nun, zuerst müsstest du dein klima analysieren - der thüringer wald ist ja auch was größer
.
in oberhof wirds eng, aber daürber hinaus gibts ja auch ein paar begünstigte täler.
grundsätzlich halten reben frostspitzen bis -20 grad aus - wenige stunden, drei vier vielleicht.
-10 und etwas kälter über längere zeit ist hingegen kein problem.
etwaige kaltluftseen sind gefährlich. mein garten ist z.b. ein solcher. grundsätzlich zwar mild und geschützt, aber von mauern umgeben. bei kaltem wind ein segen, aber kalte luft ist nun mal schwer und sinkt nach unten. und der wind vertreibt sie dann nicht nach der nacht. auch hanglagen in flußnähe sind problematisch. eigentlich begehrt wegen dem nebel, sind sie halt klassische kaltuftseelagen.
bei uns in saale-unstrut ist im winter 2011/12 in diesen lagen mehr als die hälfte des bestandes drauf gegangen - lagen weiter oben sind fast unbeschadet durch den winter gekommen, meine gartenreben hats auch gekillt (ich habs leider erst danach begriffen, dass mein garten einen hang zum kaltluftsee hat, sonst hätte ich versucht, zu räuchern), , während meine im weinbergelchen unbeschadet waren, aber ich hab natürlich keine spitzenlage in flussnähe. unter mir war die trennlinie rasiermesserscharf.
fazit: lage sollte geschützt, aber nicht übergeschützt sein.
grundsätzlich gehe ich davon aus, dass nicht vitis vinifera (das wären alle bekannten europäischen sorten zur weingewinnung) bei dir hin kommen soll, sondern eine kreuzung mit americanoreben - schon wegen der pilzrestistenz.
muscat bleu ist eine bekannte dieser kreuzungen, zum essen eine sehr schöne sorte, völlig ohne den foxton, den reine americanoreben haben. allerdings nicht kernlos. schöne lockerbeerige traube, die das abtrocknen (bei euch wirds sicher mindestens dopelt so viel regnen wie bei uns im mitteldeutschen trockengebiet) erleichtert. auch recht platzfest. kann man lange hängen lassen zum reifen (verträglicher vogelschutz ist aber zwingend und ein hübsches hornissenstadl, dass die wespen in schach hät, macht sich auch gut), ohne dass es zu grauschimmel oder botrytis kommt und ohne, dass rosine (du willst ja sicher keine trocknbeerenauslese
) draus wird. ich hab bei meiner eingangsrebe am haus die letzten anfang dezember geerntet.
aber wie gesagt, kreuzungen gibt es etliche.
leider eine eher frühe sorte, da sehe ich eventuell bei dir die gefahr von spätfrösten für die blüte. und natürlich eine rotbeerige sorte - also nix, wenn du grün haben willst. aber wie gesagt, es hängt stark vom mikroklima deines ortes ab.
eine wand dahinter ist in deiner gegend unbedingt erforderlich, um etwas wämeabgabe im frühjahr/herbst zu gewährleisten, das optimum ist eine nicht islolierte wand eines beheizten gebäudes. mehr oder minder vollsonnig.