Flieder schneiden zum ersten

Elkevogel

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Hallo,

mein weißer Flieder (gepflanzt im April 2009) wird zu groß und verkahlt von unten.
Wie/wo schneide ich am besten: einen Teil jetzt, den Rest 2014.
Ganz auf die Blüte würde ich bei diesem Busch nur ungern verzichten, da er direkt vor dem Pavillon steht und seine Blüten, die ersten sind, die vom Sitzplatz dort wirklich wahrgenommen werden.
Mein Gehölzschnittbuch verwirrt mich mehr als dass es mir hilft:(
Vielleicht könnte mir jemand auf einem der Bilder Schnittlinien einzeichnen?? - hoff:pa:
2013-06-02 Flieder weiß1.JPG 2013-06-02 Flieder weiß2.JPG
2013-06-02 Flieder weiß3.JPG
(Bild: 1 Westseite, 2 Ostseite, 3 Südseite)

Vielen lieben Dank im voraus und herzliche Grüße
Elkevogel
 
  • G

    gardener02

    Guest
    Hallo Elkevogel

    Da mich mein Flieder schnitttechnisch auch fordert, habe ich nochmals genau Nachgelesen. Nach meinem Buch ist nach der Blüte kein guter Schnittzeitpunkt, da dann das Wachstum abgeschlossen ist. Also nach der Blüte nur Verblühtes entfernen.
    Hauptschnittzeit: März bis Mitte April, weil der Flieder danach wieder schön austreiben soll (Ich habe also immer zum falschen Zeitpunkt geschnitten...).
    Für mich sieht dein Flieder eigentlich gar nicht gross verkahlt aus. Ich würde den noch Wachsen lassen. Hast du da noch Jungtriebe, die aus dem Boden kommen? Die könntest du dann Nachziehen, wenn du einen ganz vergreisten Ast später mal Entfernen müsstest.
    Sich gabelnde Triebe im oberen Bereich des Strauchs kannst du auf einen tieferliegenden Seitentrieb Zurückschneiden.
    Laut Pflanzenschnittbuch aber erst im Frühling! Ich werde jetzt bei meinem Flieder auch nicht zur Schere greifen, insofern danke ich dir für deine Frage.

    LG gardener
     
  • Kraeuterfreund

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    Unsere zwei Fliederbäume (Büsche kann man nicht mehr sagen...) sind nun deutlich über 40 Jahre alt und wurden noch nie "nach gärtnerisch-wissenschaftlicher Anleitung" geschnitten :)

    Seit ich das mache (seit ca. 15 Jahren) schneide ich nach Gutdünken: jährlich die Triebe mit den verblühten Blüten raus (außer ich hab mal ein Jahr keine Lust dazu), alle 2-3 Jahre ziemlich radikal alles um 1-2m runter (damit er nicht zu hoch wird). Meist schneide ich nach der Blüte, der Radikalschnitt erfolgt meist im Spätsommer (damit er nicht im Sommer so gerupft aussieht).

    Übel genommen hat er mir das noch nie. Im Jahr nach dem Radikalschnitt fällt die Blüte natürlich geringer aus (ganz ausgefallen ist sie noch nie!), aber er wächst immer wieder schön buschig zu und blüht auch immer wieder prächtig (wie zur Zeit gerade auch noch).

    Um dem Risiko vorzubeugen, dass der "alte Greis" dann doch irgendwann mal aufgibt, hab ich vor zwei Jahren ein paar junge Äste abgeschnitten, die Blätter abgemacht und die Äste einfach an anderer Stelle in den Boden gesteckt. Völlig ohne Vor- und Bei-Behandlung, nur reingesteckt und sich selbst überlassen. Stand heute sind 3 der 5 Äste angegangen, bewurzelt und wachsen munter vor sich hin :)

    Mit anderen Worten: ich glaube, Flieder ist ziemlich unverwüstlich, da kann man eigentlich nichts falsch machen :)
     

    Elkevogel

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    Hallo,

    erstmal vielen Dank für eure Antworten:D

    Beginnen werde ich mit dem Schnitt sobald alle Blüten braun sind:
    Alle Blütenstände auf etwa 3 Augen abschneiden.

    Der linke Ast auf Bild 2 wird gekürzt.
    Danach werde ich mal weiter schauen.

    @gardener
    Auf Bild 2 ist zu sehen, dass der Busch von unten verkahlt.
    Da dies genau das ist, was ich von meinem Sitzplatz im Pavillon vor Augen habe - grmpf.
    Und das am Pfeiler wachsende Geißblatt ist bis auf 1 M Höhe auch recht kahl (gewollt, da ich den Flieder sehen wollte :rolleyes:) - der Ausblick ist nicht wirklich schön.
    Um einen späteren radikalen Rückschnitt zu vermeiden, möchte ich dies einfach behutsam Jahr für Jahr ein bisschen machen.

    @Kraeuterfreund
    Abgeschnittene Äste einfach in Erde stecken? Das versuche ich auch!
    Dürfen sie noch grün sein oder besser leicht verholzt?
    Feucht & fussschattig? Passt das? (Buchs- und Rosmarinstecklinge wurzeln dort recht zuverlässig)
    Wie sicher ist es, dass die Stecklinge weiß blühen?
    Von dem "Flieder schneiden zum zweiten) habe ich 2012 im Juni Bodenableger abgestochen. Alle 5 sind angewachsen; einer blüht schon (an der feuchten, fuss... Stelle):
    2013-06-02- Fliederwildling aus 2012.JPG

    Wegen des Zeitpunktes (nach dem ich eigentlich nicht gefragt hatte):
    Wie in Tinas Link sagen 9 von 10 Beiträgen im WWW: "nach der Blüte"
    Wunden im harten Fliederholz haben im Sommer die größte Chance sauber zu verheilen; noch folgende Austriebe können bis zum Winter verholzen.
    Mein Buch empfiehlt den radikalen Rückschnitt für Spätwinter/Vorfrühling -
    das wäre also haarscharf verpasst :rolleyes:

    Ich werde demnächst die Schere schwingen und hier berichten.

    Viele liebe Grüße
    Elkevogel
     
  • Kraeuterfreund

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    Elke, ich hab verholzte Triebe genommen zum neu setzen... ob sie auch weiß blühen werden, kann ich aber noch nicht sagen, bislang sind die gerade mal so einen halben Meter hoch und blühen noch gar nicht. Nächstes Jahr vielleicht, oder übernächstes.

    Ich hätte aber gar nichts dagegen, wenn sie violett würden, violetten Flieder hab ich nicht :)

    Nach der Blüte schneide ich die verblühten Triebe raus, bis zur nächsten Verzweigung / Auge. Den Radikalschnitt hab ich immer im Herbst gemacht, damit ich nicht den ganzen Sommer auf so einen gerupften Flieder gucken muss (der steht direkt an der Terasse). Er hat es bislang problemlos überlebt :)
     

    thomash

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    Ich vermute, dass Stecklinge von einem weißen Flieder auch weiße Blüten haben, denn es handelt sich um eine vegitative Vermehrung mit den gleichen Erbanlangen.

    Bei verholzten Trieben verletze ich gerne die Rinde an der Stelle, wo später die Wurzeln austreiben sollen. Das soll die Bewurzlung fördern.

    Meine Flieder habe ich noch nie geschnitten. Selbst die Blütenstände müssen dranbleiben, weil dies ein halsbrecherischer Akt wäre.

    BlumenFlieder.JPG

    Sollte ich den beschneiden?
     

    Linserich

    Schoggifreak
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    Nein, würde ich nicht, ausser er ist dir zu gross. Aber gerade grosse und alte Flieder können sehr schön sein. Allenfalls würde ich vielleicht einen grösseren Ast (natürlich so, dass das Gesamtbild nicht gestört wird) zur Verjüngung heraus schneiden.

    Meine Grossmutter hatte einen sehr schönen und alten Flieder. Er ist sogar höher als die Regenrinne des zweistöckigen Hauses gewachsen und hat immer sehr hübsch geblüht. Leider mussten die Stämme fast bis an den Boden abgesägt werden, da er hohl und instabil wurde. Zum Glück haben wir bereits zwei Jahre vorher begonnen, ihn zu verjüngen, indem bereits einer der drei grossen Stämme herausgenommen wurde. Daraufhin hat er von unten starke neue Triebe gemacht, diese sind jetzt immerhin wieder ein recht ansehnlicher Busch geworden, so dass der Verlust der beiden übrig gebliebenen Stämme nicht zu sehr ins Auge fällt.

    Hinzu kommt noch, dass ein grosser alter Flieder zarter und filigraner wächst und man seine Verwandtschaft mit den Ölbäumen besser erkennen kann. Wir hoffen, dass der jetzige Busch wieder so gross wird. Wr schneiden ihn nur so, dass nach und nach sich wieder drei grosse Stämme bilden, die aber tief beastet sind. Diese Stämme werden nicht geschnitten, sondern wachsen gelassen.

    Ähnlich ist es auch mit dem Holunder. Die werden am schönsten, wenn sie naturbelassen bleiben. Die Frage ist natürlich, ob genügend Platz vorhanden ist. :)
     

    thomash

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    Danke ... Aber du hast recht evt nehme ich einen Haupttrieb mal raus. Muss ich mir mal vor Ort genauer ansehen. NAchtreiben tut er im Moment gewaltig.

    Zum Holunder: Die Baumfällter haben meinen uralten Holunder Bodennah abgeschnitten. Jetzt treibt er wilder und schöner und ist um ein vielfaches ertragreicher.
     
  • Elkevogel

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    Hallo Peter,

    danke für die Antwort. Dann versuche ich es auch mit verholzten Zweigen.
    Und der Tipp von Thomash könnte Sinn machen: wenn ich Absenker von meiner Kletterhortensie mache breche oder schneide ich die Rinde auch leicht an und sie wurzeln immer.

    Ich hätte aber gar nichts dagegen, wenn sie violett würden, violetten Flieder hab ich nicht :)
    Wenn der Flieder "zum zweiten" geschnitten und der Rhabarber darunter geerntet ist wollte ich dort sowieso mal wieder vesuchen ein paar Wildlinge zu entfernen.
    Wenn ich welche mit ein paar Wurzeln rausbekomme denke ich an dich:grins: und melde mich.

    @Thomash
    ich würde deinen Flieder auch nicht schneiden.
    Wenn die Größe nicht stört und er üppig blüht wäre das doch viel zu schade.

    Warum der violette Flieder hier so schäbig aussieht, weiß ich leider nicht.
    Die verstorbene Besitzerin hat ihn zwar immer mal wieder radikal abgesäbelt, sich aber nicht mehr um die Umgebung kümmern können (mit weit über 80!).
    Ich vermute, das einfach zu viele Wildlinge da sind, die ihm die Kraft rauben; dann der Riesenrhabarber + 1 (noch) kleiner, ein Sämling von einem namenlosen Busch, der in der Nähe wächst und Chrysanthemen wachsen da auch noch zwischen.
    Es ist ein heilloses Durcheinander mit wildem, dörflichem Charme und ich bin weder gewillt noch in der Lage da größere Grabearbeiten durchzuführen.
    Aber vielleicht sollte ich mal eine Ladung Dünger ausbringen und im Herbst Kompost verteilen:)

    Viele Grüße
    Elkevogel
     
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