]

Es hängt ein bischen davon ab wie viel Schnittgut es ist, und wie grob es der Mäher hinterlässt. Je weniger und je feiner, desto eher kann man es liegen lassen.

Ich lasse auf meiner Wiese am Haus das Schnittgut eigentlich immer liegen, als Düngung. Das sieht dann so aus - hier wird nicht extra gedüngt oder bewässert, nur regelmäßig gemäht, und es ist ganz akzeptabel:



Ich bin sicher, die Wärme kommt auch noch zu euch

 

[Gartenschaaf]

Hier auf das versprochenen Foto des 'Wildwuchses'. Das nächste Mal wirds ein besseres Bild...



LG das Gartenschaaf

 

[Pflanzbert]

Mähen, und ab und zu Gras oder Wildblumen/Wildkräuter in die Lücken säen, dann wird das auch eine nette Wiese

Fang schnell an mit der Grassaat, bevor die große Hitze kommt. Grassamen brauchen Feuchtigkeit zum Keimen, eigentlich ist die beste Zeit das Frühjahr oder der Herbst, jetzt ist es eigentlich schon zu trocken. Wahrscheinlich musst Du die Stellen wo Du nachgesät hast die ersten zwei Wochen wässern, bis das Gras etwas gewachsen ist.

Oder warten bis zum Herbst. Das braucht etwas Geduld, bis die Wiese dann dichter und gleichmäßiger wird.

 

[Hero]

Wir reden hier von zwei verschiedenen Dingen.
Möchtest Du eine Wildblumenwiese oder einen Rasen mit Unkraut?
Du hast geschrieben, daß Du keinen zusätzlichen Rasen wässern kannst.
Deshalb habe ich eine Wildblumenwiese vorgeschlagen. Diese wird nur 2mal im Jahr gemäht, das Schnittgut liegengelassen, daß die Samen ausfallen und dann entfernt. Also richtig Heu machen wie früher.
In eine Blumenwiese sollte man keinen Grassamen ausbringen!
Jetzt ist die richtige Zeit für Dich, in der Umgebung die Wiesen anzugucken und evtl. Samen zu sammeln. Außerdem: niemals düngen.
LG von Hero
p.s. gerade habe ich Dein Bild genauer angesehen: Das ist wirklich nur Unkraut! Außerdem sieht es aus, als wenn der Boden nährstoffreich ist. Dann muß für eine Wildblumenwiese unbedingt Sand drauf und alles abgemähte muß unbedingt entfernt werden.

 

[Gartenschaaf]

Meine Gedanken gehen schon Richtung Wildblumenwiese… Rasen mit Unkraut hab ich schon genug.
Und in der Umgebung gibt es jede Menge Wiesen mit allen Arten von Blumen. Allerdings ist der Klatschmohn ist so ziemlich die einzige Blume, die ich auf Anhieb erkenne.

Mit dem Boden hast du Recht Hero, der ist sehr nährstoffreich. Das Problem im Moment ist, dass wir fast jeden Tag mit heftigen Regengüsse klar kommen müssen, wie ich sie selten erlebt habe. Richtige Unwetter, teilweise auch mit Hagel. Das gibt dass eine einzige Überschwemmung und unsere diversen 'Beete + Wege' stehen voll mit Wasser. Da kann man zwei Tage kaum etwas machen. Dann will man loslegen und das Ganze geht wieder von vorne los. Zur Info mal ein Foto wie es hier ausgesehen hat.




LG das Gartenschaaf

 

[Gartenschaaf]

Nun kommt mir doch noch eine Frage:

Wie bekomme ich den 'Unkrautboden' erst einmal dahin zur 'Wildblumenwiese' zu mutieren? Abmähen, das abgemähte entfernen, etwas Sand drauf und Samen ausbringen. Soweit habe ich es kapiert. Aber in spätestens 14 Tagen steht doch das Unkraut wieder mindestens 20 cm hoch...

 

[Hero]

Vor allem darf Dein Unkraut nicht aussamen. Also regelmäßig ausreissen und entfernen, sonst wächst es munter weiter. Bei Deiner "Mischung" hilft auch kein Round up - Unkrauttod, denn Du hast soviel Samen im Boden, der auch nach Spritzungen wieder aufgeht.
Ich würde vorschlagen, daß Du alles ausreißt und entfernst, danach mit einer Fräse drübergehst und Sand aufbringst.
Danach sollte noch mehrmals frisch aufgegangenes Unkraut gejätet werden.
Für den Anfang Deiner Blumenwiese bekommst Du vielleicht vor Ort Samenmischungen, ansonsten hat die Fa. Gewiehs verschiedene Sorten im Angebot.
LG von Hero

 

[Gartenschaaf]

Vielen Dank für Eure Antworten und Hilfestellungen.

@Hero
das klinkt ja schon gut, nur bei ca. 300 qm das Unkraut (siehe Bild) einzeln außreißen...
Das klingt aber nach sehr, sehr viel Arbeit

LG vom Gartenschaaf

 

[Hero]

Ja, leider! Du kannst auch mähen und das Schnittgut sofort entfernen. Danach fräsen und Sand aufbringen. Danach mehrmals die Sämlinge hacken oder wieder fräsen.
LG von Hero

 

[Pflanzbert]

Das klingt aber nach sehr, sehr viel Arbeit

Hero's Vorschlag wird dir eine schöne Wiese geben, und mit der Fräse ist es gar nicht mal sooooooo schlimm. Mein Vorschlag war eher der für Faule (wie mich) also nur das notwendigste tun - die Lücken im Grün mit Grassaat füllen, und das ganze durch Mähen auf einem Niveau halten, mit dem man leben kann.

Frei nach Darth Vader: Come to the lazy side

 

[Gartenschaaf]

Hallo Zusammen,

wie Ihr an meinen zahlreichen Posts erkennen könnt, bin ich nicht der Extrem-Forums-Poster.

Aber bei meiner bisher einzigen Frage wurde mir hier im Forum kompetent geholfen. Dafür möchte ich mich noch einmal bedanken - vor allem bei Hero und Pflanzenbert! Ich habe gemäß Euren Ratschlägen nur gemäht und alles liegen lassen. Schon nach einem Jahr sieht es bereits anders aus und es wird immer besser. Zum Beweis ein Foto des Ganzen.

Bei weiteren Fragen, wende ich mich vertrauensvoll wieder an Euch - falls ich darf.

Herzliche Grüße vom Scharzen Meer
Gartenschaaf

 

[marsusmar]

Schade das ich das nicht früher gefunden habe.

Ich gehörhe hier zu denen die denken
Mach wenig dann machst du genug.
Wir haben ohne mehr als einmal sensen und augen zu machen und nachdenken wie macht es die natur. nach 25 Jahren mmer noch eine perfekte Grünfläche. Die nie zugewässert wird nur wenn nötig gemäht wird.

Aber von vorne
Wir haben unser Grundstück zur Wende fast geschenkt bekommen, damals als Gemüsegarten aber ohne Brunnen oder Wasser. Nur ein Tank, der aber abgebaut wurde.
Da mein GG Schichtarbeiter ist und war, nie seinen Job geändert hat. War ohne Auto mit einem Säugling große Gartenarbeit nur an freien Tagen möglich und dann auch logisch nur, wenns gerade nicht Wochenende war.

Heisst 720 m² wuchsen ruzckzuck zu. Also sensen und abmähen. 1 x Rasensamen rein. Im Sommer brannte das natürlich ruckzuck ab.
Da hab ich als Wald und Gartenkind (Wobei niemand in Betondschungel aufwächst und nichts von Jahreszeiten weiss) Augen zugemacht und mal zurückgedacht. Wie macht das die Wiese an der Straße im Dorf oder der Stadt, die wird auch nicht gewässert?
Die wächst ja auch im Mai/Juni hoch und säht sich aus und spendet sich damit selbst Schatten.
Also haben wir jahrelang ab Mitte Mai nicht mehr gemäht, sich das ganze selbst aussähen lassen.
Wir haben jetzt mit Pflanzberts Variante eine dichte feste Fläche die dunkelgrün ist und selbst durch die 6 Wochen Trockenheit jetzt zwar braun wurde, aber das dürfte sich nach dem Regen gesten bald wieder ändern.

Das Ganze haben wir dann nochmal gemacht da lagen 2000 m² 10 Jahre lang brach, alles rausholen und mähen was das Zeug hält. Aber es funktioniert. Nur blieben wir nicht dort.

Suse

 

[Pflanzbert]

Freut mich zu hören, dass es klappt Hier im Forum gibt es viele, die sich auskennen, ich denke Du bist mit Fargen hier im Forum immer gut aufgehoben.