Braunfäule

stoitschkov

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In den letzten 6 Jahren hat mich (und v.a. meine Tomaten) vier mal die Braun- und Knollenfäule erwischt (in den 2 Jahren ohne Befall hatte ich keine Tomaten angebaut!).
Von meinen 50 Pflanzen sind jetzt bereits wieder gut die Hälfte infiziert.
Ich habe gleich mit "Fungisan" gespritzt, jede Menge Blätter und Früchte entfernt, nach 3 Tagen nochmals gespritzt, aber ich vermute stark, dass ich den Befall und Verfall wieder nicht aufhalten kann.
Keine 10 m entfernt stehen die Tomaten meines Nachbars: dicht belaubt bis zum Boden, nicht entgeizt, dicht an dicht - ohne jeglichen Befall!!! Und das war in den letzten Jahren schon so.
Er spritzt schon kurz nach der Pflanzung (und nachdem die ersten Früchte heranreifen nochmal) einmal mit "Kollant Rameplant WG", ein kupferhaltiges Mittel, das es nur in Italien gibt. Er verwendet es auch für die anderen Gemüse- und Obstsorten zur Stärkung und zum Schutz.

Hat hier jemand Erfahrungen mit diesem Mittel?
 
  • tihei

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    Kupferoxychlorid ist in Deutschland auch gebräuchlich, z.B. Funguran (das ist aber höher konzentriert als o.g. ital. Mittel).
    Nach der Pflanzung mal eben einfach mal so spritzen ist nicht die feine Art. Erst ab Warndiensthinweis...
     
    K

    Kapha

    Guest
    Kupfermittel zur Stärkung ist wirklich etwas daneben von dem Herrn smilie_schild_036.gif.....

    Unser Italienischer Gartennachbar spritzt auch immer mit einem Mittel aus Italien und zwar kaum das die Pflanzen Kniehoch sind und dazu noch so das Alles blau ist.
    Muss ehrlich sagen da sich solche Früchte nicht mehr essen würde.

    Dann lieber ausgeizen und pflegen und etwas mehr Arbeit als solche Mittel zu spritzen.

    Ich will niemanden verteufeln welcher es als letzten Ausweg benutzt , aber einfach mal so...neeee
     
  • stoitschkov

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    Dann lieber ausgeizen und pflegen und etwas mehr Arbeit als solche Mittel zu spritzen.


    Wenn aber die ganze Arbeit (von der Aufzucht bis zum Ausreissen) jedes Jahr aufs Neue vergeblich ist....
    Ich hab' noch anderes zu tun im Garten.

    Das Mittel hat übrigens ein Bio-Siegel:
    ico_biologico_ITA.gif
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Pyromella

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    Das bedeutet aber nicht, daß die Dosis egal ist. Es heißt nur, daß es bei sachgerechtem Gebrauch im Biolandbau zugelassen ist. Also höchstwahrscheinlich erst angewendet werden soll, wenn Symptome zu sehen sind. Ich wäre damit vorsichtig, aber das muß jeder für sich entscheiden.
    Eine andere Frage: Wenn du jedes Jahr, in dem du Tomaten anbaust, Ärger mit der Braunfäule hast, wie baust du deine Tomaten denn an? Ich meine, haben sie einen Regenschutz, stehen sie gut durchlüftet etc...? Vielleicht gibt es da eher Parameter, an denen du drehen kannst, bevor du zur Spritze greifst?

    Liebe Grüße, Pyromella
     
    K

    Kapha

    Guest
    @stoitschkov
    Wenn du das Mittel verwenden willst ist das deine Sache , dann brauchst du keinen Rat hier .
    Da du ja noch anderes im Garten zu tun hast , muss ich auch fragen , warum baust du Tomaten an ?

    Meinst du vielleicht das die welche Tomaten anbauen sonst nix im Garten zu tun haben ? :rolleyes:
    Ich hab seit 7 Jahren nie Braunfäule gehabt , dank beobachten , ausgeizen und pflegen .
    Dieses Jahr ist ein Risiko da , aber wir beobachten , entfernen und spritzen 29 Stauden
    mit natürlichen Mitteln .... Bisher hält es sich .
     
  • stoitschkov

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    Bitte versteht mich nicht falsch!
    Ich bin kein Spritz-Fetischist und ich baue selber Tomaten an, weil ich Spaß an verschiedenen Sorten MIT Geschmack habe.
    Aber wenn einem jedes Jahr die Braunfäule fast den gesamten Ertrag hinwegrafft, dann kann man entweder die Lust verlieren, oder die Methoden ändern.
    Überdachen, Ausgeizen, Abstand, Blätter entfernen usw. hat in den letzten Jahren nichts genützt.
    Das Einzige, was ich noch nicht ausprobiert habe ist das Hexen-Gebräu aus Rapsöl und Backpulver.

    Ich will ja dieses Mittel ja nicht bewerben, sondern ich habe nur gefragt, ob zufällig jemand Erfahrungen damit gemacht hat.

    Ich habe auch nichts davon geschrieben, dass ich beabsichtige, mit diesem Mittel die Pflanzen blau einzufärben, es überzudosieren, oder sonst irgendwie vorschriftswidrig anzuwenden.
     

    Sunfreak

    Unreife Tomate
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    Das Fungizid allerdings anwenden, wenn die Braunfäule bereits ausgebrochen ist, ist aber auch nix. Dann isses zu spät. Es muss schon präventiv eingesetzt werden, aber nicht willkürlich. Sondern zielgerichtet. Will heißen es muss der richtige Moment abgewartet werden. Einmal der Umwelt zuliebe und einmal der Effektivität wegen. Till hat ja die Warndienste bereits angesprochen, die zwar für Kartoffelbauen geschaffen wurden, aber desselben Pilzes wegen genauso für Tomaten eignen.

    Für Baden-Würtemberg schaue hier:

    http://www.isip.de/coremedia/generator/isip/Start,Region=flaeche0000110.html

    und scrolle runter zu den Kartoffeln. Inwieweit und wie man die Informationen (die ja für Kartoffelbauer gelten) sich umsetzen lassen für Hobbygärtner weis ich nicht. Ich persönlich orientiere mich nicht an Warndienste, weil ich keine Fungizide einsetze. Vielleicht kann Dir da jemand anderes eine bessere Hilfe sein.

    Ich verteufle Fungizide nicht pauschal. Aber ich mahne den verantwortungsbewussten Umgang damit. Es ist wichtig sich in die Thematik einzulesen. Nur richtig angewendet kann es wirken. Viel hilft viel funktioniert hier nicht. Es hilft nur der Braunfäule. Denn ein Fungizid übt einen enormen Selektionsdruck auf den Pilz aus. Man erreicht in jedem Fall nur eine Resistenzbildung und eine höhere Aggresivität. Minimieren lässt sich das eben nur durch den richtigen Umgang mit dem Mittel. U.a. deshalb sind die meisten Pestizide für den Heimgärtner auch garnicht erwerbbar.

    Zum Schluss noch die Frage: Wie kultivierst du die Tomaten? Werden sie häufig nass? Etwa bei Regen?

    // Edit

    Okay, mein Post hat sich mit Deinem überschnitten. Ich lass das jetzt trotzdem mal so stehen.

    Grüßle, Michi
     

    csinus

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    ...Überdachen, Ausgeizen, Abstand, Blätter entfernen usw. hat in den letzten Jahren nichts genützt. ...

    Der Pilz benötigt zwingend Feuchtigkeit (und Wärme) zum Keimen. Im Hinterkopf habe ich immer die Zahl 24-48 Stunden möglichst ununterbrochen, sonst keimt der nicht richtig. Wenn du also trotz Überdachung Braunfäule hast, dann bekommen deine Pflanzen von irgendwo und irgendwie trotzdem für längere Zeit ununterbochen Feuchtigkeit. Wenn du diese Ursache beseitigen kannst, sollte auch die Braunfäule nicht mehr auftreten.

    Ich bewässere z.B. meine Freilandtomaten auch bei trockener Witterung im Juli/August ganz normal mit Schlauch oder Sprenger von oben, da ich weiß, dass die Pflanzen nach einigen Stunden wieder völlig trocken sind und dem Pilz die Zeit zum Keimen fehlt. Zwar wäre Gießkannenbewässerung von unten grundsätzlich besser, das ist mir aber zu zeitaufwendig und ich komme an die Freilandpflanzen auch recht schwierig ran, da davor immer diveses andere Gemüse im Weg steht.
     

    stoitschkov

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    Danke für die rege Teilnahme!
    Gegen meine Erwartung hat das Spritzen mit Fungisan die Braunfäule doch aufgehalten. Ich konnte nach der Entfernung von allen braunen Blättern und Früchten zwar noch vereinzelt einen Fortschritt des Pilzbefalls feststellen, auch waren wenige weitere Früchte befallen, doch insgesamt bin ich überrascht, dass ich nach der Rückkehr aus dem Urlaub wieder ca. 5 kg gesunde Tomaten pflücken konnte.
    Jetzt ist das Wetter ja wieder seit Tagen sehr nass. Ich hoffe, dass die restlichen Tomaten (ca. 20 kg) noch ohne Befall reif werden.

    Vom kupferhaltigen Spritzmittel werde ich mich nach reiflicher Überlegung auch künftig fernhalten. :eek:
     
  • tihei

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    Mich interessiert, was dich zu dieser Entscheidung bewogen hat.

    Kupferhaltige Spritzmittel haften nur oberflächlich; man kann sie in der Küche relativ einfach abwaschen und die Tomaten sind dann frei davon.
    Azoxystrobin (Fungisan) hingegen wirkt systemisch und man isst zwangsläufig die Substanz mit, weil sich der Wirkstoff in der Pflanze verteilt hat.
     
  • thomash

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    Wir haben dieses Jahr auch Braunfäule an einzelnen Tomatenpflanzen - wen wundert es bei diesem Wetter. Befallen sind dabei bei uns nur die wild aufgegangenen Tomaten.

    Dennoch ist mein Hauptproblem - wie kann ich alle geernteten Tomaten verbrauchen? Gestern haben wir wieder einen 10l. Eimer Tomaten geerntet und die von der letzten Ernte sind noch nicht geegessen.

    Lösung 1:
    Pilzresistente F1-Samen aus dem Fachhandel. Diese sind unverschämt teuer (pro Samen fast 1€), allerdings haben wir damit beste Erfahrunen vom Geschmack aber auch von der Freiland-Tauglichkeit. Dabei haben wir auch schon Samen abgeommen und im Folgejahr wieder gepflanzt und auch diese bekamen keine Braunfäule.
    Selbst in diesem verregneten Jahr hat unsere Nachbarin mit solchen Samen noch tragende Freilandtomaten ohne jegliches Spritzen.

    Braunfäule Risiko nur noch 20%

    Lösung 2:
    Tomatenüberdachung: Diese Plastikhäuschen taugen dabei aus meiner Sicht nicht sonderlich viel. Besser ist ein BilligGWH bei dem man optimalerweise alle oder einige Seitenwände wegläßt. Durch das Weglassen der Seitenwände kommt mehr Wind an die Tomaten was die Befruchtung erhöht und auch die Nachteile der zu hohen Luftfeuchtigkeit im GWH unterbindet.

    Braunfäule Risiko nur noch 10%

    Lösung 3:
    Wenn man hat, dann ist die Kübelhaltung im Überdachten Südbalkon die wohl sicherste Methode.

    Braunfäule Risiko unter 1%
     

    thomash

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    Die Tomate

    Tomaten sind wie jeder weiß
    des Deutschen liebste Zwischenspeis.
    Ob gelb ob grün ob rot ob braun
    gar lieblich sind sie anzuschaun.

    Ein Gärtner der was auf sich hält,
    dafür sogar die Bäume fällt,
    damit seine Tomaten
    an der Sonne gut geraten.

    Ein anderer baut für sie ein Haus
    und stattet es mit Gläsern aus
    am Dach und an den Wänden
    um Regen abzuwenden.

    Ein Dritter sie in Kübel zwängt
    auf den Balkon stellt sehr beengt.
    Dieweil er hofft das sie dort oben
    viel besser wären aufgehoben.

    Sie wächst an allen Orten
    wählt man die richtigen Sorten.
    ja selbst noch in Sibirien
    bekannt in den Familien.

    Kaum eine Pflanze dieser Welt
    dem Gärtner soviel Rätzel stellt
    und dennoch ist sie so bekannt
    als stamme sie vom eignen Land.

    thomash
     
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