T
Tinchenfurz‘ Tochter
Guest
Hallo zusammen, da es hier überwiegend Begeisterte und Fachkundige der Pflanzen für den Außenbereich gibt, wollte ich mal ein wenig Platz für die Zimmerpflanzen schaffen.
Für die, die es interessiert werde ich ein wenig über der Pflege und Haltung meines Pflanzenbestandes schreiben und gebe gerne Tipps - vor allem auch zur Schädlingsbekämpfung.
Erst ein mal ein wenig zu der Umgebung. Unsere Wohnung liegt im Erdgeschoss einer relativ Hoch bebauten Wohnsiedlung einer Innenstadt. Die Fenster haben Ost- und Westlage. Zudem noch ein Balkon mit Ostlage. Leider ist in westliche Richtung ein riesiges Hochhaus, welches zwar nächstes Jahr abgerissen wird, bis dahin wohnen wir hier aber nicht mehr. Ich kämpfe also extrem mit schlechtem Licht und habe lange nur Pflanzen halten können, die mit wenig Licht klar kommen. Zudem mag ich die meisten Pflanzenlichter nicht - das ist aber ein Thema mit dem ich mich bald näher befassen muss, da ich die Vermehrung meiner Pflanzen verbessern möchte.
Seitdem fest steht, dass wir umziehen werden, befasse ich mich vor allem auch mit Raritäten, denen ich bald sehr gute Standorte bieten kann. Die ersten sind schon eingezogen.
Ich bin gelernte Floristin und habe zwei Jahre meiner Ausbildung in einem Gewächshaus bei den Zimmerpflanzen verbracht. Zwar liebe ich Blumen und alles, was damit zu tun hat aber die Zimmerpflanzen sind zu einem Hobby geworden, welches immer extremere Ausmaße annimmt.
Am heutigen Tag habe ich ca 92 Pflanzen, davon 83 verschiedene Sorten. Ich habe dieses Jahr angefangen, von bestimmten Sorten Ableger zu nehmen, da man gewisse Sachen gerne doppelt und dreifach hat, falls mal was schief geht.
Meine Lieblinge sind die Philodendren und Efeututen, sowie Hoyas und Opuntien.
Bei mir stehen alle Pflanzen in Erde und habe wenig bis gar keine Erfahrungen mit Blähton. Mag ich optisch nicht und für mich gehören Pflanzen einfach in Erde.
Für gewisse Pflanzen wie Kakteen und Sukkulenten mische ich die Erde meist selbst mit etwas Sand und Lavasteinen.
Bewässert wird ein großer Teil mit Leitungswasser, da ich derzeit keine Möglichkeit habe, um Regenwasser zu sammeln. Da mopse ich meist etwas aus der Regentonne, wenn ich bei meinen Großeltern bin. Die Raritäten bekommen halt ne Sonderbehandlung....
Zudem werden alle Pflanzen, die es vertragen, mit Wasser besprüht. Wenn die Zeit es zulässt auch mehrfach täglich. Da muss man bei Kakteen (ich nenne sie gerne auch Kacktussen) und Sukkulenten aufpassen, die mögen es überhaupt nicht besprüht zu werden. Da gibts auch noch ein paar mehr Sorten aber dazu werden wir mit Sicherheit noch mal kommen....
Wenn ich Ableger nehme, setze ich die ebenfalls sofort in Erde. Die meisten kommen besser damit zurecht, Ableger in Wasser zu stellen, bis sie Wurzeln gebildet haben. Mir passieren dabei leider immer fürchterliche Unglücke, deswegen schwöre ich auf Erde.
Zuletzt wollte ich besonders vorsichtig sein und habe meine Monstera variegata in Regenwasser stehen gehabt. Nicht aufgepasst und die Wurzeln sind verfault. Jetzt steht sie in Erde und sieht auch gut aus. In zwei Wochen schaue ich mal, ob sie Wurzeln gemacht hat.
Was die Schädlingsbekämpfung angeht, setze ich hier komplett auf Natur und meine Manneskraft. Hier kommt nichts chemisches an meine Pflanzen.
Sollte hier mal so ein Befall auftreten, dass ich ihn selbst nicht bekämpfen kann, gibt es Nützlinge. Da ich hier aber eigentlich täglich ein Auge auf jede Pflanze werfe, fällt mir sofort auf, wenn irgendwas die Pflanzen befällt. Dieses Jahr ist auch das erste, in dem ich echt mir Schädlingen im Innenbereich zu kämpfen habe. Erst waren es die Spinnmilben (wirklich effektiv war es, die befallenen Pflanzen für zwei Stunden kopfüber ins Wasser zu hängen. Dabei den Erdballen so gut es geht von der Erde lösen und eine Plastiktüte um die Wurzeln binden, damit man nicht so eine Sauerei mit der Erde hat.)
Jetzt kämpfe ich mit Trauermücken. Ich habe es jetzt erst mal damit versucht, die Erde im Backofen zu backen. 200grad für 20 Minuten. Zudem sind aber Gelbtafeln in jedem Raum - ich traue dem Braten nicht. Nematoden habe ich jetzt zur Vorsicht auch bestellt. Zwar machen ein paar Schädlinge hier und da bei gesunden Pflanzen keine Probleme, gerade bei einem großen Bestand besteht aber die Gefahr, dass man den Befall hinterher nicht mehr in den Griff bekommt.
Ganz wichtig für den Einsatz von Nützlingen: keine Panik vor diesen Insekten in der Wohnung. Man bekommt davon überhaupt nichts mit und holt sich garantiert auch keine Invasion ins Haus. Ich informiere mich derzeit über den dauerhaften Einsatz von Nützlingen. Ab einer gewisse Menge ist es sinnvoll, sich kleine Insektenboxen zu besorgen, die man in die Pflanzen hängt. Zwar läuft einem dann wirklich hier und da mal ein Käfer über den Weg aber die halten sich natürlich überwiegend dort auf, wo es was zu fressen gibt.
Bei dem Thema Dünger setze ich immer auf weniger ist mehr. Ich besitze keinen speziellen Kakteen oder Blühpflanzen Dünger oder was weiß ich, sondern einen normalen, bio Pflanzen Dünger. Das hat den Grund, das in den meisten Düngern eh das gleiche drin ist und sich nur die Zusammensetzung ein wenig unterscheidet. Wenn man die genauen Bedürfnisse seiner Pflanzen kennt, reicht es die Dosierung zu verändern. Pauschal gesagt, rate ich aber jeden einfach immer etwas weniger zu dosieren.
Bei den meisten Pflanzen dosiere ich schon mal mindestens nur zur Hälfte wie angegeben und das maximal alle 4 Wochen zur Wachstumsphase. Aber wie gesagt, das kommt auch immer ein wenig auf die Pflanze an...
Ich werde bald mal eine Bestandsliste einfügen, da ich auch immer gerne mal mit Gleichgesinnten Ableger tausche.
Zum Einstand zeige ich euch meine heute erworbene Alocasia Lauterbachiana. Ist keine Rarität aber nicht unbedingt leicht zu bekommen.
Alocasien benötigen viieeeeeel Licht und Luftfeuchtigkeit. Sie wird den Sommer bei mir auf dem Balkon verbringen, jedoch vor Sonneneinstrahlung geschützt, da sie diese nicht verträgt. Im Winter heißt es dann drinnen, so hell wie möglich, ganz weit weg von einer Heizung und am besten mit Luftbefeuchter in der Nähe, sonst wird das leider nichts.
Für die, die es interessiert werde ich ein wenig über der Pflege und Haltung meines Pflanzenbestandes schreiben und gebe gerne Tipps - vor allem auch zur Schädlingsbekämpfung.
Erst ein mal ein wenig zu der Umgebung. Unsere Wohnung liegt im Erdgeschoss einer relativ Hoch bebauten Wohnsiedlung einer Innenstadt. Die Fenster haben Ost- und Westlage. Zudem noch ein Balkon mit Ostlage. Leider ist in westliche Richtung ein riesiges Hochhaus, welches zwar nächstes Jahr abgerissen wird, bis dahin wohnen wir hier aber nicht mehr. Ich kämpfe also extrem mit schlechtem Licht und habe lange nur Pflanzen halten können, die mit wenig Licht klar kommen. Zudem mag ich die meisten Pflanzenlichter nicht - das ist aber ein Thema mit dem ich mich bald näher befassen muss, da ich die Vermehrung meiner Pflanzen verbessern möchte.
Seitdem fest steht, dass wir umziehen werden, befasse ich mich vor allem auch mit Raritäten, denen ich bald sehr gute Standorte bieten kann. Die ersten sind schon eingezogen.
Ich bin gelernte Floristin und habe zwei Jahre meiner Ausbildung in einem Gewächshaus bei den Zimmerpflanzen verbracht. Zwar liebe ich Blumen und alles, was damit zu tun hat aber die Zimmerpflanzen sind zu einem Hobby geworden, welches immer extremere Ausmaße annimmt.
Am heutigen Tag habe ich ca 92 Pflanzen, davon 83 verschiedene Sorten. Ich habe dieses Jahr angefangen, von bestimmten Sorten Ableger zu nehmen, da man gewisse Sachen gerne doppelt und dreifach hat, falls mal was schief geht.
Meine Lieblinge sind die Philodendren und Efeututen, sowie Hoyas und Opuntien.
Bei mir stehen alle Pflanzen in Erde und habe wenig bis gar keine Erfahrungen mit Blähton. Mag ich optisch nicht und für mich gehören Pflanzen einfach in Erde.
Für gewisse Pflanzen wie Kakteen und Sukkulenten mische ich die Erde meist selbst mit etwas Sand und Lavasteinen.
Bewässert wird ein großer Teil mit Leitungswasser, da ich derzeit keine Möglichkeit habe, um Regenwasser zu sammeln. Da mopse ich meist etwas aus der Regentonne, wenn ich bei meinen Großeltern bin. Die Raritäten bekommen halt ne Sonderbehandlung....
Zudem werden alle Pflanzen, die es vertragen, mit Wasser besprüht. Wenn die Zeit es zulässt auch mehrfach täglich. Da muss man bei Kakteen (ich nenne sie gerne auch Kacktussen) und Sukkulenten aufpassen, die mögen es überhaupt nicht besprüht zu werden. Da gibts auch noch ein paar mehr Sorten aber dazu werden wir mit Sicherheit noch mal kommen....
Wenn ich Ableger nehme, setze ich die ebenfalls sofort in Erde. Die meisten kommen besser damit zurecht, Ableger in Wasser zu stellen, bis sie Wurzeln gebildet haben. Mir passieren dabei leider immer fürchterliche Unglücke, deswegen schwöre ich auf Erde.
Zuletzt wollte ich besonders vorsichtig sein und habe meine Monstera variegata in Regenwasser stehen gehabt. Nicht aufgepasst und die Wurzeln sind verfault. Jetzt steht sie in Erde und sieht auch gut aus. In zwei Wochen schaue ich mal, ob sie Wurzeln gemacht hat.
Was die Schädlingsbekämpfung angeht, setze ich hier komplett auf Natur und meine Manneskraft. Hier kommt nichts chemisches an meine Pflanzen.
Sollte hier mal so ein Befall auftreten, dass ich ihn selbst nicht bekämpfen kann, gibt es Nützlinge. Da ich hier aber eigentlich täglich ein Auge auf jede Pflanze werfe, fällt mir sofort auf, wenn irgendwas die Pflanzen befällt. Dieses Jahr ist auch das erste, in dem ich echt mir Schädlingen im Innenbereich zu kämpfen habe. Erst waren es die Spinnmilben (wirklich effektiv war es, die befallenen Pflanzen für zwei Stunden kopfüber ins Wasser zu hängen. Dabei den Erdballen so gut es geht von der Erde lösen und eine Plastiktüte um die Wurzeln binden, damit man nicht so eine Sauerei mit der Erde hat.)
Jetzt kämpfe ich mit Trauermücken. Ich habe es jetzt erst mal damit versucht, die Erde im Backofen zu backen. 200grad für 20 Minuten. Zudem sind aber Gelbtafeln in jedem Raum - ich traue dem Braten nicht. Nematoden habe ich jetzt zur Vorsicht auch bestellt. Zwar machen ein paar Schädlinge hier und da bei gesunden Pflanzen keine Probleme, gerade bei einem großen Bestand besteht aber die Gefahr, dass man den Befall hinterher nicht mehr in den Griff bekommt.
Ganz wichtig für den Einsatz von Nützlingen: keine Panik vor diesen Insekten in der Wohnung. Man bekommt davon überhaupt nichts mit und holt sich garantiert auch keine Invasion ins Haus. Ich informiere mich derzeit über den dauerhaften Einsatz von Nützlingen. Ab einer gewisse Menge ist es sinnvoll, sich kleine Insektenboxen zu besorgen, die man in die Pflanzen hängt. Zwar läuft einem dann wirklich hier und da mal ein Käfer über den Weg aber die halten sich natürlich überwiegend dort auf, wo es was zu fressen gibt.
Bei dem Thema Dünger setze ich immer auf weniger ist mehr. Ich besitze keinen speziellen Kakteen oder Blühpflanzen Dünger oder was weiß ich, sondern einen normalen, bio Pflanzen Dünger. Das hat den Grund, das in den meisten Düngern eh das gleiche drin ist und sich nur die Zusammensetzung ein wenig unterscheidet. Wenn man die genauen Bedürfnisse seiner Pflanzen kennt, reicht es die Dosierung zu verändern. Pauschal gesagt, rate ich aber jeden einfach immer etwas weniger zu dosieren.
Bei den meisten Pflanzen dosiere ich schon mal mindestens nur zur Hälfte wie angegeben und das maximal alle 4 Wochen zur Wachstumsphase. Aber wie gesagt, das kommt auch immer ein wenig auf die Pflanze an...
Ich werde bald mal eine Bestandsliste einfügen, da ich auch immer gerne mal mit Gleichgesinnten Ableger tausche.
Zum Einstand zeige ich euch meine heute erworbene Alocasia Lauterbachiana. Ist keine Rarität aber nicht unbedingt leicht zu bekommen.
Alocasien benötigen viieeeeeel Licht und Luftfeuchtigkeit. Sie wird den Sommer bei mir auf dem Balkon verbringen, jedoch vor Sonneneinstrahlung geschützt, da sie diese nicht verträgt. Im Winter heißt es dann drinnen, so hell wie möglich, ganz weit weg von einer Heizung und am besten mit Luftbefeuchter in der Nähe, sonst wird das leider nichts.