Mit Chaos hat Permakultur für mich gar nichts zu tun. Anders sieht so ein Permakultur- oder Waldgartenkonzept schon aus, sicher mehr der natürlichen (Un-)Ordnung der Natur entsprechend als den vertrauteren, akuraten Gärten. Gartenchaos als den Versuch der Permakultur - das spricht für sich.
Chaotisch wirkt es bei uns m. E. nur dadurch, dass wir mitten in der Sanierung und Gartenumgestaltung stecken. In einigen Bereichen erkennt man aber schon, wohin es geht.
Bei mir gibt es mehrere Hügelbeete mit Wasserrinnen und "normale" Beete, alle werden gemulcht. Hochbeet habe ich bisher keines. Um die Beete herum gibt es kleine Wassergräben, ein Mini-Überlaufbecken und von da würde das Wasser bei Starkregen weiter in die kleine Bienenwiese fließen.
Ich lege alles in geschwungenen Linien an, z. B. gibt es einen Holunderbaum, kreisförmig unterpflanzt mit Lavendel und 4 Erdbeersorten. Dazwischen kleine Hackschnitzelwege, um alles zu erreichen. Umrundet wieder von einer Wasserrinne mit mehreren Trittsteinen als Brücken. Die Katze hat dort viel Spaß!
Perfekt umgesetzt wird hier nichts, nur so gut es eben geht und es die Örtlichkeiten hergeben. Ich improvisiere da einfach.
Ein langes Hügelbeet hat z. B. die falsche Ausrichtung, durch eine gebogene Form bietet es aber eine Sonnenfalle.
In dieser Beetanlage steht ein Totholzstamm, schön bemoost, ergänzt durch Totholzstücke und Rinde, etwas Stroh. Daran wird sich irgendetwas hochranken dürfen, entweder Erbse oder Bohne, vielleicht auch Kapuzinerkresse.
Da ich gerade einen alten Garten zu einem essbaren Garten umgestalte, ist vieles noch in Entstehung, noch nicht alle Büsche und Bäume eingepflanzt und unter den verschiedenen Himbeeren noch keine Mulchschicht aufgebracht. Nach und nach.
In einem Schattenbereich habe ich Kartoffeln gelegt. Dazu habe ich Karton auf dem Gras ausgebracht, Erde drauf, Kartoffeln gelegt, mit Stroh bedeckt (Erde wäre auch gut gewesen). Angießen, fertig.
Die anderen Kartoffelsorten wachsen in Kartoffeltürmen.
Wenn erweitert wird, wird dort eine 6. Kartoffelsorte wachsen sowie übergehend in den sonnigen Teil auch Walderdbeeren, Heidelbeeren, Bohnen u. a.
Meine Pilzstämme habe ich noch im Haus, und Strohballen konnte ich wegen der Temperaturen noch keine impfen. Dafür stehen jetzt mehrere Eimer mit Pilzkulturen im Haus...mein Timing hat nicht ganz geklappt. Ich hoffe, das kann alles bald nach draußen.
Weniger Aufwand durch Permakultur...naja. Durch die Mulchschicht trocknet die Erde nicht so aus, und in Hügelbeeten versenkte Stämme speichern Wasser, das spart etwas Gießerei. Wasserrinnen auf den Hügeln helfen auch dabei, das sich darin sammelnde Wasser sickert ins Erdreich und läuft nicht außen weg.
Dafür ist das Anlegen aufwändiger und die Mulchschicht, bei mir in diesem Jahr überwiegend Stroh, muss erhalten werden. Setzen sich die Hügel, wird entweder nachgefüllt oder es steht ein Standortwechsel an und am ehemaligen Ort gibt es Pause und Gründüngung für den Boden.
Was da praktiziert wird, ist im Grunde ja nichts Neues, sondern altes Wissen und ziemlich logisch.