Tomatenanzucht - künstliche Beleuchtung?

S

Swenny

Guest
Es scheinen ja schon einige mit der Tomatenanzucht begonnen zu haben. Da es selbst mir an Tageslicht fehlt, wird das bei den Tomaten nicht besser sein. Also muß da Kunstlicht ran.

Welche Lichtquellen nehmt ihr für die künstliche Beleuchtung der Tomaten? Wie stark, wie hoch, wie lange?

Ich habe noch eine Philips Daylight Energiesparlampe 15 Watt mit einem sehr grellen Licht. Müßte kaltweiß mit 6000K sein.

Alternativ diverse LED-Lampen in Glühlampenform 10W mit 800lm, als Warmweiß 2700K oder Neutralweiß 4000K. Für eine bessere Lichtverteilung könnte ich mir auch LED-Streifen besorgen.

Was ist besser, warmweiß oder kaltweiß? Oder farbige LED, rot, blau oder gemischt? Früher waren oft die "Lumoflor" im Einsatz, die hatten meines Wissens einen hohen Rot- und Blauanteil.

UV-LED hätte ich auch noch, die bringen UV-A mit einem Maximum um 360nm. Also nichts Schlimmes wie Quecksilberdampflampen. Wäre das brauchbar, vielleicht in Kombination mit den weißen LED?
 
  • Sunfreak

    Unreife Tomate
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    Ich habe das nie so physikalisch-technisch betrachtet.

    Früher hab ich Osram Fluora Leuchtstoffröhren benutzt. Hab aber dazu auch gelesen, dass es diese nicht sein muss. Im Gegenteil: Günstigere LSR (= Leuchstoffröhren) mit passendem Lichtspektrum effektiver seien.

    Wenn ich heute was unter Kunstlicht anziehe, dann verwende ich die Leuchtmittel, welche werkseitig bereits mit der Lichtleiste dabei waren.

    Diese Leuchtmittel geben keine Auskunft über das verwendete Leuchtspektrum (zumindest welche, die ich hab). Vielleicht gehört auch 'ne Portion Glück, aber mit meinen LSR klappt das einwandfrei.

    Aber speziell bei den Tomaten würd ich 'ne Anzucht ohne Kunstlicht anstreben. Mir gelingt das zwar nicht vollständig. Die Fensterbänke in meiner Kellwohnung werfen nicht ausreichend Licht.

    Aber ich beginne die Anzucht von Tomaten später. So 8 Wochen vor den Eisheiligen (meist so um den 20. März herum). In den ersten Wochen kommt je nach Wetterlage Kunstlicht zum Einsatz. Aber ich versuche die Keimlinge/Jungpflanzen baldmöglichst in die Natur zu bringen. Am Anfang ist das i.d.R. nur am Tag. Ich schleppe die Pflanzen dann am Abend wieder rein.

    Aber das gesündeste Wachstum erziele ich draußen im Freiland, nicht in der Wohnung unter Kunstlicht oder an der Fensterbank.

    Ich errrinere mich noch gut, als es vor paar Jahren so mild im Frühjahr war, dass ich die Keimlinge im März direkt nach der Keimung im Garten hatte und nur bei Gelegenheit über Nacht reinholen musste. Das waren die gesündesten Pflanzen über die ganze Saison. Sehr gedrungen im Wuchs, sattgrün die Blätter und optimal abgehärtet. Sie brachten die größten Erträge.

    Aus dieser Erfahrung heraus warte ich immer sehr lang und beginne die Anzucht erst um den 20. März herum, damit das Frühjahr entsprechend fortgeschritten ist und ich sie häufigst in der Natur wachsen lassen kann und das Kunstlicht nur bei schlechter Witterung anspringen lassen muss.

    Ich bin überzeugt so das Optimum für meine Pflanzen zu bieten.

    Grüßle, Michi
     
  • ralph12345

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    Pflanzen betreiben Photosynthese im wesentlichen im roten und blauen Lichtbereich.

    Für die Beleuchtung eigenen sich z.B. Leuchtstoffröhren in Tageslichtweiss 6500K (lichtfarbe 865). Über der Röhre ein Reflektor, sonst geht die Hälfte des Lichtes verloren. Je nach der Höhe über den Pflanzen Reflektoren auch seitlich. (weiss gestrichene Bretter, weisse Folie etc.)Die röhren sind ansich schon deshalb prima, weil die längliche Bauform ideal ist, zwei Röhren nebeneinander, darunter in Reihen die Pflänzchen. Und die Röhren produzieren kaum Wärme.

    Gut sind auch LED in Blau-Rot Kombi, wobei das beim Kauf einmalig gut ins Geld geht. Aber da ist u.U. Bastelarbeit angesagt, als Pflanzenlampe gibt's da noch recht wenig Auswahl. Aber es gibt sie. LED in Glühbirnenform bringen nichts, die leuchten in alle Richtungen, nur ein Bruchteil landet auf der Pflanze.

    Metalldampflampen sind was für die grösseren Leuchtstärken, wenn auch grosse Pflanzen beleuchtet werden sollen, was bei der Anzucht selten der Fall ist. (Mehr was für die Drogenanbauer oder die Chilifarmer die im Schrank anziehen und mehrere Monate beleuchten).

    Faustregel sind so 14 Stunden Licht am Tag. Mehr nicht, auch die Pflanze braucht ihren Schlaf.

    Nicht optimal sind Glühbirnen (kaum Blauanteil), Energiesparlampen (kein gerichtetes Licht, da geht zuviel in alle Richtungen verloren, selbiges gilt für "LED Birnen"). Auch UV Lampen braucht es nicht, falsches Spektrum.

    Ich säe Mitte März aus, packe die Keimlinge dann 2-3 Wochen unter Kunstlicht (Leuchtstoffröhre), bis sie in 9x9cm Töpfchen kommen, dann sind die Pflanzen bzw. die Töpfe zu gross und das Licht am Südfenster reicht eh schon locker aus. Ansich kann man im März auch schon direkt ans Fenster, aber bei trübem Wetter geht es mit Kunstlicht zuverlässiger ohne in der Wärme der Wohnung zu vergeilen. Wenn das Wetter draussen passt: raus mit ihnen. Aber bei weniger als 5° tiefstwerte in der Nacht wieder reinholen!!
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • S

    Swenny

    Guest
    Gut sind auch LED in Blau-Rot Kombi, wobei das beim Kauf einmalig gut ins Geld geht.


    RGB-LED-Streifen hab ich noch da, benötige die für meine Arbeit oft, und es bleiben immer Reststücke übrig.

    Reichen da 4 x 1m Streifen für eine Fensterbank?

    Mehr was für die Drogenanbauer oder die Chilifarmer die im Schrank anziehen


    Achja, da war noch was. Also besser nicht ans Fenster, sonst lockt das blaurote Licht das SEK an?
     

    ralph12345

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    Lass das SEK doch kommen, die Drogenfahnder werden hoffentlich dann Chilis oder Tomaten von Hanf unterscheiden können.


    Ob 4 Lichtstreifen langen, musst Du sehen, wichtig ist die Lichtstärke, gibt ja helle und weniger helle LED. 5000-10000 Lux sollten es schon sein.
    Lumen der Lampe kann man in Lux umrechnen, abhängig vom Abstand und Abstrahlwinkel.


    Oder rechne mit den Lumenangaben und vergleiche die. Beispiel: Eine T5 Röhre in 21 Watt (86cm lang): 1700 Lumen. Mit Reflektor kommt da ein Grossteil bei der Pflanze an. LEDs strahlen eh gerichtet, ich würde sagen, mit 1000 Lumen bist Du da im gleichen Bereich.


    Ich habe 2x 21 Watt Röhren nebeneinander im Abstand von ca 10cm und die schweben ca 5cm über drei Reihen Pflänzchen in 7x7cm Töpfchen (Höhe der Lampe ist verstellbar).
     
  • bonifatius

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    Ich nehme ein altes Aquarium mit 2 Röhren die fürs Pflanzenwachstum genommen werden, funktioniert 100%ig.


    hermann
     
    S

    Swenny

    Guest
    5000-10000 Lux sollten es schon sein.


    Gerade mal gemessen:
    LED-Streifen warmweiß: 200lx in 50cm Abstand
    LED-Birne 10W 2700K: 700lx bei 50cm darunter
    Leuchtstofflampe 36W 765: 800lx bei 50cm Abstand
    auf LED-Streifen umgebaute Leuchtstofflampe: 1.2klx in 50cm Abstand

    Ich habe 2x 21 Watt Röhren ... und die schweben ca 5cm über drei Reihen Pflänzchen...


    Ok, nochmal gemessen:
    LED-Streifen warmweiß: 1.5klx in 5cm Abstand

    Da hast Du recht, man muß nah rangehen. Blödes Abstandsquadrat-Gesetz. Also mit 2 Streifen dicht über den Pflanzen sollte ich in die gewünschte Größenordnung kommen.
     

    ralph12345

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    Vorteil der Röhren und der LED ist ja, dass Du nah ran kannst. Bei einer Glühbirne oder der Dampflampe hättet Du da schnell kross gebratenes Gemüse.


    Warmweiss klingt nach zuwenig Blauanteil.
     
    D

    Digistar

    Guest
    billigste lösung ist fertige leuchstofflampen mit leiste zu kaufen.
    im baumarkt kostet sowas 5-6 € (1,2 meter/ 36 watt)
    einige baumärkte haben mit 4000 und andere mit 6500 kelvin im angebot.
     
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