Ich möchte an dieser Stelle doch etwas zur Klärung beitragen:
Wir haben 2 Phänomene zu trennen:
1. Die Korrosion von Eisen beit Zutritt von Wasser und Sauerstoff
2. Die Korrosion von Eisen bei leitfähiger Verbindung mit Kupfer und gleichzeitigem Wasserkontakt.
Zum 1. Sauerstoffreiches Wasser führt immer zum Rosten der Eisenteile. Dieses Rosten endet erst, wenn der Sauerstoff verbraucht oder abgelassen ist. Da in der Regel nicht sehr viel O2 auf diesem Weg ins Heizwasser gelangt sind diese Rostschäden meist nicht besonders schwerwiegend. Anders sieht es aus, wenn in einer alten (atmosphärischen) Heilzungsanlage ein offenes Ausgleichsgefäß (meist auf dem Dachboden) angebracht ist. Dort tritt ständig O2 ein und löst sich im Wasser.
Zum 2. Punkt. Der Heizungsbauer hat unrecht. Eisen wird, wenn es mit Cu leitend verbunden ist in Gegenwart von Wasser aufgelöst. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieses Wasser Sauerstoff enthält oder nicht. Es bildet sich ein sog. Lokalelement, wo Fe sich unter Wasserstoffabgabe löst. Fachlich gesehen, ist die Kombination von Cu und Fe in wasserführenden Rohrsystemen daher nicht zu empfehlen. Im Industriebau ist so etwas auch gar nicht zugelassen. Die Korrosionsschäden bleiben jedoch zumeist auf den unmittelbaren Übergangsbereich der beiden Metalle begrenzt.
In der Praxis sieht es so aus: Die Herstellung von Cu Pressverbindungen geht sehr schnell und daher kann die Leistung günstig angeboten werden. Dabei spielt das teurere Material Cu eine untergeordnete Rolle. Die propagierten Pressverbindungen haben zudem eine geringe Lebensdauer, da dort Gummidichtungen verbaut sind, die bei Wärmebelastung schnell altern. Leider liegt auch deren Lebensdauer noch über den Garantiezeiten, so dass sich keiner mehr zuständig fühlen muss wenn ihr Rohrsystem schließlich an den Muffen leckt und dann wieder heraugerissen werden muss. Das wird fast allen mit Pressfittings gebauten Systemen so ergehen. Das Kupfer hält "fast ewig", das Gummi altert schnell.
Fachgerecht wäre das Hartlöten des Kupfers, wenn bereits Cu verbaut ist, und das Schweißen von Stahlrohren, wenn diese verbaut sind.
Stahlrohre haben im Heizungsbau eine extrem lange Lebenserwartung (Vom 19ten Jahrhundert bis heute).
Richtig ist: 1. Heizungsinstallateure stellen oft Behauptungen auf, die der Physik widersprechen, um Widersprüche zu ersticken. Stahlrohre zu biegen und autogen zu schweißen ist eine zeitintensive Kunst, die in der Tat nur noch sehr wenige beherrschen, leider.
Mein Rat, klären Sie den Installateur auf und verlangen Sie fachgerechte Arbeit in Stahl oder Kupfer (beides ist langlebig). Bei Cu-Rohren müssen Sie eventuell die Heizkörper ein paar Jahre früher austauschen. Ferner: Cu Späne im Rohr dürfen nicht liegenbleiben, sie gelangen in die Heizkörper und führen dort an deren Boden zu Lochfrass.
Meiden Sie Pressfittings, verlangen Sie Hartlötung, wenn Sie die Wahl haben. Das hat natürlich seinen Preis.
Mein Tip, lesen Sie den Artikel über Korrosion in Wikipedia, dort wird die überall gültige Physik gut erklärt, und Sie müssen kein Halbwissen glauben.
Viele Grüße, verbunden mit dem Wunsch noch geholfen zu haben.