Das kann man so nicht sagen.
Es ist bekannt, dass Fensterglas bis zu 60% der UVA-Strahlung durchlässt.
Wenn man in seiner Wohnung allerdings die Fenster gegen Windschutzscheiben aus dem Automobilbau austauscht, dann stimmt die Aussage.
Floatglas (eine Scheibe) lässt ca. 70% UV-A durch und kein UV-B
Spezielles eisenoxidarmes Floatglas (weiße statt grünliche Schnittkanten) lässt etwas mehr UV-A und ca. 30% UV-B durch (eine Scheibe)
Bei ESG Gläsern ändert sich an der UV Durchlässigkeit nichts
Verbundsicherheitsglas enthält eine Folie, die UV-A und UV-B nahezu vollständig blockiert
Zweifachverglasung mit Luft, Argon oder Krypton aus zwei Floatgläsern lässt entsprechend der Basisgläser noch ca. die Hälfte davon an UV-A und UV-B durch
Wärmeschutzverglasung (das was man seit Jahren in Häusern verbaut) enthält zusätzliche reflektierende Metallbedampfungen (sieht man bei seitlichem Blick an der Farbe) und blockiert UV vollständig.
Polycarbonat ist prinzipiell UV durchlässig, braucht aber einen UV-Schutz, um nicht nach 1-2 Jahren zu zerfallen. Durch den UV-Schutz ist es vollständig UV-undurchlässig
Acrylglas (Plexiglas) ist idR nicht UV-durchlässig, es gibt aber Spezialmischungen, die dann UV-durchlössig werden, findet sich z.B. in Solarien oder bei Gewächshäusern mit "Alltop" Stegplatten. Die lassen ca. 80% UV-A und ca. 60%-UV-B durch
Hochwertige professionelle Gewächshausfolien aus PE lassen idR signifikante Teile von UV-A und UV-B durch.
Luftpolsterfolie für Gewächshäuser lässt UV in Teilen durch
ETFE Folie ist sehr gut durchlässig für UV-A und UV-B
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Kunstlicht mit UV-A und UV-B kommt meines Wissens in der Pflanzenanzucht nur sehr selten zum Einsatz.
Glüh- und Halogenlampen enthalten davon (so gut wie?) nichts.
Metalldampflampen würden prinzipiell UV emittieren, das wird aber idR extra geblockt, sowohl durchs Schutzglas als idR auch durch den Glaskolben der Leuchtmittel selber
LED mit tatsächlichen UV Anteil keine ich nur aus dem Reptilienbereich und da haben die eine kurze Lebensdauer. "Echtes UV" mit Wellenlängen kleiner 380nm hab ich bisher bei Pflanzenlampen noch nicht gesehen (wer sowas kennt: ich lerne gerne dazu)
Bei Leuchtstoffröhren gibt es "Vollspektrumröhren" die tatsächlich UV-A und UV-B enthalten. Ich habe noch alte von Narva (4% UV-A, 0,4% UV-B Anteil am Spektrum) und neue von Vita-Lite (10% UV-A, 0,2% UV-B Anteil am Spektrum)
Was das UV-Licht bei den Pflanzen tatsächlich bewirkt ist pauschal wohl garnicht so einfach zu sagen. Ich selbst erhoffe mir von dem UV-Anteil bei der Anzucht gedrungenen Wuchs, weniger (Pilz-)Krankheiten und weniger Probleme bei der Umstellung aufs Freiland.
Bei Gemüse dann später mehr Inhaltsstoffe und Aroma.
Ob das so stimmt? Wer weiß.
MfG
Der Vollständigkeit halber: UV-C wird in der Atmosphäre von Sauerstoff und Ozon (zum Glück) vollständig geblockt und erreicht die Erdoberfläche nicht. Es wird zum Abtöten von "Keimen" verwendet, für die Pflanzen braucht und will man es nicht. UV-C beständig und durchlässig ist Quarzglas.