Regner und Wasserdruck der Pumpe berechnen?

Musti

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Guten Morgen zusammen,

ich bin dabei einige Regner von Rainbird (1800er und einen 3504) zu installieren und habe soweit die Düsen und Wurfweiten durchgängig nach 2bar ausgerichtet.

Jetzt wollte ich mal schauen was meine Pumpe liefert.
Meine Brunnenpumpe hat diese Kennlinie: Bildschirmfoto 2016-06-10 um 06.34.24.jpg

Jetzt habe ich einen 10l Eimer direkt am Ausgang der Pumpenschlauchs angebracht und ca. 15 Sekunden gemessen bis dieser voll war. Aktuell saugt die Pumpe also 2400l pro Stunde, was laut der Kennlinie eine Förderhöhe von 40m, also 4bar bedeutet? Müsste ich diesen jetzt auf 2bar reduzieren?
Auf der anderen Seite verbrauchen alle Regner zusammen um die 1 m3/h, was bei der Kennlinie der Pumpe 6bar entspricht..

Jetzt stehe ich im wahrsten Sinne auf dem Schlauch. Ich stelle die Düsen auf 2bar ein, sie benötigen aber 6bar, und die Pumpe liefert 4bar? Irgendwie kann das ja nicht sein, oder ich interpretiere die Kennlinie falsch..

Wo ist mein Denkfehler? Oder ist meine Pumpe einfach zu unterdimensioniert?
 
  • Parzival

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    Lieber Musti,

    willkommen in der spannenden Bewässerungswelt.
    Tolle Pumpe… es klingt nach Tauchpumpe, die auch tatsächlich die Herstellerangaben leistet.

    Unterdimensioniert ist sie wohl für einen m³ in der Stunde nicht. Im Gegenteil: das klingt richtiggehend überdimensioniert. Ich kann mir auch nicht so richtig vorstellen, wie wenige Regner Du verplant hast, um nur einen m³ zu brauchen.

    Hast Du auch alle guten Ratschläge von Jess Stryker verinnerlicht?

    http://www.irrigationtutorials.com/

    Wie stellst Du die Düsen auf 2 BAR ein? Bei 2 BAR verbrauchen Regner die Menge X. Wenn mehr Leistung anliegt, verbrauchen sie mehr Wasser. Es sei denn, Du reduzierst die Wassermenge bereits vor den Regnern. Wo der Arbeitspunkt auf der Pumpenkennlinie dann zum Stehen kommt, wirst Du messen müssen. Berechnen lässt sich das sicher schlecht.

    Ich habe mir so ein Teil gebastelt, wenn ich es mal genau wissen will.

    Druckmesser.jpg

    Wenn der Wasserverbrauch von 1 m³ wirklich der maximale Bedarf ist… das würde in einer Stunde auf 100 m² 10 mm Niederschlag bringen…, dann solltest Du über eine Drucksteuerung für die Pumpe nachdenken. Die regelt dann die Drehzahl der Pumpe auf einen konstanten Druck ein.

    Viel Glück
     

    Musti

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    Vielen lieben Dank, auch für den Tip mit dem Tutorial. Leider ist mein englisch etwas anstrengend, daher brauche ich eine ruhige Stunde um mir das mal durchzulesen :)

    Die Pumpe ist eine Tiefbrunnenpumpe, so ein längliches zylinderförmiges Teil was direkt aus dem Brunnen hochpumpt. Ein brutales Ding, ich hab damit mal aus Versehen nach oben gestrahlt und konnte noch in Ruhe die Kinder wegräumen bis das Wasser wieder runterkam :)

    Ok zurück zum Thema, ich wollte erstmal das Prinzip der Wasserdruck-Berechnung in Zusammenhang mit der Pumpen-Kennlinie verstehen. Mit auf "2 Bar eingestellt" meinte ich, dass ich die Düsen so gewählt habe, dass die benötigte Wurfweite bei allen Reglern auf 2Bar ausgelegt ist. Ich denke mal, dass pi mal Daumen alle Regler mit dem gleichen Druck bedient werden, da ich "nur" um die 20m Rohrlänge habe und sonst auch kaum Ecken.

    Die 1m3 hatte ich falsch abgelesen (war für Viertelkreise), richtig wären es 1,55 m3 (bei Halbkreisen). Da zeigt meine Kennlinie nun 5,3 Bar an.
    Was mich bisher verwirrt hatte: Heisst das nun, dass meine Pumpe aufgrund der 1,55m3 Fördermenge mit 5,3Bar schiessen wird, oder werden die Regler aufgrund der verbauten Düsen den Druck auf 2 Bar dämpfen?

    Da du aber auf den Druckminderer hingewiesen hast, weiß ich nun, dass ich ERST auf die 2 Bar kommen muss, das hat mir also schon mal geholfen. Ich habe mir auch schon einen Druckausgleicher ausgesucht der gleichzeitig auch ein Vorfilter ist. Das Teil soll den Druck konstant auf 2 bar halten. Oder würde der letzte Regler im System trotzdem weniger als 2 bar erhalten, wegen den Reibungsverlusten? Dann müsste ich die Düsen ja wieder anpassen.

    Das mit dem Niederschlag habe ich übrigens noch nicht kapiert, du hast ja einfach die 1 m3 auf die Fläche umgerechnet; Aber wenn ich mir die Niederschlagsmengenberechnungen z.B. hier anschaue http://www.aquaconsult.de/3834047bafd0e4619038a89c9564baea_HilfePlanung.pdf
    dann sind das ganz komplizierte Berechnungen die auch noch von der Anordnung der Regner abhängen. Diese verstehe ich sowieso nicht, wieso die Abstände eine Rolle spielen sollen, obwohl die gleiche Menge gesprüht wird. Ich habe bei mir ein ganz simples System: Ein rechteckiger Garten wird von einem Regner mittig an einer Kante mit 8m Wurfweite und 180 Grad angestrahlt. Rechts und links sind nochmal 2 Regner die die verbleibenden Ecken übernehmen, auch jeweils 180 grad. Ich überstrahle zwar sehr stark nach aussen, ist aber nicht schlimm weil der Garten von einem dichten Zaun umgeben ist und das Wasser also nicht rauskommt.
     
  • Parzival

    Foren-Urgestein
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    Lieber Musti!

    Jess Stryker ist nur eine Option. Er unterscheidet sich aber deutlich, von den heimischen Bewässerungsplanern und das was er schreibt, deckt sich in weiten Teilen mit meinen eigenen Beobachtungen.

    Du hast die Sache mit der Pumpenkennlinie (so finde ich) richtig interpretiert, nur gehst Du bei den Düsenangaben von einer irrigen Vorstellung aus. Der Hersteller meint: wenn 2 BAR anliegen, spritzt die Düse mit Wassermenge X mit einer Reichweite Y.

    Wenn Du nur 1,5 m³ brauchst, wird der Fließdruck unmittelbar hinter der Pumpe sicher geringer als 5 BAR sein, da über die Düsen/Regner weit mehr Wasser verteilt wird. Wo sich da genau der Arbeitspunkt einstellt, wird Dir niemand genau sagen können.

    „Druckausgleicher/Druckminderer“? Das wäre aus meiner Sicht der falsche Weg. Die Pumpe „schuftet“ sich unnötig ab. Entweder Du setzt mehr „Verbraucher“ ein, oder Du regelst die Förderleistung der Pumpe. Konstant-Druck-Regler wäre so ein Google Suchwort, für das, was ich Dir raten würde. Kein preiswertes Unterfangen, aber ein Segen für die Lebensdauer der Pumpe.

    Die Niederschlagsrate? Ganz simple läßt sich das hier berechnen

    http://www.cactus2000.de/de/unit/massra2.shtml

    Wieviel Wasser brauche ich auf einer Fläche X, um eine auskömmliche Niederschlagsmenge in Zeiteinheit Y zu erreichen. Man will ja seine Pumpe nicht den ganzen Tag laufen lassen. Dieser eine m³ kam mir doch wirklich sehr gering vor. 40 – 50 mm könnte ein Hausgarten bspw. in Brandenburger Breiten in der Woche im Sommer brauchen.

    Alle gleichzeitig laufenden Regner sollten so ganz ungefähr, die gleiche Niederschlagsleistung pro Zeiteinheit bringen. Wichtig ist dann auch noch die Verteilung in der Fläche. Die ist je nach Regner-Modell unterschiedlich. Man kombiniert daher gern gleiche Regnertypen im Verbund. Code Wort Überlappung! Das wird man in der Praxis nicht Niederschlagsmillimeter genau hin bekommen… aber als hehres Ziel, sollte es Orientierung sein.

    Viel Glück
     
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